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Mivzeln« Siu»»,rn 10 Pfeim'g«. Vestillvrorn nrhw«n «uß«r brr LzP«dUion t» Ächtenpedi, L»ick<m«praße Nr. S d, all« Kaiserlich«» Postanpalt«», Postboten, sowie die AultrSger entaeae», K>f«ate werden dir fvnfgtsPalien« Srunozril« mit 10, für ourwärtig« Inserenten mit 1V Pfennigen berechnet. ReNomrzrile 3V Psg. Im amtlichen Teil« kostet di« zweispaltige Zeile M Pf«, Gaiächv»«ch.»l»s»l«st Sir, 7. Jnseratrn-Nnnahmr Uigltch bi« sYttäU««« »meMittms« LV «hr. Telegrernum-rldresser Lag eblalt. k^r Früher Wochen- und Nachrichtsblatt r^z Tageblatt ftl HM«s, Mit. LmÄns, M«s, St. Wa. KckWnt, Mckm, MW. vltimÄns. Msei St. Wes, St. z«ch Et Wtl«, Nmickns, Amt Mmeilsa, MMtel «t MW Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Lichtenstein Älteste Zeitung im Königlichen AmtsgerichLsbeztrt > S8. J«ch»S«»S' Nr. 126. L-LÄWchLÄA Dienstag, den 2. Juni NLZLMLW 1908. vu dtr hiesigen Saranstalt ist die Stelle «ine» Laterneuwärters Msiald zu Hetzen. . Bewerber wollen sich bi» spätesten» den 10. d. M. bet un» meiden. Lichtenstein, den 1. Juni 1908. Die Be»w«lt»»g -er S«se»st«lt. VolkS-BMiothek Lichtenstein geöffnet Sonntag» von 11—12 Uhr, Mittwochs von 12—1 Uhr. Ttadtsparkaffe Callnberg «rztnst alle Einlagen mit »M- Di« an dm «rstm drei Tagen ein«» Kalendermonate» beroirttr» Spar» Anlagen werdm für dm vollen Monat verzinst. Die Kaffe expediert an jedem Werttage von 8 btt 12 Uhr vormittag» und von 2 btt ö Uhr nachmittag», Sonnabend» von vormittag» 8 btt nach« mittag» 8 Uhr und behandelt alle «»schäfte streng geheim. Das WiLtMe. * In der Wahlrcchtsdeputation der sächsischen Zweiten Kammer erklärte die Regierung, daß sie bis -um Herbste eine Wahlkreiseinteilung im Sinne des Kompromisses ausarbeiten werde. * In Rußland erhebt die Presse der Rechten Legen den Besuch König Eduards heiligen Einspruch. * In Spanisch-Guinea ist ein blutiger Ausstand vusgebrochen. * Die deutschen Geistlichen, die zur Zeit in Eng land weilen, wurden von König Eduard im Bucking- lhampalast empfangen. * Henrh Farman hat mit seiner Flugmaschiue, Len bekannten Automobilisten Eharon an Bord, in Vent 1241 Meter durchflogen und damit den Charon- Preis erworben. * Die Pforte sandte eine zweite Protestnote gegen die Zurückziehung der internationalen Truppen von Kreta an die Schutzmächte. Die Situation auf Sa- Mos ist fortgesetzt beunruhigend. Die Wahlrechtsreform. In der Sonnabend-Sitzung der Wahlrechts-De putation äußerte sich Vizepräsident Opitz zunächst über die geschäftliche Behandlung des Entwurfes. Bor der Vertagung könne eine Verhandlung im Plenum nicht mehr stattfinden, aber es werde noch "ein Vorbericht an das Plenum kommen. Offen seien Noch drei Fragen: 1) Integral- oder Trittel- strneuerung? 2) Ein- oder zweijähriger Wohnsitz? A) Altersgrenze beim 50. oder 45. Lebensjahr? Die Nächste Arbeit würde dann die Wahlkreiseinteilung sein. Er bat die Regierung, i". der Zwischenzeit bis HUm Herbst die Wahlkreiseiuteilung auszuarbeiten und dann der Deputation vier Wochen vor der Wiedereinberufung des Plenums zur Beratung zu- tzehen zu lassen. Abgeordneter Hettner bedauerte, daß die neuen Anträge, soweit sie dein Kompromiß widersprechen, nicht noch zur Erledigung kommen können, hält dies aber gerade mit Rücksicht aus das Kompromiß für unmöglich. Der Sache würde dadurch eher geschadet. Abgeordneter Bär wünschte schon jetzt eine Stellungnahme zu Wohnsitz und Alter. Abgeordneter Pflug wünschte, daß über seinen Antrag, betreffend