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Lichtenstein Lallnbevger Tageblatt » > '- > »8 Jahrgang. - - - Beilage M ßtr. 114. Donnerstag, de» 21. Mai 'UM? WM 1908. Mitteilamge» für Hans mW Herd, Garte«, Feld «<d Wald. Butterbereitnug. Machdruck verböte»). Di« Berettung guter Butter ist, wt« ja schon so »ancher unser« Landwirte in Erfahrung gebracht habet» wird, «tue nicht zu unterschätzende Neben« rinnahme, zumal da dl« Preis« für gute Butt« heut« Zulage fast um'» Doppelte gegen früh« gestiegen find. Leider liegt ab« die Butterberettung in manchen unser« Wirtschaften noch sehr im Nrgen und bringt doch« nicht dm Gewinn, den sie bet Anwendung «in« etwa» größeren Sorgfalt -u bringen im Stande wäre. E» dürste daher unsern Lindwirten nicht un« erwünscht fein, in Nachstehendem einige dt«rbe-üaltche Wink» von einem aus lang« milchwlrtschaftltch« Praxi» zurückbltckmd«» Fachmann« zu «hatten: Möglichst bald nach dem Mellen muß die Milch gesetzt werden. Die nächst« Aufgabe besteht darin, die Milch tu ein« Temperatur von 45 bi» 55 Grad zu «hatten. Wir rahmen ab, nachdem die Milch 24—36 Stunden in den Satten gestanden. Bet warmem Wett« kommt Ei» in da» Wasser, in dem dte Mtlchsatteu stehen. Ohne geeignete» Mtlchztmmer und die in dasselbe gehörige Einrichtung kann die beste LandwirtSstau au» der besten Milch lein« vorzügliche Butt« her. stillen. W« seine Milch dah« in einem Raume aufrahmen muß, tn dem zugleich allerlei Speisereste aufgehoben werdm, ob« in dm wohl gar die Dünste au» lmche, Wohnzimmer ob« Kamm« dringen, kann beim besten Willen lein« vorzügliche Bult« machen. Auch nicht w« in einem dumpfen Kell«, wo Gemüse ul«. lag«rn, dte Mtlch aufrahmen muß. Nur in Räumen mit vollkommen rein« Lust kann wirklich Mte Butt« hergestellt ««den. Milch, Rahm und Butt« find über die Maßen empfindlich gegen un rein« Dünste. Wer dte Kosten scheut, die passenden Räumltchkettm herzustellen, muß sich mit Butter von geringer Gült begnügm und hat kein Recht, sich über geringe Preise zu beklagen. Der Rahm muß abgenommen werden, ehe er sau« wird. Sorgt man dafür, daß da» Wasser, in d«m die Satten stehen, die richtig« Kälte hat, so wird d« Rahm auch bei heißem Wetter innerhalb 24 Stunden nicht sau« ««dm. Nachdem d« Rahm «-genommen ist, tut man ihn tn ein steinerne» ob« bl«ch«n«» Gesäß, tn dem « in denjenigen Zustand tritt, den man die Reife nennt, worunter indessen eigentliche Säure nicht zu verstehen ist. D« Raym muß häufig und gründlich umgerührt werden, nammttich so ost nmer Rahm zu dem bereit» vor« handmen geschöpft wird. Bet warmem Wett« tut man Igut, die Rahmgefäße in Wannen zu stellen, dte mit kaltem Wall« (Et»waffer) gefüllt sind. Im Winter dagegen stellt man bei sebr kaltem Wett« etwa 12 Stunden vor dem Buttern die Rahmgefäße in Wannen mit warmem Wass«. Sobald der Rahm reif tp, muß « verbuttert «»«den. (Fortsetzung folgt). Gut« Wiesenpflanzeni Ob da» Futter aus dits« od« jene Weis« gewonnen wird, tmm« muß e» der Landwirt al» sein« Hauptaufgabe be trachten. solche Futterpflanzen anzubaum. die unter den betr. Boden- und klimatischen Verhältnissen am besten gedeihen und viel und gute» Futter liefern. Bei Anlage einer Wies« ist bei d« Wahl d« Gräser und Kräur« die größte Sorgfalt zu verwenden, da ja di« Wiese