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Donnerstag, den 13. August «r. 187 1908. >a 8 srr ain dem »e « Endlich wird auch dein Umstande daß König Eduard offiziell und inkognito durch Deutschland reist. Dünkt betrifft, so must man doch >e e- I- ir» w» l0N im a * Auf Wurden 13 verletzt. Heben. * In Trustpen Stämme, haben. * Jni Brandenburger Rathause hat Feuer das Archiv mit wertvollen Akten vernichtet. * Die surchtbare Feuersbrunst in Uesküb in Ser bien hat 300 Geschästsläden und viele .Häuser ver wüstet. Viele Familien, hauptsächlich Türken, find brot- und obdachlos. einem Gefecht bei Tälagade sollen die des Sultans Abdul Asis über mehrere die Muleh Hafid ergeben sind, gesiegt Gewicht beigelegt, nicht wie sonst Was den letzteren bedenken, dass der König Eduard von England wird politische Bedeutung zugeschrieben. Diese Meinung stützt sich aus den Um stand, das; König Eduard von dem Unterstaats- sekretär im englischen Auswärtigen Amte, Sir Char les Hardinge, begleitet und das; auch der britische Botschafter am Berliner Hofe, Sir Franc Lascelles, während der Entrevue in FriedrichShof anwesend war. König sich direkt von FriedrichShof nach Fsäfl begibt, um in seiner Eigensclwft als gekröntes Oberhaupt .Großbritanniens und Irlands dem Kaiser Franz Joseph die Glückwünsche zum OOjährigen Regieruugs jubiläum darzubringen. Ta geht cs doch nicht an, -aß der Monarch seine Reise in der Verkleidung zurücklegt. König Eduard, dessen Ankunft in Kron berg auf K Uhr 00 Minuten morgens erfolgte, reiste um kl Uhr abends nach Marienbad ab.. Abends sand große Illumination statt. Als ein irgendwie aufregendes Ereignis wird Niemand in Teutschland den Besuch König Eduards in FriedrichShof ansehen; denn wir haben im all gemeinen die Erfahrung gemacht, das; die deutsch- englischen Beziehungen immer dann am besten sind, Wenn sie über den Rahmen kühler Höflichkeit und Segenseitiger Achtung nicht hinausgehen. Gcgen die dem Deutschen Reiche übelwollende englische Preßhctzc kämpfen Götter selbst vergebens. Und wenn heute die englische Presse im allgemeinen die Kronberger Zu sammenkunft mit freundlichen Kommentaren be gleitet, so ist nur zu wünschen, daß diese Stimmung nicht wieder so schnell verfliegt wie bei früheren gleichartigen Gelegenheiten. Es ist leicht einzusehen, daß unter den obwaltenden Umständen die Kronberger Zusammenkunft ohne wesentlichen Einfluß auf die deutsch-englischen Be ziehungen bleiben wird, selbst wenn dort auch schwe- sind völlig haltlos, es scheint dagegen wenig wahr scheinlich zu sein, daß Zeppelin den Querschnitt des neu zu bauenden Ballons vergrößern wird, da die Reibungswiderstände sich zu sehr vergrößern wür den. Wenn Graf Zeppelin in seiner bekannten Er klärung zugibt, daß der Mangel an Erfahrung itt der Ballouführung die Mitschuld an dem Unglück trägt, so ist dies nach guten Informationen dahin zu deuten, daß es nicht praktisch war, am Früh morgen die beiden Motore laufen zu lassen. Bei der um diese Zeit noch kühlen Witterung genügte die mit einem Motor zu erzielende Geschwindigkeit voll ständig, um die Höhenlage in der Kontrolle zu haben. Man konnte daun beide Motore abwechselnd laufen! lassen und sie so schonen, bis die steigende Wärme oder Gasverlust eine größere Geschwindigkeit er forderlich machten. In Wirklichkeit aber wurden die Motore zwecklos angestrengt, denn der Ballon fuhr bis Basel in drei Stunden und erzielte mit annähernd' fünfzig Kilometern in der Stunde seine Höchstge schwindigkeit