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Mmrpf gegen »das Zölibat die Berü»Mg der ka- tWiMan Wochenfeiertage aufs Programm geschrie- be». Aehnlich* Bestrebungen bestehen tn Italien und Oesterreich schon. Und die Redensarten der Augs burger Hostzeitung, daß es auch mit diesem Bunde wieder bloß auf die Schmähung des Klerus abge sehen sei, können über den Ernst der Lage nicht hin- ivegtäuschen. Auch in deutschen Klerikerkreisen be ginnt man nachgerade einzusehen, daß das natur widrige ,^Jpfer", das die weltlichen Machtinteressen vom katholischen Priester» heischen, über ihre Kraft geht. AusrNahI««d Fer«. Lichtenstein, den 29. Juni 1908. * — Lie WSitternn-Svorhersage für morgen : Nordwestwind, wolkig, kühl, zeitweise Regen. * —Stadtbad. Wasserwärme 1 Uhr: 17'/,° st * — Noseufest. „Roch ist die blühende, goldene Zeit, noch sind die Tage der Rosen!" Auf Schritt und Tritt wird man jetzt beim Anblick der Gärten »n dieses Dichterwort erinnert. Auch gestern feierte die Königin der Blumen anläßlich des Rosenfestes in Lichtenstein wieder ihre Triumphe. Wenn sich Nosenduft und Rosenschönheit mit Sonnenschein zu «irrem harmonischen Treiklang vereinen, dann muß einem derartigen Fest das Gelingen beschieden sein, tnsbesonders, wenn es vom Rosenverein und seinem xührigen Vorsitzenden so wohl vorbereitet ist wie Heuer. Die Arrangements waren in diesem Jahre Herrn Gärtnereibesitzer Zülch übertragen, der es jmit geschickter Hand verstand, die zarten Kinder Moras, die ihre edelsten und schönsten Sprößlinge in zahlloser Menge gesandt hatten, im Salon der prächtigen Gartenanlagen des „Goldenen Helm" so zu gruppieren, daß es das Entzücken aller Rosen freunde liervorrief. Auch der Aufgang zum Garten war diesmal mit zirka 300 Fichteubäumchen und jGuirlanden geziert, von den Masten flatterten Be- grüßungssähnchen lustig im Winde. Das gewährte einen recht freundlichen Anblick. Den Rasenplatz vor der Ausstellungshalle schmückten eine Palmengrnpve, Lin Hortensien- und ein Fuchsienbeet. Im Laufe des Machmittags entwickelte sich nun in der Ausstellung und den Gartenanlagen des genannten Etablissements ein reges Leben; es mögen annähernd, einschließ lich der Kinder, 1500 Personen den Rosen gehuldigt haben. Ein vorzügliches Konzert der Stadtkapelle Hot den Besuchern, die von Herrn Hotelier Lorenz ausgezeichnet verpslegt wurden, einen besonderen iGenuß. Abends verblieb ein Hornquartett im Park, während im großen Saale des „Goldenen Helm" die lieblichen Men scheu knospen mit ihren Partnern ini Tanze sich wiegten. Heute smdet das Äiosenfest Fort- jetzung und Schluß. Auch die diesUhrige Veran ftaltung gereichte in allen ihren Teilen dem hie sigen Rosenvereiu zur Ehre. * Die diesjährige Aushebung der Militär pflichtigen im Aushcbungsbezirke Lichtenstein findet am 30. Juni und 1. Juli im „Neuen Schützen hause" hier statt. Im Aushebungsbezirke Glauchau ist die Aushebung für den 2. und 3. Juli im Meisler hause daselbst festgesetzt. * — Eine Abschiedsfeier, wie sie wohl selten Vorkommen dürfte, vollzog sich gestern iin Restau rant Rümpf, deren langjährige Besitzerin, Frau Gim pel, mit dem l. Juli ihr.Heim verläßt, um ins Privat leben zuruckzutreten. Die vielen Stammgäste, die zum Teil nahezu ein Menschmulter dort Verkehren, waren erschienen zu gemeinsamer Feier. Besonders freudig berührte es, unter de» «»wesenden 5 Gäste zu finden, die zusammen ein Alter von 4L7 Jahren repräsentierten. Ls waren dies die Herren: Gustav Stegmann (84), Hermann Seim (84), Traugott Heinze (80), Friedrich Reubauer (80) und Gottlob Gimpel (79). Außer diesen Alters-Repräsentanten waren noch viele „Rümpft " erschienen, die ebenfalls schon längst aus dem „Schneider"' hinaus sind. * — Das Schützenfest in Lall»berg nahm, be