beziehungsweise di« angesäten Pflanzen eine lange Reihe von Jahren ausdauern sollen. Ein hier gemach»« Fehl« rächt sich bitt«. Ein« sehr genaue Kenntni» der guten Wtesrnpslanzen ist da her dringend am Platz«, und e» sollte kein Land wirt vttabsäumen, sich di«se an-ueignen. Vieh-, Geflügel «ud Tingvögelzucht. Fütterung der Milchkühe. E» »st stet» zu bedenken, daß dte naturgemäßeste Nahrung d« Kuh, bet welch« die meist« Mtlch «zielt wird, da» saftige Gra» gut« Weiden ist, und daß wir deshalb bemüht fein müffen, auch da» Wtnterfutter hinsicht lich seine» Nährgehalte», seiner Schmackhaftigkeit und seine» Wassergefälle» demselben ähnlich zu gestatten. Gut berestettS und trocken eingebrachtrs Heu, welche» au» saftigen Gräsern gewonnen wurde, «zeugt der halb viele und gut- Mtlch, namentlich wenn dte Tiere noch «inen Zusatz von stickstoff« und fettreichem Kraftfutter «hallen. Größere Stroh mengen können nur dann mtt Bortetl an Milchvieh »«füttert werden, wenn d« Eiweiß» und Fettmangel durch Oelkuchen, Kleie und Malzkeime ausgeglichen wird. Da, wo man Rüben in Gaben bi» zu 30 Ktlogr. pro Stück täglich füttern kann, läßt sich auch «ine größere Strohmenge mtt Vorteil verwerten, ebenso i wo man Schlempe in hinreichender Menge hat; denn diese Futtermittel find ihrer wässerigen Be» schassenheit und ihre» Geschmackes wegen den Tieren vesonders angenehm und vuanlassen sie, größere Trockenfuttermengen aufzunehmen. Wunden bet unfern Haustieren müffen, auch wenn sie ganz unbedeutend find, mit reinem Wasser ausgewaschen werden; bluten sie stark, so fetz» man dem Wasser etwa- Alaun zu. Um Eiterung zu verhindern, Überstretcht man dte Wunde mtt Kollodium, das eine schützende Decke bildet, so daß die Heilung ungestört vor sich gehen kaun. Fischzucht. Goldfische zu psi egen. Frische-Wasser, da» einige Stunden vor dem Einfüllen zum T«m- sich zu einem solchen Nomadenleben veranlaßt. Gibraltar, den grtchischen Jnselarchipel oder Sizilien hü ihren schars aurgeprägten Ort»siun be- und Tunt». Alle Htnderniffe pflegt der Zugvogel ert und zu «klären versucht, allein de» Rätsel» I ans seiner Fahrt gern zu vermeiden. Niemals stretcht wundert Wenn dte Schwalben wiederkommen. Ornithologisch« Studie von Dr. H. Kämps. Nachdruck verboten- Wen» d« Winter seine letzten Atemzüg« tut, und d« Vorfrühling die ersten Kätzchen an Sträu chern und Bäumen hervorzaubert, wenn da» Leben der toten Natur sich wird« langsam zu regen be- ginnt, dann kehren auch unsere gefiederten Säng«, die un» im Herbst« verlitßen, wird« tn die nordische Heimat zurück. Schon vieles ist darüber geschrieben und geforscht worden, wa» die Segler der Lüft« eigentlich zu einem solchen Nomadenleben veranl Man hat ihrm scharf autgrpräaten OrtSfiun « in gradlinigem Fluge über die hohen Gebtrgs- kämme, sondern er hält immer gewisse Flugstraßen ein: Täler, Flüsse usw., die ihm auf sein« Wander» fahrt vom Norden nach dem Süden od« umgekehrt wohl auch dte sichersten und besten Orientierung»- punkte geben. Man hat dabei ferner die Beobachtung gemacht, daß di« Wußoögel, wie dte Kranich« rc, duen Nahrung di« Flüsse enthalten, sich in ihrem Fluge tmm« von dem Lauf da großen Ströme letten lassen; dte anderen Vögel hingegen ziehen den kürzeren Weg durch dte Täler und Gebirgspässe vor. Wich