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WMMLMWM Früher Wochen- und Rachrichtsblatt Tageblatt sir ßööns, Mit, Hensins, MUrs, 8t. W«, ßÄWirt, Meu«, MW, Lckimsbls, Misti 8t. Ms, 8t. Zint, 8t. Wtl«, 8ti«eM, Aim, Wemilsei, SiWWl ui BMe« Amtsblatt für das Kgl.Amtsgerichtund de» Ltadtrat zuAchtenstein Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk ——' ' ———— — - AA, 8>DaWMO» -—--EM—»E«—— «r. 23SLWLLSLN Donnerstag, de« 7. Oktober rNWWWW 1909 Mrs« «Ulli «fchrdll tttzttch «ft« S««- «d FM«, »MMvt»», Pir dm s»lU«»« UW. — MrrtrPttzrllch« ««UWcMr I Mk. 50 Ptz, durch dte Poft de?ogr« 1 Mu 78 Pf,. UPM« Pumiur» 10 psg. «eftrtluuge» »rtzuu» «ftrr i« Lchudtlto» tu rtchtouftiiu, »M««rftr«ft» «r. Kd, »il» Luildrttch« Poftuuftuttou, postdotru, sowie die Austräger euta^e». Luser nie «erd« dte süusgrspMt«» »ruudMe »ll 10, fftr ««»rU« Lustreut« Mt I» PU. dorechurt. PM«W«, LSPU. S» «Milch« «olle duftet die Metspaittge Selle SÜPfft. Forusprech-Luschiuft «r. 7. S»str»t«-L»nltz«, tichllch di» ftutiefte« «müllt»« 10 «tzr. «elegrmmu-Ldresst: «agebt« tt. Bekanntmachung, de« Verkauf von Scheckstempelmarke» betreffend. Im Anschlusse an die Bekanntmachung des Königlichen Finanzministerium, die Ausführung des Reichsstempelgesetzes vom 15. Juli 1909 betreffend, vom 27. September 1909 wird bekannt gemacht, vaß mit dem Verkaufe von Reichsstempelmarken zur Entrichtung der in Tarifnummer 10 des Reichsstempelgesetzes vorgesehenen Abgabe außer vm in Ziffer 2 der bezeichneten Bekanntmachung angeführten Haupt zollämtern noch beauftragt worden sind: die Steuerämter Crimmitschau, Döbeln, Frankenberg, Glauchau, Kamenz, Limbach, Löbau, Meerane, Mittweida, Neustadt, Reichenbach, Riesa und Wurzen, die Nebenzollämter I. Klingenthal und Schöna, die Untersteuerämter Aue, Burgstädt, Oelsnitz, Schneeberg, Sebnitz, Wrrdan und Wolkenstein, sowie das Nebenzollamt II. Unterwiesenthal. Dresden, am 30. September 1909. Königliche Zoll« ««d Lteuerdirettio» G Die L4oU»d1vtt->thek zu Caünberg Montags von 2—3, Mittwochs und Sonnabends 11—12 Uhr geöffnet. Freitag, de« 8 Oktober 1909,1 S nachm. 3 Uhr WW"' soll in H 0 hnd 0 rf ein Ranchtisch öffentlich versteigert werdenMM—"" Sammelort der Bieter in Tauschers Restaurant in Hohndors Lichtenstein, am 4. Oktober 1909. NM Ler Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts., dM-- L Bekanntmachung. Wegen des jetzigen UrrzugsterminS wird hiermit noch besonders auf die hier bestehenden Vorschriften, die Polizeiliche A«- N«d Abmeldung betreffend, aufmerksam gemacht. Lichtenstein, am 6. Oktober 1909. Der Stadtrat. Sparkasse Lichtenstein. Lom 1. Jannar 1910 ab tägliche Verzinsung der Einlage«. »M- Zi«ss«tz 3V-<Vo. 'M» Einlegergnthabe« 9 Millionen Mk. Reservefonds 524000 Mk. DaS Wichtigste.^ * Der Dsamantenschwindler Heim, der die deutsche Kvlonialverwaltung durch seine Machinationen um Hunderttausend« betrog, hat sich im Berliner Unter suchungsgefängnis erhängt. * In Berlin starb der durch sein Volksopern- miternehmen bekannt gewordene Direktor Heinrich Morwitz, ehemals auch Direktor des Leipziger Carola- theaters. * Der chinesische Vizekönig Tschang-tschi-tung ist gestorben. * Im großserbischen Hochverratsprozeß in Agram sind die meisten Angeklagten zu schweren Freiheits strafen verurteilt worden. * In ganz Marokko wird nach Meldungen von Eingeborenen im Namen Mulay Hafids der heilige Krieg gegen alle Christen gepredigt. * In Men wurde die internationale Konferenz zur Bekämpfung des Mädchenhandels eröffnet- Fast alle europäischen