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düLdsiokükSii, oäsr oerä K«< «e» A«tt» «> vtt.» »>ch » »ilz,l« P,p,^ AM SU Itt»«rUo» v»<mt»«tU«h für »«» K,i«attvtttl 0t t» Koch, sämtlich b« Sichtmsttt^ »aoksn verxebsv, wistsii veroustoo, «moksn oä. rv vvrxsd. ksdsll, »llsr ^rt »o- xrsiisir wollsa k« eiattcivte« di y, Zie saaoacima io äsw io »Uso Lrsüso viel xslssooeo l.ioktvN8tsin -LLlInbsi'gSf iLgsdirtt. zisircki-wijm '«-S" und Eduard Dtarttu »--eMmMUL Er stand und sah ihr nach, wie sie dahinschrttt, leicht, fast schwebend, die Dame von Welt. — Und er dachte an di» Wett in ihr» Seele — welcher Art waren die Trümmer, auS denen sie «baut? Ihm war eigentümlich unruhvoll. Nachdenklich wandte er sich zum Sehen, lieber ihm im Baum rauschte er leise; ein R-gentropfen, der daran ge- hangen, löste sich und sank herab, gerade auf die goldgelbe Blüte und blieb dort hängen wie eine Träne. Einige Tag« später durchlief die Kunde von einem Selbstmord im städtischen Hotel de Russte, di« Stadt. Mit allen Zeichen der Erregung empfing der Hotelwirt dm sofort hervei-erufen«, Polizriarzt. „Eine Russin, Hur Doktor, — W ra Pitrowna Prtrowttsch, hat sie sich in» Fremdenbuch geschrieben. Eine charmant« Dame, liebenswürdig, heiter, — wir ahnten nichts. Sie erwartete seit Tagen Nachricht, offenbar eine wichtige, denn sobald der Postbote kam, lief sie ihm schon auf der Treppe entgegen. Aber immer nicht». Da endlich, gestern abend, läuft ein Brief für sie rin. Seitdem hat sie ihr Zimmer nicht verlassen, keiner dachte sich etwas dabei. Da plötzlich mitten in der Nacht der Schuß . Wir fanden ihr Zimmer unverschlossen und in ihrer Hand einen Zettel: „Ich gehe freiwillig au» dem Leben . . ." Und nun brachte der Sprecher seinen Mund an da» Ohr te» Arztes: „Ihr Satte soll eine» schwern politischen Berbttchen» wegen nach Sibirien oer bannt — die Nachricht grstern eingetroffen sein . . , St« war berest» tot, al» wir sie sanden — sehen Sie selbst. . . Mit einem häßlichen Wehgesühl stand «r « ihre« letzten Lag«, der einige, der in ihre Seel» geblickt hatte. st« «ar tot, sie halt« zu« Se rval! mittel gegriffen — da» ideale Sterben «ar ihr nicht vergönnt gewesen ... und er dacht« an ihr«n KindheitStraum vom Beglücken der Menschheit. Ob auch ihr Saite, der politische Verbrecher, ihn geträumt hatte? * * * Al» da» Srab sich über der jungen Selbst« Mörderin geschloffen hatte, «hielt der blumenlose Erdhügel von unbekannter Hand einen herrlichen Schmuck — einen blühenden Soldregenbaum. Wie schützend breUett derselbe seine Blüten trauben au» über diejenige, di« darunter schlits und di« ihn im Leben so sehr geliebt hatte. Allerlei. j- Ein schier unglaublicherFall, d«r sich aber bewahrheitet hat, beschäftigte die Berlin«» Strafkammer. Ein wegen Diebstahl» vorbestrafter Schlosser hatte bei seiner wied« einmal erfolgten Der« Haftung ein« wertvolle golden« Uhr im BeM De« Untersuchungsrichter «zahlte « «ine Seschichtt, die zu« nächst für Lug und Trug gehalten «md«. Auf dem Tempelhofer Felde habe ihn ein fetngekleidet« Herr gebeten, ihm