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essr Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Ltgeblatt sii WM Mit, «M»ns, M«ls, 8t.Wa, SÄiilM «mau, MW, MmM Ma 8t. M»s, 8t. Zml 8t. Mli, 8t«i«ü«s, Hm, MeMsa, Wjuttel ut Miet» Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein — Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirl - - > — - » — 88» Jahrgang. — > , Nr. 283 LLMchsLN Sonnabend, dm 5. Dezember LVMÄWW 1908 Auf Blatt 312 de« Handeltrtgistn«, die Firma Vaftav Zimmer»«»« d» Hohndorf bett., ist heute eingetragen worden: In daß HaodelSaeschäft sind als persönlich hastend« Gesellschafter ringetrrten: ». der Kaufmann Gurt Artur Z1»»erm«*« in Hohndorf, d. drr Kaufmann Paul Richard Zimmer»«»« in Röblitz, o. drr Buchdrucker 8ust«v Gurt Zimmer»««» daselbst. Die Gesellschaft ist am 3 Dezember 1908 errichtet worden. Lichtenstein, den 3 Dez 1908. Gö»kgNche- Amtsgericht W Heut« Go«»«be«d von früh 8 Uhr ab nlklMÜt. Fleischverkauf O (frisches Rindfleisch) t Psd. 3S Pfg. Freib«»k»«rke» werden von vorm. Vi8 Uhr ab in der Polizeiwache ausgrgebrn. VoNS-BMiothek Lichtenstein geöffnet Sonntag« von 11—12 Uhr, Mittwoch« von 12—1 Uhr. ToS Wichttgstr. * Der .Hamburger Senat erwäblte Tr. Bucvard gUm präsidierenden und Senator O'Swald zu dem Zweiten Bürgermeister sür das Jahr 1909. * Im österreichischen Abgcvrdnetenhause wurde gestern über eine die Prager Bvrsälle betrefsende In terpellation »erhandelt, Es kam zu erregten Szenen. * Ter türkische Tjvisionsgeneral Ismail Mahjr- Kascha ist von einem Offizier erschossen worden. Es Handelt sich um einen politischen Mord. * TieKorpskommandos in Budapest und Temes- Var erhielten Befehl, von jedem ihrer Regimenter iein Bataillon zur Verstärkung der bosujswen Garni son abzusenden. * Präsident Nord Alexis von Haiti hat sich an Bord des französischen Schnlschisses Tugap-Trouin geflüchtet. Tie Revolution gilt damit als beendet. * Infolge eines Taifuns scheiterten gestern in der Kawalsnbai :iä Fischerboote. Fischer sollen Hen Tod gefunden haben. Deutsches Reich. Berlin. tTer Reichstag beendete gestern die Debatte über die Verantwortlichkeit des Reichskanz lers und überwies alle hierzu gestellten Anträge der Verstärkten Geschäftsordnungskommission. — (Tie Schiedsrichter über den Easa- Planc a-Z w i s ch e u f a l ln Nach Pariser Meldungen bestätigt es sich, das; Frankreich zu Schiedsrichtern in Her Casablanca-Angelegenheit Louis Renault und Sir Edward Frh ernannt hat. Seitens Deutschlands ist der Wirkliche Geheime Legationsrat Dr. Krieger er nannt; der Name des vierten Schiedsrichters, den Deutschland zu ernennen hat, ist noch unbekannt. Der fünfte Schiedsrichter, den beide Mächte gemeinsam Wählen, wird ein Schwede sein. — (D s e n ä ch st j ä h r i g e n K a i s c r m a n ö v c r.) Wie die Inf. von unterrichteter militärischer Seite erfährt, steht jetzt fest, das; Vie nächstjährigen Kaiser- manöver zwischen dein ist. nnd 11. Korps .Württem berg und Baden slatlfinden. < — ;T e r e u g t i s ch e V i z e a d m i r a l F i u - Vis) erklärte gestern in einer Rede in Tover: Rach seiner Auslassung sei der Einfall einer deutschen Ar- -nee in England durchaus nicht unmöglich. Als Bei spiel führte er auch an, das; es ihm während der Manöver als Admiral der fingierten deutschen Flotte gelungen sei, eine maskierte Armee von 70G»0 Manu an der schottischen Küste zu landen, ohne das; sich von der englischen Verteidigungsflotte auch nur eine Spur "gezeigt hätte. Allerdings sei dies Untern hmcn durch dich teil Nebel begünstigt morden, aber cs wäre auch ohne diese unerwartete Hilfe gelungen. Mithin sei Lr der Meinung, das; Groschritannicn unbedingt auch eine starke Armee