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LWM^MMvM e^i Früher Wochen- und Nachrichlsblatt Tageblatt fit Hgüns, MIT 8mM, Mns, St. Mei. tzkWÄlt. U-NNI». MW, LcklmÄnf, Mn St. MH St. z«ö, St. Ml», StWaUrs, A»m, Memitsa, Wchimel al ÄWm Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichts^«! --7- . , ... - - " — - . Sv. JgtzrMMU. —> -"— - — Rr 144 L-LALSLV Freitag, dm 25 Juni L^WÄLM IMS Dieses Statt erscheint täglich außer Loun- und Festtag» nachmittag» für de» folgende» Tag. — vierteljährlicher Semg»vrtt»: 1 Mk. KV Psg^, durch dir Poft bezogr» 1 Mk. 75 Pfg. Ttmelne Nummern 10 Pfg. SeprUungen nehmen außer der Erpeditio» in jkichteustein, Lmickauerstraße Nr. Kd, alt« Latsentchm Posta»st«tte», Postboten, sowie die Austräger entgegen. Luseiate werden die sünfgespaltenr Grundzeit« mtt 10, für aurwärNae Inserenten mit 15 pfg. berechnet. Neklameuite SO Pfg. I» auMtche» Teile kostet die zweispaltige Leite SO pfg. Fer «sprech-Anschluß Nr. 7. Iuseraten-Arm ahme tägtich di, stiätest«» »ormittag, 10 Nhr. Setegramm-Ädrelse: Tageblatt. Das im Grundbuche für Mülsen St. Niklas Blatt 227 auf den Namen der Marie Anua Pommer geb. Schubert eingetragene Grundstück soll am 19. August 1909, vormittags 10 Uhr — an der Gerichtstelle — im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 2,6 Ar groß und auf 3 900 M. — Pfg. geschätzt; es besteht aus Wohn- und Schuppengebäude, sowie Garten, trägt die Flurbuchsnummer 54 und die Brandkatasternummer 202. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, sowie der übrigen, das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem ge stattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 27. Mai 1909 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger wider spricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des ge ringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aushebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens her beiführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Lichtenstein, am 23. Juni 19(9. Königliches Amtsgericht Das Wichtigste. ! * Ter Umsatzstempel auf Immobilien wurde von -er Finanzkommission unter Erhöhung des Satzes von : V- auf V? Prozent angenommen. j * Die Luftverteidigung macht in England große Fortschritte. * In Pcrst n nimmt die Agitation gegen die rus sisch-englische Bevormundung zu. * Wie aus Pittsburg gemeldet w rd, ha: in einer Kohlenminc der Lackaivanna-GeseUfchaft eine Explosion stattgefunden, durch welche etwa 150 Bergleute von der Außenwelt abgeschnitten worden sind. Es sind , bereits mehrere furchtbar verstümmelte Reichen auf- j gefunden worden. l * Tie landwirtschaftliche Ausstellung zu Leipzig war von insgesamt 326 345 Personen besucht, gegen 325 906 in Berlin 1906. ! Dn Stisa idu lle lnm «> iichn UM- T-er Kaiser nahm, wie aus Kuxhaven gemeldet ßvird, auf dem Tampfcr „Teutschland", der bei Altrn- bruch vor Anker lag, die Preisverteilung für die Re-' gatta vor. Olelegentlich eines im Anschluß veran-1 spalteten Festmahles führte Bürgermeister Tr. B ur - chard unter anderem aus, daß, Kaiser Wilhelm vor einem Jahre in dortigem Kreise der Notwendigkeit der deutschen Reichsfinanzrcform gedacht habe. „Möge aller noch vorhandenen Schwierigkeiten ungeachtet die Hoffnung sich als berechtigt erweisen, daß den: einmütigen Potum der Nation das Boll- bringen des Werkes nicht fehlen wird. Befreit von! der schweren Sorge um das Gelingen des großen i Reformwerkes wird sich das deutsch)« Volk mit neuem : Mut der Fülle seiner produktiven Arbeit widmen, s um so mehr, als der Kaiser unausgesetzt bemüht sei, dem Reiche den Frieden zu erhalten." Ter Kaiser erwiderte mit einer Rede, in der