8 Geschichtliches über fossile Farrnkräuter. allerdings, dass man in den früheren Zeiten diesen organischen Resten einer vergangenen Welt bei weitem die geringste Berücksichtigung widmete. Plinius kennt zwar die Eigenschaft gewisser Quellen, hineingerathene Pflanzen zu inkrustiren, (Lib.II. c. 106: In Cico- num flumine, et in Piceno lacu Velino lignum deiectum, lapi- deo cortice obducitur: et in Surio Colcltidis flumine, adeo ut lapidem plerumque durans adhuc ititegat cortex. Siniiliter in Silaro, ultra Surrentum, non virgulta modo immersa, ve rum et folia lapidescunt, alias salubri potu eins aeptae. In exitu paludis Kecttinae saxum crescit), aber eine Menge anderer Steinarten, die ihrem Namen nach auf vegetabilische Versteinerun gen schliessen lassen könnten, sind offenbar meistens nur zufällige Bildungen, die er oder seine Vorgänger von der Aehnlichkeit mit der einen oder der anderen Pflanze benannten. Denn nirgends gebraucht er hiebei die ihm geläufigen, und wie vorliegendes Beispiel zeigt, rich tig angewendeten Worte in lapidem mutari oder lapidescere, son dern spricht nur von einer Aehnlichkeit (similitudine). So ist z. B. Cyamea (histor. natur. lib.XXXJ^II. cap.73) die bohnen- ähnliche Steine in sich schliessen und von schwarzer Farbe seyn soll, wahrscheinlich ein sogenannter Fruchtstein, der Pyren (c.o3) ein einem Oelbaumkern, der Phönicit fc.66) ein einer Eichel ähnli cher Stein; der Phycit (ebend.) hatte Algen- oder Seegras-ähnliche Streifen, der Syringit (cap.37, Syringitis stipulae internodio similis, perpetua fistula cavatur) ist vielleicht ein Inkrustat, so wie die juaci lapidei, Madreporen, was auch Theophrast schon unter dem versteinerten indischen Rohre verstand (lib.XIII. c. 51. in’s Französische, und später unter folgendem Titel in’s Deutsche übersetzt: Phy sikalische Erdbeschreibung, oder Versuch einer natürlichen Historie des Erdbo dens. Erfurt 1744.