haben müsse. --(Tic A bnahmc des Luftschiffes P a r - seval) Ter preußische Kriegsminister har am Ton- nerstag ofsizjcll den Parsevnl Ballon sür abgenommeu erklärt, nachdem sich die Abnahmekommission unter Vorsitz von Oberstleutnant Schmiedecke einstimmig da hin ausgesprochen hat, das; der Parfeval Ballon sämtliche Abnahmcbcdingttugen einwandsirci crsüllt habe. Tic MotorlnstschiffstndicugesellfckuF geht jetzt unverzüglich daran, den in seinen einzelnen Teilen schon fertigen größeren Mvtvrballon zusammen zu stellen. Aus Nah Md Feru. Lichtenstein, den 4. Dezember 1908. " - Tanzbelustigungen an öffentlichen Orten und Privatbälle, auch wenn dieselben in Privat häusern oder in Lokalen geschlossener Gesellschaften abgchaltcn werden, dürfen in der letzten Woche vor Weihnachten, vom ersten Weihnachtsfeiertag ein schließlich desselben, zurückgercchnet, nicht statttinden- In diesem Jahre darf somit nur bis mit Freitag, den 18. Dezember, getanzt werden. Konzerte und andere musikalische Unterhaltungen unterliegen da gegen in der Zeit vor dem WcihnachtSfeste keiner Beschränkung. *— Tie Gewinnliste der am 2D November in Dresden gezogenen Wohltätigkeitslotterie des Ver eins sür Walderholungsstättcn in Dresden ist er schienen und liegt in der Geschäftsstelle unseres Blattes zur gefälligen Einsichtnahme aus. *— Erstes Sinfoniekonzert. Tie Reihe unserer Sinsonickouzertc ist gestern abend im Goldenen Helm vom Herrn Musikdircktor Th. Warn ah mit einer Aufführung großen Stils verheißungsvoll eröffnet worden. An der Spitze des Programms stand die ewig schöne „Freischützs-Ouvertüre, welche in dieser tiefen Auffassung unserem Ohre ein farbenschillerndes Ton- gemälde aufrolltc, an dem mau seine Helle Freude haben konnte. Herr Warnas; dirigierte mit dein ihm eigenen Schwünge und einer Elastizität, die auch das Orchester, über dessen prächtige Verfassung ivir nns gefreut haben, zu großen Taten begeisterte. Im Mittelpunkte des Abends stand die Sifonie 'Nr. 6 von Hahdn. Sie ist gleich ihren Schwestern ein Meister werk ureigenen Gepräges, völlig verschieden von jenen, so daß mau sie nach sechsjähriger Pause gern hier wieder einmal hörte, lieber dieses Tongemälde ist ein wnndersamcr Beleuchtungswandel gebreitet, ter die Hörer so sonnig und heiter wie ein Frühlings tag aninutetc, bei dessen Klängen sie das unfreundliche Wetter draußen vergaßen. Tie menuetlactigen Innen- snizc guellen über von mannigfach bewegten und be leuchteten Gcmütsströmuugen, und besonders der zweite Salz atmete idvllische Behaglichkeit und intime Traulichkeit, die bei den Konzcrtbesnchern verwandte Saiten auschlug. Die Wiedergabe der Sinfonie war ein Meisterstück von idealer Verklärung und zaube rischem Wohllaut, insbesonders von seinabgelvntcr Dctailmalcrei. Ganz anderer Natur ist die Volk maunschc Serenade 'Nr. 9 in T-moll, die mit ihren zniu Teil schwermütigen Klängen Spätherbst-Stim - mung weckte. Herr Edwin T h i c l c ui a n n svjclte dabei sein Violoncello Solo recht sauber, so war auch diese Programm-Nummer der beisälligstcu Aufnahme sicher. Den Schluß machte Saint Säens mit seinem Totentanz, in dem Herr Kantor Streicher die Solopartie übernahm und schön dnrchführtc. Die Tondichtung ist eine geistreich konzipierte, aber na turalistisch lärmende Illustration des Totentanzes, bei dem alle musikalischen Mittel herbatien müssen. Als wir das Wert das erste Mal horten, iolgten ivir dem Bürgcrschen Rate: „Laß dich vom Linien nicht umgarnen!" und wehrten den Gejsterspuk von unS ab. Diesmal trat der infernale Patron, dank der im WarnaNschcu Sanatorium durchgemachten Reinigungs- und Vcredelungsknr, etwas weniger brüsk auf und empfahl sich dadurch in