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Diebstahl »r Telegramme Sanimlung für itm erschlngeu. Pari die Hitze fliegend überfällt. Goethe. Tie Menschen beschäftigen, ist das beste Mittel, sie vom Laster abznhalten. Friedrich der Große. daß man sich selbst behält. Fr. Th. Vischer. Tas erste und letzte, was vom Genie gefordert Goethe. Schiff wurde nach Brest gebracht, wo sofort eine Untersuchung ein- dem eine eine Summe von '>4 MD Mart in Tausendmarkscheinen enthielt. Ein auswärtiger Bankbeamter, der mit dem Schnellzuge in der Richtung nach Sangerhausen Nord- hausen verlassen hatte, war der Verlierer und hatte sofort, nachdem er seinen Verlust bemerkt halte, dem Statiousvorsiand telegraphisch Mitteilung von dem Verluste gemacht. -! K o u i g F riedri cb A ugust ivielt m i t seinen K inder n. Alv ain Sonntag die Chemnitzer Sänger, die dem Könige eine gesangliche Svation Tie Täter wurden verhaftet. Marokko. August. Wie verlautet, beabsichtigt wird, ist Wahrheitsliebe. dieser Stelle befand Echo!" — Wirt, ver- a no da, aber (leise hinüber, der Laus- geleitet wurde. Der deutsche Konsul in Havre ist V0n dem Zwischenfall verständigt worden. Berlin, 26. August. Ein grober Brittanten diebstahl ist in dem Sause Gueisenauslratze 28 ver übt worden. Als der dort wohnende Kaufmann und Kommissionär Schulhof gestern mit seiner Familie von einer Badereise heimkehrte, machte er die Eut- deckung, dah der Inhalt seines Geldschrankes.. im Werte von insgesamt 62 00(1 Mark Einbrechern in die Hände gefallen war. Im übrigen war. die im Lochparterre gelegene Wohnung völlig verwüstet..Der Einbruch ist wahrscheinlich schon vor einer Woche ver übt wurden. . Wien, 26. August. Gestern wurde hier aber mals eiu großer Kunstdiebstahl verübt. Aus der be rühmten fürstlich Lichtenheinscher Galerie wurde ei« Elsenbeinrelies von unbekannten Tätern entwendet. Man vermutet, daß es dieselben Täter sind, die auch aus der Galerie des Grasen Harrach ein Gemälde entwendeten. Wir müssen, um es mit einem Wort zu sagen: uns Charakter verschaffen! Denn Charakter haben und Teutsch fein, ist ohne Frage gleichbedeutend. Fichte. Mau muß eben immer und überall dafür sorgen. lassen, ließ es aber schließlich zu. Beneznela. Rotterdam, 26. August. Die Regierung von Venezuela hat eine neue Note an die Niederlande gerichtet, durch welche die Spannung zwischen den beiden Staaten noch verschärft wird. Ueberschwemmong. Kairo, 26. August. Bei einer lleberschwemmung im nördlichen Stadtteile von Chartum sind zahlreiche Häuser eingestürzt. Mehrere Menschenverluste sind zu verzeichnen. Tie übrigen Stadtteile sind eben falls schwer bedroht die Zevvelinspeude ist nunmehr abgeschlossen wor den und hat 194 170 Mark ergeben. Friedrichshafen, 26. August. Graf Zeppe lin ist gestern abend plötzlich in Begleitung seiner Tochter von hier abgereist. Die Aufregung der letzten Zeit und die sich täglich häufenden Geschäfte haben doch schließlich das Bedürfnis nach Erholung hervor- geruseu. Damit dem Grasen die wenigen Tage der Erholung nicht gestört werden, wird sein Aufent halt geheim gehalten. Mörder. Breslau, 26. August. Der Jäger Ziemba wurde auf dein Heimwege im Walde von drei Arbeitern angegriffen. Die Verbrecher steckten ihn einen Knebel in den Mnnd und stießen ihn eine «Kabel durch das