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Früher Wochen- und Rochrichtsblatt Tageblatt sir MUrs, Mid, StNÄnf, M«f, A. Win, Heiuiltsnt, Krimi, Mirski, LltiniÄils, Msei A M«s, st Zint, st. Well, Amtibrs, Aim, Memilsn, SMiM ui AM« Amtsblatt Mr-asKgl.AmtsgerichtMddenStodtrotMLichtenftein Atteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk «WM»»--—-————»--——— ! »«„EMM.- -m Eid« ItHpWWA — — — Rr 246 LÄLWLLS» Freitas, de« 22. Oktober. UNMLNM ISO». vt»s« Statt «eschrttrt Utzttch imßrr L»m- «» F»ft«V» «usMiwl», sRr »« f»l««d« «kG. — ««tiWMtz« »inDPril, r 1 Mr. KO Pstz, durch dte poft dqoam 1 Md. 75 pf^ «apl» illmmurr» 10 pfg. Lrftetlmls« «hm« «ch« kr LtwüNtt« t» «chturßS», «r. Kd, «ü» «»««Sch« p»ß«ftM«, Postboten, sowie die RorttSaer errtE«. L»s«^ «m»« dt» fiinfgesp«tt«e ArmidM» »tt w, ftir «aoftrtt« Sastruck« «v I» Plg. d«ochx»t. »0 Pf». <» «Mch« «elle kostet dte Wetspalttge Helle 30 Pf-. F»r»sPre»-L«schl«ft «r. 7. >»str»t»»4>>nch« SWchdi» shäteft«» »««ttt«»» 10 «Pc. »elegrmmr-Adresse: «agedtott. In das Güterrechtsregister ist heute eingetragen worden, daß der Sand« arubenbesitzer Krwi« Richter in Lichlenstei» und dessen Frau A«g«ste Bertha geb. Richter daselbst Gütertrennung vereinbart haben. Lichtenstein, am 19. Oktober 1909. KiMtglicheS Amtsgericht. Sparkaffe Lichteustei«. Bo« 1. Januar 1910 ab tägliche Verzinsung der Einlage«. Zinssatz SV,«/«. -W» Eiulegergnthaben 9 Millionen Rk. Reservefonds 524 000 Ml. Das Wichttgste. * Der Termin der Stichwahlen für die sächsischen Landtagswahlen ist auf den 2. November an gesetzt worden. * .Zevvelin 3" hat, mit den jüngsten Neuerungen versehen, einen vollauf befriedigenden Probeaufstieg unternommen. « * Der anläßlich des Zarenbesuches in Italien als Demonstration geplante Generalstreik dürfte nicht zu stande kommen. * In Berlin wurde die Verkäuferin Rakowski ermordet aufgefunden. Der Tot verdächtig ist ihr Ver lobter, ein Friseur namens Jünemann, der ge flohen ist. * Das österreichische Abgeordnetenhaus hielt am Mittwoch seine erste Sitzung ab. Während der ganzen Dauer der Verhandlungen lärmten die Tschechisch- Radikalen. * Im Sandschak Sulemanje, unweit der per sischen Grenze, fand ein Kampf der türkischen Re gierungstruppen mit dem Kurdenstamm Basban statt, der nach Zurücklassung von 400 Toten nach Persien floh. * Nach Telegrammen aus Blue.Fields (Nicara gua) ist Rivas Corinto Leon, San Juan del Sur, überhaupt die halbe Republik Nicaragua in der Ge walt der Insurgenten. Hus rur Asvl r Mitbürger! Heute gilt es, unser vornehmstes Bür gerrecht auszuüben. Oft zu beklagende Wahllauheit und Wahlverdrossenheit bilden auf bürgerlicher Seite eine ungeheure Gefahr. Werft sie ab und tut alle Eure Pflicht! Wer dies nicht mag, begeht eine Sünde an unserem Sachsenlande. Keiner fehle also heute an der Wahlurne. Jeder Bürger, der seine Stadt, sein Volk und sein Vaterland lieb hat, der etwas auf sich hält, gebe seine Stimme aber auch einem bürgerlichen Kandidaten. , Jeder bürgerliche Wähler, der durch den sozial demokratischen Stimmzettel seinem Aerger über die Regierung oder über irgend eine Partei Ausdruck ge-.- ben will, schneidet sich selbst empfindlich ins Fleisch. Tie sächsische Sozialdemokratie wird im künftigen Landtage lediglich die Rolle des gehässigen Kri tikers und Tadlers spielen. Irgend eine positive Maßnahme zur Förderung des Volkswohles wird ihr dann so fern liegen, wie sie jetzt die billigen Versprechungen nahe zur Hand hat. Das muß sich jeder bürgerliche Wähler sagen und danach handeln. Keine Wahlenthaltung aus Indifferenz, kein Eintre ten für die Sozialdemokratie aus Verärgerung! Es gilt die allgemeine bürgerliche Sache, das heißt äber auch die höchste perf-Aiche Sache eines jeden bürger lichen Wählers. Dar!