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1k- üher Wochen- und Nachrichtsblatt WM Tageblatt sik ßtfüns Wit, SM>nk Wbrf, St. Wa, StiniHnt, Mtm, MW, SÄlmÄnf, Ma St. M«s, St. ZM A. Mli, Stniatnf, Äm, WaMa, WihMtl al MW Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Lichtenstein - - - Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirt — — A«H»U«»g. »8. . - - — «r. 192. LLLW^Wk Mittwoch, dr» 19. August MMMM 1«Ü8. Dt^»< Blatt erscheint iüxlich außer Sonn- und Festtag» nachmittag» für den folgende» Bag. — BlertiljthrUcher BegugsPrai» 1 Mark 80 Pfennige, durch di» Post beroge» 1 Marl 78 Pf Einzelne Nummern 10 Pfennig». Bestellungen nehm« außer der Expedttion in Wchtevp«in. Zmicka«erstraß« Nr. 8 d/all« Kaiserlich« Pöstanstolten, Postboten, sowie die Augtrag« entgegM, Inserate werden die fdnsarspalttne Grundzeile mit 10, für au»witrtige Inserent« mit 1V Pfennig« derechnrt, Nmamezeil« SO Pfg. Im amtlichen Teile kostet die zweispaltige Zeile M Pf», Waa»fP«ch.«l»s»dl, M». 7. Jnserat«.»nnahme »glich bi« f»«äßk«« »»»Mttl««» »« EH«. Telegra««.«ldr-sfe.t »agedlatt. Ttadtsparkaffe Lichtenftei«. Einlegerguthaben 8000000 Mark, Reservefonds 480000 Mk. VeschüftSzett 8—12 und 2—5 Uhr täglich LinIegerzinSsuß Ai vl Einlagen In den ersten drei Tagen eines Kalendermonats werden «och für dm vollen Monat verzinst. Gewünschte Rückzahlungen er- folgen in der Regel ohne Kündigung und ohne Zinsverlust in büiebiger Höhe. Volks-Bibliothek Lichtenstein gköffmt Sonntags von 11—12 Uhr, Mittwochs von 12—1 Uhr. Sparkaffe Hohndorf unter Garantie der Gemeinde. Geschäftszeit 8—1» und »—« Uhr täglich. «inlagenzinSsutz Prozent. Einlagen in den ersten S Lagen eines Kalendermonat» werden noch füll den vollen Monat verzinst. Die Einlagen werden streng geheim gehalten. Das Wichtigste. * Kaiser Wilhelm wird sich Mitte November zu längerem Aufenthalt nach Englaird begeben. * Der Parseval-Ballon machte gestern bei Ber lin Probefahrten. Beim Landen brach sich Haupt mann von Krogh den Arm. * Die Nieter des Stettiner Vulkans haben gestern nahezu vollzählig die Arbeit wieder ausgenommen. Heute soll der Betrieb in vollem Umfange wieder er öffnet werden. * Nach Pariser Meldungen lagert Abdul Asis schon nahe bei Marrakesch. * Gestern starb in Leipzig der hochangesehene Turnvater Oswald Faber der Aeltere, der älteste Vor turner Deutschlands, im 82. Lebensjahre. * Gestern mittag fand die feierliche Einweihung Les neuen Metzer Hauptbahnhofes im Beisein des Ministers Breitenbach und des Feldmarschalls Grafen Häseler statt. Kaiser Franz Josef. Heute Dienstag feiert Deutschlands aufrichtigster Freund, der greise Herrscher Oesterreichs, seinen 78. Geburtstag. Welche hohen Sympathien Kaiser Franz Josef nicht bloss in seinen Ländern, sondern auch im Deutschen Reiche genießt, haben die Feierlichkeiten anläßlich seines 60jährigen Regierungsjubiläums ge zeigt. Ueberall werden ihm auch jetzt wieder die herz lichsten Wünsche dargebracht. In Wien nehmen die festlichen Veranstaltungen in diesem Jahre einen be sonders großen Umfang au. Tie ersten Festlichkeiten haben bereits Sonntag begonnen. Etwa hundert tausend Personen suchten den Prater auf, wo am Nachmittag dreißig Musikkapellen einzogen. Abends wurde ein Kolossalfeuerwerk abgebrannt. Und am Montag abend waren zu Ehren des greisen Geburts tagskindes die Höhen des böhmischen Erzgebirges be leuchtet. Tas Leben Kaiser Franz Josefs ist ein Stück Weltgeschichte, und da mit seiner Person besonders die Geschicke Oesterreich-Ungarns sowie auch des Drei bundes innig