hi« schreibt d« Kampf um» Dasein dem einzelnen Jndtotdum setn« eisern« Norm vor. Die Mafien, tn denen dte Vögel thre Züge an« treten und auSsühren ist eine sehr verschiedene. Sie ziehen tn Gruppen von nm wenigen Exemplaren und auch tn wolkenähnltchen Schwärmen, dte oft 15 000 Individuen und mehr zählen. Dte Art der Gemelnschastrn hängt ganz von d« Flugart und dem Fluganangement da Gruppen ab. Bekanntlich fliegen z. B. di« Enten tn gerad« Ltnt« nebenetn- and«, wägend dte Kraniche keilförmig, die Gänse schräg, dte Schwalbrn in bestimme«» Abständen von «tnand« ihren Mug auilführrn. Daß größer» Vögel ist di« Mu»kelaastr«ngung tn diesen oberen Luft- schichten auch etne leichtere, al» in den Schichten, dte näh« dem Erdboden gelagert find. Dte Be- drutung d« Lustsäcke, dte man im Bogevörp« an findet und denen man früher dte Fähigkeiten für ein größere» Flugvermögen beimaß, ist in neu«« Zeit wted« mchr fallen gelassen worden, jedoch keineswegs so, daß man dies« Organe gänzlich außer Acht gelösten hätte. Immerhin ist e» interessant, daß selbst die ge übtesten Flieger große Waff«fläch«n meiden. Sie suchen, wenn irgend möglich, tmm« da» Land Im Auge zu behalten und wählen zu ihrem Zug« vom Norden nach dem Süden tmm« dte Weg« üb« Lösung hat bisher noch kein« gesunden. Die ver schiedenen Ansichten üb« all diese wunderbaren Vor gänge tn der Bogelwett ein wenig näh« zu betrach ten, soll im folgenden unsere Aufgabe sein. In «st« Linie ist dte Höhe zu b«wund«n, in welch« dte meist« Zugvögel ihre Wanderzüge au», führ«. GewÜhnllch gilt ht« dl« Regel, daß die groß«« Bögel höh« steig«, al» dte Lein«« und schwächer«. Die Flughöhe tst dabet tmuur «ine relativ« d. h. sie hält sich anscheinend in einem solch« Abstand von d« Erdoberfläche, daß da» schmfe Vogelauge di« Erd« imm« noch erkenn«» kann. So soll«« vögeln, namentlich In den ameri kanisch« Mlsmgebtrgen und den zentralasiatischen Hochebene, tn «in« Höhe bl» gegen 2000 Met« be» obachtet worden sein. Unser« größeren, heimischen Vögel, Kranich« und Störche, pflegen «Iwa in »in« Höhe von 500—700 MetttN zu fliegen. Lie Flug höhe soll nach Beobachtungrn von Fachleuten, sich badet in»«« nach d« Klarheit der Lust richten; je kl«« dte Äfft, je höh« d« Flug und umgekehrt. Matt nimmt tm allgemein« an, daß e» den Bügeln tu d« höh«,n Luftschichten, dte dünn« alt hfl unter« find, leichter vurd zu flieg«, vielleicht perteren tn» Zimmer gestellt wird, «trd wöchentlich einmal gegeben, und zwar werden dte Fischchen mtt dem alten Wass« tn ein andere» Gesaß gegostrn; dann reinig« man da» Gla», da» Muscheln und Stetnchm enthält, recht gründlich und brmge sodann dte Fischchen tn da« frisch« «ast«. Dte Nahrung, welche höchsten» dreimal wöchentlich oerabretcht wirb, besteh« an» einem Stückchen -«brückrtt« weiß« Oblate. So halt« sich die Fischchen S bi» 4, ja auch 6 Jahr«. Nur zuotrl Ta bakrauch wär« schädlich. Bierrenzrrcht. Zu alt«r Bau, also d«i- und mehrjährig* Waben müssen au» dem Brutneste entfernt areüd«' Die« soll nur zu «in« Zett geschehm, wo di«selb«n keine Brut enthalten, also im Herbste, Im zeitlichen Frühjahr od« auch nach Abgang ein«» Schwa««», wenn alle jung« Mm« «nügekrochen find. Um einen schwarmretfen Stock au eine« bestimmt«, günstig« Tage zum Abgeh« zu zwing«, reicht man ihm