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der Sprung ins DmckK' «affe» getan werden» Die Freisinnigen sollüen Mich AbäHlderunManpräge t ein bringen. Als die Hsinke Len Antrag auf Rückverweisi mg an die Kommission, sbelt» wird er abgi'lehnt. Sch«» i um V-6 ist das ganz«? GefKitz a»g«Somvtem A«SL«lv Rewtzork. (Die Eruvard«^ der Olsie Sigol^ D« m Londoner Morning Leader wird pus Newyork s e- kabelt. „Bon einem Ende Amerikas .bis zum anderem werden heute die schärfstem Berwünsckmngen gegen diie Chinesen laut Die PrsHe Les Landess gibt ein Lares Bild von den Gefühlen des Hasses, die Elsie SiseLs Ermordung durch den Chinesen Letzt mg entfach» hat. Aber auch die weinen Missionärinnen werden aus das schärfste verurteilt. „Das Land sollt» für Massen erhalten bleiben", sagt das gelcsenste Blatt Amerikas, „die anständig n b »erwa«der letzen könne«, und-das arme, unglücklich? Mädchen darf nicht umsonst g«Kd«- ben sein." Die Blätter bringen ganze Seiten von Bildern und Text über die sogenannte „Tortur dritten Grades", der der Zinrmergenosse des Mörders unter worfen wurde. Die „Tortur dritten Grades" ist we niger eine körperliche, als eine seelische Tortur; die jedoch meist ebenso wirksam wie jene ist. Chong-Si»g hielt den dritten Grad zwölf Stunden lang aus-. End lich bekannte er, daß er im Hause Lehongs war, als dieser Elsie Sigel mit einem Handtuch erdrosselte.' Doch will er nicht in d.m Mordzimmer selbst gewesen; sein, sondern durch das Schlüsselloch desselben den Burgaus verfolgt haben. Kurz vor der Tat hatten sich die Heiden Chinesen des Mädchens weg n gegenseitig fast totge- prügelt. Aus verschiedenen Städten, der Vereinigten Staaten kommen Nachrichten von tätlichen Wutaus brüchen gegen die Chinesen. So wurden in Pittsburg: 'die chinesischen Studenten d s Carnegie-Instituts miß handelt. Tie Rewhorker Chinesen erlassen einen Ap pell an alle rechtlich denkenden Rossegenossen, alles zur Auffindung des Mörders auszubieten, und setzen dafür einen Preis von tausend Dollars aus." AuS Nah uud Fern. Lichtenstein, den 24. Juni 1909. * — Die Wettervorhersage für morgen kautet: Südwestwind, veränderlich, wärmer, zunächst noch trocken. * — Statztbad: Wasserwärme hellte 18" C. * — Das schwere Gewitter, das am Dienstag über einen grasen Teil von Sachsen niederging, brachte der durstenden Natur einen ausgiebigen Regen, der jedoch in seiner Heftigkeit und in Verbindung mit Hagetschlag an verschiedenen Orten schweren Scha den anrichtetc. Auch Blitzschäden sind mehrfach zu verzeichnen. Aus Chemnitz, Euba, Einsiedel, Flöha, Mittweida, Hainichen, Olbernhau usw wird von sehr schweren Hagel- beziehungsweise Wasserschäden be richtet. In Wittgensdorf schlug der Blitz beim Guts besitzer Emil Körner in hie Scheune und äscherte sie ein. In Meinsberg bei Waldheim brannte das Bauern gut des Herrn Fritzsche nieder. Tas Getreide ist teil weise zusammengeschlagen, die Obstbäume sind be schädigt. Tic hiesige liegend ist glücklicherweise von Schaden verschont geblieben. Auch das heute vormit tag auftretendc Gewitter, das mit Graupeln ver mischten reichlichen Regen brachte, dürste ohne Schä digung unserer Fluren vorübergegangen sein. * — Johannisfeier. Wir machen nochmals auf merksam auf die Johannisfeier, die heute abend 8 Uhr auf dem Friedhöfe vevanftaltet Wirtz. Dec Mosen monat Juni führt uns mit Blumen in den Händen zu den Grabhügeln unserer Entschlafenen!. Wildpflan zen und gießen — nutz Tränen fließe» mit Du kommt »ns eine Stimme aus der Höhe auf dem Friedhof gerade recht, die