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*— Lichtemftei«, da» nun im schönsten Früh lingsschmucke prangt, wird mH Hecht viel als Ausflugsort Gewählt, «met Ims Ter Juni ist die tn von: der Höhe prangest du Jahr. Jahreshöhe! »artig > den -Men betroffen Wage *— Die Witterung-Vorhersage für morgen, veränderliche Winde, vielfach Gewitter. *—Stadtbad. Wasserwärme 1 Uhr: 18» R. worden. — Hatte doch nicht nur i " rch den mitten iw tiefsten n Wrlust eines ihrer ftv^esten We «MoPmg Leid« ist es noch Piel zu wenig als prächtfae Sommerfrische und erfolgreicher Luftkur ort b«a«nt. Gestern weilt«» in Ms«« Stadt wie der eine ganze Anzahl Auswärtiger, unter anderem hatten auch die Schützengesellschaft Pölbitz, die Ju- nioren-Abteilung des Schwimmvereins Aegir-Chem nitz usw. hier Einkehr gehalten, sie werden gewiß von ihrem Ausfluge hochbesriedigt gewesen sein. *— Ba» Bitrgermeistertage. Das Programm der hier am Freitag und Sonnabend stattgefundenen Bürgermeisterversammlung hat sich in überaus zu- sriedenstellender Weise abgewickelt. Lon den 54 Mit gliedern der Bereinigung waren einschließlich des Bürgermeisters der Feststadt 30 erschienen, und zwar waren folgende Städte vertreten: Crimmitschau, Oschatz, Eibenstock, Treuen, Schneeberg, Stollberg, Marienberg, Reichenbach, Lengenfeld i. B., Walden burg, Markneukirchen, Borna, Netzschkau, Waldheim, Königstein, Geyer, Mylau, Rochlitz, Frankenberg, Thum, Limbach, Hohenstein-Ernstthal, Oederan, Lom matzsch, Grimma, Neustädtel, Nossen, Glauchau und Penig. Die Herren sprachen sich besonders dankbar aus über die ihnen zu teil gewordenen Auszeichnun gen und Ehrungen und äußerten sich anerkennend üb« die Stadt Lichtenstein und ihre Einrichtungen, vor allem noch über ihre Sauberkeit und die wun derbare Schönheit des Stadtparkes und seines Restaurants. Als Versammlungsort für nächstes Jahr würde Grimma gewählt * — Sparkasse. Bei der Sparkasse zu Lichten stein wurden an Einlagen im Monat Mai in 768 Posten 113 652,00 Mark eingezahlt und 484 Posten 117 071,65 Mark zurückerhob«,. * — Meldetag. Der Meldetag des Bezirksfeld webels findet nicht wie sonst am Mittwoch, dem 3., sondern am Donnerstag, den 4. Juni, von vormittags 11 Uhr ab auf dem Rathause statt. * — Polizeinotiz Am vergangenen Freitag in der 12. Stunde wurden einige auswärts wohnende Bergarbeiter, die schon wiederholt auf ihrem Rade die Hauptstraße entlang in rasendem Tempo fuhren, von der Schutzmannschaft angehalten und nach der Polizeiwache sistiert Einer von diesen ziemlich fre chen, erst 16 Jahre alten Burschen kam ohnedies noch ohne Licht gefahren, und wollte den schon von weitem Saltrufe gebenden Polizeibeamten überrum peln, kam jedoch durch das Ausweichen mit seinem Rade dem Trottoir zu nahe, so daß sein Stahlroß ihn aus dem Sattel warf und ihn Bekanntschaft mit den Steinplatten mache» ließ. Beim alsdann sofortigen Aufspringen auf sein Rad ereilte ihn je doch der Arm des Gesetzes, packte ihn am Kragen und weit er angab, er wisse Lie Polizeiwache nicht, wurde ihm diese von den Beamten gezeigt. Die übrigen Burschen wurden von einem an der unteren Hauptstraße patroullierenden Schutzmann in Empfang genommen. Eine angemessene Bestrafung dürfte am Platze sein. *— Bezirksversammlung. Der Bundesbezirk Glauchau hielt gestern unter zahlreicher Beteiligung von Ehrengästen und Kameraden seine diesjährige Frühjahrs-Versammlung im Gasthof zum Kastanien baum in Niederlungwitz ab. Nachdem vorher eine Versammlung der Vereins-Vertreter stattgcfunden