ein« „Nein« Sefälligkeit" zu erweisen und ihn mit einem Stein totzuschlagen. Dafür sollte er die Uhr und die gesültte Brieftasche «hatten. Der Fremde selbst habe den Stein ausgesucht und sich In Erwartung drt Schlager hingesetzt. Ihm, dem An geklagten, habe jedoch der Mut gefehlt, und so sei« mit der Uhr davongelausen. Tatsächlich meldet« sich der Herr und bestätigte alle»; er fei l«brnSÜb«drüfftg gewesen, habe ab« mit Rücksicht auf seine Familie keinen Selbstmord begehen wollen. D« Angeklagte wurde Mgm de» Diebstahl» zu 6 Monat«» Sesäng- ni» verurteilt. j- Da» Drama auf Schloß Budden berg. Freifrau v. Ruexleben, di« auf Schloß Butdenberg (Westfalen) ihren Satten «schoß uns sich selbst schwer verwundete, ist in der Nacht zum Soni ta; bei fast klarem Bewußtsein gestorben. Die gerichtliche Untersuchung, die sofort auf Schloß Buddenberg »»gestellt wurde, hat mit Bestimmtheit erg-ben, daß Freifrau v. Ruexleben den Plan, ihren Satten zu erschießen, schon vor einiger Zeit gefaßt und in allen Einzelheiten genau durchgedacht hatte. Dir Baronin war eine sehr eifersüchtige Natur. Ihr« Eifersucht, als Freiherr o. Ru»xleben ihr schroff die Bitte, mitreisen zu dürfen, abschlug, sobald er — war öfter geschah — auf mehrer« Tag« zu Freunden und Bekannten in der Umgegend verreiste. Seine Sattln machte sich immer mehr mit dem quälenden Sedanken bittaut, daß « «ine Geliebte tusche und ihr di« Treue nicht bewahre. In Wirk- lichkit besaß Freiherr v. Ruexleben, der nm die frohs Gesellschaft im Kreise sein« Kameraden und I g nbsrunde liebte, keine Maitteff«. Aus dies« maß 'osen Eifersucht erwuchs in der leidenschaftlichen, rkst 26 Jahr« altrn Frrifrau d« Plan, ihren Satten und sich selbst dar Leben zu nehmen. MS sie am Freitag abend wird« ihren Satten von einem Ab stecher erwartete, schloß sie vorher all« Türen in dem Flügel, in dem die Wohnräume lagen, ab; nur die Tür zu ihrem Ankleidezimmer, durch das der Freiherr gehen mußte, um in sein Schlafzimmer zu gelangen, ließ sie offen. Dort erwartete sie threrr Satten mit dem geladenen Revolver in der Hand. Alk dieser gegen 1 Uhr nachts heimkehrte, tötete sie ihn durch 4 Schüsse in die Brust und den Kopf. Durch zwei Schüffe brachte sie sich selbst schwere Verwundungen bei, denen sie nach 48 Stunden er legen ist. Die Mutter der Freisrau v. Ruexleben, verwitwete Frau Major v. Strombeck, ist au» Berlin an das Totenbett der unglücklichen Paa«» geeilt. Aus Gachseu. ApaDSmG (vom „ersten -roßen Lose), da» bekanntlich aus Nummer 7S124 in die Kollektion von A. Mmcu» in Leipzig gefallen ist, hat die Stück»- gvttin ein Zehntel auf den kleinen Gebirgeort Deutsch. Neudorf b«i Olbernhau auSgeschüttet. Di« glücklichen Gewinn« sind vt« fleißig« solide Leute. Zwickau. (D«r Schallnttabrrch«) vo« Silber« flraße stark vor der dritte» Stafkamm« de» LardSgencht». Der 20 Jahre alte Haredarbntrr Karl Wlh. Schönfelder hatte im Februar u»d März d. I. höchst verwegene Ei», brücke r» die Haltestelle» do» Silberflraße u»d Echxreberg verübt, wodurch ihm bar Geld und grüß«« Poste» vo» Fahrkarte» in di« Hä»de fiele». Er