Volltext Seite (XML)
Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Xsgeblatt sd s«i«i«s Mit, »mÄns, M«s, A. Wa, tztim-Äü, UW«, MW, Manins, Wn A. MH A. St. Ml«, StailM, Am, MeMsH WM>el «t MW Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Lichtenstein Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirt > — - - .. — - N^rgMMG. S8. - -> > — - - Nr. IS6. LAWLAWk Sonntag, den 23. August NLLWW! 1W8, «ks«< «alt «rschelnt iSxllch außer Sonn, und steptoa« uachmtttoa« fvr den solornd«» Lag. — »inctnljLhrllch« 1 Mark 80 Pfennige, durch die Post v«oa»n 1 Marl 78 Pf »Ml«« Nu»w«rn 10 Pfennig«. Vepellunge« nehmen «uß« der Spedition in Nchtenstetr», yuNSaurrfiraß« Nr. 8 d, alle Naiserliche« PdpanstaUen, Postboten, sowie di« AMtr»g« rntg««. Snferaie «nd«n dir stnfatsPaU«»« »ruvd»«il« mV 10, str aurwitrtig« gns««nte» «N IVPHmnigM berechnet. N»vmn«»rS« SV Pf«- S« «ntlich«n Leil« kostet die zweispaltig« Seile »Ptz, «arMfWrch.«nschr», «».7. Jick«rat«n.Mmahw« «glich bi« —a>w»«« »« relegra»«.«dr-ffi.r »««»»Inti. Da» im Grundbuch« für Hahndorf Blatt 3SS auf den Namen de» «nist Wl«N WiuNer «in, etrc'grnr Grundstück soll om SS. Oktober 1908, vormittag» 9 Uhr an der Gericht»stelle 1« Weg« dar Zwangsvollstreckung »ersteigert »erde». Da» Grundstück ist nach dem Flurbuch« 8,7 Nr »roß und auf 20220 MI. geschützt; e» besteht ouS Mohnhaus, Hofraum und Garten, liegt au der Lichten- stem-vtollbergerflraße und trägt di« Brandkatasternummer SO, sowie die Murbuch»nummer 18Se. Die Ginficht der Mitteilungen de» Grundbuchamt» sowie der übrigen da» ftdem i^r'^enden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist Rechte auf Bestiedigung au« dem Grundstück« find, soweit st« zur Zeit d«r Eintragung de» am Sl. A«li L-ag verlautbarten Bersteigerungivermerke» au» dem Gmndbuch« nicht erfichtltch waren, spätesten» im Berstetgerung-termine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung de» geringsten Gebot» nicht berücksichtigt und bei der Verteilung de» BersteigerungSerlüses dem Ansprüche de» Gläubiger» und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehende» Recht hat, muß vor der Er teilung de» Zuschlag» di« Aufhebung oder die einstweilige Einstellung de» Verfahren» herbeisühren, widrigensall» für da» Recht der Versteigerung»«!»» an di« Stell« de» versteigerten Gegenstände» tritt. Licht«nst«in, den 21. August 1908. «önigliche» Amtsgericht. Das Wichtigste. * Ter englische Srhatzkanzler Lloyd George ist am Freitag in Berlin cingetroffen. * Tie Unruhen in einigen Landschaften von Deutsch-Ostafrika sind von der Tchutztruppe im Keim erstickt worden. * Ms Beiträge für die Ehrengabe an den Gra fen Zeppelin find bei der Stuttgarter Allgemeinen Rentenanstalt bis zum heutigen Tage zwei Mil lionen Mark cingegangen. * In der Nähe von Beau ist ein Sonderzug, der mit Pilgern von Paris nach Lourdes unterwegs Ivar, Mit einem Güterzuge zusammen gestoßen. Siebzehn Personen wurden schwer verletzt. - * Der türkische Ministerrat hat beschlossen, einen englischen Beirat für die Flotte und einen franzö sischen für die Finanzen anzustellen. * In der portugiesischen Provinz Beira ver nichtete eine Feuersbrunst mehrere Dörfer, Wälder und Felder in einem Umkreise von zwanzig Quadrat- Meilen^ Ein Zentrumssircich. Die Kandidatur des Grafen Posadowsky im Reichstagswahlkreise Speyer-Ludwigshafen ist — wie gemeldet — gesckwitert. Um das gleich vorwegzu nehmen: Gescheitert durch die Tücke des Zentrums, das aus seinem kleinlichen Parteiegoismus keinen Nusweg fand. Die Nationalliberalen Ware« selbst los vorgegangen. Sie verzichteten auf die Nomi nierung eines eigenen Kandidaten, obschon der Mann, den sie ursprünglich im Auge gehabt hatten, gerade der spezifisch