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kssr Früher Wochen- und Nachrichrsvlatt Tageblatt fd H»jü«s MIT VmM. Mns EtM«, tzäinMlt. Rniaa, Wirst!. Minskis, Ms« Et. Ms, St. Zllü. St. Meli, Etaiakls, Äia, Mmilsa, WchiMtl ui tMA Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezir! - — "U— —. — — LV. WOWWM. - ' — — «r. 183 LMSLSLN Dienstag, de» 10. Angust STAMMLN 1909 Mest» Matt «rschedü tSaltch außer So«- «» Frstt«» «chnttta-» für de» folg«»« Tag. — Mrrtrtsichrütz« viiagiprUi r L Miu SO Pf-? durch dir Post dqoa« 1 Mk. 75 Psß. Mufelue Nummer« 10 Psa. NestetUmg« nehm« «Her kr TrpüNtio» tu sNchleu-ri», SmiMmurßraß» »r. bi», «e NaMüch« Poßaustatlr», Postborrn, sowie die AurttSaer rntgrae«. -uterate werde« die fLufaespatteue Grux-Me mtt 10, fltr «emiirUg» Lxstr«ckr> mit 15 PW. derechmt. NM«««» SV PW. Sm «ltttchw Teile koket die rweispalttge Seile 30 Psß. F,r>sprech-L«,chluß «r. 7. S«ftret«-2Matzm» Uißitch M spitkste» «memMchM 10 «tzr, «elegramm-Ldrrlst: Ta ged!a 1 t. WM" Donnerstag ««d Freitag Jahrmarkt i« Callnberg. 'MW Das Wichtigste. * Der Kaiser ist gestern abend von Berlin nach Rleve abgereist. * Der Zeppelin 3 wird mit stärkeren Motoren ausgerüstet als der Zeppelin 2. Er erhält dadurch eine größere Eigengeschwindigkeit und eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Sturmwind. * Die griechische Regierung wird die von dem türkischen Gesandten wegen des Kretakonfükts üb reichte Note heute beantworten. Tie Kriegsgefahr wächst. * Die deutsche Regierung hat in Athen und Kon stantinopel zur Mäßigung in dem kretischen Konflikt raten lassen. * Ueber den Generalstreik in Schweden lauten die Nachrichten widersprechend! trotz der starken Be teiligung der organisierten Arbeiter bedarf es an scheinend doch aller Energie d.r Führer und Strejk- leiter, die Arbeiter beim Feiern festzuhalten; auf Arbeitswillige übt man, wie herkömmlich, einen mehr Vder minder starken Druck aus. Generalversammlung des Vereins sächfischer Gemeindebeamien. Der über 7000 Mitglieder zählende Verein säch sischer Gemeind-bsamt N, dessen Direktorium st inen Sitz in Leipzig hat, hielt, einer Einladung der Siadt- vertretungen von Lichtenstein und Callnberg folgend, in diesem Jahre vom 7. dis 0. August seine General versammlung in diesen beiden Städten ab. Wenn goldener Sonnenschein die .Häuser umilutet und die Herzen erwärmt, dann kommt aus ihnen kürzlicher Willkommensgruß. Tas erfuhren auch die in diesen Festtagen bei uns einkehrenden vielen Gäste aus Sachsens Gauen; denen Ehrenpforte, Flaggen- und slSuirlanden-Grütze ein inniges „Glück auf!" zuricfcn. Schon wochenlang waren die Gemeindebeamtin beider iSchwesterstädte emsig tätig, um die nötigen Vor arbeiten, die einer solchen Tagung das Gelingen ge währleisten, zu treffen. Sie wurde eingeleitct durch die Hauptversammlungen von zwei äußerst wohltätig wirkenden Kassen des Vereins. Am Sonnabend nachmittag 5 Uhr nahm die Hauptversammlung der Mobiliarbraudver- sicherungskasse im Saale des Rätsle, lcrs jhren Anfang. Sie wurde geleitet vom Vorsitzenden des Vorstandes dieser Kasse, Herrn Lparkassendircktor Liebert aus Leipzig. Der gedruckt vorliegende Ge- schäfts- und Rechnungsbericht von 190« fand Ge- «ehmigung. Den Vorschlag, den Rechnungsprüfern «ine Entschädigung für ihre Mühewaltungen zu ge währen, wird der Vorstand in Erwägung ziehen. Tie «usscheidenden Vorstandsmitglieder, Herren Ober- sekretäre Renker und Krumbiegel, ebenso die beiden Rechnungsprüfer wurden wicdcrgewählt- Tie Ob;r behörde Hai das neue Statut genehmigt, es wird Mn 1. Januar 1910 in Kraft treten Tie Beitrags gebühr wurde — einschließlich der Prämie für Dieb- stahlsversicherung — auf 75 Pfennige pro I000 Mark Versicherungssumme festgesetzt. Tie Garantiescheine fallen in Zukunft weg, die Gelder werden nach und nach zurückgezahlt werden Tem Vorstande wurden Wieder ..00 Mark Entschädigung