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nsr Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Lsgeblatt fit H,jM Mjtz, 8mM, WE St. Wn, HÄkijsnt. Mei«, MW, MmÄns, Ma St. Ms, St. ZM St. Mtli. SlWtüns, Am, Wrailsa, SM«Wl sü NMkm Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein — Älteste Zeitung im KöNUWen AMZgZriWhszöÄ -LOM. „, „ , GH, AM^lGO^z. - »»» . »- " «r. 228. L4LW.NW! Mittwoch, do, 30. September 87LWWW! 1908 L»;«» Lior» «Ichrtrit röxlrq außer Louw ui b ^eOtag» uachmirtcot svr t,„ soraer-L»» La-. - Lt«»rjt-rllch«r Bezusopret» 1 Marl 8V Pfennige, durch die Post bezogen I Marl 78 Pf Gtnzeine Purrrrern 10 Pfennige, vestellungen nebmen außer b« Expedition in »chtenprin, HWi«aurrpraß» Mr. 8 d, oll, Soiserlichen Pdst«istoUen, Postboten, sowie die «urtrüger entgegen Ktsaali werden die fdnfpefpaUene ErvrdzKl« wU I0, skr audwLrtigr Inserenten wU 15 Ppmnigen berechnet. Nerlomezell« SV Pfg. Km awtlichen »eil« kostet di« zweispaltige Zeil« Sv Pfg U»«ifPrrch-M«schUch Mr. 7. Inseraten.«nnahw« UigUch bi« spchtrK«« Nnneetttng« t» «H». r»lrgr<r»».Md«est<r rngedlatt« Heute Mittwoch von früh 8 Uhr ab Freibaukmarkeu werden von vrrm. ^8 Uhr ab in der Polizetwache lMSgegeben. Freibank. «..ßWv-^a«f , ab Schweinefleisch, P,d. 50 Pfg., gelocht 45 Pfg Stadtsparkaffe Lichteuftei«. Einlegerguthaben 8000000 Mark, Reservefonds 480000 Mk. SeschüstSzeit 8—12 und S—L Uhr täglich Einlegerzinsfuß «l Spmckckffe z« St. Egidie«. Geöffnet: Dienstag« und Freitag« von nachmittag 3 bis 6 Uhr. Die Einlagen werden mit fl^/- °/g verzinst und geheim behandett. Geschäfts« lokal t Gemeindeamt daittost. Einlagen in den ersten drei Tagen eines Kalendermonats werden »och Mr den vollen Monat verzinst. Gewünschte Rückzahlungen er folgen in der Regel ohne Kündigung und ohne Zinsverlust in beliebiger Höhe. Das Wichtigste * Ter sächsische Finauzmiuister Tr. Rüger tun die Absicht, nach Schluss der gegenivärtigen Laud tagssessivu von seiuein Amte zurückzutreten. * Prinz Bernhard zu Lippe dementiert selber die Gerüchte, das; es zwischen dem Kaiser und ihm zu Differenzen gekommen sei. * Ter italienische Botschafter in Berlin in zum Besuche des Reichskanzlers in Norderney einge troffen. * Ter deutsche diplvmatiscl>c Agent und der öster reichisch-ungarische Geschäftsträger verlangten von der Regierung in Sofia die Wiederherstellung des Status guo in bezug auf die Oricntbahnen. * Zn Sofia, Rustschuk und anderen bulgarischen Städten fanden grosse Versammlungen statt, in denen -ie Besitzergreifung der Orientbahnen gebilligt Wurde. * Wegen des Zwischenfalles in Casablanca sind von Deutschland bereits bestinnute Anträge an die französische Regierung gestellt wordden. Der Streit um die Fremden- legiouäre in Casablanca. Der bedauerliche Zwischenfall in Casablanca, über den wir schon aussührlich berichteten, droht die ruhige Stimmung zu gefährden, die feit der deutschen Antwort auf die französisch-spanische Rote Platz gegrcfsen hatte. Insbesondere in Marokko selbst wird das Verhalten der französischen Militürpersonen gegenüber dem deutschen Konsulatsbeamten von unseren Landsleuten als eine Art .Herausforderung empfunden. Cs ist gut, das; die Crledigung des Vorfalles nicht in Tanger, sondern in Berlin und Paris z» erfolgen hat, und man darf hoffen, das; die beiden Regierungen Mittel und Wege finden werden, um das unliebsame Er- eiguis so bald wie möglicl; ungeschehen zu machen. Ein Tralnbericht meldet uns in Ergänzung unserer bisherigen Mitteilungen: Tang e r , -g. September. Zur Beleuchtung des Zwischenfalles in Casablanca dienen noch zwei Punkte. Erstens: Ter Konsulatssekretär