wurde zu 1 Jahr 1 Mo». S«fä»g»iS verurteilt. Apolda (Ueb« den Arauenmörd« Koch) kom« m«n alltäglich noch schauerliche Seschichten in Umlauf. Daß «r innerhalb der letzten 30 Jahre 8 oder 9 Menschen umgebracht haben soll, ist schon mitgeteüt worbe». Kurz vo, seiner Verhaftung, also nach d« Ermordung seiner Frau vor Ostern, hat er, wie jetzt der in Weimar «scheinend«» Zeitung „Deutschland-berichtet wird, mit drei Frauen »«handelt, die ihm die Wirtschaft führen sollten. Zwei wollten ihn zu den Osterfeiertagen be suchen, st« wurden ab« durch da» scheußtiche Wetter davon abgehatten. Die dritte kam ab« doch Da eS btt d« Unterhaltung schon Abend und dunkel geworde» «ar, wußte Koch st« zu überreden, die Nacht über dort zu bleiben. Die fremde Umgebung oder auch eine Ahnung von Unheil ließen di« Frau nicht «in« schlafen. Und wa» geschah: Bier oder fünfmal kam Koch mit einem Lichte in die Kammer, um sich zu überzeugen, ob sie schliefe. Da er sie ständig wach fand, zog er sich alsbald wieder zurück. Die Frau dankt« d« ausgehenden Sonne, daß sie da» Haus und seinen unheimlichen Bewohner verlassen konnte. VSlw 8is Xbül ttrMi SAMMI ItWtllSt SSlM 8WM »NS» Brieflaste«. N, L« Die Vertilgung de» Unkraut» aus Gartenwegen wmd« durch starke» Bestreue» mit Viehsalz erreicht. Der Chlorgehalt de» Viehsalze» wir« schädig«» auf da» Unkraut, vrhnttchm Er- solg hat mau auch mtt Gaswasser, da» leid« nicht Üb« all zu hab« ist. Standesamtliche Nachrichten — für Neudörfel vom Monat April 1908. — Geboren: Dem Bergarbeiter Robert Emil Schädlich 1 Tochter. Der EteumpswirkugrhUfin Flora Klara Schäller 1 Sohn. Eheschließungen: Keine. Gestorben: Dem Strumpfwirker Ernst Loui» Wurzinger 1 Tochter, 3 M. 18 T. alt. „Das nun da» Sold auf Sie herabregnen würde," ergänzt« « lächttnd. Da» G«witt«r hatte nachgelassen, vereinzelt nm zuckt« noch rin Blitz am Himm«l bin; der Regen war zu feinen Tropfen ge worden; ihn hirtt hi« nichts mehr als — sie. „Ja," lachte sie, „ich war damals noch ein klein«», dummes Ding und träumt«, während ich in die Eoldblüten sah, allerhand närrische» Zeug — BeglückungSidren. Ich kann Armut nicht sehen — malte mir au», wie eS sein würde, wenn NH wie ost habe ich später daran zurückdenkm müssen, al» ich di« Greuel der Hungersnot meiner armen Landsleute miterlebte, und wa» ich geben konnte, nur «in Sandkorn war in —" „Sie sind Russin?" sragte er, bereit» überzeugt. Wollte sie nicht hören, oder halt« si« nicht gehört? Ohne zu antworten, brach si« «ine der Sold« r»g«nttaub«n: „Wttch «in liebliche» Wunder." „Und birgt doch «in grsährlichrS Gist!" Zwischen ihren Fi gern glitt eine Blüte zur Erde nieder. „Kann man daran sterben?" murmelte sie. „Unter Umständen ja. Der Tod durch Vergiftung — ein surchtbare» Ende." Vein Blick ruhte beobachtend auf ihr. Sie be. merkte e» nicht, ihr« Augen hasteten am Boden. „Die - Wirklichkeit . . ." sagt« st« leise. Und bann laut: „Wie dagegen idealisiert der Dichter ein solche» Endei Kennen Sie die Op« „Die Afrikanerin? Di« Szene unter dem Manzanillo- bäum? Ist «» nicht wundervoll gedacht, daß