Volltext Seite (XML)
Früher Woche«- und Rachrichtsvlatt Tageblatt sd WM Mit, rmstns, Mns, ÄWiei, HtkkichÄlt, Ricki», Zieitilstl, LltnnM Mn Ä Mills, A. z«a, A. MIi, NnitM Am, Raeniils«, LMiMl üt BMei» Amtsblatt fär das KglAmtSgerichtaud deuLtadtratz« Lichtenstein — Atteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk — s». Achrameg. — — - Nr 277 LAW-.MM Sonntag, den 28. November. 1909. Dieses Llatt erscheint täglich außer Lonu- und Festtags nachmittag» für de» steige»den Tag. — Viertelfähriicher LMgspret« 1 Mk. 50 pfg., durch die Post bezogen 1 Mk. 75 pfg. Einzelne Lummern 10 pfg. Bestellung« nehme» außer der Grpeditton in Lichtenstein, Zwickauer Straße Nr. 5d, alle Lailierirche» Poftaustalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Inserate werden die sunfgespaltene Erun^eile mit 10, für auswärtige Inserent« mit 15 pfg. berechnet. Leklamezelle SO pfg. Im amtlichen Teile kostet die nveWaltkge Zeile 30 Pfg. Fernsprech Anschluß Ur 7. Inseraten-Annahme tägttch dis spätesten« vormittag« 10 Lhr. Telegramm-ÄdrHe: Tageblatt. MastaU, de« LV. Ravembrr 1909, Mr«. S Uhr sollen im Pfandraume des hiesigen Kgl. Amtsgerichts 1 Solbe«e N«me««chr »tt Kette, 1 Aeeee««tzrkette, 1 Keg«U»1»e, 1 Kleiderfchr«»k m« 1 Mfeiterfpiegrl öffentlich versteigert werden Lichtenstein, am 26. November 1909. — Der Gerichtsdollzieher des Kgl. Amtsgerichts. Montag, de» 2S. November 1909, »achm 3 Uhr sollen in Mülsen St. Iacob 18 Stück Effenlöpfe öffentlich versteigert werden. Sammelort der Bieter im Restaurant zum Deutschen Haus, Mülsen St. Jacob. Lichtenstein, am 26. November 1909. Der Gerichsvollzieher des Kgl Amtsgerichts. Das im Grundbuche für Heinrichsort Blatt 157 auf den Namen des EstMßt Ptwl Emil Kunz eingetragene Grundstück soll am 20. Jannor 1910, vormittags 9 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 4,4 Ar groß und auf 11,262 M. — Pf. geschätzt; es besteht aus Wohnhaus mit Seitengebäude, Hofraum und Garten, trägt die Flurbuchsnummer 120» und die Brandkatasternummer 6 II. Die Einsicht der Mitteilungen deS Grundbuchamts, sowie der übrigen, das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem ge stattet. ' Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Einwägung des am1. November1909verlautbartenVersteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Bersteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger wider spricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des ge ringsten Gebots mcht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens her beiführen, widrigenfalls für das Recht der Bersteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Lichtenstein, den 26. November. 1909. Kö»isliches Amtsgericht Gesunden wurden 1 kleiner Handwagen, 1 Portemonnaie mit größerem Inhalt, eine Kinder-Pelerine und mehrere Schlüssel. Abzuholen beim Stadttat Das Rodeln vom Schloßberg herab wird bei Straft verboten. Böhm, Gutsvorst. Das Wichtigste. * Die „Nordd. Allg. Ztg." veröffentlicht weitere Zahlen aus dem neuen Reichsetat. Tie gesamte Reichs schuld betrug danach am 1. Oktober 4553,5 Millionen Mark. * Zum Oberpräsidenten von Schlesien wurde der anhaltische Staatsminister von Dallwitz in Dessau er nannt. * Der nach dem Modell „Parseval 3" gebaute österreichische Militärballon unternahm gestern von der Militärluftschiffstation Fischamend bei Wien aus zwei gelungene kurze