Staaten sind vertreten. ki WM »s di Pliijkl Ku8M0 Dem Berliner Tageblatt wird aus Cattaro in Dalmatien gemeldet: Ein höherer österreichischer Offizier, der aus Un kenntnis die dalmatinisch-montenegrinische Grenze überschritt, wurde vor einigen Tagen von montene grinischen Behörden wenig rücksichtsvoll behandelt. Auf diesen Vorfall wird ein Attentat zurückgeführt, welches großes Aufsehen erregt. Prinz Max von Sachsen, der bekannte katholische Priester, fuhr in Begleitung des montenegrinischen Kultusministers Plamenaz im Automobil von Cetinje nach Rieka. Während der Fahrt wurden zweimal Revolverschüsse auf das Automobil abgegeben. Eine Kugel flog knapp über den Kopf des Chauffeurs hinweg. Verletzt wurde niemand. Tie montenegrinische Regierung wandte sich zwar sofort an den Prinzen Max von Sachsen, um dieses merk würdige Vorkommnis, welches einem Attentat täu schen- ähnlich sieht, aus der Welt zu schaffen un versuchte, di« Tat zu vertuschen. In Süd-Talmatien hat der Vorfall aufs neue große Erregung hervor- gerufen. KkmWtS Mmn N« 8»«in In Paris nimmt die Nervosität über die Aus dehnung der spanischen Marokkoexpedition zu. Die Zeitungen werden der spanischen Regierung gegenüber etwas deutlicher. „Die neue Erweiterung der Ex pedition erregt in Europa, besonders in London und Karis, lebhafte Besorgnis" schreibt der Petit Parisien, und er fügt hinzu, „diese Bewegung dürfte Spanien Vicht gleichgültig lassen." Aurore erinnert daran, daß es einen Algecirasvertrag gebe und daß ernstliche Schwierigkeiten entstehen könnten, wenn jemand (ge meint ist wahrscheinlich Deutschland) diesen Vertra, den Spaniern ins Gedächtnis zurückrufe. Das Echo de Paris verlangt Aufklärung darüber, was Spanien eigentlich beabsichtige. Die Bemerkungen anderer Blät ter lassen sich auf diese Note zurückführen. Von Freude oder Vertrauen ist in den Kommentaren zu den an scheinend noch sehr fragwürdigen spanischen Erfolgen nirgends die Siede. Deutsches Reich. Berlin. (Der Kaiser) ist gestern von Rominten nachmittags in Cadinen eingetroffen. — (Mit der Romreise des Reichskanzlers) beschäf tigt sich ein Artikel des Giornale d'Jtalia. Er glaubt, ihre angebliche Verschiebung vom November in den Dezember mit dem aus deutscher Seite gehegten Wunsche erklären zu kmrnen, daß der neue und der alte Kanzler gleichzeitig in Rom weilen sollen. Fürst von Bülow werde in Rom Herrn von Bethmann-Hollweg mit den italienischen Politikern persönlich in Be rührung bringen. Des neuen Kanzlers Romreise werde also unter der Ägide des Fürsten Bülow stehen, der gewissermaßen auch in Zukunft der Schutzgeist der deutsch-italienischen Beziehungen bleibe. Das Giornale schließt seinen Artikel mit dem Hinweis, Herr von Beth mann-Hollweg werde nach seinen Wiener Interview- Erfahrungen in Rom wohl derartig zugeknöpft sein, daß ihm selbst der geschickteste italienische Journalist kein Wort entlocken werde. — Diese Mitteilungen lesen sich recht interessant: Mehr als Kombinationen ent halten sie aber wohl nicht. In Berlin ist bisher nichts davon bekannt, daß von deutscher Seite eine An regung zur Verschiebung der Reise des Reichskanz lers ergangen sei. — (Die Talonsteuer.) Tie Finanzdezernenten fast sämtlicher deutschen Großstädte außer Berlin berieten wegen der Uebernahme der Talonsteuer bei städtischen Anleihen. Die Mehrheit hielt die Uebernahme durch die Städte für unvermeidlich. — (Eine bedeutsame Erfindung für die Luftschiff fahrt ist der Nationalzeitung zufolge gemacht. Es handelt sich um eine Vorrichtung, durch