günstigt vom herrlichsten Wetter, bisher einen Pro grammmäßigen Verlaus. Der gestrige Sonntag ge staltete sich, wie voraus zu sehen war, zu einem richtigen Volksfeste, das sowohl den Besuchern, als auch den Beschickern des Platzes rechte Befriedigung gelvährt haben dürfte. Der imposante Festzug be wegte sich gestern in der vierten Nachmittagsstunde vom „Deutschen Hause" aus nach dem Schützenhause, dann begann das Schießen nach dem Vogel, während sich zwischen der Zeltstadt und in der Turnhalle usw. der übliche Trubel entwickelte. Für Befriedigung des Durstes war ebenfalls in der besten Weise Sorge ge tragen. Den Montag leiteten sonst Böllerschüsse und Reveille ein, heute unterblieb dies infolge des in vergangener Nacht die Stadt betroffenen Brandun glücks. Au den Festzug gegen mittag schloß sich die Festtafel. * — Grostfeuer In die laue Sommernacht hinein, die noch vom Schützenfesttrubel durchtöut war, verkündeten gestern abend gegen V?12 Uhr Feuer signale und Sturmgeläute den Ausbruch eines Scha denfeuers in Callnberg. Im Hause des Herrn Bäckermeister Pampel entstand das Feuer, das sich mit blitzartiger Geschwindigkeit auch auf das Klengels che und die beiden Gehmlichschen Häuser übertrug, diese, mitsamt den Hintergebäuden, binnen kurzer Zeit vernichtend. Namentlich in dem letzteren Hause, das bedeutende Pappen- und Pa piervorräte in sich barg, fand das gefräßige Element reiche Nahrung. Sieben Familien, von denen eine nicht versichert hat, sind obdachlos geworden und zuni größten Teile ihrer gesamten Habe beraubt. Als eine günstige Fügung ist es zu bezeichnen, daß in folge des Schützenfestes noch viele Personen wach waren, und dadurch die Kalamitosen rechtzeitig aus dem Schlafe wecken konnten, diese dadurch dem eventuellen Feucrtodc entreißend. Die Wehren von Eallnberg und Lichtenstein erfüllten ihre schwere Pflicht nach Möglichkeit, konnten aber nur die angren zenden Gebäude schützen, lieber die Entstehungsur sache des Feuers ist sicheres noch nicht sestgestellt. * — Aufgehobene Wegefperrung Die Sper rung des KommunikatiouLwso-'s von Mülsen St Niklas nach Lichtenstein auf o>. r Strecke von Mülsen St. Niklas bis zur „Alberthöhe" in LichteusteMer Flur wird wieder aufgehobc * Jahresfeier im Hättengrund Morgen gedenken die Anstalten,im Hüttengrunde bei Hohen stein-Ernstthal ihre Jahresfeier abzuhalten, bei der in üblicher Weise eine Ansprache, diesmal von Herrn Superintendent Thomas aus Schneeberg gehalten, und vom Leiter der Anstalten, Herrn Pastor Sieben haar, in Breitenborn, der Jahresbericht gegeben wird. Die Anstalten, die sich im Laufe der Zeit immer mehr ausgewachsen haben, beherbergen jetzt 100 Kinder und 70 Frauen, mit dem Pflegepersonal 250 köpfe. Ein Ausflug dortbin bei dieser Ge legenheit loWt sich gut. Lie Feier besinnt m» HF Uhr.M «Ufe» Gt. F«k«b (Das diesjährige Bogels schießen) der hiesigen Privtl Schützengesellfchaft fin det am 12. und 13. Juli statt — (Der Gartenbau verein) beschloß, am Sonntag und Montag, den S. und 6. Juli, eine Rosenausstellung in Otto Döhler- Restaurant abzuhalten, wozu jedermann freien Zu tritt hat. g. Mülsen St. Niklas. (Verschiedenes.) Hier ist der seltene Fall zu verzeichnen, daß in hiesiger Parvchie nunmehr seit zehn Wochen keine erwachsene Person verstorben ist. — Der hiesige Gemeinderat beabsichtigt, zum Zwecke der Straßenbeleuchtung 40 bis 5>0 Stück Tantal oder Wolsramlampen aufzu stellen. Die Vorarbeiten zur baldigen Inbetrieb setzung der gesamten elektrischen Anlage schreiten rüstig vorwärts und ist die unterirdische Kabellegung in Neudörfel und Ortmannsdorf bereits beendet. z. Ortmannsdors. (Verendet) ist an der Bor- naischen Krankheit das Pferd des Kohlenhändlers und Gartenbesitzers Albin Dietz hier. Brnnnböbra (Schadenfeuer.) Sonnabend in der 11. Stunde abends brach im Wohnhaufe des Herrn Bäckermeisters Treibmann Feuer aus, das außerordentlich rasch um sich griff und das Ge bäude völlig einäscherte. Die Bewohner mußten zum Teil durch die Fenster gerettet werden. Einsiedel. (Blutvergiftung.) Hier verstarb eilt zehnjähriger Knabe namens Uhlig an einer Blut, Vergiftung, die er sich beim Baden in der Zwönis^ zugezogen hotte. Falkenstein. (Vom Talsperrenbau.) Der Tal sperrenbau der Stadt Plauen zwischen dem nähert Poppengrün und Werda rückt seiner Vollendung be ständig näher. Ende nächsten Monats soll die große Sperrmauer im Bau fertig gestellt sein. Auch aN der Verlegung der Falkenstein-Oelsnitzer Staatsstraße zwischen Poppengrün und Werda wird zur Zeit mit allen Kräften gearbeitet. Die neue Straße ist noch um 2 Meter zu erhöhen. Zwei Bauzüge schaffe« das nötige Schuttmaterial aus nahen Steinbrüche« herbei. Glauchau. (Zu dem Unfall in der Gasanstalt ist mitzuteilen, daß das Befinden der bei der Gas- Explosion Verunglückten ein befriedigendes ist unb die Hoffnung besteht, daß alle acht Personen ihre volle Gesundheit wieder erlangen werden. Kirchberg. (Legat.) Der verstorbene Schütze»-» major, Wollhändler Schaufuß, hat der hiesige» Schützengesellschaft 14 000 Mark letztwillig hinter lassen. Lengenfeld i. V (In die Maschine aeraten-t - In der Hartensteinschen Gardinensabrik geriet eint Arbeiterin in die Maschinerie. Dem schwerverleUen Mädchen wurde die .Haut buchstäblick vom Kopse ge zogen. Die Verunglückte wurde sofort in das Kreis-» krankeustift nach Zwickau transportiert. Fürst Eulenburg vor dem Schwurgericht. Heute Montag wird Fürst Eulenburg vor Lew Geschworenen stehen. Den: Prozeß wird besondcrK- deshalb init größter Spannung entgegen gesehen, weil aus der Anklagebank ein Mann unter der Be- Der Konkurrent. Roman von Else von Buchholtz. NackdruS verboten Am Abend fand in dem größten Gasthause der Stadt der langersehnte Ball der Ressource statt. Es nwrcn schon eine Menge Besucher versam melt, als die Familie Türmer erschien Eine gewisse Bewegung machte sich bei ihrem Eintritt bemerk bar. Die Herren sahen überrascht auf die liebliche Mädchenerschemung. Wally sah heute abend in ihrem rosa Kleidchen ganz besonders reizend aus; nicht weniger als ihr Aeußeres gefiel ihr munteres, liebenswürdiges Wese». Ihre Tanzkarte war im Nu gefüllt. Sie war am Arme vou Hans in den Saal ge treten. Jetzt stand er noch an ihrer Seite lind plau derte mit ihr. Sie fühlte sich in diesem Augenblick so glücklich, daß sie mit niemandem auf der ganzen Welt hätte tauschen mögen. ,Hch finde den Saal fchr geschmackvoll de koriert", erwiderte sie eben auf eine Bemerkung von Hans. „Wer hat die Ausschmückung übernommen?" Sie erhielt keine Antwort. Verwundert blickte sie aus den jungen Mann. Aber der lmtte augenscheinlich die Fähigkeit des Hörens verloren, sein ganzes Empfinden konzen trierte sich im Sehen. Etwas Unfaßbares wollte ihr sekundenlang die Kehle zuschnüren. Wie war es Möglich, daß aus den ruhigen, freundlichen, klaren Angen neben ihr so viel Leidenschaftlichkeit sprach? Blitzschnell solchen ihre Blicke der Richtung der seinen, und da — Drüben hatte sich die Tür geöffnet und zwei Da men eingelassen, eine ältere, korpulente in schwarzem Atlas, und eine junge. Diese junge war Hilda. Sie trug kein eigentliches Ballkleid; das weiße zarte Gewand war von säst strenger Einfachheit, aber passend, wie kaum ein anderes für ihre edle Er scheinung. „Rautendelein", sagte bewundernd eine Stimme hinter ihr. " Sie hörte, wie Hans mühsam atmete, und wie ein greller Blitz drang ihr die Erkenntnis durch die Seele: Er ist ewig für Dich verloren, denn er liebt Hilda. Ihre Hoffnung lag zerbrochen vor ihr aus dem Boden. Ihr war