Kinn, die den Knebel sesthalten sollte, worauf sie Tourist: „Herr Wirt, an sich doch früher ein mehrfaches legen: „Ja — freili - es is zur Kellneriw lauf geschwind Zeppelin Ha in bürg, 26. August. Grazie, Duft und Glanz haben können. Herr Katter - . fe l d gab in dem Glockengießer .Heinrich eine schätzens werte künstlerische Leistung: aber für diese Rotte reicht jetzt das Können des jugendlichen - Spielers noch nicht aus: hierzu gehört neben einer kraftvolleren Gestalt eine idealere Färbung und größere Modu- lationsfähigkeit des Organs, das die sprachliche Vol lendung der Dichtung zur vollen Geltung bringen kann. Des Glockengießers Weib Magda erbielt durch Fräulein Fanuh Reif eine ganz ausgezeichnete Ver- körperuug, sie verkörperte ein ergreifendes Bild schlichter, edler und herzenswarmer Weiblichkeit. - Tas Rautendelein von Fräulein Hella von Hall zeigte sich sehr anmutig im Aeußcreu und ganz präch tig im Spiele: es hatte eine bestechende Natürlichkeit und Frische und wußte in beinahe allen Situationen den rechten Ton zu treffen. Nur im vierten Akte war die Darstellerin etwas matt: hier, wo die Ka- . A tastrophe hereinbricht und ihre Liebe an einem Wende ls punkte angelaugt ist, bedarf es einer noch stärkeren M Akzentuierung der Empfindung, wenn die Situation ff glaubhaft werden soll. Tie Beucfiziautin wurde durch s eine reiche Fülle von Blumen usw. ausgezeichnet i Herr Hugo Beinert svielte den Nickelmann recht i realistisch mit trocken knarrendem Ton: die Gestalt ! war auch in der Maske gut getroffen. Scharf umrisse», ' lebendig und doch ohne Uebertreibung war der Wald schrat des Herrn Lchernal. Im übrigen seien noch lobend erwähnt Frau Nitsch-Boden, die in der alten Witticl-eu eine fest und sicher gezeichnete ganz l treuliche Type bot und Herr G. Nitsch, dessen . Pfarrer eine sehr ansprechende Leistung war. - Alles in allem ein köstlicher Abend, für den der Direktion besonderer Tank gebührt. Sing. l Ein glücklicher Verlierer. Auf Bahnhöfe Nordhausen sand ein Babnbeamter Brieftasche, die außer einigen Wertpapieren Humoristisches. Ein unzuverlässiges Echo. bub is gewiß wieder eiugeschlafen!" Unmöglich. Kundin: „Nicht wahr, Meister, es sind doch aber auch keine Trichinen in der Wurst?" - Meister: „Unsinn, wie sollten da Trichinen reinkommen? Sie sehen doch, daß die Wurst an beiden Enden zuge bunden ist!" Muley Hafid einen Spezialgesandten an General d'Amade zu entsenden, um mit diesem direkt in Ver bindung zu treten. Rom, 26. August. Wie aus den Meinungs austausch, der zwischen Rom, Berlin und Wien statt gefunden hat, hervorgeht, wird keine neue Marokko- Konferenz cinberusen toerden. « ! Meuterei ! Paris, 26. August. Journal meldet aus Brest . An Bord des deutschen Dampfers „Tom Eorpitz", Kapitän Zipplet aus Emden, mit Kohlen nach Algier unterwegs, entstand gestern eine Meuterei, als das Schiff sich auf hoher See befand. Ter Dampfer hatte ein Leck erhalten, und die Mannschaft weigerte sich, den Dienst zu versehen unter der Behauptung, daß das Schiff zu schwer geladen habe. Tie Heizer ließen die Feuer ausgehen. Die Offiziere mußten ihre ! Revolver zur Hand nehmen und die Besatzung mit der Waise bedrohen. Schließlich mußte der Kapitän . angesichts der gefährlichen Strömung einen Auler ! uiederlasseu. Nm tthr morgens tam eiu