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r^r Früher Wochen- und Nachrichtsblatt r^z Ls-M«ttt fb HWns, Mit. ?M«s, Mnf, St. Wia, ktinWil, Nviaa. MW. vÄimÄns. Ma st. M«s, St. 3M St. Wtli. StmE Am^ Meatlsa. WltMttl oi MW Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein Älteste Zeitung im Königlichen AmtsgKichtsbHÄS — ... . - - - — LV. J«HrgE»g. >> —> -> E «r. 23 LTM.SLK Freitag, den 29. Januar. L^MÄWM! tSVS Liese« Blaü «scheint täglich außer Eorn- und Festtag« nachmittag« sür den folgenden Lag. — LlerteljährNch« >ezug«pr»i« l Marl VO Pfennig«, durch di« Post bezogen I Ml. 7L Pf. M»»«lur Nummern 10 Pfennig«. B,Peilungen nehm« außer! der EzpebUion in Ltchtenpein, LmiLanerstr. >a. S d, all« SmserUchm Postanstalten, Postboten, sowie di« Au«träg«r entgUM. Inserat« werden di» ivrigespolten« Vrm dzetü wit 1b, siir ovlwortige Jnf«»nt«n mit lk Pfg. berechnet. Nellamrzeil« 8V Pfg. Im amtlichen Lei!« kostet die zweispaltige Zeile K Pf. Wmnspoech.Mnschlnst N* 7. Jnfera1«».«»n»h«e «glüh SU spittost«« »oonetttev« L0 Ich«. Lelegram«>«ldresse t Lageblatt. Das Wichtigste. * Aus Autos; des kaiserlichen Geburtstages wur Pen zahlreiche Persönlichkeiten durch Guadenbeivejse nusgezeichnet. * England ivird in diesem Frühjahr seine Nord- feeflotte aus 14 erstklassige Schlachtschisse und 12 eben- folche Panzerkreuzer verstärken. * Ter Negus Menelik von Abessinien ist so schwer «rkrankt, das; sein Zustand als hoffnungslos gilt. * Tas türkische Kriegsministerium fragte in Udrianopel an, ob die dort zusammengezogenen Trup pen in jeder Beziehung schlagfertig seien. Tie Ge fahr eines Grenzkonfliktes jst jnnner noch vor handen. * Ter Herd der Erdbeben, die in den letzten Tagen überall registriert wurden, ist nach Wahrnehmungen des Observatoriums in Baku innerhalb der Grenzen st«S chinesischen Turkestans zu suchen. * Bei Bornahme von Rettungsarbeiten nach einer Erplosion in einem Kohlenwerke bei Pittsburg find 22 Personen umgekommen. ,,»»>— Rückblick. 1 1. Eine »ugewöhulich lange und arbeitsreiche Tagung des Sächsischen Landtages hat ihren Abschluss gesunden. Aber auch eine solche von hervorragender lP^eutung, nicht nur der Menge des verarbeiteten Iktosfes nach, sondern noch viel mehr nach der hervor ragenden Wichtigkeit der Peratnugsgegenstände. Ihren Charakter hat die Landtagsperiode durch Ne Reform des Wahlrechts für die Zivente Kammer ausgeprägt erhalten. Nach «ne vielen Mühen und unter welchen groszeu Gesähr- stungen das Werk endlich zum Abschluss gebracht werden Konnte, ist bekannt. Gewis; ist keine vollkommene Lösung der schwierigen Ausgabe gelungen: wie sollte Das aber auch möglich sein, wo so viel einander widersprechende Meinungen, so viel einander ent- Segenwirkende Kräfte zusammenstieheu, und nur durch ihre Vereinigung etwas geschaffen werden konnte. Aber zweierlei wird kein objektiver Beurteiler leugnen Vnnen, einmal, das; alle beteiligten Faktoren, die Negierung sowohl wie die beiden Ständekammern, und in der Zweiten Kammer wieder beide grossen Härteten, ihre ganze Kraft au das Werk gesetzt haben, und zweitens, das; das neue Wahlrecht gegenüber stem geltenden den breiten Massen des Volkes weit- gehende Vorteile einränmt und ihnen wieder den ihnen zukommenden Einslus; in der Volksvertretung Ermöglicht. Von der Bewährung des neuen Rechtes Wird es abhängeu, ob in dieser Einräumung von Rechten in der Zukunft ivird noch nunter gegangen Werden können Hoffen svir, daß das neue Wahlrecht trotz aller dagegen von der Sozialdemokratie ausge- tttendetcn Verhetzung doch fo wirkt, das; die Zufrieden heit im Volke vergrößert und die Teilnahme an der «mereu Landespolitik gehoben iverde. Tann wird Mcht nur Graf Hohcnthal, der trotz schwerer körper licher Krankheit bis zuletzt in den anstrengenden Sitzungen ansgeharrt hat, dann wird nicht nur