es, als wäre das mit lautem Krach geschehe», so dröhnte es ihr im Kopf. Ware» Sekunde» oder Minuten vergangen? Sie wußte es nicht. Aber dann reckte sie sich empor — ihre Swäche war vergangen. Jede Frau ist eine gekorene Schauspielerin. Auch die wahrhastigste ist Meisterin in der Berstellungs- kunsl, wenn zwei Dinge in Betracht kommeil: Mutterliebe und die Liebe zu einem Manne. Gekränkte Eitelkeit und weiblicher Stolz sind ihre Lehrmeister, und sie lehren schnell. Die kleine Wally in ihrem großen Stolz hätte uw nichts in der Welt ihre Gefühle verrate». Mutig trug sie das gedemütigte Köpfchen hoch, und mil einem Lächeln auf den Lippen schob sie mit den tanzenden Füßchen die Trümmer ihrer Hoffnung beiseite — sich und anderen aus dem Wege. Die selten in Gesellschaft gesehene Erscheinung Fräulein Bünaus machte Eindruck. Man nahte ihr freundlich, man bemühte sich ehrfurchtsvoll um ein Wort, einen Blick von ihr. Umdrängen wäre nicht der richtige Ausdruck für das Bestreben gewesen, sich ihr bemerkbar zu machen; eine gewisse Scheu vor ihrem lichten Wesen hielt die Männer ab, zudring lich zu werden. Man huldigte Wally offen, ihr gewissermaßen I verstohlen, aber beide waren unstreitig die gefeiert sten Tänzerinnen. Fräulein Sophie hatte während dessen an der Seite des Saales gestanden, wo sie mit andere« Damen in ein Gespräch verwickelt war. „Guten Abend!" sagte da plötzlich eine lustig« Stimme neben ihr. „Herrgott, der Franz!" rief sie entsetzt, „wo kon» men Sic denn her?" „Durch die Tür", erwiderte er verbindlich. „W» ist Wally?" „Sie sind ein Taugenichts, Franz!" rief die alt« Dame empört und schlug mit dem Fächer nach ihm, „Wer hat Sie eingeladen?" „Niemand! Tante Sophie, ick komnie gewisser maßen aus heiler Haut, wie so manck-cs Uebel. Sie ahnen wohl den Grund? Eherchez la femme!" „Das ist auch so eine blödsinnige Redensart!" rief Fräulein Sophie erbost. „Das soll galant klitt-» gen und ist es doch nicht. Fragt man etwa cherches l'homme? Nein, der steht selbstverständlich im Vor dergründe und will nur seine Schuld auf die meist unschuldige Mitbeteiligte abwälzen." „Wo ist Wally?" sragte Franz nochals, ohrw auf den Einwurf zu achten. „In festen Händen!" erwiderte Fräulein Mützes ,Hck> bitte mir aus, daß die heute für Sie nicht existiert." „Aergern Sie sich doch nicht so, Tantchen!" bat er gemütlich, „das fällt ja auf." Damit hatte er ihre Hand aus seinen Arm gelegt und sie langsam mit fortgeführt. „Wir sind schon mitten in der Polonaise. RiM ausreitzen, Tante Sophie! Das gibt eine hah»«» büch«» Verwirrung! Sie können ja auch bei de« grande Promenade räsonieren so viel Sie wolle«, nur, bitte, ei» bißchen leise." „Fällt mir mcht ein", brummt« die alte Damkt V.. ' Al l« >' ^schuldigun Leitung zu Ler macht soll in de kanzlers I kanzlers ( Dritte Rei Erregung Philipp E ler Fürste: «roch bis S-dwierigk haben. Di 13. Dezeni Hauptsache Herger Ka benberger Halten. » Ebenso vierten St dem Schm lich sicher der Oef wiüclungs kannt. E: Moltke-Ha gungsttag. Neuen Fre dele, ange dem Mün zeitigte d schwer kon lers Georc halb da rar Verdacht d sind, wie < Schloß Li: habe» dor Umfange c :kvie erinn« low-Brand Straskamn sitze des 1 schienen ui Reinigu folgende 6 ,Lch ich mir i in Bezm kommen Diese 6 -eide erregt- ckiefen Emi zwar Mol des Landg« bürg als § -Eide, daß , 175 vergär -darauf gef Paragraph Als Fürst ckeidiger ge Homosexuel soll dabet Fürst Eule, ,.^J ch ha ckriebeu auf seine Darauf ant .„ich lasse i Statt Ihr Ihr schuld „Was ! jchuldig. , ongeschwär und wenn darüber. Verwirrung „Franz sah ihn bei daß Sie s lange keim meine Har „Nicht Tante Sot wollens er „Sind ly für all tänzt sie ni ' „Der b brach sie i „Wolle sagen lasse „Von ! 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