die Wahlkreiseinteilung, abge stimmt werde. Abgeordneter Ulrich bedauerte, daß Nicht schon jetzt ein vollständiger Abschluß der Wahl rechtsreform herbeigeführt werde. Die Abgeordneten von Querfurth und Andrä erklärten, das Kompro- Miß sei ein „Rühr mich nicht an", an dem keines falls gerüttelt werden dürfe, sonst wäre die Grund lage für weitere Verhandlungen entzogen. Geheimer Negierungsrat Heink legte Verwahrung gegen die Annahme ein, daß die Regierung dem Kompromiß »»stimme. Sie könne noch gar keine Stellung dazu Lehmen, da die Frage der Wahlkreiseinteilung noch Line Lücke in dem Kompromiß der Parteien bilde. Auch könne die Regierung keine Wahlkreiseinteilung vornehmen, wenn man sich nicht über die drei strei- Msen Punkte geeinigt habe. Er gebe aber zu, daß eine Wahlkreiseinteilung auch nicht ohne die Mit wirkung der Regierung zustande kommen werde. Präsident Dr. Mehnert meinte, über die erwähnten drei Punkte könne gar keine Unklarheit mehr be stehen. Die Drittel- oder Jntegralerneucrung sei in das Ermessen der Regierung gestellt. Ter zwei jährige Wohnsitz liege im Kompromiß fest. Zu einer Abstimmung kam es nicht, iin allgemeinen erklärte man sich aber mit diesen Aeutzerungen einverstanden. Geheimer Regierungsrat Heink erklärte, wenn die De putation an der Altersgrenze sesthalte, sei die Re gierung bereit, die BZaWreiseinteilung zu machen. Dann trat man in die zweite Lesung des Ent wurfes ein. Die Abgeordneten Bär und Goldstein erklärten, daß sie generell gegen jeden Paragraphen stimmten. Paragraph 3, betreffend die Dauer des Mandates, wird angenommen gegen die Stimmen der Abgeordneten Pflug, Bär, Goldstein, Dr. Vogel und Hettner. Falls die Regierung aber auf einer Drittelerneuerung besteht, soll das Kompromiß nicht daran scheitern. Paragraph 16, der den zwei jährigen Wohnsitz festlegt, wird gegen die Stimmen der Abgeordneten Pflug, Goldstein und Bär angenom men. Bei Paragraph 18 schlug Abgeordneter Pflug vor, über seinen Antrag, betreffend Kulminierung der Zusatzstimmen, abzustimmen. Dies wurde ab- gclehnt, und zwar gegen die Stimmen Goldstein, Pflug und Bär. In der Gesamtabstimmung wurde der ganze Paragraph 18 angenommen gegen die Stim men Goldstein, Pflug, Bär und Ulrich. Dr. Zoephel fehlte. Abgeordneter Ulrich begründete sein Ver halten damit, daß der Antrag Pflug, betreffend die Kulminierung der fünf Momente, die zur Erlangung einer Zusatzstimme berechtigen sollen, nicht der Re gierung als Material überwiesen werde. Abgeord neter Hettner beantragte, die Regierung zu ersuchen, bis zum Herbst die Grundsätze der Wahlkrcisein- teilung auszuarbeiteu, und zwar unter Berücksich tigung der sozialen und wirtschaftlichen Zusammen gehörigkeit, sowie unter Anhalt au die historische Entwickelung, und dann diese Vorschläge der De putation zugänglich zu machen. Dieser Antrag wurde angenommen. Abgelehnt wurde der Antrag Pflug und Dr. Zoephel, wonach die Bevölkerungszahl und geographische Geschlossenheit der Kreise maß gebend sein sollen. Man wünschte dann, eine Er klärung der Regierung zum Kompromiß und spe ziell auch zu der Frage der Wahlkreiseinteilung. Geheimer Regierungsrat Heink erklärt hierauf, er müsse immer wieder betonen, daß die Wahlkreis einteilung ein wesentlicher Bestandteil des Kompro misses sei. Der Minister sei aber verhindert, zu erscheinen, und ohne ihn könne er keine Erklärung abgeben. Die Deputation bedauerte das, hofft aber, daß eine solche Erklärung noch bis zur Abfassung und Herstellung des