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essr Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Argeblatt K ?Mins. Mns, A.W«, »MOnt, Silina MW. SÄmMf, Ms» St. Mts. St. ZM St. Will. StasaW. Am. MmMa, ui MW Amtsblatt für das Hgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein Atteste Zeitung im Mniglichen ArntsgerichtsbezkS > - - - - SS. JMhrgmrg. - —- «r. 297 LLWchWN Dienstag, den 22. Dezember. 1W8. Diese« Wait «scheint täglich nutz« Sorn» und gcptop« nochwtitog« sür den folgende« Lag. — W«1»ttöhrttcher Vexeggput» 1 Vlark KV Pfennig», bmch di« Pop d,zogen 1 Mk. 7V Gtluzelne Slemmern 10 Pfennig». «»prUvrgen n»hm«n auß« der Crp«dMon tn Ltchterpein, LwtSaurrpr. Sir. Ld, aU» No!f»rlich»n Popanftalten, Postboten, ft wie di» NvStrSgrr entgegen.. Ins,rote werden die sstnsgeipaUene Dem dzetl« mit 1V, sitr ovswärtig» Inserent«, mit tk Psg. verrchnet SieNtwezei!» SV Psg. Im amtlichen Leil, krpet dir zweispaltige Zeil« SOP« Wennsprech «»schwh Sir. 7. Lns«ratr»-«lnnah»e täglich dl» späteslen» »»»»Mng« 1v Uh«. »elegramm «drrffer La gedlatt. St»dtsP«rk«ffe Calluderg »«Mp alle Einlagen mit »M- »1. 'M, Die an dm «pm drei Tagen eine» Kaiendennonate» bewirtte» Spar- Müagm ««dm für dm vollen Monat oer-inst. Di« Kasse expediert an jedem Werktage von 8 bi» 12 Uhr vormittag» und von 2 bi» 8 Uhr nachmittag», Sonnabend« von vormittag» 8 bi» nach- «ttta?» S Uhr und behandelt alle Geschäfte streng geheim. Die VottSbibliothek zrr Calluberg ist Mont«,» von 2—3, Mittwoch» und GonnerLeud« 11—12 Uhr geSfinet. Sparkaffe Hohndorf unt« Garantie der Gemeinde. Gesch»st»-eU 8—Ld und »—« Uhr täglich. g>, Prozent. Einlagen tn dm erstm 3 Lagen eine» Kalendermonats werden noch für de« vollen Monat verzinst. Die Einlagen werden streng geheim gehalten. Inserate sür die WtihllachtsmiMer, Expedition des Lichtenstein-Callnberger Tageblatt. Das Wichtigste. * In Bremen sind infolge von Tarjsstreitigkeiten sämtliche Tischlergcsellcn, soweit sie dem Hol^rrbeiter- Verband angebören, ansgesperrt worden. * Tie Thronrede des Sultans bei der Eröff nung des türkischen Parlaments hat wegen ihrer schroffen Haltung gegen Testerreich-Ungarn in Wiener dkegierungskreisen sehr unangenehm berührt. * Infolge einer gegen die portugiesische Regie rung gerichteten Entscheidung des Staatsrats ist das Ministerium znrückgetreten. * In Washington ist man ohne Nachricht über die Vorgänge in Venezuela, weil alle Verbindungen -mit Caracas unterbrochen sind. Lie Wntn kn Acht» Mm. Uebcr den Stand der Arbeiten in der Zweiten Kammer machte der Präsident in der letzten Sitzung vor den Ferien folgende Mitteilungen, die von all gemeinem Interesse sind: Tie Zweite Kammer hat zur Zeit so gut wie gar keinen Beratungsstoff mehr für das Plenum, nur noch einige wenige Angelegenheiten geben für eine Tagesordnung einen mageren Be ratungsstoff, zum Beispiel die Wahl von Mitgliedern und deren Stellvertretern zum Staatsgerichtshof und der Antrag Spitz über die deutschfeindlichen Umtriebe auf der Universität Lausanne. Zu letzterem Anträge bemerkte der Präsident, man könne ihn vielleicht lieber zurückstellen für eine Zeit, in der noch iveniger Be ratungsstoff vorliegt. Ferner liegt ..och ein Antrag Dr. Zöphel und Genossen vor, betreffend die Heran ziehung von Einkünften aus der Arbeitcrversjchcrung zu Len Gemeindeanlagcn. Tas