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Der Konkurrent. Ropian von Eks« von BuchhslA Nachdruck reibt tru Er machte eine Panse, jein Gefühl drohte ihn zu übermannen, dann fuhr er fort: „Man stirbt nicht an unglücklicher Liebe, wenn man nicht sterben will. Und Sie werden nicht wol len, nicht wahr, Hilda? Geben Sie mir die Hand daraus, daß Sie versuchen werden - vielleicht dauert der Versuch jahrelang — wenn auch nicht glücklich, jo doch zufrieden zu sein. Ich werde nicht heiraten Sie glauben mir. Wozu weitere Worte? Atle Ver sicherungen meirwr Liebe werden nicht überzeugender sprechen, als Ihr wissendes Herz. Gehm Sie jetzt, Hilda, und versuchen Lie zu schlafen, gute Nacht." Hilda war fassungslos. Die Tränen liefen ihr ungehemmt über die Wangen. Ihr Klick wurde trübe von ihnen, sie konnte nicht sehen, daß auch dem jungen Manne die Augen übergingen. Lie ge horchte mechanisch, wie von unsichtbarer Macht ge trieben. Und mechanisch, wie unter dem Einfluß einer Hypnose, warf sie sich auf ihr Lager, um, er schöpft von geistiger und körperlicher Anstrengung, in einen festen Schlaf zu fallen. Ihre Liebe mußte sterben, ihre Hoffnung war tot, wofür lohnte es sich zu wachen? Der Kranke genas langsam. Der alte, zähe Stamm hatte zu feste Wurzeln, nm von dem brausenden Sturm, mit dein ihn sein Leiden durchwühlte, aus dem Erdreich gerissen zu werden. Allmählich hoben sich die Kräfte. Bünau war längst schon bei vollem Bewußtsein. Fast mit verbissener Wut hatte er gefühlt, daß er genesen würde. Warum starb er nicht? Das war wieder so ein heimtückischer Streich des Schicksals. Jeder andere wäre gestorben, jeder andere wahr scheinlich ungern, und er, der mit Freuden das Ende seines Lebens begrüßt hätte, mußte dieses noch wei ter durchkämpfen. Er ließ alles mit sich geschehen. Daß Hans seine Behandlung übernommen hatte, schien er kaum als etwas Außergewöhnliches, ge schweige etwas Aufregendes zu betrachten. Nur seine Stimmung war die denkbar schlech teste. War er früher Pessimist gewesen — jetzt war er ausgesprochener Hypochonder: zeigte er sich sonst ver drießlich - jetzt war seine Laune geradezu gallig. Gereiztheit, Verbissenheit, nur hin und wieder von Anfällen vollständiger Apathie abgelöst, waren die Grundzüge seines Wesens. Fräulein Scheffel behauptete nach wie vor, daß nur ihre beklagenswerte Weichherzigkeit und Anhäng lichkeit ihr die Pflege unmöglich machte, und ent fernte sich schleunigst, wenn die schlechte Laune des Doktors zum Ausbruch kam. „Er ist furchtbar nervös geworden. Dein armer Vater!" klagte sie zu Hilda. „Man kann es ihm nicht übelnehmen, wenn er räsonniert und wenn ihm nichts recht ist. Wie er mir leid tut, der arme Mann! Ich kann gar nicht sagen, wie angegriffen ich von alledem bin Ich muß mich hinlegen, sonst werde ich auch noch krank, und Du bekommst noch mehr zu pflegen, meine arme Hilda! Es wäre furchtbar, wenn ich Dir das auch noch antäte! Schone Dich nur ia, liebste