er unter anderem sagte: „Wir treiben hier Sport und keine Politik. Ew. Magnifieenz hatte aber die Güte, die Punkte zu be- ! rühren, die alle deutschen Herzen letzt bewegen, sich j hoffe immer noch, daß der Gemein sinn in! unseren Volksvertretern sich über den Partei-^ sinn Bahn brechen wird, da ich doch anmhme, daß niemand unter Ihnen die Verantwortlichkeit auf seine Schultern nehmen wird, das Scheitern einer für unser Vaterland nach innen und außen unumgänglich notwendigen Reform zu verantworten. (Bravo.) Sie haben alle mit Jntn esse meine Reise nach den finuis ch <- u Schären versolgt, wo ich eine so warme und gast liche Aufnahme seitens des Kaisers aller Reußen und der Seinen gefunden habe. Es freut mich gerade, Ihnen als den Vertretern des Handels- und der (tzeschäftswelt, die Sie ein Interesse an der fried lichen Gestaltung der Zukunft haben, folgendes über die Bedeutung dieses Besuches mitteilen zu können: Kaiser Nikolaus und ich sind dahin übereingekommen, daß unsere Zusammenkunft als eine energische Bekräftigung des Friedens au f zuf a ssen i st. (Lebhaftes Bravo.) Wir fühlen uns als Monarchen unserm Gott verantwortlich für das Wohl und Wehe unserer Völker, die wir soweit als möglich friedlich vorwärts bringen und zur Blüte empor führen wollen. Alle Völker brauchen den Frieden, um unter seinem Schutze den großen Kul turaufgaben ihrer wirtschaftlichen und kommerziellen ' Entwickelung ungestört obliegen zu können. Taher werden wir beide stets danach streben, soweit es in unseren Kräften liegt, mit Gottes Hilfe für die Förderung und Wahrung des Friedens zu wirken. (Andauerndes Bravo.) Unter diesem Frieden kann sich auch natürlich der Sport in vollster Blüte ent wickeln." . Ter Kaiser schloß mit einem Hurra auf die Stadt Hamburg und die Hamburg-Amerika-Linie. * * * Ter Kaiser hat also nunmehr das ernste Mahnwort an die Parteien zu Gunsten der Reichsfinanzreform gerichtet. Er Hut cs gesprochen, ohne sich in die Parteipolitik zu mischen, lediglich als Mahnung zur Selbstbestimmung und Unterordnung unter das Vater landsgefühl, gesprochen aus der Sorge für des Vater- Landes Wohl, in der Pflichterfüllung des sich seiner Verantwortung voll bewußten Monarchen. Tie Kaiserworte werden kan n Wider Pruch ersah eu und nur das Bedauern auslösen, daß sie nicht sclwn früher gesprochen worden sind, als die Parteiwut das große Werk der Reichssinrnzreform noch nickt so Verfahren hatte, daß kaum noch ein Rückgang zur Einigung ge funden werden kann. In diesem Sinne äußern sich eine ganze Anzahl Zeitungen, denen des Vaterlandes Wohl am Herzen liegt. * * * Eine Wiener Pretzstimme zur Kaiser-Rede. Tie Nene Freie Presse schreibt: Tie starke Be tonung friedlicher Absichten ist gewiß nickt unbeab sichtigt. Taß das stark gewappnete Denftche Rück eine Friedensmacht ist, weiß die Welt, und so oft in den letzten Jahren Bennrnhignng nach Europa hineiugc- tragen wurde, geschah es nicht von Teutschland aus, sondern aus der Mitte feuer Mächte, wclcizc Deutsch land durch einen Kreis von Bündnissen, Freundschaften und Ententen diplomatisch isolieren wollten, und mit diesen Bemühungen Gegensätze und Spannungen er zeugten, welche die auswärtige Politik in starte Be^ wcgung versetzten. Anch Rußland ist in diesen Kreis hineingezogen worden und der Abschluß einer En cute mit England war als das letzte Glied einer vom Mit telländischen Meere um die westeuropäische Küste herum bis zur Sstfte reichenden Kette von Ententen gedacht. Wenn jetzt Kaiser Wilhelm erklärt, sowohl er wie der Zar wären übereingekommen, daß ibrc Begegnung als eine energische Bekräftigung le? Frie dens aufzufassen sei. so beweist das, daß Rußland