pfälzischen Eigenart besonders entgegen kam. Statt dessen knüpften sie Verhandlungen an Mit einer Persönlichkeit, von der sie annehmen mutz ten, daß sie dem Zentrum vor allem sympathisch war. Das ist nicht so zu verstehen, als ob auch wir uns die törichte Legende von der Zeutrumsfreundfwaft des Grafen Posadowsky zu eigen machen wollten. Ge wiß ist Graf Posadowsky nicht niehr Zentrumsfreund gewesen, als in jenen Zeitläuften, da Zentrum der Trumps war, alle anderen Mitglieder der Regie rung anch. Und sicher hat er mit den Führern der damals regierenden Partei nur dann unterhandelt, wenn es im dienstlichen Interesse — um Vorlagen der verbündeten Regierungen zu fördern — ge boten war. Allein das Zentrum hatte alle die Jahre hindurch die Politik des Grafen Posadowsky gern Und anscheinend auch freudig unterstützt, und als Er dann aus seinen Aemtern schied, ward des Weh- Aagens in der klerikalen Presse kein Ende. Wie sich jetzt l>erausstellt, war diese Klage nur Schein. Man wollte die Gelegenheit nicht ungenutzt lassen, um dem Fürsten Bülow einen Streich zu ver- fetzen. Deshalb band man sich die Maske des Tief- bekümmerten vor und jammerte über den Schäden, den die Allgemeinheit nun erfahre. In dem Moment vber, wo der Schaden in etwas repariert werden Donnte, wo sich die Möglichkeit eröffnete, die Kennt- Misse und Tüchtigkeiten des Grafen Posadowsky wie der für die Allgemeinheit nutzbar zu machen, ist das Zentrum nicht zu haben. Da schlägt, nachdem m,t verteilten Rollen einen irreführen den Lärm vollführt hat, es sich seitwärts in die Büsche und läßt mit kühlem Achselzucken vermelden: Tie parteipolitische Konstellation verbiete schon vom Standpunkte - der Selbstachtung dem .Zentrum ein Zusammengehen mit den Liberalen. Gegen solche Argumente ist natürlich nicht auf zukommen. Wer innerlich so armselig konstruiert ist, daß er auch in ernster, entscheidungsschwerer Stunde seine kleinen Empsindlichkeiten nicht zu unterdrücken vermag: wer lieber seiner verletzten Parteieitelkeit srönt, als daß er mit den Mitbürgern zu einer der Gemeinschaft nützlichen Tat sich verbindet, den mutz man einfach ziehen lassen. Für bürgerliche Par teien sollte ec wenigstens nicht niehr bündnisfähig sein. Fast sieht es ja auch so aus, als ob das Zentrum mit Bewußtsein seinen Anschluß nach links suchte. Für die Nationalliberalen wird in Speyer-Ludwigs- hafen nunmehr wieder der Landtagsabgeordnete Buhl kandidieren. Immerhin kämpft er — genau wie übrigens der Zentrumsbewerber auch — nicht gerade unter günstigen Sternen. Siegt aber der sozialdemokratische Kandidat, dann kann das Zen trum, wie der „Dr. A." sehr richtig bemerkt, diesen Ersolg sich getrost ins .Haben buchen. Tann hat es zu den verschiedenen Mandaten, die es schon vor einem Jahre bei deu .Hauptwahlen blutsbrüderlich der Sozialdemokratie iu die .Hände spielte, ein neues gefügt, und die zarten Bande, die neuerdings von Spahn zu Singer sich zogen und von Singer zu Spahn, sind abermals und feierlicher als vordem geknüpft worden. „Lieber irgendein Namenloser, als Graf Posadowsky": Fürwahr ein stolzes Motto für eine bürgerliche Partei. Darüber sollten sie einmal in Düsseldorf reden, wo das Zentrum mit deu alten, hundertfach erprobten Beleuchtungseffekten sich uns wieder als das keusche Gefäß aller christlichen und vaterländischen Tugenden präsentierte. Deutsches Reich. Dresden. (Neber die Dauer der Nachfession des sächsischen Landtages, bestehen, wie inan aus Dres den schreibt, verschiedenerlei Lesarten, die jedoch ohne Beweise bleiben. Tie erste Sitzung der Zweiten Kammer in der Nachsession — die 129. öffentliche Sitzung der Gesamttagung — ist auf Mittwoch, den 28. Oktober, vormittags 11 Uhr, angesetzt