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LWM^MtWVMM k^sr Früher Wochen- und Nachrichtsblatt r^z Drgeblatt sd ßhü«s, Mit, «Mns, M«s, St. Wa, SÄWnt, «M«, MW, LcktMM »W T«. Ms, s«. ZM St. Meli, Stmains, Amt Memilsei, UsÄmel «i TMm Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttal zu Lichtenstein Älteste Zeitung im Königlichen AmtsgettchtsbeM — --- - - - L8. J<ch»g«rg. ' Nr 294 L'LWchZMr Freitag, den 18. Dezember. 1908 Diesk» BlaH «steint iLxbch außer ko> r- urd tzeplox» «väwtuotz» für den seigerten Log. — vierteljLhrNcher vqugtprett 1 Mark 80 Pseruig», durch die Post tezogm 1 ML 7V P^ Vmzelrie Novmeru Iv Pstuuige. vepevurgen reimen außer ter NrpedMon in Lichtenstein, Zwlckoyerpr. Nr. vd, alle KaiserlichenPopanpalten, Postboten, srwle di» Austräger entgegen«. Jnservtk wertrr die idnip'lptlien« Vrvrdzeil« mit 1v, sür oulmortioe Insel,rten mit lv vfo. berechnet Neklcwezeil, SV Psg, Im amtlichen Teil« kcstet di« zweispaltige Zeile SOP D «»sprech «vschlnst R». V. Juseratrn-Annahme tLptich bi« spttest«« V«i»tt1»g« LV Uh». Telegramm «ldreffe r Tageblatt. BekarmtmMchmeg. LS ist wiedenholt vorg<kommen, daß VefitzstavdSverzeichniff-, welche zum Zwecke ter BeriLtitzung von kem unterzeichneten Siadtrat «ingrfordert wurden, von Grundstückseigentümern nicht oder nur mit Verzögerung haben erlangt werden können. Im Internste aller Grundstückteigentüm r machen wir deshalb darauf aufmertsam, daß bi« erwähnten Verzeichn sfr fo aufzubewahren sind, daß sie jederzeit auf Erfordern sofort zur Berichtigung vorgelegt weiden können. Grundstücks« iaentümcr, die de- Aufforderung, ihre Besitzstands Verzeichnisse zum Zwrckt der Nachtragung einzureichen, nicht nachkommen, können nach § 12 Abs. 3 der Ausführungsverordnung zum Grundsteuerg s tzr vom 26. Oktober 1843 bestraft werden. Lichtenstein, am 15. Dez. 1808. D r Ltodtrat Die Volksbibliothek zu Calluberg ist Mo>»tagS von 2—3, Mittwoch« und Sonnabend« 11—12 Uhr geöffnet, Bekanntmachung. Nächste» So»«abend, den 19 Dezember 1908, vormittag« 11 Uhr toll im Hofe des Modrs schen Gasthofe« hierselbst rin große«, starke« Pferd (FuchS-Wallach mit Stern) meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Rödlitz, den 16 Dezember 1908 Der V««ei»d»vorst»»d Reinhold. Die BoUsbibliolhek z« Hohndorf ist täglich während der Expeditionszeit des Gemeindeamtes geöffnet und wirb zur fleißigen Benutzung angelegentlichst «mofodlen Das Wichtigste. * Tic Holländer haben den Venezolanern ein! drittes Schiff iveggenoinmen. In Venezuela droht der Ausbruch der Revolution. j * Ter österreichische Ministerpräsident fordert! den Jnstizminisrer angesichts der in Mähren und Böhmen beginnenden Bohkottbewegnng zu rücksichts loser Anwendnng der Gesetze ans. * In einer Kohlengrube bei Domar in Ungarn hat sich eine Explosion schlagender Wetter ereignet: > bisher sind 13 Tote und eine Unzahl Verwundrte'ge- : borgen worden. ! * Bei Estjvanx (Frankreich, fand in einem Tun- nek ein Zusammenstoß zweier Eisenbahnzüge statt, ! bei dem zehn Personerl getötet und mehrere verwundet : Wurden. : * In England ist man mit dem Gange der Tinge ' auf dem Balkan, die eine Erhaltnng des Friedens > verheißen, nicht überall zufrieden. In das britische Spiel paßt namentlich nicht die Verständigung, die i sich zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland voll zieht. Der sächsische Landtag tritt am Freitag, den 18. Tezember, seine Weihnachts ferien an. Er wird die Ferien aber nicht über das Neujahr hinaus ansdehncn, sondern wahrscheinlich bereits am Montag, den 28. Tezember, wieder