unsere Gedanken »um Hinemeli zu «uferen SeSgen lenkt. — Es dürfte sich empfehlen; Ge sangbücher mitzubringen; * — Zur LaudwgSwahl i« IS. städtische» Wahlkreise. Von unterrichteter Seite wird uns mit- geteilt: Wie? bereits bekannt geworden: ist, beabsichtigte die Freisinnige Partei für unseren Landtags-WcchtLeis einen Kandidaten mit; entschieden liberalen Grund sätzen aufzustellen. Nackt eingehende» Erwägungen, di« darüber: zwischen Glauchauer und Lichten stein er Vertretern stattgefunden haben, ist der von dem letz teren vorgrschlagene, durch seine arbeiterfreundlichen Einrichtungen bekannte Fabrikbesitzer Herr Ld-uiS "Bahner in Oberlungwitz ausgestellt: worden Er? hat sich zur Uebernahme der Kandidatur: bereit erklärt. Seine echt liberale Gesinnung und sein reifes poli tisches Urteil, nicht minder seine sympathische Per sönlichkeit sind in Lichtenstei»'nicht unbekannt. Tre hiesigen Wählerkreise werde» in nächster Zeit Ge legenheit haben, persönlich mit ihm rn Fühlung zu treten. * — Das Schützenfest in CaMr-erg ist nun auch zu Ende, es fand seinen offiziellen Abschluß "mit der Königsproklamativnu Di' höchst« Würd» der Schützengescllschaft ging über auf Herrn Stadtrat a. D. Claußnitzer. Herr Bürgermeister Prahtel Hatte dem entscheidenden Schuß abgegeben: * — Bahnverkehr. Nach der Zahl der i« dem Jahren 1907 und IM)6 verkauften Fahrkartenausweife;! rangierte im Bezirk Chemnitz die dätion Glauchau i an zweiter Stelle. An der Spitze steht die Station? ! Chemnitz, die 190T? 2 693 211 Personen beförderte.! gegen 2 064 845, im Jahre 1906. Daun folgt Glluch-au; mit 416 5)77 bezw; 333293 Personen. Bon den übrigen' Stationen des Bezirkes beförderten? Meerane 23A89S bezw. 194 961; L i chte nst s.in - Ca llab er g M4 S4S! bezw. 88 027; St. Egidion 112 162 bezw. 98 722; Wal denburg 87 65)1 bezw. 69360; Remse 39 429 bezw-s 29 231; Rödlitz 3T96l bezw 301l2: Dennheritz 30462 ; bezw. 28 777; Schönbörnchen 113L7 bezw. lM1;2V -- ! Die Bedeutung des Bezirkes Glauchau im Güterver kehr ch rechnet nach d?m zusammcngezogeneir Gewicht der 1907 und 1906 abgesendeten und angekommeneu Güter) illustriert folgende Tabelle: Glauchau (die Zah len bedeuten die ein getroffenen und abgesandtrn Güter in Summa und zwar in Tonnen: 232 804 (1907: und 209 269(1906 ; Meerane 185 38L bezw. 181666: Lich- ; tenstein-Callnberg 37296 bezw. 326l2; Wal- denburg 30 603 bezw. .30160; St- Egidien 1T20S bezw, 13157; Mülsen St. Iakob 4681 bezw. 261«; Mülsen St. Micheln 3473 bezw. 3687; Mülsen St. Niklas 22l2' - bezw. 1359. *— Schont fremdes Eigentum? Jetzt, zur , Zeit der Kornblumen, sieht man auf den Feldern . die Kinder diese Lieblingsbkume weiland Kaiser Wl- ! Helms I. emsig Pflücken. Leider wird nicht die Bor- ' sicht gebrauchst, die im Interesse der Landwirte zu beobachten nötig ist. Die Kinder begnügen sich nicht ! mit den am Wege und an den Furchen stehenden Blu- men, sondern sie gehen oftmals weit ins Korn hinein, und so mancher Fruchthalm wird dabei zertreten. ! Möchten Eltern und Erwachsene im Interesse der Fcld- besitzer die Kinder von einem Betreten der wogenden Kornfelder zurückhalten. «WD»ei«e VmmrttkeVEtzWeklUUg k» LeW-igl Ein überaus reges Treiben, herrschte am vergangenen Sonntage aus. der in Leipzig auf den» Meßplatze bi« 11. Juli stattfindenden Allgemein«« Bauartikel-AuKstellung.. D« lebhafte Verkehr hielt den ganezn Dag über an und verdichtete sich vor hevt vorragenden! Ausstellungsobjekten zu Zssten in wirk lich beäng/tigercher Weise. Solche Gegenstände, dis -den Beschauer? besonders