Berichtes erfolgen wird. Diese Woche sollen noch ein oder zwei Sitzungen der Tc Putation stattfinden. Deutsches Reich Dresden. (König Friedrich August) wird auch in diesem Jahre auf dem Truppenübungsplätze in Zeithain mehrfach bei Besichtigungen zugegen sein. Diesen Montag wird er der Schietzbesichtigung des Feldartillerie-Regiments Nr. 77 und dann Mitte Juni zu den Besichtigungen des 107. Infanterie-Regiments und des Gardereiter-Regiments eintreffen. Am 9. und 10. Juli wird Se. Majestät den Besichtigungen der beiden Husaren-Regimenter, am 14. August der Schietzbesichtigung des 32. Feldartillerie-Regiments, ebenso der aus den 19. August festgesetzten Besich- tigung der 24. Kavallerie-Brigade beiwohnen. Den folgenden Tag, 20. August, wird in Gegenwart des Königs Parade der 40. Division und der 24. Ka-^ Vallerie-Brigade abgehalten. Zum letzten Riale in diesem Jahre wird der König am 9. Septeniber, Besichtigung der 89. Infanterie-Brigade, dort an wesend sein. — (Die Zweite Kammer) des sächsischen Land tages erledigte in ihrer gestrigen Sitzung Kunstange legenheiten, sowie die Abänderung des Einkommen steuergesetzes. Wegen der zahlreichen Ausländer an der Leipziger Handelshochschule kam es zu einer län geren Debatte. — (Der sächsische Wassergesetzentwurf) soll noch vor der Vertagung des sächsischen Landtages erledigt werden. Voraussichtlich wird er ain Dienstag die Zweite Kammer beschäftigen. Berlin. (Besuch am Kaiserhofe.) Vom Sonn abend ab sind der Großherzog und die Großherzogin von Baden auf etwa sechs Tage Gäste der kaiserlichen Majestäten in Berlin und am Sonntag traf das schwedische Königspaar in der Reichshauptstadt ein. Sowohl das Großherzogspaar wie das Königspaar statten in Berlin den ersten Besuch seit ihrer Thron besteigung ab, doch soll der der badischen Herrschaften einen mehr familiären Charakter tragen, sind doch der Kaiser und der Großherzog Vettern, während' der Besuch des schwedischen Königspaares ein Staats^ besuch ist. Wie bekannt, sind Großherzog Friedrich und die Königin von Schweden Geschwister. Arn heutigen Montag wohnen der Großherzog und König Gustav mit dem Kaiser der großen Frühjahrsparade in Berlin bei. — (Herrn von Podbielskis Verzicht.) Otaatsmi- uister a. D. von Podbielski hat die Kandidatur für den Bund der Landwirte im Kreise Melle-Diepholz Plötzlich niedergelegt. Tie Veranlassung zu dem Rücktritt von der Kandidatur ist nicht bekannt. — (Abermaliges Dementi.) Die „N. A. Z." mel det: Wie wir der „Täglichen Rundschau" entnehmen, behauptet eine Berliner parlamentarische Korrespon denz, die Regierung habe im Frühjahr unverbindlich im Reichstage die Frage angeschnitten, wie dieser sich zu einer Reichsapanage für den Kaiser stellen würde. Aus den Besprechungen soll dann die Re gierung die llebcrzeugnng gewonnen haben, daß cs besser sei, zunächst den Plan zu vertagen Tie An gaben sind unwahr: der Reichskanzler hat in keiner lei Form wegen einer Reichsapanage verhandelt und niemals an eine solche auch nur gedacht. — (Ein Unglückstag der Marine.) Ein trauriger Gedenktag für unsere Marine war der vergangene Sonntag. Vor 30 Jahren, am 31 Mai 1878, sank der „Große Kurfürst" im englischen Kanal bei Folkestone und von der 487 Köpfe starken Besatzung fand mehr als die Hälfte, 269 Offiziere und Mann schaften, den Tod in den Wellen. Wie die Kunde von einer verlorenen Schlacht wirkte in ganz Deutsch land die Nachricht von der furchtbaren Katastrophe — der größten, von der unsere Marine seit ihrem Be<