gewährt. Tje Kasse Umfaßt 2119 Versicherungen mit 9 398 670 Mark. Tic Generalversammlung der Krankenkasse sdes Vereins, die sich unmittelbar anschloß, wurde ge leitet von dem neuen Vorsitzenden, Herrn Ltadtver ordneten-Archivar Nüster aus Leipzig- Ter gedruckt der Appell an die Vorstände der Nebenstellen, die Abrechnungen an die Hauptstelle pünktlicher abzu liefern, damit der Abschluß des ganzen Rechnungs- Werkes fick nicht mehr so verzögert wie bisher. Tie Rechnungsprüfer wurden wiedergewühlt und an den Ehrenvorsitzenden, Herrn Herrmann, ein Tanktele gramm nach Johnsdorf gesandt. Eine schöne Abwechselung in dem reichhaltigen Programm des Gemeindebeamtentages bildete der Kommers am Sonnabend abend im Goldenen Adler zu Calln berg. Schon lange vor Eröffnung desselben war der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt Tie Be grüßungsansprache hielt Herr Bürgermeister Prahtel. Namens der Ortsgruppen Lichtenstein-Eailnberg und der beiden Feststädte rief Redner allen Erschienenen, wie im besonderen auch dem Tireftorium einen herz lichen Mllkommcnsgruß zu. Rühmend hob er ferner sdie Beamtenfreundlichkeit der beiden Ltadtver* tretungen und die «tzastfrenndschaft der Bewohner her vor, die alles aufgeboten hätten, um den erschienenen Gästen einige angenehme, unvergeßliche Stunden zu bereiten. Schöne Gesänge, dargeboten von dem Man nergesangverein Callnberg und Liederkranz Lichten stein, Reigen und turnerische Hebungen vom Turn verein Callnberg und dessen Turnerinnen-Abteilung, Sologesänge von Herrn Lehrer Kretschmann, fesselnde Konzcrtmusik von der Stadtkcp.llc und sinnige Tasel- lieder boten reiche Abwechselung und würzten die gesamte Veranstaltung, Fm Auftrage der Festgäste dankte Herr Stadtschreiber Tr. Müller aus Leipzig den Veranstaltern des Kommerses und allen denen, die Lurch ihre Mithilfe zu dem schönen Gelingen des selben mit bcjgctragen hätten. Herr Stadtrat Tr. Zürn, Lichtenstein, widmete dem Dichter des ersten Festliedes, Herrn Lä t n' aeher aus Leivz g, warme Worte der Anerkennung. Gegen '->1 Uhr erreichte der in allen Teilen wohlgclungene Kommers sein Ende. Am Sonntag rief eine MorgenM.sik die Gäste nach unserem prächtigen Stadtpark; dann aber be gann bald die ernste Arbeit. Ter für l1 Uhr im Mnstallpalafte anberaumten Generalversammlung des Landcsvcreins ging eine Besprechung des Vereins - direttoriums mit den Bezirksvvrsitzendeu und Sb männern vorauf. Fn dieser Besprechung waren die Einzelnen Punkte der Tagesordnung bereits e ner ein gehenden Besprechung unterzogen worden, so daß wenigstens in etwas die Generalversammlung ent lastet war. Tie 38 orden liehe Generalversammlung war von über 400 Berufskollegen besucht. Als Ehren gäste wohnten den Verhandlungen mit sichtlichem Inter sse bei Lerr R gjcr ngsamtmann Freiherr von Finck als Vertreter der Königlichen Staaisregierung, sowie Vertreter der Kollegien beider Feststädte mit den Herren Bürgermeistern Steckner und Prahtel an der Spitze. Ter große Saal war mit Blattgrün, Fahnen und städtischen Wappen prächtig geschmückt. beamten lwchehrcnde Worte. Redner bat, mit dem hier Gebotenen fürlieb zu nehmen, es werde gern! und aus gastfreundlichen Herzen gegeben; auch möchten die Teilnehmer den Feststädten ein freundliches An denken bewahren. Er schloß mit einem frohen „Glück aus!" für den Verlauf der Verhandlungen. Herr Regiernngsamimann von Finck überbracht« mit dem Tanke für freundlich« Einladung zugleich die herzlichsten Grüße des Herrn AmtshauPtmannS Freiherrn von Welck, der zu seinem Bedauern ver hindert sei, der Tagung beizuwohnen. Er wünschte den Verhandlungen segensreichen, glückverheißenden Erfolg für Stärkung und Hebung der Berufsinleressen, Mitnachhausenahme neuer Anregungen durch kol legialen Meinungsaustausch zum Segen der ver tretenen gemeinsamen Interessen, zum Wohle des ge meinsamen Vaterlandes. Der Herr