Königliche Dekret Nummer 24, betreffend die Erweiterung der Aufgaben der Bezirksverbände, steht in so engem Zusammenhang Mit der Wahlrechtsreform, daß es im Einverständnis Mit der Regierung nicht eher zur Beratung gebracht werden soll, als bis die Wahlrechtsreform endgültig 'erledigt worden ist. Auch die Deputationen haben nur noch wenig Arbeit. Zn der Finanzdeputation B liegen noch drei Eisenbahnpetitionen, über die in allernächster Zeit berichtet werden wird. Tie Gefetzgebungsdeputation hat kms Forst- und Feldstrafgesetz erledigt. Tie ivird den Bericht in den Weihnachtsferien sertigstellen. Zu hem Entwurf eines Schul- und Kirchensteuergcsetzes, bas bekanntlich in der Kammer bei der allgemeinen Borberatung eine wenig freundliche Aufnahme fand, liegt «ine Erklärung des Kultusministeriums vor, das; bei der gegenwärtigen Sachlage die Beratung wohl kaum weitergeführt zu werden brauchte und daß das Kultusministerium daher damit einverstanden sei. Wenn die Angelegenheit für diese Session fallen ge lassen wirk Tas Wassergesetz ist nochmals in der Gesetzgebungsdeputation erschienen und die Differenz- Punkte sind in der Hauptsache durchberaten worden. Wir werden unmittelbar nach dem Wiederbeginn der Sitzungen über diese Angelegenheit Beschluß zu fassen haben. Die Finanzdeputation A hat den Antrag der Ab- geordneten Radelt, Wittig, Dr. Spieß und Genoffen, ! erweiterte Uebernahme der Schullasten auf den Staat betreffend, noch zu beraten, sowie einen nachträglich eingegangenen Antrag zur Abänderung des Einkom mensteuergesetzes. Ter Antrag Dürr, Dr. Schanz und Genossen, die Handhabung des Baupolizesgesetzcs be treffend, soll nach einer Erklärung des Antragstellers Dr. Schanz nicht weiter verfolgt werden. Schließlich liegt noch eine Petition des Deutschen Fleischerver bandes vor und eine Petition, betreffend die Errichtung von Amtsgerichten. In der Beschwerde- und Petitionsdeputatiou stehen noch die Anträge Hettner und Genossen und Günther und Genossen, betreffend die Reform des Volksschul gesetzes, zur Beratung. Ter Bericht hierüber wird voraussichtlich gleichfalls in den Weihnachtsferien fertiggestellt werden. Aus den vorstehenden Mitteilungen des Präsi denten kann man ersehen, daß der Landtag in der Lage gewesen wäre, sehr leicht seine Arbeiten vor dem Feste zu erledigen, wenn nicht der Wiederzusaminentritt auch der Zweiten Kammer zum Zwecke der Erledigung der Wahlrechtsvorlage notwendig wäre. Ta die ver stärkte Gefetzgebungsdeputation der Ersten Kammer schon unmittelbar nach den Weihnachtsfeiertagen, am 28. Tezember, wieder zusammentritt, darf man wohl annehmen, daß sie sest entschlossen ist, ihre Arbeiten so zu fördern, daß bis zu den sür den endgültigen Schluß des Landtages festgesetzten 22. Januar die Frage der Wahlrechtsreform auf die eine oder die andere Weise vorläufig erledigt ivird. Auf welche Weise dies aber geschehen wird, darüber läßt sich zur Zeit leider »och gar nichts sagen. Tas sächsische Volk, das im Lause des letzten Jahres in dieser Beziehung ja eine ziemlich harte Geduldsprobe mit Auszeichnung bestanden hat, wird geiviß auch noch diese fünf Wochen warten können in der Hoffnung, daß schließlich doch noch etwas zustande kommt, was seinen berechtigten Wünschen wenigstens zum großen Teile Rechnung trägt. Tas wäre dann ein guter