Probefahrten. * Nach englischen Meldungen werden die Kre- tenser Abgeordnete in die griechische Kammer wählen. Gegebenenfalls seien sie für einen Guerillakrieg ge rüstet. * Tie Nachforschungen in der Wiener Gjftmord- affüre haben noch zu keinem bestimmten Ergebnisse geführt. Kit ülMU wein »Ma LMißn „Die „Neue Freie Presse" meldet aus Fiume: Eine Gendarmeriepatrouille, die gestern morgen in der Nähe des Dorfes Krasica streifte, fand mitten in einem Walde einen kolossalen zerrissenen Ballon mit zerschmetterter Gondel. Neben der Gondel lagen zwei Leichen mit gräßlichen Wunden und blutbedeckt. Man vermutet, daß die Aeronauten den großen Ka- peklenberg übersteigen wollten, aber, vom Winde getrieben, gegen einen anderen Berg stießen, wobei der Ballon zerrissen wurde. Ter Ballon fiel in folgedessen aus beträchtlicher Höhe herab und die Lust- schifser wurden beim Ausfallen auf den Boden getö tet. Tie Leichen wurden nach dem Friedhof in Kra sica übergeführt. — Hierzu bemerkt „W. T.-B": Nach Erkundigungen an unterrichteter Stelle handelt es sich bei dem Ballonunglück bei Krasica um die Luft- der Unfallstelle anlangte, war der Tod des.Mannes bereits eingetreten. Man sand bei ihm Visitenkarten auf den Namen des Architekten Hugo Francke lau tend. Beim weiteren Herumsuchen bemerkte man aus dem Bergabhange Papierstücke und sonstige Gegen stände. Man folgte diesen Spuren und fand auf dem Gipfel des Berges in einer drei Meter tiefen Schlucht einen zweiten Mann mit zerschmettertem Körper und gespaltener Schädeldecke tot auf. Aus vorgefundenen Papieren wurde der Tote als der Arzt Tr. Wil helm Brinkmann aus Charlottenburg rekognos ziert. In seinen Taschen fand man 202 Mark in barem Geld«. Eineinhalb Kilometer von dieser Stelle entfernt, wurde der Korb eines Luftballons vorgefun den, in dem sich Lebensmittel, deutsche Zeitungen, Landkarten usw. befanden. Fiume. Das Ballonunglück bei Krasica scheint dadurch veranlaßt worden zu sein, daß eine wütende Bora das Luftschiff gegen das Gebirge trieb, wo es an Felsen und Bäume geschleudert wurde, so daß die Haltetaue rissen. Tie Augen Tr. Brinkmanns waren mit einem schwarzen Seidentuch verbunden. Er scheint sich angesichts der unausweichbaren Gefahr die Binde umgelegt zu haben, um den schrecklichen Tod des Gefährten nicht mit ansehen zu müssen. Deutsches Reiche. Dresden. (Die Zweite Kammer des sächsischen Landtags^ verhandelte gestern den Antrag Bauer auf Ausarbeitung einer genauen Statistik der letzten Land tagswahlen. Staatsminister Graf Vitzthum v. Eckstädt erklärte sein volles Einverständnis mit dem Antrag, der einstimmig angenommen wurde. Ter Montag ist sitzungssrei, a.u Ti^'.tag beginnen die Etatsbera tungen. Berlin. (Nachklänge zu Dernburgs Londoner Re den.) Tie „Empire Review" veröffentlicht einen rüh menden Artikel über den Staatssekretär Tcrnburg schiffcr Dr. Brinkmann-Berlin und Architekt -Francke aus Posen, die am Montag abend mit dem 2300 Kubikmeter fassenden Ballon „Kolmar" des Kolmaxer Vereins für Luftschiffahrt in Schmargendorf anfgestiegen sind. Tie beiden Herren hatten beab sichtigt, eine große Fahrt zu unternehmen. G Hierzu liegen noch folgende Telegramme vor: Wien. Eine alte Frau aus der Gemeinde Krasica sammelte im Walde trockenes Laub, als sie plötzlich auf den Körper eines Mannes stieß, der zwar noch lebte, aber bewußtlos war, und im Gesicht