die Erste Kammer, die sich die Ausgabe, zwischen den Gegensätzen zu vermitteln, gestellt und mit besonderem Geschick gelöst hat, dann iverden auch alle anderen Beteiligten mit Befriedigung erfüllt und des Tantes Eks Volkes gewiß sein können.. Neben dem Wahlgesetze sind noch eine Anzahl sehr wichtiger anderer Gesetzgebungswerke zum Ab- fchluß gebracht worden. Vor allein das Waffergesetz, Pas nack; sehr schwierigen Verhandlungen während -Weier Landtagstagungen und nach eingehender Vor- Seratung der Zwischendeputationen beider Kammern Edlich im Vereinigungsverfahren fertiggestellt wor- EN ist. Damit wird der gerade für Sachsen mit seiner ungewöhnlich starken Ausnutzung aller vorhandenen i Wasserkräjte allmählich unhaltbar gewordene Zustand § des Fehlens jeder wasserrechtlichen Gesetzgebung be seitigt. Entgegen der ursprünglichen Absicht ist das Gesetz zu einem reinen Verwaltungsgesetz geworden, das tiefeiuschneidende Bestimmungen über die künftig entstehenden Wasserbenutzungen, über die Unterhal tung der Wasserläufe und den Schutz der Ufer usw. ent hält. Tie Enteignung von Quellen, Quellengrund- ftücken und Grundwasser wird verboten: ob trotzdem dem Bedürfnisse, für die immer wachsende Bevölkerung Sachsens das nötige Trinkwasser und Nutzwasser zu beschaffen, ausreichend und in allen Fällen wird Rech nung getragen werden können, muß die Erfahrung lehren. Eine dieses Gesetz ergänzende Regelung des Privatwasserrechtes ist für die nächsten Sessionen vor gesehen. Eine umfangreiche Novelle zum Berggesetz regelt zunächst die Bergarbeiter-Verhältnisse in einer durchaus modernen, dem sozialen Empfinden unserer Zeit entsprechenden Weise. Außerdem wurden die Be stimmungen über die Gewerkschaften ergänzt und in Einklang mit Vrm neuen bracht. Fu Verbindung mit dem Bergrecht steht auch das Gesetz, das die Gewinnung des Radiums dem Staate vorbehält. Einen sozialen Fortschritt bedeutet auch das Kürsorgeerzichungsgesctz, das neben der Besserung entarteter, hauptsächlich die Bewahrung sittlich gefährdeter Kinder vor der Ver wahrlosung bezweckt und so eine in Sachsen be stehende empfindliche Lücke ausfüllt. Eju recht erheb licher Fortschritt ist auch durch das neue Korst- und Keldstrafgcsetz erzielt, das sowohl die Strafen für die Forst- und Felddiebstähle entgegen dem alten, sehr harten Ge setze in durchaus milder und durch die Aushebung der absoluten Strasandrohungen gerechter Wesse sest- setzt, als auch das Strafverfahren erheblich ver bessert. Allerdings jst es gerade bei diesem Gesetze nicht gelungen, die Bedürfnisse der Eigentümer mit denen des großen Publikums allenthalben in Ein klang zu bringen. Eine Beschränkung der Eigentümer in der freien Verfügung über ihr Eigentum im Interesse der All gemeinheit bringt das Gesetz gegen die Verunstaltung von Stadt und Land. ctzerade bei diesem Gesetze wird sehr viel von der Ar: der Ausführung durch die Behörden ab hängen. Von der Staatsregieruug sind deshalb in dieser Beziehung weitgehende Zusicherungen abgegeben worden. Aus dem Gebiete des Unterrjchlsmeseus jst besonders die Einsührung der L-errealschule hcrrorzuheben, durch die Sachseu, dem preußischen Vorbilde folgend, namentlich aus den Kreisen von Industrie und Handel heraugelretenen Wünschen nach- gekommen ist. ' iSchluß folgt.) Deutsches Reich. Dresden. .Ter König von wachsen emvnng in Berlin nach dem gestrigen Gottesdienste den Reichs kanzler, eine Anzahl dort weilender sächsischer Reichs tagsabgeordneten, den Geheimen Rat von Körner von. Auswärtigen Amt und die sächsischen Buudesratsbc- vollmächtigteu (Kelfeimen Räte Fischer und Härting und snhr daraus bei den dort weilenden Fürstlichkeiten vor. Berlin. Tie Feier des (Geburtstages des Kai sers) wurde cu Berlin in der üblichen Weise in An wesenheit von etwa t>0 Fürstlichkeiten begangen. Auch