Hilda, versprich es mir, ja?" Und Fräulein Scheffel ging, um sich auszuruhen und Hilda vor einer neuen, anstrengenden Pflege zu bewahren. Dem armen Mädchen lag ununterbrochen die schwere Aufgabe ob, dem gereizten Manne mit Sanft mut entgegen zu treten und seinen Unwillen mit stets gleichbleibender Freundlichkeit zu ertragen. Aber je schwerer es Hilda wurde, je mehr wuchs der Trost gedanke in ihr: „Du bist jetzt vor Dir selbst ent- fichnt." So verging Woche aus Woche — Monat aus Monat. DoMe MMu Hütte 8aS Bett vektassM können. Lr sah matt und hager und hinfällig aus, aber alles das hatte dem bleichen Gesicht noch immer nicht den harten Ausdruck nehmen können. Im Gegenteil, es schien, als ob die letzte schwere Zett dem greisen Trotzkopf nur noch mehr Energie zum Hassen ge geben hätte. Hans kam nicht mehr zu dem Kranken. Da nun die Gefahr überstanden war, mochte er wohl fürchten, den Mediziner in Bünau zu ver letzen, wenn er weiter Ratschläge erteilt hätte. Der Doktor atmete auf, als er den jungen Mann nun »richt mehr an seinem Lager zu sehen brauchte. Er hatte sich nie über dessen Gegenwart geäußert, aber an dem tiefen Atemzuge der Befreiung, als sich Hans als überflüssig empfahl, bemerkte Hilda seine Empfindungen. Es war au einem trüben Wintertage, als Doktor Bünau de« ersten Ausgang beschloß. Hilda wagte einige Einwendungen. „Suche Dir doch einen schöneren Tag aus, Väter chen, für einen Rekonvaleszenten ist das Wetter am heutigen Tage nicht angenehm." Der Alte runzelte die Stirn. „Wozu Deine Einwendung!" herrschte er sie an. „Hälft Du mich sür einen vollständigen Ignoranten, der nicht weiß, was er wagen darf?" Hilda lächelte. Das war jetzt immer ihre Antwort auf seine Aus fälle. Bünau machte sich zum Ausgang bereit, seine Tochter, die sich bemühte, ihm dabei behilflich zu sein, gar nicht betrachtend. „Adieu, Väterchen!" sagte Hilda sanst und griff nach seiner Hand. „Möge Dir Dein erster Ausgang gut bekommen. Länger als eine halbe Stunde ver weilst Du doch nicht in der rauhen Luft, bitte, Väter chen !" Ter alte Mann setzte unsicher den Stock aus die folgende Treppenstufe, um sich hinunter zu tasten. „Bor einer Stunde bin ich nicht zurück", entgegnete er barsch. UVai sah ihm nach, wie er ungeschickt vor Schwäche die Treppe binunterstvlperte. Sie eilte ihm noch ein mal nach. „Darf ich Dich nicht begleiten? Ich bin sofort bereit!" wiederholte sie die vorhin schon gestellte und von ihm abgewiesene Frage. „Nein!" Das klang so unumstößlich, so böse und so ge reizt, daß sie nieder geschlagen zurückkebrte. Die Tränen wollten wiederlommeu, aber sic war jetzt hart geworden, sie öffnete ihnen nicht die Pforte der Augen. Bünau stampfte durch die Straßen. Er sah weder rechts, noch links, beachtete keinen Gruß der Vorübergehenden, sondern ging schnur stracks auf sein Ziel los: Es war das Türmersche Haus. lAortfetümg folgt.) Gtadtbad Lichteustei«. 