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5032 Nichtamtlicher Teil. ^ 139, 19. Juni 1902. geisterter Männer und Frauen aus allen Gauen Deutschlands, I geleitet von Männern wie dem hochverdienten August von Essenwein, zu einer der hervorragendsten Sammlungs- und unmittelbaren Einwirkung Unseres in Gott ruhenden Herrn Großvaters, des hochseligen Kaisers Wilhelm des Großen Majestät, haben Bundesrat und Reichstag dem Germanischen Museum als erster der vom neuen Deutschen Reich ge förderten wissenschaftlichen Unternehmungen thatkräftige Hilfe geleistet und so im Verein mit dem bayerischen Staat und der Stadt Nürnberg die feste Grundlage für die gegenwärtige Größe und Blüte der nationalen Anstalt geschaffen. Nach dem Vorbilde Unserer in Gott ruhenden Eltern, Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin Friedrich, deren teuere Namen zum Dank und Zeugnis für erfahrene Gunstbeweise in bedeutsamen Teilen des Museums fortleben, wollen Wir dem Germanischen Nationalmuseum bei seinem 50jährigen Jubiläum einen er neuten Beweis Unserer Kaiserlichen Huld und Fürsorge dadurch gewähren, daß Wir die Sammlung deutscher Kaisersiegel des vr. Otto Posse, welche die Entwickelung der deutschen Geschichte von den Tagen der Karolinger bis zum Ende maligen erhabenen Protektors, Seiner Königlichen Hoheit des Prinz-Regenten Luitpold von Bayern, des Königreichs Bayern Verwesers, unter der opferwilligen Beteiligung aller Glieder der Nation auch in Zukunft wachsen und gedeihen als Hüter großer Ueberlieferungen, als Mehrer deutscher Kunst und Wissen schaft, als Bewahrer kostbarer Denkmäler, die das Wirken der göttlichen Vorsehung im Werdegang der Geschichte des deutschen »Gegeben Neues Palais, den 12. Juni 1902. Wilhelm, Deutscher Kaiser und König von Preußen. Graf Posadowsky. »An das Direktorium des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg.» Die Siegelsammlung enthält die Nachbildung der von den deutschen Königen und Kaisern in der Zeit von 752 bis 1806 ge führten Siegel, denen sich auch die Siegel der Kaiserinnen, der nach den unmittelbar von den Siegeln genommenen Abdrücken auf galvanischem Wege hergestellt und echt versilbert. Die historisch wie künstlerisch gleich bedeutsamen Darstellungen und die Schrift der alten Siegel ^eben sie in voller Klarheit wieder handenes Material. Die Sammlung ist ergänzt durch die Nachbildungen der Siegel des Kaisers Wilhelm des Großen, des Kaisers Friedrich und Seiner Majestät des regierenden Kaisers, sowie durch die Siegel des neuen Deutschen Reiches. Die untere Hälfte des vierthürigen Schrankes enthält in 56 Schubfächern die ganze, zeitlich geordnete Sammlung. Im oberen Teile des Schrankes, der für die Vergrößerung der Sammlung Raum bietet, ist eine Anzahl besonders inter essanter Stücke zur Schau gestellt, so die Siegel Pipins, Karls des Großen, Ottos des Großen, Ludwigs des Bayern, Maximilians nischer Stilform entworfen und von dem Königlich sächsischen Hoflieferanten O. L. Friedrich in Dresden ausgeführt. Er ist aus altem, braun getöntem Eichenholz gearbeitet. Die reichen ^ Messingbeschläge sind graviert und gepunzt, darauf Imperator, Impsratorum si^iHa». Die großen römischen Buchstaben der Inschrift sind dem aus dem elften Jahrhundert stammenden Vibsr rrursus in Brünn entnommen. Den Abschluß der Inschrift glänzenden Siegeln und den wie bei Altarbildern geöffneten oberen Flügelthüren einen prächtigen Anblick gewährt, ist auf einer Estrade