«M> wer bei dem Erscheinen un seres Blattes noch nicht gewählt hat, tue dies sofort! Wen« der Zar reist! Die Worte „Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt", treffen ans den Be herrscher aller Reuben nicht zu. Der arme Zar ist kein Vergnügungsreisender, sondern, wenn es hoch kommt, ein Geschäftsreisender, und wenn man von den Vorbereitungen und Schutzmaßnahmen hört, die aus Anlaß der Zarenreise nach Italien seit Wochen betrieben werden, dann kann man es begreifen, daß Nikolaus H. nur ungern seinen immerhin noch ver hältnismäßig sicheren Wohnsitz in Zarskoje Selo auf gibt. Vom Augenblick an, wo der Plan der Zarcn- reise bekannt wurde, ist damit ein wahres Vetstecken- spiel getrieben worden. Mitteilungen über Ziel und Zeit der Zarenreise wichen derart von einander ab; daß rS sich hier offenbar um absichtliche Falschmel« düngen zur Jrr.^rung der Nihilisten und Anar chisten handelte, die den Zarenreisen ihr besonderes Interesse zuzuwenden Pflegen. In den letzten Tagen schien auch aus Anlaß der Ferrer-Unruhen in Italien ernstlich eine Verschiebung der Zarenreise geplant wor den zu sein, doch ist man davon wieder abgekommen, denn nach den neuesten Meldungen wird der Zar nunmehr am 24. dieses Monats in Racconigi er wartet, wo bereits umfassende Empfangsvorberei tungen getroffen werden. Hierdurch wird der fami liäre Charakter des Besuches erhöht; denn am Sonntag ist der Hochzeitstag des italienischen Königspaares. Natürlich werden auch politische Erörterungen bei der Zusammenkunft gepflogen werden. Und die An wesenheit des russischen Ministers des Aeußeren Is wolski gibt der Entrevue von vornherein politische Bedeutung. Welche Fragen der Politik in den Kreis der Erörterungen gezogen werden sollen, war bisher jedoch noch nicht bekannt. Uns gehen über den Zweck und die Bedeutung der Monarchenbegegnung folgende Mitteilungen aus Rom zu: Von wohlunterrichteter Seite wird in den Vorder grund gestellt, daß die Treue zum Dreibund stets die Grundlage der gesamten auswärtigen Politik Italiens sein und bleiben werde. Diese Treue gestatte durchaus, ein Abkommen mit anderen Staaten zu treffen, die den eigenen Interessen zum Vorteil ge reichen. Der Zarenbesuch in Italien, der mit allem Glanz höfischen Zeremoniells ausgeführt werden solle, werde den Leitern der auswärtigen Politik Rußlands und Italiens Gelegenheit geben, nicht nur die Grund lage sür den weiteren Ausbau der Handelsbeziehungen beider Länder zu schaffen, sondern auch die kretische und vor allem die griechische Frage zu besprechen. Die Lage in Griechenland erfordere gespanntes In teresse ganz besonders von Italien und Rußland. Benn es Herrn Tittoni bei dieser Gelegenheit gelänge, ini Interesse der Einigkeit unter den Mächten dahin zu wirken, daß die losen und kühlgewordenen Bezie hungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland sich wieder freundschaftlicher gestalten, so würde man dies hier als einen Erfolg der friedliebenden italienischen Politik betrachten und schätzen. Deutsches Reich. Berlin. (Zum Besuche des Reichskanzlers von Bethmann-Hollweg in Roms Dje „Tribuna" tritt einem Artikel über die Auffassung der dreibundfeind- lrchen Blätter, als ob in der Verschiebung des Be suches des Reichskanzlers von Bethmann-Hollweg in Rom ein Mangel an Rücksicht gegen Italien liege, scharf entgegen. Das