Tust wies durch Vvr- zeiguug eines französisch geschriebenen Papiers nach, das; er nu Auftrage des deutschen Konsulats handle, was aber ans französischer Seile nicht nur nicht be - achtet wurde, sondern ilun schliesslich noch P r ü g e l eintrn g. Zweitens: Mittels einer französischen Barlasse wurde ein seldmarschmähia ausgerüsteter Soldat aus den Tampfer „Cinrra", der die Legionäre befördern sollte, gebracht. Ter Soldat gab an, nach Mazagan sahren zu wollen, in Wahrheit aber war kr z u r ll e b c r lv a ch n n g des T a in v f e r s be - stimint,' denn kurz vor dem festgesetzten AbsahrtS- termiu wurde er wieder abgeholt. Tie Erbitte rung der hiesigen Teutschen und Riclusranzosen über diesen Vorfall ist sehr grob, während hingegen die ,Franzosen ihrer Stimmung durch Absingeu der Mar seillaise in den Nachtcases Ausdruck gaben. Ter deutsche Kvnsulatsiekretär Just erhielt hef tige Schläge ins Gesicht, wodurch dieses anschivoll, . sein Anzug wurde zerrissen. Ter Lnizwr, der Just mit dem Revolver drohte, war ein Marineossizicr, f -md zwar dec zweite Hasenoffizier. Ten deutschen j Deserteuren hatten sich drei Deserteure österreichischer, I russischer und schweizerischer Nationalität augeschlos- i sen, alle in Zivilkleidung. Auch der Angestellte des österreichischen .Konsulats wurde mit Fesselung be droht. Tie valtung des Konsukatssekretärs Fust, der . trotz der Schlüge die ihm anvertrauten Deserteure mit s seinem Leibe deckte, sowie die Haltung des Vizekonsuls i Mäust, der durch sein kräftiges "Auftreten die Frei lassung des blutüberströmten Konsukatssokdaten er langte, wird der kölnischen Zeitung zufolge in Tanger allgemein anerkannt. Fust und der Konsulatssoldat liegen krank darnieder. Ter Vorfall gewinnt an Ernst, da er offenbar vvn der französischen Militärbehörde absichtlich herbeigeführt worden ist. Tie französischen ! Telegranuue aus Tanger und Casablanca fahren son i in dem Bestreben, dein Zwischenfall in Casablanca i eine, die französische Handlungsweise recht'crtigcude Seite abzugcwinucn, indem sie bebauvten, deutsche Vermittler Hütten seit langem planmästia die deutschen Fremdenlegiouüre zur Desertion verteilet. — Aus die weitere Entwickelung des Falles dari mau gespannt sein. Deutsches Reich Dresden. "Tie Wahlrechtsdeputation der Zwei ten sächsischen Kammer) hat am Montag ihre Sitzungen wieder begonnen. Ten Mitgliedern der Deputation wurde sodauu der von. Geheimen Oberregierungsrat Hein k ausgearbcitete Entwurf zu einer neuen Wahl- kreiseiuteiluug vorgelegt. Die heintsche Arbeit teilt das Land in !)>! Kreise ein, davon kämen auf die exemten Städte 2l Wahlkreise, N'> Wahlkreise sind rein städtischen Charakters, tK Wabtkrejse ausschttest- lich für Landgemeinden nnd ll Wahlkreise aus Stadt und Landgemeinden koinbiniert. Austerdem erläuterte in der gestrigen Sitzung der Abgeordnete A n deae einen von ihm ausgearbeiteten Eutivuri. Dieser hat I7 grossstädtische Kreise «Dresden mit Vororten und Leipzig mit Vororten je 6, Cheunnlz mit Bernsdorf Z und Zwickau und Plauen je l Wahlkreis, L) mittel- städtische und G> kreise ländlichen Charakters abge- greuzt. Ain Mittivvch wird sich die Deputation mit > diesen Vorschlägen befassen. f Berlin. 