und an mehreren Stellen des Körpers schwere Verletzungen aufwies. Tie Frau eilte in das Torf, um Hille Herbeizuholen. Als darauf eine Hilfsexpedition an und dessen Londoner Reden. Der Artikel schließt: Tie Zukunft Großbritanniens und Deutschlands sei nicht getrennt von einander. Wir wollen lieber Ver bündete sein, um ein handelspolitisches Spstem anzu- wendcn, das besonderen Bedürfnissen am Besten ent gegenkommt, und zusammen voranschreiten unter dein Banner des Friedens und des gegenseitigen guten Willens. Reden, wie sie von Dernburg gehalten, «üh- rcn diesem Ziele entgegen. Je mehr Tcutsche. und Engländer einander kennen lernen, desto besser werden wir einander wahrscheinlich verstehen können, desto schneller werden jene Eifersüchteleien und Argwohn verschwinden, die in den letzten Jahren jeder vollkom menen Harmonie im Wege standen, welche zu fördern! im Interesse beider Völker der Ehrgeiz und das Ziel der Engländer und Deutschen sein sollte. — (Reichstagsersatzwahl.) Bei der gestrigen Reichs- tagsersatzwahl wurden bis 9 Uhr abends für Kunerth (Soz.) 21514 und Reimann (fress. Volksp.) 17 701 Stimmen gezählt. Tie noch ausstehenden Bezirke kön nen an dem Ergebnis nichts ändern. — «Tie Vorschläge der finnländischen Kommission^ die unter anderem die Einbeziehung des bisher selbst ständigen finnländischen Zollgebietes in das Zollgebiet des russischen Reiches vorsehen, sind für Deutsch land angesichts seiner stark entwickelten Ausfuhr nach Finnland von großer Bedeutung. Jin Schlutzprotokoll des letzten Handelsvertrages hat Rußland jedoch, wie die Zentralstelle für die Vorbereitung von Handels verträgen schreibt, sich verpflichtet, bevor sie zur Einführung des russischen Zolltarifs in Finnland schreite, die deutsche Regierung mindestens 2 Jahrs vorher von ihrer Entschließung zu verständigen: soweit wie bekannt, sei keine derartige Verständigung bisher erfolgt. Taher könnte der russische Zolltarif in Finn land frühestens in zwei Jahren in Kraft treten. Aus Nah ML Fern. Lichtenstein, den 27. November 1909. *— Kirchenschmuck. Unsere Kirche hat zum Be ginne des neuen Kirchenjahres vom hiesigen Frauen verein wiederum ein schönes und wertvolles Ge schenk, einen aus 6 Stücken bestellenden roten Pa ramentenschmuck zur Bekleidung von Altar, Kanzel und Lesepult erhalten. Ter Altarbehang zeigt auf leuchtend rotem Grunde einen schön gestickten Kranz, auf dem das Kreuz mit den griechischen Anfangsbuch staben des Namens Christi liegt, umgeben von der Inschrift: „Lasset unö ihn lieben, denn er hat uns zuerst geliebt." Ter Kanzelbehang hat die Inschrift: „Gott ist die Liebe" und der Lcsevultbehang: „Jetzt ist der Dag des Heils". Außerdem gehören dazu 2 Spcndentücher für beide Altarseiten und eine Decke für das Altarpult. Tie kunstvolle Stickerei ist in der Dresdner Diakonissenanstalt angefertigt worden. Während die vor drei Jahren ebenfalls vom Frauen verein geschenkten weißen Paramente für die drei hohen Feste dienen, wird dieser rote Schmuck, der an die Stelle der sehr verblichenen alten Stücke dieser Farbe treten soll, an den übrigen Festzeiten des Kir chenjahres verwendet- Ten Mitgliedern des Frauen vereins gebührt auch für diese schöne Gabe der Dank der Gemeinde! *— Dauwetter hat uns der Mondwechsel ge bracht. Ob es nun mit den Freuden des Vorwinters ganz aus sein oder ob Neuschnee das weiße Kleid