zn- sammentretcn. Tie noch der Erledigung harrenden Arbeiten sollen so schnell wie möglich aufgearbeitet worden, damit der Schluß der Tagung möglichst bald erfolgen kann. Wie es heißt, ist jetzt der 22. Januar als Äbschjedstag für den Landtag in Anssicht ge- Nv„ .neu. Wie die Tinge liegen, ist das aber mir möglich, wenn das Wahlgesetz, das doch noch fertig werden soll, direkt übers Knie gebrochen wird. Ob ein solck>es Vorhaben anch mir erwünscht sein kann, erscheint doch recht zweifelhaft. Besser wäre es schon, die Wahlrechissrage bis zum 33. ordentlichen Land tage zu vertagen, der doch schon im nächsten Herbste Zusammentritt, und jetzt die Kammern so schnell als möglich nach Hause zu schicken. Gestern hat die Zweite Kammer slejßig gearbeitet. Cie erledigte zunächst das Fürsorgegesctz. Tamit ist diese Vorlage im Landtage sertig gestellt, so daß die Einführung des Gesetzes am 1. April WOO erfolgen kann. Es folgte die Besprechung des Antrages Tr. Spieß und Genossen aus Besteuerung der Wareu- häuser usw., sowie wegen Beteiligung der vom Staate Besoldeten an Konsumvereinen und ähnlichen Wirtschaftlichen Bereinigungen. Tas Referat er stattete Abg. Rudelt, der dabei auf die Stellung der Ersten Kammer zu dem Anträge Bezug nahm und den Antrag der Mehrheit der Deputation auf Auf- »echterhaltung des Beschlusses vom 6. Mai vertrat, der bekanntlich die Annahme des Antrages Dr. Spieß aussprach. In der Debatte traten die Abgg. Dr. Schanz, Wittig und Ulrich für den Antrag, Merkel «n- Kleinhempel gegen diesen und Vizepräsident Dr. Schill nur sür die Warenhaussteuer ei». Tie Re gierung schmieg sich auch diesmal vollkommen aus. Ter Antrag Tr. Spieß, soweit er sich auf die Waren- hanssteuer bezieht, wurde gegen 20 nud im übrigen gegen 26 Stimme» angenommen. Es folgte die Beratung über das Dekret 34 wegen A ufhebung des F n n f1e l a b z u g e s de r F e st besoldeten bei. der - Ltaatscinkomnn»steuer, i SvaatSMnnst'er Graf von Hohcnthal erklärte, der Ge setzentwurf enthalte das äußerste Zugeständnis. Tie! Regierung werde auf das Zustandekommen des Ge- , setzeS keinen Wert legen, salls der Abändernngsan- trag der Mehrheit zn Absatz 2 angenommen werde, wonach der Fünstelabzug so lange gelten soll, als das jetzige seste Jahresdiensteinkommen nicht um mindestens io Prozent oder nicht wenigstens nm 200 Mark gestiegen ist. Tieser Antrag wurde iu der De batte vom Abg. Kleinhempel lebhaft verfochten. Tas Elesetz schaffe nach der Regierungsvorlage eine Ueber- gangszeit von 30 bis 40 Jahren nnd bereite der Steuer behörde große Schmierigkeiten. Es liege darin eine Ungerechtigkeit gegenüber Arbeitern und 6-ewerbe- treibenden. Er sei auch gegen Beibehaltung der Ver günstigung für die Pensionen, da die Unfall- und In validenrente der Arbeiter ebenso des Schutzes be dürften. Tie Abgg. Bauer und Schanz empsehlen die An nahme der Regiernngsvorlage, da der Mehrheits antrag zu einer erhöhten Ungleichbeit Anlaß geben mürbe In der Abstimmung wird der Mehrheitsantrag mit 33 gegen 20 Stimmen abgelehnt und gegen 2 Stimmen Absatz 2 nach der Vorlage und im übrigen das ganze Gesetz gegen 1 Stimme unwränd ri ange nommen. Tie Kammer genehmigte dann den Gesetzentwurs, wonach die Schulgeldbefreiung von Kindern höherer! Unterrichtsanstalten künftig ausgehoben wird. — Anch henke ist noch eine reichhaltige Tagesordnung zn er ledigen. Deutsches Reich Dresden. Tas n e n e sächsische St e mpel -O sten er ge setz. Tie Zweite Kammer des sächsischen" Landtages bat am Tienstag das neue Stempel- stenergesetz in der Endabstimmung gegen eine Min- derheit