Jahresanfang in der Gesetzgebung des Königreichs Sachsen. Deutsches Reich. Dresden. (Der nationalliberale Abgeordnete Tr. Zöphel) hat in der Ziveiten sächsischen Kammer fol genden Antrag eingebracht: Die Kammer wolle be schließen, die Regierung zu ersuchen, daß sie dem Landtage so bald wie möglich einen Gesetzentwurf vorlege, durch den die aus den Arbeiterversicherungen stammenden Bezüge nur zu vier Fünftel überall da in Anschlag zubringen sind, wo die Gemeindesteuer nach Maßgabe des Einkommens erhoben wird. Tje erste Kammer soll ersucht iverden, diesem Beschlusse beis zutreten.. Berlin. (Um nichts.) Tie offiziöse „Südd. Reichstorr." schreibt: Tie augenblicklich wieder im Schwange gehenden Kamarilla-Artikel haben bei den verantworllicknm Regierungsstellen dieselben Empfin dungen wachgerufen, wie bei der zu Unrecht aufs neue in die Erörterung gezogenen Krone. Vergebens, fragt man sich, ob diesen Artikeln greifbare Tat sachen zu Grunde liegen. Damit, daß die Zeitungen sich ivechselseitig auf ihre Artikel berufen, daß einev sden anderen ausschreibt und nachdruckt, kommentiert und amplifiziert, ist noch nichts bewiesen. Man weiß ja, wie es gemacht wird: Ist einmal ein erster Ka marilla-Artikel erschienen, so sorgt der Mechanismus der Presse selbsttätig dafür, daß der Schneeball zur Lawine wird. Jeder Redakteur oder Korrespondent will oder muß dann auch seinen Kamarilla-Artikel schreiben und darin, wenn möglich, etwas mehr zu sagen scheinen als die anderen. Tie Leute, die auf einen Kauzlerwechsel hindrängen, während sie öffent lich beteuern, kein Interesse daran zu haben, befinden sich nicht in der Umgebung des Kaisers. Wer Einblick in die Verhältnisse hat, wie sie wirklich sind, wer berufen ist, Seiner Majestät nahe zu treten, mutz von der Grundlosigkeit des Geredes über eine poli tische Kamarilla am Kaiserhofe überzeugt fein und hat die Ehrenpflicht, aus dieser Ueberzeuguug kein Hehl zu machen. Nicht vermeintlichen Kamarillen, die mau sich für diesen oder jenen Ziveck konstruiert, sind es, die unser politisches Leben gefährden: es ist das Ueberwucheru des Personalklatsches, durch dessen üble Folgen der sachlichen Arbeit für die großen Aufgaben der Nation Zeit und Kräfte entzogen wer den. — König Stto I. von Bauern? der seit Jahren in geistiger Umnachtung Befindliche, leidet feit einigen Tagen mehr denn je unter dem Ausbruche heftigster Wahnvorstellungen, während welcher er tobsuchtsar tige Zustände durchmacht. Tiefe heftigen Gemüts- errungen lind nicht ohne nachhaltige Wirkung auf sein körperliches Befinden. Seine Herzkrankheit, die ihn seit drei Jahren plagt, hat eine besorgniser regende Ausdehnung angenommen, so daß seine ärzt liche Umgebung von Tag zu Tag die ernstesten Be fürchtungen für das momentane Eintreten einer ge fährlichen Krisis befürchtet. Von Zeit zu Zeit hat König Ltto in den letzten Wochen lichte Augenblicke gehabt, und die Personen seiner Umgebung erkannt. Tann aber verfiel er in dumpfes Brüten, ein Vor zeichen der beginnenden Krisis, und jedesmal folgte einem solchen Zustande ein heftiger Tobsuchtsansall, so daß oft vier bis sechs Personen den unglücklichen König bändigen mußten. ' — (Ein seltsames Urteil.) Der italienische Eisen bahnminister Bertolini hat kürzlich in einer Parla mentsrede ein ungünstiges Urteil über die preußischen