etwa um 10 Uhr vor mittag» einen LU« Zuckerwast«. Fast mtt Be- stimmtheit wtrd man dm «wünscht« Erfolg er zielen. Da» Kittwacht (kropolis), da» «an b«1m Reinigen der Nuten und 0« Stockwände gewtwtt, werfe «an nicht fort, sondern verwende «» gemischt mtt wach» zum Ankleben der Kunstwaben. Blu«e«pflege. Gegen Rosenschtmmel empfiehlt sich, Anwendung folgenden Mittel»: Mau nehme eisernen od« glasierten Kochtopf, bringe 200 G«MM Schweselblumen, and ebensoviel frischäelöschtrn Kalt htnrin und gieß« 8 LU« Wasser dazu. Dann sied« man die Mischung unter stetem Umrühren ca. 10 Mtn. lang, lass« sie abkühlen und klären und fülle dann dte reine Müssigkeit in Flasch«, welch« v«pfropft werden müffen. Beim Gebrauch gießt mau 1 Liter dies« Müssigkeit in 100 Ltt« Waste» und rührt e» gut um. Da» Master färbt sich zuerst grün, daun weißlich. Man spritzt die vom Schimmel ergriffenen Rosen gut damit ah, und zwar tst e» am besten, wenn man diese» Geschäft frühmorgen» od« spät abends vornimmt; die Abendbesprttzuug tst im all gemeinen oorzuzieym. Auch empfiehlt e» sich, dte Ros« im Frühjahr von der Zett an, wo dte Trübe ungefähr 5 ow lang find und wo dte Krankheit noch nicht ausgetreten tst, mtt dtes« Mischung zu bespritzen, wodurch man sich« sein kann, daß dte Krankheit nicht auftrttt. Ist di« Krankheit ab« sichtbar, so genüg« zwei ob« drei Bespritzungen, um sie verschwind« zu mach«. kleinere und schwächer« Jndtotdum auf dm Rück« durch dte Lüste tragen, gehört zu dm Märchen. Wa» die Vögel zur Heimkehr und zu« Weg» gehen veranlaßt, kann wohl ketne»lv«g» In einem Art Heimwehgefühl zu such« sein, sondern vielmehr darin, daß der Bogel, dessm Nahrung»quellen durch den Wechsel d« JahreSzeUm «schöpft find, sich nach neuen, besseren LebrnSbedtngungen umflicht. Auch hi« ist er wted« der Kampf uu»» Dafett», der Ihn zu diesem abwechselnden Nomadenleben nötigt« Natürlich hat im Laufe d« Zeit« der ganz« ntSmu» de» Vogel» sich diesem BeränderunaSzwange in so hohem Grade angepaßt, daß man selbst bet eingesperrten Zugvögeltndtvidum (die also nicht durch Nahrungsmangel zu einer Veränderung thre» Wohn ort«» gezwungen werden) zur Zett de» Foufltegm» od« der Ankunft Ihr« Aagenoff« «tn« körperliche Unruhe bemerken kann. Der Volk»glaub« hat natürlich dm Fortzu- und die Wiederkehr der Zugvögel auf» «tchlttmts mit sein« Phantasieaulgestattet. Ihm find Schwalb* und Storch dte Prophet« für die Ereignisse de» be" ginnenden Sommer». Ist d« erste Storch, d« sich dem Landmauae zeigt, am ganzen Körper gleichmäßig weiß, so ge stattet sich die Ernte, wie überhaupt der ganze land wirtschaftliche Erfolg de» Sommer» güusttz. Hat d« Storch -tngegm auf seinem Gefieder einen größeren, ounsten Meck, so gibt e» viel Reg«, d« den Ernteerfolg sehr fraglich «acht. Auf dem Hau», auf welchem der Storch nistet, bleibt der Blitz macht los und jeglich« Feuersgefahr ist auSgeschlofien. Die Schwalb« ist gletchfall» «in GlückSoogel. Deshalb steht ste jed« gern unter feinem Hausdach« nist«. Di« Schwalb« heißt de»halb auch otttfach »Vögelchen der Madonna". Nur tm Traum darf ketn« Schweübe «fchetnm, denn dann bringt ste sich« Unalück. Mem könnte gerade diese» autz«ordmtttch interessant» Kapttrl noch »ä Loüaitaw v«läng«n, allein eil ge- hört nicht zu de« von uv» behandelt« Thema.