Vorsitzende dankte sowohl den Sprecher« für ihre begrüßenden Worte, den Ehrengästen, wie auch der Presse — ist man sonst nicht gewöhnt! — uni» der stattlichen Anzahl Teilnehmer für ihr Erscheine« und gedachte dann in tvarmen Worten des Bereins- kasfirrers, Herrn Unger, der auf eine 25jährige Tätig keit im Direktorium des Vereins zurückblickt Rach Erledigung verschiedener Eingänge und geschäftlicher Mitteilungen wurde lsterauf in die Tagesord nung eiugctrctn. Man sprach die abgelegte Jahres rechnung für richtig und nahm den vom Direktorium erstatteten Jahresbericht zur Kenntnis. Ueber Punkt 3 der Tagesordnung, die Aenderung des Abstliumungsverfahrens betreffend, entspann sich eine eineinhalbstündige, lebhafte Debatte. Es lagen hierzu drei Anträge vor: 1. Der Antrag Reißmann, der die sogenannte Zusallsmehrhcit beseitigt und den Beschlüssen dec Bezirksversammlungen mehr Beach tung zngesprochen und durch eine Zweidrittelmehrheit der Generalversammlung bestätigt wissen will. 2. Ein Antrag des Vcreinsbezirkes Löbau, der für eine Vertreter-Abstimmung auf der Generalversammlung eintritt. Für je angefangene 10 Mitglieder seiner von ihm vcrtrctenen Srisgruppe soll der Vertreter eine Stimme haben. — Ein Unterantrag wünscht eine Vertretung für je 50 Mitglieder. — 3. Ein Antrag des Vereinsbezirks Borna endlich wünscht keine Abänderung des Paragraph 18 des Grundgesetzes, sondern es beim jetzigen Snstem zu belassen. Zu diesen Anträgen sprachen sowohl die Antragsteller, als auch eine große Anzahl weitere Redncr. Nachdem Schluß der Debatte beantragt war, ergab die Abstimmung mit >78 gegen !44 Stimmen die Entscheidung zu Gunsten des Antrages Borna, der von Herrn Bürger meister Schröter aus Frohburg lebhaft vertreten wor den war. Es bleibt also beim Alten. 4. Tie Amrijgc ans Erhöhung der Veceinssteuer gingen dahin, anstatt 2,10 Mark wie bishc:. kumtig 3 Mark bezw. 3,60 Mark künftig zu erbeben. Die Generalversammlung setzte einstimmig 3 Mark Ver einssteuer fest. 5. Ueber den Arrtrag des Direktoriums aus Aende rung des Grundgesetzes und der Gesästiftsordnung wurde von Herrn Staütswrciber Tr. Müller aus vorliegende Geschäfts- und Rechnungsbericht fand die jGenchmigung d r Versammlung, er zeigte wegen der Kroßen 'Zahl der Erkrankungen keinen besonders Wiürstigen AbsMüß-^DK-MtAiederzahl ist auf 1744 WeAqchsev.--.-WS der Mitte der Versammlung erging Die Leitung der Verhandlungen lag jn den Händen Hes derzeitigen Vorsitzenden des Landcsvcreins, Herrn Verwaltungsdirektor Uhlmann aus Leipzig. Ten Ge fühlen unwandelbarer Beamtentreue gab die Ver § sannnlung durch Absendung eines Suldigungstelc ' grammes an Seine Majestät unseren allgeliebten König beredten Ausdrnck. Ten Worten ihres Vor- ! sitzenden, die derselbe den im verflossenen Jahre Heim gegangenen Bcrussgcnossen widmete, folgte die Ver- ! sammlung tiefcrgrissen nnd erhob sich zn Ebren und! Gedenken der Abgeschiedenen von den Plätzen. i Herr Bürgermeister Steckner bot der Versammlung, die herzlichsten Willkommcnsgrüße der Stadt Lichten-1 stein und verband mit dem Danke, daß die Landes versammlung so bereitwillig der Einladung der Schwester siäbte - folgt s i den Stand der Gemeinde Leipzig referiert. Es sind dies Aenderungcn, wie sie sich ans den vorhcrgegangencn Beschlüßen zum Teil ergeben, im Anschlusse daran wurden gleich noch einige kleine Aenderungen vorgcnommen, die sich in formeller und materieller Beziehung als reformbedürftig er wiesen haben. Eine längere Debatte entspann sich hierbei nnr um die Frage, ob in Zukunst auch nie- > meind bcanttinnen in den Berlin aufg nommen wer den sollen. Die Generalversammlung lehnte dies mit 172 Stimmen ab. 6. Einen umfassenden Bericht in Sachen der Lan- despensionslasse gab Herr Steuerinspektor Stiehert aus Leipzig. Dje getanen Schritte ergeben begründete Aussicht auf Erfüllung dieser Wünsche. Doch ist «och