Lotse au,.! der beobachtet hatte, daß das Schiff in Not war. ! Tie Maunschait wollte diesen zuerst nicht an Bord Neuestes vom Tage. s Von einem Drama auf See gibt eine Alascyenpost Kunde, die in Harkingeu augetrieben ist. In der Flafckre befand fich, wie uns eiu Telegramm meldet, ein Zettel mit der Aufschrift: „Gott helfe uns, wir vergehen, wir find auf der Höhe von Skagen, Schiff „Havelaar", Steuermann van Lennep". Vermutlich handelt es sich um eiu holländisches Schiff, das bei den letzten Stürmen in der Nordsee uuter- Sinnsplüche. Der Mäßige wird öfters kalt genannt von Men schen, die fich warm vor anderen glauben, weil sie -Abends gestellt, nur der Elfenveigeu hätte - mehr ' darbvachten, sich im Sonderschiffe Pillnitz näherten, bot sich ihnen ein reizendes Bild innigen Familien- Kirchennachrichteu. Rödlitz. Donnerstag, 27. Aug., vorm. S Uhr Wochenkommunion. Anmeldungen zur Beichte Mittwoch erbeten. Bernsdorff. Donnerstag, d. 27. Aua., vorn, 9 Uhr Wochen'onmmnio». Gerichtszeitung. — Bautzen. «Im Warendiebstahlsprozeß wurde vom hiesigen Landgericht der Leinensabrikant Körner in Hauswalde wegen schwerer Hehlerei zu l Jahr 8 Monaten Gefängnis verurteilt. Tie Diebstähle wurde« iu der Fabrik von Gäbler in Brettnig durch den Werkmeister Kannegießer begangen, der bei der Entdeckung Selbstmord beging. lebens aus unserer Königsfamilie dar. Der Monarch weilte mit den drei Prinzessinnen vor dem Wasser palais aus dem Kahn-Landungsbrett am Ufer der Elbe und warf von dort aus flache Steine in den Strom. Je länger und schöner die flachen Steine auf der Wasserfläche „schlidderten", desto größer war , der Jubel bei den Prinzeßchen. Als die Sänger dieses entzückende' Bild gewahrten, brach ein «.»beschreib licher Jubel los, der den König recht erfreute; denn unablässig dankte und winkte er mit dem Hute. Natürlich beteiligten sich anch die Prinzeßchen in ihrer lebhaften Art an diesem Danke. r E r s ch o s s e n. Die 20 Jahre alte Auierikaueriu Miß Wind Parsons erschoß sich in einer Pariser Fa- milienpensivn. Ein von ihr hinterlassenes Schreiben ist dem Andenken ihres Verlobten gewidmet, dem sie in den Tod folgte. Der Verlobte erlag kürzlich einem Herzleiden. „Es ist schrecklich", schluchzte sie, „Ihr nehmt mir alles, alles!" Elisabeth nahm die Schluchzende in ihre Arme And redete tröstend ans sie ein. „Lei doch dankbar, daß Dein Kind lebt, komm, wir wollen hinüber gehen. Ich werde Dir eine zu verlässige Pslcgeriu verschasfeu, ich will mich gleich darum bemühen, füge Dich in Deines Mannes An ordnungen, und hier wird Friede einkehreu und — Das Glück." Tas letzte Wort tam zögernd nno dumpf über Elisabeths Lippen. Aber Annaliese fing es auf: „Glück — ja ein bischen Glück" — rief sic herz- ibrechend und weinend — „o! Dn weißt ja nicht, wie schrecklich es hier ist. Er ist hart und steinern; wenn ich weine und klage, dreht er mir den Rücken, sein verächtliches Schweigen macht mir das Blut sie den, und Grete — Grete ist die einzige, die zu mir hält." „Grete ist Dem böser Geist." Annaliese schauerte zusammen. „Sie stiehlt, ich weiß es, und sie ist frech" — sagte sie kleinlaut — „aber er will sie fort haben, weil sie mir doch ergeben ist." „Annaliese, Du gehörest Teinem Mann, Tn fin dest nie Frieden, wenn Tu diesen Kampf weiter führst!" Annaliese sah mit