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schrank aus der Registratur des Pfarrhauses gestohlen wurde. Die Einbrecher beförderten den Schrank durch ein Fenster nach dem Garten, von wo sie ihn auf einem gleichfalls gestohlenen Wagen auf eine Wiese brachten. Dort sprengten sie mit einer Patrone den Geldschrank, in dem sich für 250000 Mark Hypotheken briefe und 150 000 Mark Obligationen befanden. Da ! diese Papiere für sie wertlos waren, nahmen sie nur f die Zinsscheine mit, aus den ihnen aber gleichfallsf kaum ein Borteil erwachsen dürfte, da die Banken sofort benachrichtigt wurden. Der Tat verdächtig er scheinen drei Männer, die nachts in der Nähe des Pfarrhauses gesehen wurden. t Achtzehn Millionen Erbschafts steuer. Im Kampfe, der augenblicklich bei uns wegen der Erbschaftssteuer geführt wird, dürfte es inter essieren, welche Riesensumme soeben England aus dieser Steuer bezieht. Wie ein Telegramm aus London meldet, ist dem englischen Staate aus dem hinter lassenen Vermögen des eben verstorbenen Mmen- magnaren Harry Barnato eine Summe von achtzehn Millionen Mark zugefallen. Bon der ersten Million sind zehn Prozent zu entrichten. Dann steigert sich die Quote beständig, und so ist denn die riesige Summe cherausgekommen, auf deren zahlreiche Nullen deutsche Steucrenrhusiasten mit einigem Neide blicken werden. t Der Mordprozetz Steinheil in Paris ist noch immer nicht aufgeklärt. Wenn die Einzel heiten, die die Pariser Blätter über das Verhör der Frau Steinheil am Sonnabend berichten, zutresfen, so kann, schreibt das Berliner Tageblatt, der gewöhn liche Menschenverstand nicht begreifen, daß sie der Teilnahme am Morde noch immer nicht direkt be schuldigt wird, daß vielmehr ihr Advokat angeblich ihre Freilassung beantragen will. Natürlich hat sie alles geleugnet und jeden verdächtigen Umstand zu erklären versucht. Was können aber diese Angaben einer Frau, die ihre vielen Lügen lächelnd zugesteht, gegenüber den Tatsachen für Beweiskraft haben? Tie Handschuhe, die neben der Leiche Steinheils gefunden wurden, gehören Marguerite Steinheil. Sie trug sie im Haushalt, wenn sie schmutzige Arbeiten zu verrichten hatte. Im Verhör erklärte sie, diese Hand schuhe nie gesehen zu haben. Der Alpenstock ge hörte dem Maler Steinheil seit Jahren, Couillard sagt aus, er habe ihn am Abend des Mordes der Frau ins Zimmer bringen müssen. Am Morgen wird er neben der Leiche gefunden. Frau Steinheil erklärt, von der Existenz dieses Stockes nie etwas gewußt zu haben. Fm Arzneischrank finden sich Eilte. Frau Steiube-l erklärt in einem Atemzuge, sie habe diese Gitte zu Toilettezivecken gebraucht: übrigens habe der Schrank unter Aufsicht ihres Mannes gestanden. Erklärung über Erklärung, jede mit dem Stempel der Unwahrheit. Wer begreift nach alledem, daß nun erst die — Zweite .^eric der Verhöre beginnen soll? : Zum Tode verurteilt. Nach zweitägiger Verhandlung verurteilte das Schwurgericht iu Königs berg Sstvreußeu den Müllergesellen Karl Scheller aus Karvowcn wegen Mordes und vorsätzlicher Brand stiftung nun Tode, zu zwölf Jahren Zuchthaus und Lauerndem Ehrverlust. Scheller hat den M Jahre alten Ftcischermeister Gjrnus aus Popelkeu aus Rache Larübee. baß er gegen ihn als Belastungszeuge auf getreten war, eines 'Nachts in seiner Wohnung über- fauen und mit einen, Steine im Bette erschlagen. Tarans eene er das Haus in Brand gesetzt. Kunst und Wissenschaft. — Das „sehlende Glied" gefunden? Aus Paris meldet der Telegraph: Ter Direktor des Naturhistorisckien Museums Perrier legte der Aka demie der Wissenschaften einen bei den Ausgrabungen in Chapelle-Aux-Saintes (Departement Correze) ge fundenen Schädel samt den dazu gehörigen oberen und mittleren Gliedmaßen vor, welche nach Ansicht des Gelehrten die Reste eines prähistorischen, ein Mit telglied zwischen Menschen der Gegenwart und den Affen bildenden Wesens sind. Ter Schädel hat eine große Ähnlichkeit mit dem Affenschädel. Die Knochen der Gliedmaßen sind gekrümmt. Jedenfalls ist das Skelett weit älter als der im Neandertal gefundene Schädel. — Man