'Die angeblichen Difsereuzen zivischeu i .Kaiser Wultieliu und dem livpischeu Fürsleubanse> iverden ient von dem Prinzen Bernhard zu Lipve selber dementiert. Wie ein Telegramm aus Detwold berichtet, veröjseullicht Prinz Bernhard zu Livre in der Lippjschen Landeszeitung solgendes Deineuii: „Fcl, habe meinen Abschied aus dein iniluäri scheu Dienst lediglich aus rein privaten, persönlichen Gründen erbeten, da ich beabsichtige, mich mit land wirtschaftlichKolonialem Studium zu befassen. Es ist mir uu höchsten Grade peinlich, das; aus meiueni Entschlusse derartige, gänzlich unrichtige und meine Loualitäl in Frage stellende Kvuibiualivneu gezogen werden konnten, zu denen irgend welche Grande in Einer Weise vorliegeu." Tie Lippische Landeszeitung fährt dann fort: Fndein wir diese Mitteilung des Prinzen Bernhard gern wiedergeben, bedauern wir gleichzeitig auster- ordentlich, das; unser Gewährsmann unrichtig m formiert war und uns in diesen» Punkte unrichtig informiert hat. j — -Kaiser Wilhelm und die Cumberlander.' Man l meldet aus Gmunden: Auf die kürzlich erörterte Frage, ob der seit einer Worbe in Gmunden sich anfhaltende bayerische Offizier Prinz Ernst August von Cumber land bei den Kaifennanovern in Lothringen sich dem deutschen Kaiser vorgestellt habe, wird seht weliischer- scits eine Antwort gegeben. Sie lautet, das; Prinz Ernst August bei der Beerdigung des Königs Christian, von Dänemark seinerzeit in Kopenhagen Kaiser Wil helm bereits vorgestellt worden sei. Deshalb habe man eine neuerliche Vorstellung nicht für nötig ge halten. Mene reichsgeselzliche Bestimmungen über das. Smaukgewerbe.» Tie Gcwerbeordnungsnovelle, die sich zur Zeit in Ausarbeitung befindet nnd aller Wahr- schemlichkeit nach noch im Laufe des Winters dem Reichstage vorgelegt iverden wird, sieht nach dem Berliner Tageblatt in bezug auf das Schankgewerbe vor allen; folgende Abänderungen vor: Auch an Orten vvn über Ist OG) Einwohnern soll die obligatorische Prüfung der Bedürfnisfrage, die bisher nur durch Ortsstatut geregelt wurde, erfolgen. Tein Animier- kneipenunweseu folt dadurch ein Ende bereitet iverden, das; in gewissen Schankkonzessionen das Verbot ein- gestochten werden wird, weibliches Personal — Kell nerinnen -- zu beschäftigen. Die bauliche Ausstattung der Lokalitäten soll nach allgemeinen, volks- hygienischen Nonnen geregelt werden, damit sieb zu den Schädigungen de» Trunkes nicht noch die üblen Folgen schlechter Ventilation und dergleichen gesellen werden. - (In der Präsidialsitzung des deutschen Flotten- Vereins cun vorigen Sonnabend in Berlin wurde eine Erklärung von Vorstandsmitgliedern des bäue rischen Landesverbandes ohne Tebatle zur Kenntnis. genommen. Tas Präsidium erklärte, in den Gegen-aiz zwischen einigen Landes- und Proviuzialverbäuden nnd dem bäuerischen Landesverband nicht eingreisen zu können. Zur Eisenbahnkaiastrophe auf der Berliner Hochbahn. Aus der Uuglückssrclle wurden die AuGäumungs- arbeilen gestern den ganzen Tag iongeielzt. Die be schädigte Weiche wurde ausgewechselt und der Betrieb hiernach wieder ausgenounueu, weil die Beschädigun gen am Unterbau und Gleis nicln schwer waren. Umer den Trümmern des zerstörten Wagens sand man, ivie der Berliner Lolalauzeiger berichtet, noch aller hand Sachen von Verunglückten: Portemonnaies, Handtaschen, Slöcke, Obie usw. Alles wurde zur Ver wahrung nach dem Polizeivräiidium gebracht, auch Lmudwertszeug, Briefschaiteu, chirurgische Fustru- mente und dergleichen. Diese Funde brachleu auch die Svur aus eine Verletzte, die bisher noch nicht ge meldet ivar. ein Fräulein Else Englert, Verkäuserin im .uauihaus des Westens. Diese wobvt in der Ur- banuraue L > bei dein Arbeiter Bucbalsii. Lie erlitt einige Beiuverleynugen, einen Achsel- und Ripven- brucb und wurde von der Unglücksstelle mit einer Droschke gleich nach Fause gebracht. Tie Rettungsaktion bei diesem schrecklichen Er eignis har sich in bestmucuer, wokst durchdachter Weise abgespielt. Tie Organisation der ersten Lulle bei