zu einer Zeit, wo dies nicht unbedingt erforderlich war. Bisher ist nur beschlossen worden, vorläufig den alten Ballou betriebsfähig zu mache«, aber auch dies dürfte vor Mitte Oktober kaum möglich sein. Bis jetzt ist etwa ein Drittel des Gerippes zusammen gestellt. Man beabsichtigt überdies, den Ballon um acht Meter auf das Mas; des verbrannten Ballons zu verlängern. Bei 13 Meter Durchmesser hatte der verbrannt? Ballon ein Gewicht von 10 LOO Kilo un- annähernd die gleiche Kapazität in Kubikmetern. Das Modell 3 dürfte nach der Verlängerung bei 11,70 Durchmesser etwa 12 700 Kilo Gewicht haben. Tas alte Modell erhält die ihm fehlenden Schwanz flossen sür die Horizontalsiabilisierung, und im übrigen beabsichtigt man, die Motore zn ändern. Sie leisteten bisher je KO Pferdestärken, find aber zur Zeit in den Werken von lkutertürkheim, um auf 100 Pferdestärken gebracht zu werden. Erforderlich war diese Verstärkung, um eine höhere Geschwin digkeit zu erreichen, die bei Modell 3 über Sekunden- meter nicht hinausging. Tieferschüttert steht Alldeutschland jetzt an den Trümmern des Zeppelinschen Luftschiffes, dessen stolzem Fluge es mit Heller Be geisterung gefolgt war und dessen genialem Erbauer es zujubelte. Mit der Trauer um den Verlust des von neidischen Blicken begehrend bettachteten lenkbaren Ballons, der die Erfüllung heißer von der Menschheit seit Jahrhunderten gehegter Wünsche brachte, verbindet sich das tiefste Mitleid mit dem Manne, der das Werk bald vollendet hatte. Sein Vermögen hat er daran gesetzt und verloren. Soll er aber nun tatenlos den Rest seines mit soviel glänzenden Erfolgen ausgefüllten Lebens hinbringen? Wir meinen: Das deutsche Volk muß wie ein Mann hinter dem kühnen Erfinder stehen und Mittel für den Bau eines neuen Luftschiffes beschaffen, damit das Lebenswerk Zeppelins durch vollen Erfolg seine Krönung findet. Jeder wird hierzu sein Scherflein beitragen wollen. In dieser Gewißheit laden wir Stadt und Land zur Einzeichnung in die in der Expedition des Lichtenfteiu-CaUnberger Tageblatt ausliegende Subskriptionsliste ein! Auch der kleinste Betrag ist willkommen! Also auf zur Tat! Doppelt gibt, wer schnell gibt Das Ortskomitte * Eiiic Abstimmung der Pariser Gasarbciter hat die Ablehnung des allgemeine« Ausstandes er- Zeppelivs neue Pläne. lieber die nächsten Absichten des Grafen Zep pelin ist schon manches verbreitet und sogar gefabelt worden, daß bereits in wenigen Wochen ein neues Luftschiff fertig sein solle. Demgegenüber ist zu be merken, daß in Bezug auf einen Nenban überhaupt noch gar keine Erwägnngen angestellt sind. Ter Graf ist überhäuft mit der Erledigung schriftlicher Zache«, die ihn vorläufig noch einige Tage vollkom men in Anspruch «ehnie«. Das Resultat der Be ratungen mit dem Geheime« Regierungsrat Dr. Le wald, zu denen Tr. Linke als Sachverständiger hin- zugezogen wurde, werde« streng geheim gehalten. Es ist nur so viel sicher, daß der wesentliche Teil der Besprechung dazu diene, die Form der beiden Berichte festzulegen, die dem Reichsamt des Innern und den; RcichSmarineamt über den Unfall zugehen sollen. In cingeweiluen Kreisen ist man über den Un fall nicht allzusehr betrübt. Ter AuSgang ist geradezu die Grundlage dafür geworden, daß dem Grafen ein ungestörtes Weiterarbeiten an seinem Problem er möglicht ist, ohne von den Zahlungen des Reiches abhängig zu sein. Ueberdies wußte man, daß sich bei dem alten Ballon noch eine (tzewichtscrsparnis von etwa 300 Kilogramm hätte erzielen