1. Badezeit: ». Wochentags von früh 6 Uhr bis zum Dunkelwerden und zwar Sonnabends ununterbrochen und an den übrigen Wochentagen mit Ausnahme der Zeit von t bis '/^ Uhr nachmittags, k. Sonntags von früh 6 Uhr bis nachmittags I Uhr un unterbrochen ; Kinder duffen nach 7 Uhr nachm. nicht mehr baden. 2. für Frauen und Mädchen: Montags und Mittwochs von Uhr bis '/z12 Uhr vor mittags, Dienstags und Donnerstags von '/^ bis Uhr nachmittags, Freitags von 5 Uhr nachmittags dir zum Schluß der Badezeit und Sonnabends von 1—S Uhr nachmittags: 3. für Männer und Knaben in der übrigen Zeit. 4. Preise der Bäder: ». für Erwachsene: mit Zelle 20 Pfg., ohne Zelle 10 Pf b. für Kinder: mit Zelle 15 Pf., ohne Zelle 6 Pfg. Dutzendkarten find entsprechend billiger. Außerdem werden Saisonkarten ausgegeben. 5. Schwimmunterricht kostet außer der Badekarle: für Erwachsene 5 Mk. — Pfg. für Kinder S Mk. — Pfg. S. Ba de wüsche ist zu haben bei dem Bademeister. Kirchetmachrichte«. « » Sich«-»»«»». . Am 4. Sonntage nach Trinit., vorn,. 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt von Oberpf. Seidel. (Tert: Psalm 112,5-7.) Danach Beichte und Kommunion von demselben. Der Nachmittaasgottesdienst fällt aus. Abends 8—9 Uhr Jüngllngsverein: P. Backhaus. Jungstauenverein wie gewöhnlich. GeeA»mkrU. 4. Sonntag n. Trinit., 12. Juli 1908. Borm. 9 Uhr > Gottesdienst nnt Predigt über Matth. 7. 24—27. Nachm. '/,2 Uhr Unterredung mit der konf. männlichen und weiblichen Jugend. Hoh«Usrf. Dom. 4. p. Trin., den 12. Juli, vorm. '/^ Uhr Beichte und Feier des heil. Abendmahls. 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt über Röm. 8, 18—23. Kollekte für den Kirchrnbau in Graupa a. d. Abe. Nachm. r/.2 Uhr Taufgottesdienst. Wegen des Missionsfestrs in Röblitz ('GS Uhr Festgottes, dienst, darnach Nachverfammlung) fällt orrNachmittagsgottes- dienst aus. ver»»stors. 4. Sonnt, nach Trin., den 12. Juli, vorm. 9 Uhr Haupt gottesdienst mit Predigt über Röm. 8, 18—23. Kollekte sür den Bau einer Kirche m Graupa bei Pirna. Nachm. 2 Uhr Kindergottesdienst. St. «gwte». 4. Sonnt, nach Trin-, 12. Juli, vorm. '/^ Uhr Beichte. Borm. 9 Uhr Gottesdientt mit Predigt über Matth 7, 24—27. Danach Feier des hell Abendmahls. Der Kindergottesdienst fällt aus. Kollekte für den Kirchenbau in Graupa. Miilse» St. Wichet». Am 4. Sonnt, nach Trin. vorm. 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt über Psalm 112, 5—7. Kollekte für den Klrchenbau in Graupa. Nachm. '/z2 Uhr Kindergottesdienst. Mülsen Gt. Jae»-. 4. Sonntag p. Trin., 12. Jull 1908, vorm. S Uhr Predigtgottesdienst: Matth. 7, 24 - 27. Darnach Beichte und Abendmahl. Mülsen St. Riela». 4. Sount. p. Trin. Früh 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. Nachm. '/,2 Uhr Kindergottesdienst. Beerdigt: Johanne Elfriede, ungetaufte T. d. Schloss. Franz Emil Zimmermann in Plauen i. B. 3 Tg. Standesamtliche Nachrichten. Mülsen St. Jae»*. Monat Juni 1908. Geboren 15. 