hatte, wurde um 4 Uhr die eigentliche Bezirks-Ver sammlung mit begeistert aufgenommenem Königs« Rbstatzd. Petertztmr- (In der rechtsstehenden Presse macht sich eine heftige Opposition gegen den Besuch des Königs von England bemerkbar. „Swjet" be- merkt, daß weder der Premierminister Asquith noch dH Hauses es für nötig gehalten hät ten, gegen die Beleidigung des russischen Kaisers durch die Arbeiterpartei zu protestieren, was sich aus der traditionellen Feindschaft der englischen Po- EDkP -G-n Rußland erkläre. „Rutzkoje Snamja" M»kibt: ^Englam» sei der einzige Feind Rußlands; jHe russisch-englische Annäherung sei zurück zu weisen wegen der Politik Englant«, das unkultivierte Völker wie Zitronen auspresse. Pari-. (Fallieres Reisebericht.) Der franzö sische Ministerrat hat den Parlamentariern, die mit außerordentlicher Spannung dem Berichte über die Verhandlungen Pichons in London ent- Agensahen, eine arge Enttäuschung bereitet. Der «Misterratsbericht enthält nämlich nicht die geringste Bemerkung über die „Entente permanente". Man vernimmt nur, daß Herr Fallieres „durch die Auf merksamkeiten König Eduards angenehm berührt ge wesen sei". Daß nun auf einmal die Reise des Präsidenten wie ein einfacher, politisch bedeutungs loser Ausstellungsbesuch behandelt wird, über den die Presse das Publikum hinreichend informiert habe, ist ein überraschender Wechsel in der Tonart. Die Regierung vertröstet indessen die Parlamentarier mit der Aussicht auf eine große Rede Clemenceaus. Lichtenstein, den 1. Juni 1908. *— Anni! Mit Donnergrollen, wie es so seine Hrt war, hat der Mai nun Abschied genommen, Md, wie wir hören, in der Gegend von Lugau und Würschnitz sich durch ein nochmaliges Unwetter einen schlechten Abgang gesichert. Eine Träne wird dem Wynnemonat überhaupt niemand nachweinen. Ab gesehen von wenigen sonnigen und warmen Tagen, dgt er nur kaltes, regnerisches Wetter gebracht, das sich weitab von dem hielt, was man sonst vom Mai Verlangt. Unsere Hoffnungen wenden sich nunmehr d^M Juni zu, der vor allem nach dem verregneten Ostern ein schönes Pfingsten und dann auch jene Hellen und sonnigen Tage bringen soll, die der Mai M»s schuldig blieb! Entfaltet sich doch im Juni die Vegetation im vollkommensten Maße, wenn auch die eigentliche Frühlingsfrische vorüber ist. Wir gehen bereits der Ernte entgegen. — Treffend singt ein Dichter vom Juni: „Wachsendes Leben täglich neu, —- Auf den Wiesen duftendes Heu, — Auf den Feldern goldene Saat, — In der Seele reifende Tat, — Sonniger Himmel, leuchtend und klar, — Stolz auf und Kaiserhoch eröffnet. Dem so plötzlich t« B«V Rauenheim verschtedenen Bezirks - EhryupMW, Herrn BezirWSMmandeur OberfsteutnAK W wurden Worte ehrenden G^üllenS geMdmEWM gesamte Tagesordnung: »ittülungen, MchM-äunst »sl-nbericK, Eig Albert^ank »sw. stnd^WWs« Erlchigung' Mu» dem Gesthäft-bevicht ist uv-Man» derem zu erwähnen : Der Bezirk Haste -m Dee zember 1906 76 Vereine mit 257 LhveiMitMUMrh. 6445 Mitgliedern, am 31. Dezember 1907 Dagegen 76 Vereine mit 273 Ehrenmitgliedern, 6584 PhPtte» der», also einen Zuwachs von 16 Ehrenmitgliedern! und 139 Mitgliedern. EK . ist erfreulicherweise fest» zustellen, daß der Mitgliederzuwachs im letzten Ge schäftsjahre über doppelt soviel betrug als im Bov> fahre. 