stärkerem Maß als früher nuferer Anteilnahme an seinem Geschicke, lieber sämtliche Orchenerdarbictungen lag, das sei zum Schlüsse nochmals beioul, der helle, warme Sounciischciu iceudigsten tRsttngcus. Man merlfc es Herrn Musikdirektor Warna» und seiner getreuen Künstler sch ar an, daß in dem verwichemn Som mer bei ihnen sich eine stattliche Summe von poetischer? und musikalischer Energie aufgespeichert hatte, dis sich elektrisch zu entladen strebte. Als Harfensolistin führte sich Fräulein E. Elsasser aus Chemnitz außerordentlich vorteilhaft ein. Herrn Musikdirektor Warna» gebührt Tank, daß er in seinem ersten Sin foniekonzert auch dieses eigenartige Instrument, das zu hören, es in Kleinstädten nur wenig Gelegenheit gibt, zu Worte kommen ließ. Wie Adventsglocken" rührten die klänge an das Herz und ließen es bei der Sphärenmusik ausjubeln. Eine vorzüglich ge schulte, dazu völlig gereifte musikalische Auffassungs-i gäbe ermöglichten es der Künstlerin, ihre Ausgabe» die sie sich mit dem Vortrage der Saint Sacnsschen Fantasie, Ave Maria von Oberthür und Elfen legende von Reinecke gestellt hatte, glänzend zu losem Ter rauschende Beifall schmeichelte der Gästin eine Wiederholung ab, während die dem Orchester darge brachten Ovationen keine Zugabe herauslockten, was hoffentlich in den Sinfoniekonzerten, wie auch guten Besuch derselben, in Zukunft die Regel bilden wird. * - Im Evisonsnlon kommt die neue Woche ein cxtra hochinteressantes Programm zur Vorfüh rung, in dem dramatische und humoristische Szenen sesselnd wirken werden. Besonders machen wir die Besucher noch aufmerksam auf die Bilderrejhe von dem surcbtbaren Unglück aus Zeche Radbod. * Briefe nach Amerika. Vom 1 Januar l909 ab soll das Porto für den gewöhnlichen Brief im direkten Seeverkehr zwischen Deutschland und derk Vereinigten Staaten von Nordamerika auf 10 Pfen nig herabgesetzt werden. *— Landeslatterie. Tie Ziehung der ersten Klasse der lüö. Königlich Sächsischen LandestotteriS erfolgt am 9. und 10. Tczembcr. * Ein glücklicher Gewinner ist der Be- sißer des Loses Nummer 22 828 der Taubstummen- Lotteric in Zwickau, da ihm der erste Hauptgewinn im Werte von 1000 Mark zugesallen ist. Um so merkwürdiger ist, daß dieser Gewinn noch nickst ab geholt ist. Ter glückliche Gewinner möge sich baldigst melden. Turnerisches. Ter Niedererzgebirgjsche Turngau stellt sür das Jahr 1999 folgenden Tnrn- plan auf: Türnwartsturnen am 10 Januar in Eallnberg; Turnstunden für Frauenturnen am 21. März in Lugau beim Turnverein Germania, am 0. Juni in .Hollenstein Ernstthal bei der Turnerichait und am 29. August in Oberlungwitz bcjm Turnverein Germania: Bczirksvorturnerstunden am 2. Mai in M ü lscn St. M ichcl n, in Lugau beim Turnverein Germania, in Hermsdors und Altstadt-Waldenburg, nud am 28. November in Mülsen St. Niklas beim Turnverein Eintracht, in Gersdori, St Egi- dicn und Langenberg. Gauvoriurnerstunden wer den abgehalten am 7. Februar in L i ch t e n ii ejn , am 27. Juni — die hundertste — in H vhndvr s, nnd am io. Oktober in Hohenstein-Ernstthal bei der Turner- schast. Ter Gantag, der wahrscbmutich zu dieser Turn- arbcit noch eine Gauturnfahrt für Mitglieder und Zöglinge hinznfügcu wird, findet am 21. Februar in Callenberg bei Waldenburg statt. x. Mülsen Lt. Michcln. tDie Gemeindcraks- wahleM finden hier am nächsten Sonntag von 1 Uhr bis 7 Ubr statt. Es scheiden aus Herr Gutsbesitzer Richard Schwalbe, Herr olartenbcsitzer Ed Voigt und Herr Webermeister Friedrich Leonhard. Zn wulsten sind ein Gutsbesitzer, cin Gartenbesitzer und ein Unau- säsiiger. Tie Wahl findet in den genannten Stunde» im Gastbose statt nnd zwar nach den einzelnen Ab teilungen getrennt.