des neu eröffneten Waffensaales aufgestellt. Zeichnerschule. — Herr Robert Heymann, der ehemalige Herausgeber des »Affenspiegel», hat in München eine Schule für Jllustrationstechnik, Lithographie und Radierung begründet. Herr Ferdinand Götz, der Zeichner für Meggendorfers humoristische Blätter, leitet die Abteilung für Jllustrationstechnik, Herr F. Brockhoff die Abteilung für Radierung, während Herr Robert Heymann selbst Lithographie und Zeichnung lehrt. Er will seine Schüler besonders im ^Praktis^ - Technischen ^ unterweisen, sie an- zwei Schulen für zeichnende Künste. OK. Berichtigung — In dem Artikel »Zur Lage des Allgemeinen deutschen Buchhanölungsgehilfen-Verbandes» in Nr. 135 d. Bl. vom 14. Juni ist auf Seite 4886, Spalte 1, Zeile 12 von unten zu lesen: entziehen statt unterziehen. Unfallversicherung durch Zeitungsabonnement. (Vergl. Nr. 138 d. Bl.) — In Nr. 2 der »Veröffentlichungen des Kaiserlichen Aufsichtsamts für Privatversicherung, vom 1. Juni 1902 wird folgender von dem Aufsichtsamt angenommene Rechts grundsatz mitgeteilt: Bei der von Zeitungsverlegern betriebenen Unfall versicherung ihrer Abonnenten sind zwei Fälle zu unterscheiden. Entweder vermittelt der Verleger lediglich die Versicherung seiner Abonnenten bei einer Versicherungsgesellschaft. Gegen dieses Ver fahren ist vom Standpunkte des Prioatversicherungsgesetzes nichts zu erinnern, sofern die Versicherungsgesellschaft in denjenigen Bundesstaaten zum Geschäftsbetriebe befugt ist, in denen mit den unternehmen des Verlegers im Sinne des^ § 1 des Privat versicherungsgesetzes vor. Die Neuaufnahme der Unfallversicherung kann gemäß § 6 Absatz 2 a. a. O. Einzelpersonen nicht gestattet werden. Chinesische Studien in New Aork. — Wie die Beilage zur Allgemeinen Zeitung nach dem »I§sxv Vork Lun- berichtet, ist Herr Professor Friedrich Hirth in der am Schluß des Uni versitätsjahres abgehaltenen Hauptversammlung der Kuratoren Kapital auf 215 000 Dollar (etwa 900 0000 angewachsen. Von vorhandenen Exemplare der großen chinesischen Real-Encvklopädie in 5000 Bänden überwiesen, womit der Grund zu einer Bibliothek chinesischer Druckwerke gelegt ist. Internationaler Preßkongreß. — Der von dem Ver- internationale Preßkongreß wird in den Tagen vom 21.—25. Juli d. I. in Bern abgehalten werden. Auf der Tagesordnung stehen u. a. folgende Punkte: Das litterarische und künstlerische Urheberrecht an Preßerzeug- nissen. Berichterstatter: Ernst Röthlisberger, Bern, Georges Mail- lard, Paris, und vr. Albert Osterrieth, Berlin. Die Rechtsbeziehungen der Illustratoren zur Zeitung. Be richterstatter: vr. Albert Osterrieth, Berlin, Otto Marcus, Berlin, Maurice Feuillet, Paris. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Das litterarische Echo. Halbmonatsschrift für Litteraturfreunde. Herausgeber: vr. Joseph Ettlinger. Verlag: F. FontaneLCo. in Berlin. IV. Jahrgang 1902, Nr. 17 u. 18 (1. u. 2. Juni- Heft). 40. Sp. 1157—1300 mit 3 Portraits. Schöning H^in Paderborn. Frühjahr 1902.^8". 20 S. Wegweiser durch den pädagogischen Verlag von Ferdinand Schöningh in Paderborn. 5. vermehrte Auflage. 16". 24 S. L3.l6väsr-V6r2siebvi8 kür 1903 uvä Lommer-^aelitra^ ?um va^sr- 46 g "2 Dieses Verzeichnis enthält sämtliche Kalender für 1903, die auf Lager geführt werden, und die Neuaufnahmen von Büchern seit Ausgabe des Frühjahrs-Nacbtrages 1902, umfassend die »Wöchentlichen Neuaufnahmen. Nr. 25 vom 8. März bis ein schließlich No. 37 vom 31. Mai 1902.