23 Vereine haben Veretnsbiblwthekn chit HU» sammen 3819 Bänden, darunter 2 Vereine VibliB othrken von 1800 und 1500 Bänden. In 30 Vereinen wurden 76 Vorträge gehalten. — Als Ort fürdi« Echstc FrühjahrsversammlüNg wählte man HvHtM stein. *— Potz Antschovvevei« hielt gestern sein ersteM Stiftungsfest im Reuen Schützenhaus ab. Der Ber» ein stellte sich vorher in Peßlers Restaurant au? und marschierte von da ab mit vier Reitern a« der Spitze unter klingendem Spiel der Seklerschert Kapelle nach dem Festtokale, wo Ball stattfand. In» Laufe des Abends hielt der Vereinsvorsteher, He« Max Bogel, eine zündende Festansprache, während» Fräulein Bogel ein sinniges Gedicht zu Gehör brachte- *— r«r«er! Die 42. Bezirksvorturnerstund« de» Riedererzgebirgischen Turngaues findet am 14^ Juni von nachmittags 2 Uhr ab für den ersten Be» -irk in Hetnrichsort, den zweiten Bezirk iw Oelsnitz (Turnverein Renomia), den dritten Bezirk in Wüstenbrand,'den vierten Bezirk in Fallen nach folgender Ordnung statt: 1. Aufmarsch, 2. Sachsenn freiübungen, 3. Geräteturnen ohne Wechsel der Geräte, 4. allgemeine Freiübungen fürdas 11. Deutsche Turn-i fest, 5. Spiele, 6. Bekanntgabe und Turnen der volM* tümltchen Hebungen für das 11. Gauturnfest. Rach dem Turnen ist Sitzung. - g. Miilse« St. «Ma». (Milzbrand.) Beide» Gutsbesitzer Albin Scharf hier wurde kürzlich eist Bulle notgeschlachtet. Die später vorgenommene bo» zirkstierärztliche Untersuchung ergab Milzbrand io» hohen Grad«. r. Thur». (öOjähriges Jubiläum.) Bom Herre lichsten Wett« begünstigt und unter zahlreicher Bo* teiligung der Ortsvereine und vieler Brudergilderl von nah und fern (die priv. Schützengesellschaft vo» Lichtenstein war auch anwesend) beging gestern di« hiesige Schützengesellschaft ihr bOjähriges Jubiläum, Nachdem sich der imposante Festzug, den Herold« eröffneten, durch den gesamten Ort bewegt, fand tut Gasthof Haltestelle der Festaktus statt. Die allseitig! tiefempfundene Festrede hielt Herr Pastor AuerS-i wald. Heute findet das Fest seine Fortsetzung. , Ehrenfriedersdorf. (Vermächtnis.) Der hie« vor kurzem verstorbene Posamentenfabrikant u«8 Stadtrat Bilz hat letztwillig 10000 Mark der Stadt Ehrenfriedersdorf vermacht. Die Zinsen des Kapte tals sollen zu Freistellen des bald hier zu erricht tenden Bürgerheims verwendet werden. Auch feine«! Arbeitern vermachte er letztwillig je nach Läng« ihrer Arbeitsjahre in seiner Fabrik namhafte B« träge. . - .. . Herrnhut. (Flüchtig.) Nach Unterschlagung einer bedeutenden Summe von Bahngeldern ist de« Die Furcht. Roman von Friedrich Jakobsen 21 Nachdruck oerboten. Sie war vielleicht noch niemals so hübsch gewesen ÄL in diesem gedämpften Licht, dessen flirrende Strahlen diskret und verstohlen über das reiche, Upnde Haar und den weißen Nacken hinhuschten. ßktsth die Rose am Ausschnitt des Kleides schien einen beneidenswerten Platz einzunehmen. „Leben Sie noch, Max?" sagte Esther und streckte, ohne aufzustehen, die Hand aus. Er nahm neben ihr auf einem kleinen Sessel Platz und begann mit Andacht jeden einzelnen der bärgebotenen Finger zu küssen; sie ließ es ruhig geschehen und zählte gewissenhaft mit: „Eins, zwei, drei — ich habe noch alle fünfe beisammen und das will bei dieser Hitze viel sagen." ,Hn Ihrer Nähe ist es immer schön kühl, Esther", dntgegnete er und wollte sich auch der anderen Hand Lämächtigen, die sie ihm aber schmollend entzog. „Sie machen heute nette Komplimente; gilt die ser Besuch überhaupt mir?" „Nein, eigentlich wollte ich Egon sprechen, aber ich nAme mit Ihnen vorlieb." „Danke, das werden Sie wohl müssen, denn Mama schläft." Dieser Geplänkelton war seit einigen Wochen zwischen den Leihen eingerissen, und sie schienen siH ganz wohl dabei zu befinden; aber es war fönbetbar, heilte