den der Gas- und Ballastverlust während der Fahrt vermieden werden kann. Hoffentlich enttäuscht hier das Pro bieren nicht das Studieren! — (Agrarier und arme Weberkinder.) Als im Jahre 1908 im Herbst die Zahl der gewerblich be schäftigten Kinder infolge der verschlechterten Lage des Arbeitsmarktes und des damit verringerten Ar beitsverdienstes der Eltern stieg, hat man auf den Schutz des Kindes im Regierungsbezirk Oppeln umso sorgfältiger geachtet. Tas war gut und recht. Wie die Berichte der Gewerberäte und Aufsichtsbeamten nachweisen, ließ aber die Kinderbeschäftigung „an gesichts der trostlosen Lage" in der Weberei sehr nach und es traten zahlreiche Weberkinder in die landwirt schaftliche Kinderarbeit ein. Bei der Vorsicht, die den amtlichen Berichten eigen ist- läßt es tief blicken, wenn es dort heißt : „Leider wurde bei der landwirt schaftlichen, an sich gesunden Beschäftigung bisweilen die jugendliche Arbeitskraft in kaum verantwortlichere - Maße ausgenutzt." — (Der deutsch-russische Streitfall in Charb-in.) Nach der Neuen Politischen Korrespondenz sind von der russischen Regierung bisher keinerlei Beschwerden über das Verhalten des deutschen Vizekonsuls Tau- Miller in Charbin eingegangen. Tie Anklagen ein- zelner russischer Zeitungen gegen den Vizekonsul Dau miller schweben bis auf weiteres vollständig in der Luft. — (Tie antimilitaristische Agitation der Sozial-? demokraten) wird, wie die Freisinnige Zeitung mit- teilt, gegenwärtig ganz energisch durch zwei Flug blätter betrieben, die sich an die Militärpflichten jungen Leute und an die vom Militär Entlassenen richten. Tie Berliner Verlagsanstalt Paul Singer hat davon eine Millionenauflage liergestellt und man kann daraus ermessen, wie viel an Verhetzung durch Ver teilung der Flugblätter im Reiche wiederum geleistet wird. Ten militärpflichtigen jungen Leuten wird in dem ersten Flugblatte vor dein Militarismus graulich gemacht. Es heißt darin: „Er wird als Soldat in eine fremde, so ganz anders geartete Welt versetzt, er hat Grundsätzen zu gehorchen, die dem bisher von ihm betätigten schnurstracks zuwiderlaufcn, er hat überhaupt nur zu gehorchen. Tic persönliche Freiheit ist ein gar köstliches Gut, und -er eine oder der andere unter Euch hat vielleicht schon das Recht der freien Selbst bestimmung im harten wirtschaftlichen Kampf mit schweren Opfern erkaufen müssen. Sobald jedoch der Soldatenrock angezogen ist, weicht die Selbst bestimmung vor der militärischen Tiszjplin, vor der eisernen Pflicht, dem Vorgesetzten zu gehorchen, was immer er auch befehlen möge." Tann folgt eine Aufzählung der Bestimmungen der Kriegsartikel und des Beschwerderechtes, das den jungen Leuten augelegentlichst empfohlen wird. Sie sollen selber kämvfkn gegen die „Soldatenschinder". An die vom Militär entlassenen Arbeiter richtet mau die Mahnung in dem zweiten Flugblatt, sich keines falls in die Krieger- und Militärvereinc aufnchmen zu lassen. — (Im Entwurf für den Etat 1910 deS Schutz gebietes Teutsch-Südwcstafrika wird beabsichtigt, vom Reichstag die Mittel für die Errichtung dreier neuen Bezirksämter anzufordern. Es handelt sich um die Tistriktsümter Gobabis, Warmbad und Rehoboth. Tie ersten beiden besitzen als Grenzämter eine besondere Wichtigkeit. Letzteres hat als Verwaltungsbehörde wegen der dortigen Bastarduation eine gewisse Be deutung. Ausland. PariS. (Allgemeiner Weberausstand jn Frank reich.) Tie in Armantiecrcs versammelten Vertreter von 17 Webersyndikaten beschlossen, nächsten Sonntag