darf gespannt sein, ob die nähere wissenschaftliche Nachprüfung die Ansicht Perriers be stätigen wird. mit Ausnahme des Führers, der verschwunden sei. Einem Mitwisser des Komplottes, der sich im letzte« Augenblick weigerte, mit zu marschieren, wurde au8 Furcht vor einer Anzeige ein Bein zerschlagen. Humoristisches ' Auch. Uhrmacher, zuin Diener eines Kunden: „Ist IHv Herr zu Haus?" — Diener: „Nein, is sich gestern! plötzlich nach Lhausen versetzt worden!" — Uhrmacherr „Und meine Uhr?" — Diener: „Was für Uhr?" — Uhrmacher: „illun, die große Standuhr, die ich g« liefert und noch nicht bezahlt bekommen habe!" —- Diener: „Is sich auch versetzt worden!" Unter Freundinnen. Erste Freundin: „Meinetwegen hat sich schon eiM mal ein Herr erschossen!" — Zweite Freundin: „Der sollte Dich Wohl heiraten?" Letzte Telegramme. Präsident Castro Berlin. Tie Reise des Präsidenten Eastro nach Perlin gibt der Londoner Presse zu verschiedenen Kommentaren Anlaß. Daily Graphic benutzt diese Gelegenheit zu einem überaus gehässigen Angrisf ans Deutschland. Tas Blatt meint, das Deutsche Reich sei das einzige Land, wo Eastro auf einen freund- lichen Empfang rechnen könne. Ter Präsident hat sich mit allen Ländern gezankt und wird daher in dein isolierten Teutschland einen zuvorkommenden Empfang finden. Vielleicht wird er auch dem Fürsten Bütow Unterricht in der Behandlung fremder Länder geben. — Tem Artikelschreiber könnte es nichts schaden, wenn er für seine freche Redeweise eins auf den losen Mund bekäme. Aehrenthal Wien. Hier zirkulieren andauernd Gerüchte, daß die Stellung Baron Aehrenthals erschüttert sei. Ter Minister soll, wie es heißt, nach Abschluß der bos nischen Aktion unter allen Umständen zurücktrcten, auch wenn es ihm gelingt, aller Schwierigkeiten Herr zu werden. Man wirft Baron Aehrenthal vor, daß er die Annektion nicht genügend vorbereitet und nament lich die Entente mit Rußland durch sein unglückseliges Balkanprojekt in dem Augenblicke gestört habe, wo sich Oesterreich-Ungarn zu einer weit wichtigeren Aktion als der bosnischen rüstete. Man wirft Baron Aehrenthal ferner vor, Europa unnötig brüskiert zu haben. In unterrichteten Kreisen wird die bevor stehende Anwesenheit des österreichischen Botschafters am Petersburger Hose, Grasen Berchtold, große Be deutung bcigemessen. Es verlautet, er werde zum Bortrag beim Kaiser befohlen werden. Biese wollen in ihm den künftigen Minister des Aeußeren sehen. 'Nachdem der Reichsrat gestern das Pudgetvroviiorium mit großer Mehrheit angenommen hat, ist die innere coßes Lager vorzüglich gepflegter Mn - Weine > - V «luv, ff »o»le«wri«, Obst-Weine vom Faß und in Maschen, empfiehlt OM URMilA, Drogerie u. Kräuterg« wölbe ^z«m Krenz. Garantie für Reinheit Klrhma achrichieu. Kissis beschworen. Fremdenlegion Paris. Hiesige Blätter berichten ans Oran, daß I die Desertion der Legionäre das Resultat eines seit langer Zeit vorbereiteten Komvlottes sei. Es be stätige sich, daß fast alle Meuterer Deutsche iejen. An ihrer Spitze befand sich ein früherer bäuerlicher! Onizier, der sich Hal nannte. Er wurde schon seit Lichtenstein. Donnerstag, den 17. Dez. Abends 8 Uhr dritter Advents wochengottesdienst von p- Ende mit Kommunion. Eallnberg. Donnerstag, 17. Dez. 1908, abends 8 Uhr Advents» roochenabendmahlsgottesdienst. Anmeldungen am Nachmittage von 4 Uhr an im Pfarrhause erbeten. Ls ist Köln äass uusrs 8parwarkeu imnwr eikrixer Assammvlt einiger Zeit von der Behörde überwacht, da man vem mutete, daß er mit einem Tesertionsburean korre spondierte. Alle Befehle wurden in d ulscher Tvracbe erteilt. In Ain El Bjdah marschierten die Meuterer neräen, äs, sich ^äer überreden Lana, dass äis- in Reib und Glied uuter Hochrufei' auf Deutschland, l seiden okne krsisautseblLss Ae^oden verckeo. Augenblicklich sind alle Deserteure eingeholt worden, ! U IIiiterkaltuuM u. LesetiLttiKunKSspielv - (inleklfiantt Neuheiten) empfiehlt Lüsten Aeorhelü. ÄI «!I G-würzöl, ii Flasche 15 und 26 Pfg., feinste Bourbon Vmille, Vonill n. 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