worden. Die Tagesordnung für die Sitzung liegt auch bereits vor. Die noch ausstehenden Arbeiten sollen von den längere Zeit vor dem Landtage zusammentretenden Deputationen so vorbereitet werden, datz ihre Ver abschiedung im Plenum ohne Verzögern erfolgen kann. Es ist nach unseren zuverlässigen Informa tionen der feste Wille der Regierung, daß der Land tag keinesfalls über das Neujahr hinaus tagen soll, vielmehr noch vor dem Weihnachtsfeste — voraus sichtlich am Freitag, den 18. Dezember, — zu schlie ßen ist. Berlin. (Ter neuernannte britische Botschafter für Berlin), Sir William Eduard Goschen, der sich zur Zeit noch im Gefolge des Königs Eduard in Marienbad befindet, gewährte einem Vertreter des Lokalanzeigers eine Unterredung, in der er betonte, daß er als wichtigste Aufgabe seiner Mission nach Berlin betrachten werde, die freundschaftlichen Be-! Ziehungen zwischen England und Deutschland wärmest zn gestalten, — (Von dem Schatzkanzler Lloyd George) nahe stehender Seite wird der Vossischen Zeitung über denk Zweck seines Hierseins mitgeteilt: Sein Zweck iw Berlin ist, seine Kenntnis über soziale Fragen zu bereichern. Er macht aber kein Hehl daraus, datz die Frage der Marine-Ausgaben ihm als Schatz kanzler sehr nahe tritt, und teilt die in England», herrschende Ansicht, datz England bereit sein müsse, jede finanzielle Last zu tragen, die für die Sicherheit des Landes für notwendig gehalten wird. — (Rücktritt.) Der ehemalige Privatdozeni Dr. Leo Arons in Berlin ist von allen seinen Aemtern in der sozialdemokratischen Partei zurückgetreten: und wird auch keinerlei Kandidatur wieder annehmen. Dr. Arons, ein Schwiegersohn Bleichröders, war wiederholt sozialdemokratischer Reichstagskandidat im ersten Berliner Reichstagswahlkreise und hatte auch ein Stadtverordnetenmandat inne. Sein Rücktritt von den Parteiämtern soll auf Gesundheitsrücksichten zurückzuführen sein. - (Tas Zeugniszwangsverfahcen gegen die Frankfurter Zeitung), das im Zusammenhang mit ! dem Disziplinarverfahren gegen Bürgermeister Dr. s Schücking eingeleitet war, ist wieder eingestellt wor den. — (Aus Deutsch-Ostafrika > meldet ein Telegramm des Gouverneurs, daß die nicht schwerwiegenden Un ruhen in Turn und Jhambi, über die wir berichteten, durch konzentrischen Einmarsch der entsandten drei Abteilungen ohne Kampf im Keim erstickt wurdest. Zwei Großzauberer sind hingerichtet, achtzehn Rä delsführer verhaftet worden. Die Truppen-Abtei- lungen bleiben vorläufig in jenem Gebiet, bis die Ruhe gänzlich wiederhergestellt ist. Aus Nah und Ferm. Lichtenstein, den 22. August 1908. *- Die Witterungsvorhersage für morgen- Veränderliche Winde und Bewölkungszunahme, Ge witterneigung. *—Stadtbad. Wasserwärme 1 Uhr: 17 st *— Gewitter. Tas warme Wetter der letzten Tage hatte heute ein leichtes Frühgewitter mit eini gen Niederschlägen im Gefolge. Dunkle Wolke« be decken auch hin und wieder noch den Himmel, als wenn sie uns mit weiteren Regenfällen „beglücken" wollten. Aber wir verzicitten gerne. .Hochbeladen schwankten dieser Tage die Erntewagen den Scheunen zu. Auch die letzten Kornpuppen, die des Regens wegen auf den Feldern bleiben mutzten, sind nun endlich eiugefahren worden, und die .Haser- bezw. Gersteernte ist nahezu vollendet. Aber nicht nur die Erntearbeit wurde durch das freundliche Lächeln der Augnstsonue gefördert, auch die Lust und daS Wasser haben sich erfreulicherweise erwärmt und damit ist auch die Badelust wieder gewachsen. Nützet die Tage, denn bald ist die schönste Zeit des Jahres vorüber! *— Lie Ziehungsliste der Staatsschnldenver- waltung für den Termin Michaelis 1908 liegt für Interessenten zur gefälligen Einsichtnahme in nn- serer Expedition aus.