lassen. Es war aber zu spät, um diesen Vorteil dem jetzt zer störte« Luftschiff zugute kommen zu lassen. Wen« diese Gewichtsersparmis jetzt nur zur Hälfte für die Verstärkung des Motors zur Verwendung gelangt, so ist für dessen Betriebssicherheit bereits manches gewonnen, und die übrige Gewichtserkejchternng käme dem neuen Luftschiff sehr zustatten. Alle Gerüchte über bestimmte Pläne in Bezug auf einen Neubau Das Wichtigste der Grube Dudwciler im Saar-Revier Bergleute getötet und zahlreiche schwer bendc politische Fragen erörtert worden wären, was als selbstverständlich vorauSzusetzen war. So wird vor allem die mazedonische Frage eine Rolle in den politischen Unterhaltungen gespielt habe«, der ja manches von ihrer Schärfe genommen ist, seitdem Rußland sowohl wie England erklärt haben, ange sichts der Bersaffungsverleihung vorläufig eine ab wartende Stellung einnehme« zu wollen. Dagegen wird man nicht erwarten dürfen, daß eine der speziell deutsch-englischen Fragen dort ihrer Lösung näher geführt worden ist. Höchstens erscheint es angesichts gewisser Aeußerungen in der englischen Regierungs- presse nicht unwahrscheinlich, daß man englischerseits wieder aus den alten Plan einer vertragsmäßig fest- zulegendcii Beschränkung der Flottenrüstungcn zurück kam, worauf man deutscherseits hoffentlich erwidert hat, daß es für England doch näher liege, sich darüber zunächst mit den ihm politisch näherstehenden Mäch ten zu einigen. Im übrige« ist nur zu wünschen: Möge der königliche Vertreter des englischen Polkes von seinem Aufenthalt in Deutschland freundliche Eindrücke mit fortnehmen, so wie Kaiser Wilhelm bei seinem Aufent halt in England sie mit sortgenomme« hat und «löge er ein freundliches Andenken dein Lande bewahren, dem das englische Volk seinen germanischen Grund charakter in Art und Sprache verdankt. Der englische Besuch. Ter Begegnung auf Schloß FriedrichShof gestrigen Dienstag zwischen unserem Kaiser und erst Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Tageblatt siir HMls Mit. Mns. St Wk>, ßmMlt, »«nm, «E Sli»mÄ«f, Ms« Et. Wes. 81 zm St. Ml«, Zinsens, Am, Mrmilsa, ÄWM ut TWtii Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Lichtenstein Deutsches Reich. Dresden. (König Friedrich Auguso besuchte am Dienstag das Wettinbuiidesschießen in Wurzen und» gab selbst mehrere Schüsse auf die Ehrenscheibe ab. Anläßlich des Königbesuchcs wurden von den städti schen Kollegien M<>0 Mark für die Errichtung eines Freibettes im Wurzcner Kraiikenhausc gestiftet. — (Tie Landesversaminlung der füchjischen So zialdemokratie in Plauen, wurde gestern beendet. Die Versammlung nahm eine Resolution an, durch die für Lachsen das Reichstagswahlrecht gefordert Wirk Der Antrag auf allgemeine Einführung des wöchent lichen Parteibeitrages von 10 Pfennig wurde in der Form angenommen, das; der Beitrag spätestens ah 1. Juli 1R)9 allgemein erhoben werden soll. Im übrigen ist noch folgende einstimmig angenommene »Us«» vielt erscheint täglich außer Lorn» und 8«sttag» nachwUtoo« für den folgende« Lag. — vtrrteljdhrUch« Ve-uoZprii» 1 Mark kiv Pfennig«, durch die Post bezoo» Etu»«lnr Nuwwent 10 Pfennig«, vepellurgr» »«Knen außer L«r ckxpedüion tu Nchtenpein, K»iSau«rstraß« Vr. V b, all» SatserNcheu P-panstaUen, Postboten, sowie di, « Inserate werden die kÜnspespaltene Lrvndzrile mit 10, für vurwürttge Inserenten mit 1b >tgen berechnet. veklameM« S0 Pfg. I« amtlichen rett« kostet die zwetsp - - Jnseraten-Nnnahrn« tüglich di» »aneettt«^ I» M«.