von nnr zwei Stimmen angenommen. Ter " Widerstand gegen einzelne Bestimmnngen des Ge setzes ist aber viel größer gewesen, a>S nach diesem Endergebnis scheinen könnte. So haben zum Beispiel gegen die Einbeziehnng von Miet- nnd Pachtver trägen unter die steuervflichtigeu Urkunden 22 Ab geordnete gestimmt. Tie Befürchtung, daß das Ge setz verkcbrshindernd und verkehrsbelästigeud wirkt, bleibt bestehen und ist auch jn der Tebatte wiederholt geäußert worden. Außerdem spricht es nicht gerade für das (Kesetz, daß es auf Seiten der Regierung gewissermaßen als Unterpfand für die Erhöhung der Beamtenbesoldungen betrachtet worden ist. Ter Ab geordnete Bauer hat schon in der Kammer gesagt, daß der kleine Geschäftsmann die Empfindung habe« müsse, als ob er mit dieser neuen Belastung für die Aufbesserung der Beamten und Lehrer zu sorgen habe. Und in der Tat kann das Stemvelstcuergesetz durch diese enge Verbindung mit einer bestimmten Teckuugsfrage leicht in Verruf kommen. Berlin. Der „e mpört e" . Kaiser. - Unter " anderen legendären Angaben über den Kaiser ver breitet der klerikale Bayerische Knrier auch die nach-« stehende: „Er — der Kaiser. Die Red. — sei be sonders empört darüber, daß bei dem Jubiläum der Städteorduuug der Reichskanzler ihm vor aller Welt öfsentlich die Rede überreicht habe, wodurch doku mentiert werden sollte, daß jetzt eine neue Aera be ginnen werde." — Tie „Empörung" des Kaisers über den erwähnten Vorgang besteht nur in der Phantasie der Geschichtentrüger, die derlei Behauptungen zu durchsichtigen Zwecken verbreiten. Selbstverständlich Ivar der Kaiser damit einverstanden, daß der Reichs kanzler bei der Feier im Berliner Raihause ihm den Text jener Ansprache össentlich überreichte. Was dem Monarchen in solchen oder in ähnlichen Fällen über reicht wird, nne und zu welchem Zeitpunkte die lleber- reichuug ersolgt, wird vorher ganz genan festgesetzt. Tie vom Bayerischen Knrier verbreitete Tarstcllung entbehrt also völlig der Begründung. — Englische Mache. Eastros Anwesenheit iu Berlin wird von der englischen Presse hämisch als deutscher „Erfolg" ausgegebeu. — Auch der merk würdige Putsch der Fremdenlcgiouäre iu Südoran wird englischerseits ans deutsches nonto gebucht. Aus Nah und Feru. Lichtenstein, den 17. Tezember WOK. * Tas Wetter im neuen Jahre. Benno H Bürgel, der seit dem Tode Rndols Falbs die Wcttcr- prophetie betreibt, hat soeben seinen Wetterkalender sür die erste Hälfte des Jahres WOtl erscheinen lassen. Verlag Hugo Steinitz in Berlin. Alle kritischen Tage sind sorgsältig nnd setbstbewußt verzeichnet. Man höre, was uns sür das nene Jahr bevorstehl: Ter Iannar beginnt mit warmem, regnerischem Wet ter. Ter 6. Iannar ist ein kritischer Tag von unter geordneter Bedeutung, der schwächste des ganzen Win ters. Er wird keine Acndernng des Wetters be wirken, vielmehr wird das näiscnde, stille und ver hältnismäßig warme Wetter unverändert bis znm W. Iannar anhalten. Von diesem Tage an steigt das Barometer ziemlich schnell. ES tritt zunächst ge linde Ztälte ein, die Riederschlüge hören ans, und es wird Januar windig. Im Gebirge sind in den Tagen vom 13. bis zum 18. Iauua-r leichte Sckmeesälie an Stelle des Regen- oder nässenden Nebelwetters zu erwarten. Nach einem kritischen Tage erster Ordnung am 22. Iannar wird das Ende des Monats ziemlich warm und niederschlagreich sein. Tie ersten Tage des Februar bringen dann verhältnismäßig sehr warmes, vermutlich windiges Wetter. Ter T Februar ist ein kritischer Tag von mittlerer Stärke, der Er zeuger des herrschenden nassen und unfreundlichen