an keiner Politik teilnchmen wird, die gegen Teutschland gerichtet ist. Tas von Rußland beschlossene Einver nehmen mit England besteht fort, aber die russische Politik nimmt so viel Bewegungsfreiheit für sich in Anspruch, daß sie auch weiterhin die Freundschaft mit Deutschland Pflegen wird. Deutsches Reich Berlin. (Tie deutsche Regierung und Minister Barthou.) Es bestätigt sich, daß di? Aenßeruugen des französischen Ministers Barthon an ln sigen amtlichen Stellen sehr unangenehm berührt haben. Zwar, daß der Minister in das chauvinistische Horn gestoßen hat, erklärt man sich aus den großen Schwierigkeiten, die ihm in seinem Ressort erst durch den Poststreik und dann durch die jüngsten Ausschreitungen in Auteuil erwachsen sind. Es gehört nun einmal zur Methode gewisser französischer Politiker, inneren Verlegenheiten durch eine Ablenkung auf das Ausland zu begegnen. Was dem Minister Barthou aber hier mit Recht ver übelt wird, ist die Tatsache, daß er sich nicht gescheut hat, die durchaus falsche Behauptung aufzustellen, Frankreich habe sich durch eine unannehmbare For derung der deutschen Regierung verletzt gefühlt. Er hat, wie hier bekannt ist, dem Ministerrat beigewohnt, in dein diese Tinge zur Erörterung gelangt sind. Er muß also wissen und weiß es sicherlich, daß eine solche Forderung von hier aus niemals gestellt worden ist. Wir haben Grund zu der Annahme, daß zwar die deutsche Regierung aus dieser bedauerlichen mi nisteriellen Entgleisung keine Haupt- und Staatsaktion machen, daß sic es aber auch nicht unterlassen wird, der sranzösischen Regierung zu verstehen zu geben, wie sie über diesen an den Haaren herbeigezogenen Zwischenfall denkt. Taß er nicht dazu angetan ist, die deutsche Regierung in ihren Bemühungen sonder lich zn ermnntcrn, gute und vertrauensvolle Be ziehungen znr sranzösischen Regierung zu fördern, liegt ans der Hand. - (Tie Erbanfallsteuer), die bereits heute Ton- ncrstag zur zweiten Lesung im Plenum des Reichs tages kommt, steht bekanntlich auf des Messers Schneide, da Freikonservative, Wirtschaftliche Ver einigung und ein Bruchteil der Tentschkonservativen, die säckfisciwn Abgeordneten voran, neben Freisinn und Nationalliberalen für diese Steuer stimmen werden. Ter letzte Entscheid hängt wesentlich von der Haftung der Sozialdemokratie ab. Bei den Konservativen wird die Zahl derjenigen, die für diese Steuer stimmen wer den, auf 7 berechnet. - «Tie Finauzkommisiion des Reichstages hat gestern die Siempelabgabe bei Grundstücksübertra- > gungeu von 'r aut Prozent erhöbt: von Fidci- , kommissen soll alle 30 Jahre ebenfalls ' s Prozent des Wertes erhoben werden. Auf Wechsel, die langer sals 6 Monate lauf n, wurde di ' Stcmpelerhehung nach der Regierungsvorlage bsrhlofftn — eGraf Zevpclin wird erst am 2,3 August in Berlin eintreffen. Es heißt, der Kaiser habe dem Graftu den Wunsch geäußert, er möge den 2,8. August für seine Ankunft in Berlin und das Tempelhofer Feld als Landungsplatz wählen. * * * Der Reichstag nahm gestern — trotz des Widersvruckcs der Regie rung — den Parag avh l d s Kommissionsani rages, betreffend die W c r l z u w a ck s st e u e r aus Immo bilien, in zweiter Lesung mit den Stimmen der Rech-, ten, des Zentrums und der Polen au. Tamit wurde der Wertzuwachssteuer grundsätzlich zugeslimmt. — Innerhalb einer halben Stunde werden auch die übrigen Paragraphen von derselben Mehrheit ge nehmigt. Es gibt nnr kl ine lustige Geplänkel, wenn die Redner der Linken, besonders der Freisinnige Cunv und der Sozialdemokrat Südekum an Beispielen die Unausführlichkeit d's Gesetzes beweisen, und weifff von der Rr-chten unter Hohnlachcn der Linken betont wird,