Blatt erinnert daran, daß Herr von Bethmann-Hollweg gleich nach seiner Ernennung zum Reichskanzler dem Minister des Aeußeren, Tit toni, in einem sehr herzlichen Briefe den Wunsch ausgesprochen habe, sobald wie möglich nach Rom; zu kommen, um dem Könige seine 'Aufwartung zu machen und Tittoni persönlich kennen zu, lerneph Dieser habe darauf geantwortet, der König sei von! Rom abwesend und würde erst gegen Mitte November dorthin zurückkehren. Er teile den gemeinsamen! Wunsch des Kanzlers und Tittonis, daß dec Besuch in Rom stattfinde. Mit Rücksicht auf ldie beginnender» Parlamentarischen Arbeiten auf der einen Sette mchj dem gemeinsam gehegten Wunsch, daß der Besuch in Rom stattfinde, auf der anderen Seite habe sich jedoch eine Verschiebung notwendig gemacht. Tie Be ziehungen zwischen Deutschland und Italien seien aus gezeichnet und getragen von der größten Herzlichkeit und gegenseitigen Hochachtung. — (Eine wichtige Neuerung an „Z. 3.") Tic Ar beiten am „Z. 3", die den Einbau eines dritten! Daimler-Motors von 11'> Pserdekräften zum Zwecke hatten, sind nunmehr beendigt. Durch den Einbau eines dritten Motors wird ein weiteres drittes Pro- pellerpaar getrieben, wodurch eine Erhöhung der Eigengeschwindigkeit und der Betriebssicherheit des Luftschiffes erzielt werden soll. Tie Probeaufstiege finden in den nächsten Tagen statt. Ihnen wird sich voraussichtlich schon Ende dieser Woche die schon längst geplante Fernfahrt des „Z. 3", nach Luzern an schließen. — (Ein deutsch - französischer Grenzzwischen fall) hat sich bei Deutsch - Oth an der Trei- ländergrenze, wo Frankreich, Deutschland und Luxem burg zusannnenstoßen, ereignet. Während eines Strei tes, der zwischen italienischen Arbeitern ausgebrochen war, wurden von französischen Grenzaufsehern Schüsse abgegeben, durch die der nicht beteiligte auf deutschem Gebiet weilende französische Deserteur Lenoir am lin ken Arm und der Berglmann Girardi an der Hilft« erheblich verletzt wurden. Tie amtliche Untersuchung ist eingeleitet. — (Wegen der nahe bevorstehenden Einverleibung) des bisher finnländischen Gouvernements Wjborg in Rußland ist der Staatssekretär für Finnland, General Langoff, von seinem Posten znrückgetreten. Die Re gierung trifft energische Maßregeln, um dem etwaigen! offenen Widerstand der Finnländer bei der offiziellen Bekanntgabe des Jnkorporationsaktes mit aller Strenge entgcgcnzutreten. Zwei Gardekosakenregi- ment, darunter das Leibgardcatamanregiment> dessen Chef der Thronfolger ist, sind bereits von hier nach Finnland abgegaugen: falls notwendig, iverden weitere Truppensenduugen folgen. D.r Staatssek retär Finnlands, General Langoff, bar demissioniert; sein Nachfolger wird wahrscheinlich der bisherige Ge hilfe Etter werden. — (Minen-Konzcssionen in Marokko ! Tie fran zösische Presse, die, wie wir schon wiederholt berich teten, sich mit der angeblichen Verleihung von Mi nenrechten au die deutsche Firma Mannesmann in Marokko recht kingebend beschäftigte und es an den üblichen Entstellungen nicht fehlen ließ, scheint ihre Sensationsnachrichten unu doch etwas zu revidieren. Jedenfalls wird letzt zugestandeu, daß, die genannte Firma Rechte ani die Minen im Rifgebiet nickt gel tend gemacht habe. — (Tiamantenschwindel in Südwestasrika'?, Te- pesche der Deutschen Kabelgramm-Olesellschait. Nach einer amtlichen Meldung ist ein Teil der Angeblich in der Eonceptionsbah gefundenen Diamanten gar nicht dort gefunden, sondern eingeschmuggelt. Es besteht starker Verdacht, daß große Durchstechereien vorgekom-, men sind.