empfand Esther doch eine leicht« Befangenheit, benft die freundschaftlichen Fingerküsse ivötzm so meHostichtg iMtig ausgefallen. Sie nahm »LMerMf stich/Üchdlte eifrig daran. "MM DM M chafeps, Lscher?" fraM WM Mw einer klemen Pause und sah gleich darauf erschrocken in die Höhe, denn Esther machte „Autsch" und fuhr sich mit dem Finger an die Lippen. „Haben Sie sich gestochen?" „Ja, ein wenig. Gestern war ich zuletzt draußen in Uhlenhorst. — Ada ist von ihrer Reise zurück ge kommen. — Das wollten Sie doch wissen, nickst wahr?" „Allerdings", sagte er, „das interessiert mich. War sie heiter?" Der Stich mußte doch wohl schmerzen, denn Esthers Stimme klang nicht so gelassen wie sonst, als sie entgegnete: „Wenn Sie das auch interessiert, Max — nein. Ich glaube, Ma trägt sich mit einem geheimen Kum mer, aber sie hat mich nicht zu ihrer Vertrauten gemacht." „Und Sie würden auch nichts verraten, Esther. Ein Mädchenkummer geht uns Männern nichts an." „Manchmal doch!" fuhr es ihr heraus, und dann wurde sie blutrot. ,Ha", sagte der unerschütterliche Max, „das ist dann etwas anderes. Ich werde einmal mit Egon darüber reden: der ist Arzt und wird vielleicht auch in diesem Falle das rechte Heilmittel für Fräulein von Rochus in seiner Pandorabüchse haben. WaS mich betrifft, so weiß ich mich besser mit einem lachenden Frauenmund abzufinden." Es war merkwürdig, daß Esther in diesem Augen blick selbst lachte. Es geschah zwar ganz heimlich und verstohlen, aber die Grübchen auf ihren Wan gen wurden doch sichtbar, um dann ebenso rasch wieder zu verschwind«,. „Max", sagte sie — „ich glaube, wir reden hier beide furchtbare Torheit. Ich hab? Ada so lieb wie ej» Schwester, und wenn sie wirklich »ein« Schwe ster werbe« ktnnte, dann würde «»ich das stb er ^Sch lich m«hen. Aber ich balle immer a» Sgv»» v«. ruf, der so schrecklich schwer ist und so viel Leiters keit der Seele erfordert. Und dann stellen Sie Adas Charakter daneben^ diese zarte Mimose, die bei jeder Berührung zu» sammenzuckt und in dem Hause der geistig Toten! vielleicht niederbrechen würde. Ich kann mir nicht helfen, Max, aber die kommende Zeit erfüllt mW mit Furcht, und es wäre vielleicht gut, wenn Agents ein Ereignis käme, was die Luft wie ein Gewitter reinigt." Max Körner rückte seinen Sessel etwas «ähelk „Ist die Liebe kein Ereignis, Esther?" Sie legte die Hände mit der Arbeit i» dell Schoß und lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. , „Können Sie davon sprechen, Mqx? Bi-Weile» denke ich, daß Sie wirklich dazu imstande find- »»8 dann wieder kommt es mir fast komisch vor, ..Df« Männer aus unseren Kreisen — nicht bloß hier W Hamburg — sind Rechenmaschinen geüwrden, u«8 wir Mädchen sind die Kugeln, die man auf d«M Draht hin und her schiebt. Tausender. Hunderter- Zehner und Einer, und wenn die Zahl nicht AstnmL dann gibt es nachher einen Bruch. Uud nun vollend« die Juristen." „Ja, das ist ein schrecklicher Stand, Sstd«" „Gar nicht", sagte sie und fuhr mit der Nadet wieder in den Stoff. „Rächst den »ersten, die imme« mein Ideal waren, liebe ich di« J«rW«n am meiste». Die Herre» von der Presse behaupten fvettich, b«E der Jurist Kin« Kenntnis vom Leben hLtte, M» das ist nicht richtig. Et» Jurist kennt am b«stw» bM Quelle von gut und bös«, und darum ist er kV» pedantischer Spltttttwchter; ei» Jurist hät logisth zu denken, stnb bar»« kmn er un« unlbtztWW Krauen imponieren. Btswwle» Mn« etz mist OM ä»en», üab ikrtzer «st ist'FMuiM st»W Ast wacht schdänk - «brr auj^ be« VMRlMWM sM