fesseln, gibt es aber zu viel«« .Hundert: n, daher es erklärlich erscheint; wenn die Be sucherzahl am Sonntag mit; mindestens 2000 Per, Zonen zu schätzen ist. Nachdem die landwirtschaftlich« Ausstellung ihr Ende erreicht hat, wird sich das Iw, teresse des gvohen Publikums in verstärktem Maße auf die Allgemeine Bauartikel-Ausstellu»g konzen trieren, der auch ausländische Staats- und Stadtbe- hördrn das ltbhafteste Jntcrrsse widmen. So ordnet» auch das ungarische Ministerium zum Studium deck Ausstellung einen Vertreter ab, den wie alle übrige« Besucher, hier die dankbarste Gelegenheit zu mehr» tägiger anregender Betätigungfindct: Zahlreiche Bev» -eine aus nah und fern stellten korporativen Besuch in Aussicht, so daß die Ausstellung, deren Dauer be kanntlich bis bl.. Juli verlängert wurde,,in den nächsten Wochen einen fortwährend wachsenden; Verkehr zeigen wird. * - Was heißt Kotierung. Die von der Finanz kommission und vom Reichstage beschlossene, heftig umstrittene Kvtierungssteuer ist in aller Munde. Ko tierung ist ein finanztechnisch« Ausdruck und bezieh! sichaus die Zulassung eines Werlpapierrs zur amtlichen Notierung an der Börse. i. Hohutzorf. (Jugendliche Diebe;) Bon der Oels- nitzer Schutzmannschaft wurden die 13 beziehungsweise 14 Jahre alten Schulknaben K. von hier und W. aus Rödlitz aufgegriffen, die sich verschiedene Diebereien auf dem dortigen Schützenfeste hatten zu Schulden stimmen lassen Sie wurden von den hiesigen Polisec la Oelsuitz akgeholt und ihren Eltern Angeführt- Dio Diebe haben strengere Strafe zu gewärtigen, da sie? bereits früher gegen das 7. Gebot sich vergangen. W- hat unter anderem auch voriges Jahr in Lichten stein gestohlen. r. HeinrichSort. (Bauwesen.) Ju hiesiger Ge meinde-Expedition liegt zur Zeit eive Sammlung der von der Königlichen Amtshauptmanmschaft Glaucha» leihweise überlassenen Bauzeichnungen über Klein-t Wohnungen, Zweifamilienhäuser und Gruppenhäufev zur Einsicht für Interessenten auL Die Zeichnungen enthalten auch Angaben über die mutmaßlichen Bau-, kosten. Mülse» St. Jacob. (Gründung eines Orts vereins.) Am 21. dieses Monats versammelten sich im Deutschen Hause hier eine Anzahl Herren unserer Gemeinde zwecks Gründung eines Ortsvereins. Da bei )mirde betont, daß der neue Verein nicht etwa zur Opposition geschaffen werden sollte, sondern er solle in der Hauptfach' als Stütze der Gemeindevertretung da sein, Ls wurden gewählt: Bru»v Wolf als erster, SrchuldireSor Uhlmann als zweiter Borsitzender, Lehrer Balke als erster, Otto Barth als zweiter Schriftführer» Richard Wolf als Kassierer, R. Gebhard und Emil Herrmann als Beisitzer. Genannte Herren, nähme«; sämtlich die aus sie gefallene Wahl an. BikUMtdöbra. (Zu der Flucht des Gemeinde» kaZierers Meines: toird noch gemeldet, daß die unter schlagene Summe «ach den bisherigen Feststellungen? „Zirkusleute". Roman von Karl Muusmavn. Einzige autorisierte Uebersetzung. 16 Nachdruck verboten Dritter Teil. 1. Kapitel. Tie Fahrt nach Brüssel kam Hugo, der von zu Hause herzlich Abschied genommen hatte, sehr kurz vor. Nachdem er einige Tage im „Fliegenden Zirkus" anwesend war, wurde er ganz unverhofft von der Fürstin in die Garderobe gerufen, die mit ihm ver schiedenes sprechen wollte. Tic Fürstin empfing ihn sehr herzlich und fragte ihn nach Angelegenheiten in seiner .Heimat, und ob es ihm auch dort gut gefallen l>abe. „Mir hat es außerordentlich gut gefallen", er widerte Hugo, „und Vater und Mutter waren über meine Reitkünste sehr ersrent." „So, so!" Die Fürstin drückte.Hugo die Hand