9 Knaben und 6 Mädchen. Darunter 1 Totgeburt. Dem Webereibes. Friedrich Oswald Schubert, K. Dem Webereibes. Paul Hugo Protze, K. Dem Schneider Karl Richard Mühlmann, M. Dem Weber Ernst Emil Beyer, K. Dem Schankwirt Hermann Alber Reinhard, K. Dem Bergarb Gustav Adolf Bär, K. Dem Schneider Heinrich Mar Franke, M. Dem Bergarb. Franz Eduard Kies, M Dem Färbereiarb. Albin Richard Friedrich, K. Dem Gutsbes. Gott! llf Oswald Schwalbe, K. Dem Fabrikarb. Emil Richard Weigel, M. Dem Maurer Paul Ewald GDvh, M. Dem Fabrikarb. Fürchtegott Leberecht Scharf, K. Dem KonditoreipSchter Friedrich Wilh. Waletzky, M. Dem Fabrik arb. Ernst Bruno Nürnberger, K. (totgeboren.) Gestorben: 14. Dem Maurer Emil Mar Pilz 1 T. , 5 2. 1l M. 1 T. Der Weber Franz Hermann RSHner, 53 I. 1 M. 5 T. Dem Bergarb. Paul Wutzler, 1 S-, 3 M. Den» Handarb. Emil Kurt Kleinert 1 S., 24 T. Dem Friedhofs, gärtner Emil Rich. Franke 1 S., 4 M. 28 Tg. Der Guls» auszügler Mbin Karl Halbauer, 62 I. 3M. 15 T. Die Webersehestau Friederike Emma Seifert verw. gew. Wünsch geb. Rödel, 71 I. 4 M. 2 Tg. Der Weber und Invaliden» rentner Ehregott Immanuel Kleeis, 66 I. 11 M. 18 Tg. Dem Schlosser Paul Arthur Wolf in Wahren bei Leipzig, 1 S., 6 M. 12 T. Der Weber Friedrich Hermann Hemlke, 58 2. 2 M. 8 T. Die Jnvalidenrentnerin, frühere Weberin, Christiane Gottliebe verw. Hertel geb. Erler, 592.2 M. 19 T. Dem Färbereiarb. Albin Richard Friedrich 1 S., 12 T. Dem Fabrikarbeiter Emil Richard Weigel 1 T., 6 Tg. 1 unehel. Kind. Aufgebote: Der Schuhmacher Oswald Eugen Ranger mit der Fabrikarb. Hulda Hedwig H irsch, beide hier. Der Tischler Paul Emil Helbig, Zwickau, Feldstrabe, mit Lina Elsa Heyne, hier. Der Fabrikarb. Emil Sonntag in Müllen St. Micheln mit der Wirtschafterin Marie Milda Otto, hier. Auf Anttag auswärtiger Standesämter: 2. Der Maurer Otto Paul Fröhlich, hier, mit der Fabrikarb. Martha Klara Ungethüm, Stangendorf. Der Schlosser Richard Paul Kupfer, Werdau (Sa.), mit Amande Lydia Kunze, hier. Eheschließungen: Der Bergarb. Hugo Mar Loch mann mit der Wirtschafterin Klara Melitta Schnorr, beide hier. Der Kontorist Bruno Hugo Schaff, Chemnitz, Brühl, m. d. Fabrik arb.Hedwig Martha Kleinert, hier. Der Färbereiarb. Paul Mar Hauck hier, mit der Fabrikarb. Marie Rosa Krauß, Werdau (Sa.), Iohannisstraße. Der FuttermittelhSndler Oscar Emil Grimm mit der Haustochter Marie Elisabeth Brunner, beide hier. Auf Grund Ermächtigung auswärtiger Standesämter. — ^Drahtgeflechte Zur Reife) Tascheu-Apotheken, Zinn - Irwin NN Druckt rei DqnleiteUn teil« ich au» Darckbackett Dar» und me«Ug«Mtch «tt, wa» mir von jahrelangen, qualvolle» livkvrt »cim«U rwck dMg kuodbinäersi, lüedtevstew. Dm« und «srls« »»« Ott, »och * »iltzettn V«-«. A Suche tim Bursche» von 1ö bi» 17 Jahren und eim Gutsbesitzer »ergmamt, Falken. Salicyltalg, Hirschtalg, Präservativ-Cröme, Lanolinpuder, Salicylstreupulver, beste» Mittel geo. Insektenstich«. Galriüakflagö««, Erfrischungsmittel aller Art Curt Lietzmarm, Drogerie .-um Kreut". 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