verbunden sind, werden auch in Deutsch land heute innige Gebete emporsteigen mit der Bitte, daß Gott ihm noch ein langes, gesegnetes Leben schenken möge! Tie Norddeutjelfe Allgemeine Zeitung schreibt zum Geburtstage des Kaisers Franz Josef: Dem erlauchten Herrscher Oesterreichs und Ungarns, dessen ehrwürdige Persönlichkeit während dieses Jubiläumsjahres in besonderem Maße im Vordergründe des politischen Wie menschlichen Interesses steht, werden auch aus Deutschland ehrerbietige Glückwünsche dargebracht. Mit den Völkern der verbündeten Habsburgischen Monarchie hegen weite Kreise der deutschen Nation d^n innigen Wunsch und die freudige Hofsnuug, daß die Vorsehung das Leben und die Gesundheit des hohen Jubilars noch viele Jahre behüten und ihm reichen Segen spenden möge. Deutsches Reich. Berlin. (Neue Unruhen in Deutsch»Ostafrika?) Zn der zu Deutsch-Ostafrika gehörenden Landschaft Luru, die sich nördlich von der großen Karawanen- Kraße Mpapua—Tabora erstreckt, scheinen sich, nach der Deutsch-Ostafrikanischen Zeitung, Unruhen vorzu bereiten. Nach telegraphischem Bericht des Ofsiziers- postens Mkalama und der Militärstation Kilimatinde hat der aus den Unruhen des Jahres 1906 übelbe leumundete Häuptling Mansa Kriegszauber ge macht. Tie Wirkung der großen Medizin sollte die sein, daß die Askarigewehre auf das Kommando: Feuer — Wasser von sich geben. Von Tabora, Kili matinde und Moschi sind Abteilungen in der Gesamt stärke von etwa 200 Mann und 3 Maschinengewehren nach den unruhigen Gebieten entsandt worden. Außer dem steht die dem Schauplatze nächstgelegene Kom panie Kondoa-Jrangi mit 1öO Mann zum Eingriff bereit. Sollten kriegerische Operationen nötig wer den, so wird Hauptmann Charisius (Moschi), einer unserer bewährtesten und ältesten Afrikaner, die Durchführung feiten. — (Eine Truppenübung in feldgrauer Uniform.) Vor kurzer Zeit wurden, wie der „Inf." von mili tärischer Seite mitgeteilt wird, die feldgrauen Uni formen zum ersten Mal einer öffentlichen Prüfung unterzogen. Zu diesem Zwecke wurden in der Um gebung von Potsdam und aus dem Truppenübuugs- Platze Töberitz Uebuugeu einzelner Truppenteile der Garde-Kavallerie, wie zum Beispiel der Leib Garde- Husaren und der in Potsdam garnisonierenden In fanterie vorgenommen. Es läßt sich schon jetzt sagen, daß die feldgrauen Uniformen sich als zweckent sprechend erwiesen haben. Vor allen Dingen tritt, wenn Wald- oder ansteigender Wiesenhintergrund vor handen ist, fast eine völlige Unsichtbarmachung der Leute ein. Bei der Kavallerie sind nur die Pferde zu sehen, und die Jnfanterieschützen können nur mit einem guten Fernglas erkannt werden. Ter Grund dafür ist darin zu finden, daß alle Abzeichen, wie zum Beispiel Achselklappen, Verschnürungen — zum Beispiel bei den Husaren — und altes andere mit der Grundfarbe des Tuches, das eine graugrüne Erd- sarbe hat, übereinstimmen. Das Lederzeug, wie Kop pel und Stiefel, ist von braunem Leder, dessen Färb- ! ton sich gut iu das Gesamtbild einfügt. Bei diesen I Hebungen wurde die Uniform auch von den Of fizieren getragen. — (Ter Zwist in der Sozialdemokratie.) Nach einer Meldung aus München haben die sozialdemo kratischen Landtagsabgeordneten Bayerns beschlossen, die vom Parteivorstand dringend geforderte Recht fertigung aus „prinzipiellen Gründen" zu verweigern und über ihre Budgetbewilliguiig nur auf dem Par teitag Rede und Antwort zu stehen. Tazu bemerkt die Leipziger Volkszeitung: „Damit wäre denn glücklich die Gesamtpartei als solche in die Luft gesprengt. Ter Parteivorstand