und befahl ihm, das Murmeltier in die Garderobe kommen zu lassen.. Hugo verließ die Garderobe der Fürstin. Er war ganz verwirrt über die unerwartete Wendung, die die Tinge genommen hatten, aber nicht ohne einen gewissen Stolz darüber, daß die Fürstin ihn jetzt Sie nannte. Draußen sand er das Murmeltier hinter einer Eisbärenkiste schlafend. „Tie Fürstin möchte Sie sprechen", sagte Hugo kurz, ohne darüber nachzudenken, um was es sich drehte. „So", antwortete das Murmeltier mit einem eigen artig unbestimmten Laut. „Was gibt es denn schon wieder?" Tann erhob er sich, streckte sich und machte sich auf den Weg Als er die Direktionsgarderobe betrat, sagte die Fürstin: s „Werden Sie morgen an der Hochzeit teilnehmen. Leutnant Miklosich?" „Nein", entgegnete das Murmeltier, etwas er staunt über die an ihn gerichtete Frage. Er hatte er wartet, daß die Fürstin ihm geschäftliche Wünsche dor tragen würde. „Sind Sie nicht ein geladen?" „Ja, ich habe aber keine Lust, die Sache mit zumachen." „Fehlt es Ihnen an Geld?" „Auch da. Ich gehe nicht gern aus, wenn ich jeden Pfennig, den ich ausgebe, zweimal umdrehen muß." „Also, weitere Gründe haben Sie nicht?" „Nein, dies ist der Hauptgrund." „Nun, dann will ich Ihnen etwas sagen. Sie haben in der letzten Zeit viel Arbeit mit den Pserden gehabt, und ich möchte mich Ihnen gern erkenntlich zeigen." „Bielen Dank", sagte das Murmeltier. „Morgen abcnd können Sie vor der Hochzeit 200 Franken an der Kasse erheben: allerdings unter einer Bedingung." „Und die wäre." „Wenn das Brautpaar sich nach der Feier zurück zieht, werden Sie wohl kaum nach Hause zurück kehren?" „Kaum." „Sie werden dann wahrscheinlich die Hinterräume der ,Lockeimütze" besuchen. Ich habe gehört, daß es dort oft recht lustig zugeht." ,La, bisweilen." „Gut, dann nehmen Sie den jungen Jockei Stage- mann mit. Ich interessiere mich für ihn. Er ist zu streng gehalten und es kann ihm nicht schaden, wenn er sich im Leben etwas umsieht. Ich bin neugierig, zu erfahren, wie er sich in Ihren Kreisen bewegen wird. Wird es auch etwas kosten, so schadet es nichts. Er ist zu jung, um schon jetzt an das Sparen zu denken." „Mein Gott, tut er das schon. So vernünftig bini ich in meinem ganzen Leben nicht gewesen." „Tas glaube ich schon. Aber bei der Jugend kan«, man sich schon etwas Unvernunft gefallen lassen."' ,Ln dieser Beziehung kann ec keinen besseren Lehrmeister als mich bekommen", antwortete daSl Murmeltier, „und ich werde ihm, wenn Sie es wün schen, schon den rechten Weg zeigen." Tamit verbeugte sich Leutnant Miklosich und ging, etwas erstaunt über die Aufgabe, welche ihm die Fürstin! erteilt hatre. * * * 2, Kapitel. In, Fliegenden Zirkus war Hochzeit. Der „Tolle Klown" und die „Weiße Dame" hatten sich die Haubs fürs Leben gereicht. Nach der kirchlichen Trauung fand ein Festmahl statt, an dein sich auch das Murmeltier und Hugo be teiligten. Es war das erste Mal, daß Hugo außer bei der Arbeit mit den Kollegen zusammentraf. Zwar war man, wie gewöhnlich, in Artistenkreise» sehr vorsichtig im Genuß von Wein und Spirituosen. Trotzdem war Hugo, für den der Alkohol etwas ganz Fremdes war, ziemlich heiter, als er Arm in Arm! mit dem Leutnant die Gesellschaft verließ und beide dem Diamanten zustrebten. Der Weisung der Fürstin folgend, wollte der Leut nant seinen Schutzbefohlenen in das große Leben oi«- führen. Der Saal, den Hugo und dos Murmeltier betraten, war glänzend erleuchtet. In der Mitte standen zwei große, mit Luch b» -ogene Tische. Am Eingang war die Garderobe, und in ihr e»r