einem hilflosen Ausdruck zu ihr «ruf. „Ich fürchte mich vor ihm", sagte sie heiser. Elisabeth durchschauerte es. Die Tür wurde von außen aufgerissen. Grete stürzte herein. „Ter Herr Regierungsrat verlangt, daß ich so- ßort das Haus verlasse, ich bin aber bei der gnädigen Aran, ich gehe nur, wenn sie mich gehen heißt " Elisabeth hielt die junge Krau noch im Arm. , Annaliese machte eiu abwehrendes Zeichen mit ! der Hand. „Gehe! Gehe! Ich will Frieden!" Grete taumelte zurück, sprudelte noch mit wüten dem Seitenblick auf Elisabeth giftige Worte hervor, verschwand aber dann. Elisabeth atmete erleichtert auf. „Gehe jetzt zu Deinem Kinde", sagte sie, „ich komme wieder, icb verschaffe Dir Aushilfe, es wird alles gut." Auiialiefe trat an das Bett ihres Kindes. Sie stand ihrem Maune gegenüber. Finster blickte er auf bei ihrem Eintritt. Er erwartete eine der bekannten heftigen Szenen, die ihm fo widerwärtig waren, die ihn diese Frau hassen gelehrt hatten. Aber Annaliese trat scheu au ilm heran. „Ich habe Grete fortgeschickt und das gewissenlose Weib, das den Kleinen schändlich verwahrloste", sagte er hart. „Ich weiß", sagte sic kleinlaut. „Elisabetb Wer ner witt Rat sclwfsen." Er sah ganz verwundert aus sie. „Es freut mich, daß Du wenigstens so viel Ein sicht hast, meine Maßnahmen gut zu heißen", sagte er bitter. „Ich will Frieden", entgegnete sie leise. Er wandte sich ab und verließ das Zimmer. Er vermochte es nicht über sich, ihr ein gutes Wort zu sage«. Elisabeth hatte diese rätselhafte Wandlung voll bracht. Ihre Macht reichte so weit, um selbst diese Störrische zu bezwingen. Wohin war es mit ihm gekommen? Und was sollte nun werden ? Wenn es ihm gelungen war, sein Haus von den unsauberen Elementen zu reinigen, so war noch kein Ersatz da. 1 Sein Kind war ohne Pflegerin, die Mutter war I nicht fähig, ihre Pflichten zu erfüllen; wo Unvermögen j ist, gibt es keine Hoffnung — er war auf fremde Hilse angewiesen — aus ihre Hilfe, die ihn zu Boden drückte. Er hatte sie einst verschmäht und verlengnet, und sie vergalt es ihm so -- — — Er mußte zurück zu seiner Arbeit, er hatte an dere Pflichten, die internen häuslichen Angelegen heiten sollten nicht seine Schultern belasten. Er wußte da keinen Rat. Als er gegen Abend in sein Hans zurücklehrte^ berichtete ihm Franz, der Diener, die gnädige Fra« sei zu Bett gegangen, weil sie sich nicht wohl gefühlt habe nach allen den Aufregungen. Eine Schwester ans dem Marienstift, die Fräulein Werner geschickt habe, sei bei dem Kleinen. Er ging aus sein Zimmer, warf sich in eine» Sessel und stützte die Hände ans den zermarterte« Kopf. Seine Frau ging zu Bett und ließ die anderen sorgen. Elisabeth schasste Rai — konnte das so weiter gehen? Tas innere Hauswesen erforderte ein dauerndes festes Regiment. Er dachte an Erika. Sie war ihm jetzt nötig, sie war seine Schwester — würde sie, die sich eine sorgenfreie Stellung allein geschaffen, hatte, kommen, wenn er sic jetzt rief? Er hakte so selbstbewußt auf feine Kraft vertraut, nun wankten seine Stützen, und ihm war, als sei er ei» alter, müder, hilfsbedürftiger Mann. lind doch handelte es sich nur um Kleinigkeiten, um geeignete dienende Kräfte, die herbei zu schaffe» waren. Er war krank heute abend, mußte sich antz sich selbst besinnen. Fortsetzung folgt.) - Z