wäre nicht mehr die erste Aufsichtsinstanz der Par tei, sondern ein Briefkasten, und wahrscheinlich meistens ein leerer. Und die Organisation der Einzelstaaten und ihre erhabenen Landtagssrak- tioncn könnten tun und lassen, was sie wollten. Von einer deutschen Partei wäre dann keine Rede mehr. Man braucht nur die Konsequenzen des süddeutschen Tisziplinbruches zu ziehen, um zu sehen, daß viel mehr dahinter steckt, als etwa ein ' Streit darüber, ob die süddeutschen Genossen einen Parteitagsbeschluß verletzt habeu oder nicht Die Frage, um die es sich hier dreht, greift nicht nnr an die grundsätzliche Stellung der Partei züw? Klassenstaat, an ihr Wesen und ihren Charakter, sondern sie bedroht anch direkt ihre organisatorische Einheit." Es wird sür die Parteidiplomaten nicht leicht sein, die Einheit der Partei wenigstens äußerlich wieder herzustellen. Aus Nah und Feru. Lichtenstein, den 18. August 1908. *— Die SSitterungSvorhersage für morgen: Ruhig, heiter, wärmer, meist trocken. *— Der Kättesturz, der während der letzten Woche das Thermometer mehrmals nachts bis auf vier Wärmegrade herabgedrückt hat, scheint im Wel chen begriffen zu sein. Die Trostnachricht kommt aus Nordamerika, von wo in absehbarer Zeit eine Hitze welle zu erwarten ist. In Newyork herrscht seit vorigem Dienstag schwüle Hitze. Zahlreiche Personen wurden dort unter der Einwirkung der Temperatur auf das Lager geworfen, verschiedene starben an Hitz- schlag. *— „Der Pflug soll am Erntewagen hän gen" — so sagt ein altes und gutes Sprichwort dein Landwirt. Es bedeutet, daß sofort nach der Ernt« das Feld umgepslügt werden soll. Wennschon nuN die Aberntung der Getreidefelder gegenwärtig un gemein erschwert wird durch die Unbeständigkeit des Wetters, so macht sie doch ihre Fortschritte. Am ver gangenen Sonntag ist sogar sehr slott eingefahren worden. Unmittelbar hinter dem Erntewagen her geht auch schou der Pflug im Felde uud weite Flüchen, wo vor wenig Tagen noch das reife Getreide wogte, schauen als Sturzäcker aus dem Gelände hervor. *— Gauturnfest. Die Vorbereitungen für das am 22. und 23. August iu Hohenstein-Ernstthal statt-, findende (tzanturnfest des 19. (niedererzgcbirgischcn) Gaues find seitens der Feststadt nahezu beendet, und die vielen dort eintreffenden Turner können einer freundlichen Ausnahme und eines angenehmen Ament-, Halles gewiß sein. Am Sonnabend nachmittag wer den bereits verschiedene Sitzungen abgehalten, abends ist die Eröffnungsfeier im Altstädter SchüuenhanS. Am Sonntag folgt dem Wetturnen am Vormittage der Festzug am Nachmittage, daran schließen sich die Frei übungen und das Vereinstnrnen. Abends 9 Uhr wer den die Sieger verkündet. — Anch die Lichlcnsleiner und die Turner der näheren Umgebung werden sich' zahlreich in Hohenstein-Ernstthal einfinden, um sich au dem Turnen zu beteiligen. Hoffentlich bringen sie auch Preise mit heim. *— -luslosung. Am 17. dieses Monats hat eine abermalige Auslosung Königlich Sächsischer Staats papiere stattgefnnden, von der die 3 Prozent Staats- schulden-^assenscheine vom Jahre 1835 betroffen wor den sind. Die Inhaber der genannten Staalspapicre werden hierauf noch besonders mit dem Hinznfügen aufmerksam gemacht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der Leipziger Zeitung, dem Dresdener Journal und dem Dresdener Anzeiger veröffentlicht, auch bei sämtlichen Bezirksstcuereinnahmen, sowie bei allen Stadträten, Bürgermeistern und Gemeindevor ständen des Landes zu jedermanns Einsicht ausgesegt werden. Noch ist darauf hinzuweisen, daß der ge-