im Reicks und überall im Auslande wurden Festlich keiten veranstaltet. Sämtliche nationale deutsche Zej-! tungen brachten Leitartikel in ruhiger und verständiger Sprache, die mehr oder weniger an die November- Ereignisse erinnerten. — ^Verstärkung der englischen Nordseestotte.) Ein Telegramm aus London berichtet, daß, wie englische Blätter melden, die Admiralität im kommenden Früh jahr eine Neueinteilung der Seestreitkräste in den heimischen Gewässern vornehmen wird, die im wesent lichen aus eine Verringerung der Kanalflotte und aus eine Verstärkung der Nordseestreitkräfte hinnustommt< Tie Flottenmacht in der Nordsee bestellt aus dec Nord-Tivisiou der Heimatflotte, die sich aus, 6 Schlachte schiffen und 6 Panzerkreuzern zusammensetzt. Ein bemerkenswertes Ergebnis der beabsichtigten Ver-, änderungen ivird sein, das; das Schlachtschiffgeschwader! dieser Flotte ganz aus Schlachtschiffen von über Itt->0H Tonnen bestehen wird, die alle, ohne Ausnahme, mit 48 ILzölligen und 20 0,2zölligen Geschützen bestückt sind. Ferner soll unter dem Namen „Nordseeflotte" eine gänzlich neue Flvttenmacht gebildet iverden, die sich aus acht Schlachtschiffen zu je 10 350 Tonnen untz i sechs Panzerkreuzern zu je l 3 050 Tonnen und 23 Knoten Geschwindigkeit zusammensetzen wird. Die auf I mefe Weife anr eure «tarre von 14 und 12 Panzerkreuzern gebrachten Nordseestreitkräfte sollen die schnellste, am machtvollsten bewaffnete un8 am besten geschützte Kriegsschiff-Flotte der Welt darZ stellen. Tie neue Flotte wird als BasiS entweder Rosnth oder Eromarty in Nordschottland erhalten. —< In Deutschland wird man diese Maßnahme als eist Zeichen unbegründeten Mißtrauens und versteckter Feindseligkeit empsinden, diktiert von dem albernen Schreckgespenst der Invasionsfurcht. — .Wichtige französische Maßnahmen an der deutschen Grenze.) Eine wichtige, die Landesverteidi gung betreffende Maßnahme ist kürzlich durch die Verlegung des lenkbaren Luftschiffes „Republigue" von Belfort nach Epinal und durch Errichtung einer großen Station sür drahtlose Telegraphie in nächster Nähe von Epjual und noch innerhalb der von ihr abhängigen SverrsortSlinie durchgeführt worden. Marr kann behaupten, daß durch diefe Veränderung für den Kriegsiall nicht nur die gesamte Rheinebrne von' der Schweizer Grenze bis etwa Mainz, sondern daß auch ein Ehr großer Teil sämtlicher süddeutschen Staaten in den Aktionsradius der genannten fran zösischen Festung gezogen worden sind. Ter Wert von Evinal ivird durch diese Vorkehrungen in einer Weise erhöbt, die die Beachtung Deutschlands ju weitem Nia ß:' be ra IIS so rde rt. Aus Nah und Fern. Lichtenstein, den 28. Januar IGw. * Rauhfrost Ter strenge Winter, der uns bis. jetzt wenig Schnee, aber kermestes und gesundes Eis den eiskonsumierenden Industrien und Gewerben lie- serte, sowie willkoiumene Gelegenheit zur Ausübung des Schlittschubivortes bot, bescherte heute in seiner wechselvollen Laune bei bitterer Kälte Rauhfrost und schuf dadurch ein schönes Winterbild. Bäume und Siräucher, und wo sich sonst ein Halt für dje Eisge- bilde fand, sind stark „überzuckert". Diesen Schmuck der Televboudrähte wird aber die Postverwaltung nutzt besonders gern sehen: denn man erinnert sich noch, welchen Schaden vor zwei Jahren der Rauh- srost im ganzen Erzgebirge und besonders auch in unserer Gegend im Televhonuctze nsw. anrichtete. Erst gegen mittag zerteilte sich der Nebel. *— Schützen und Jäger; Zur Feier des 100- jährigen Bestehens der Königlich Sächsischen Jäger und Schützen in Freiberg und Dresden sind die Tage vom 20. bis .0. August dieses Jahres bestimmt Fest- zng, FestgotteSdienst, Parade der aktiven Truppen und deren etwmaligen Angehörigen am 30. August in Freiberg, am 81. August in Dresden vor dem Könige, darnach gemeinsame Mittagstafel der Festteilnehmer,