st«, di« den Tod sucht, ihn findet durch die Blüten, die auf sie herabsallen, — ein ideale» Sterben." Schirr sehnsüchtig sah sie rn den Goldregen- Saum hinein. „Ein unmögliche» Sterben," sagte er fast hart. „E» gibt keine Blume, deren Gist rein äußerlich wirkt." „O schweigen Sie mit Ihrer W ffensLafi, die selbst an unsere Ideale erbarmungslos dar Sezier mess« setzt Doch — das Weiter hat auf gehört, - klingelt dort nicht die Elektrisch«? wir sind wieder in der Wirklichkeit . . . Vergessen Sie di« kleine Episode unter dem Soldregenbaum, — leben Sie wohll" Unter dem Goldregenbaum. Novellette von M. Eli». Nachdruck verbot«. Da» Gewitter überraschte sie beide plötzlich. Kurz», scharfe Blitze in rascher Folge, d« Donner langsam, dumpstollend und fern. Jäh strömte der Regen herab, flurzartig, di« Landschaft in wenigen Minuten In ein Wafserbad tauchend. Er kam von dieSfeiiS, si« von jenselt» der Wirse her. Beide eilten, Schutz suchend, der Stelle zu, die weit und breit da» einzig« Obdach war, wenn auch ein etwa» zweisilhasteS — einem in herrlichster Blüte prangenden Goldregenbaam. Beide lachten sich an, wie Leut« wohl tun, di« eine derartig« Situation zufammeuführt und dir noch jurg empfinden. „Ein vommeroergnügen", scherzte er. „Freilich ein»", gab sie ernsthaft, mit fremd- ländischem Accent zu, „und «in besser:» al» manch «in», da» sich so nennt. Und feinen «staunten Blick gewahrend, lebhaft: „Sehen Sie doch das Dach, da» wir üb« uns haben und — der Dust. Ist da» nicht wonnig, einzig schön?" Si« hatte recht. Ueb« ihren Häuptern wogt«, vom Gtwüterwind gttri«b«n, di« Fülle goldgelb«, wundervoll« Blütenttauben und der Dust der Wieserckräuter mifchte sich mit dem Ozon, den das Sewiit« der Atmosphäre brachte, zu einem wunder, bar reinen Aroma. Doch wa» er mehr noch be» wunderte, war die B«wund«rin selbst. I d« Nuv der schönen, biegsamen Gestalt in dem Tallor made- Kostüm, schien ein erhöhte» Leben zu leben. Die dunklen, etwa» schwermütig blickenden Augen leuchteten, die feinen Nasenflügel vibrierten; reinst« Freude spielte um die letchtgeöffneten Lippen. Sein Blick hing an diesen. Noch anderes prägte sich dort au» — LebenSkennIni». Wer mochte sie fein? „Sie haben recht. Dinnoch bewundere ich Ihre Empsäng Uchkttt dafür in einem Augenblick, wie der gegen- wttttige, aufrichtig. Sir teilen offenbar di« Furcht Ihrer Mitfchwestern vor einem Gewitter nicht." Gedankenvoll sah sie in die am Himmel sich kreu zenden Bl'tzr. „Wer wie ich mitten in der Gefahr gestanden hat, vom Kugelregen umsaust," sagte sie langsam, „kennt Furcht nicht. Ich bin nämlich Ausländerin, bin St« brach jäh d« Satz ab. Und dann unvrrniittelt: „Ist vt«S«n durch Naturgewalt nicht wett besser, al» durch Sewall- mittel?" Er glaubte nicht recht gehört zu haben. Eben noch hatte sie säst kindliche» Entzücken gezeigt für einen schönen Baum, einen schönen Duft, und nun? „Weiche Sedanken!" tadelte er, halb scherzend. „Ich bin Arzt — Poltzriarzt — und legr dagegen B«usung rin. W r trachtrn doch nicht darnach, auf welche Art wir uns da» Lebrn nehmen, sondern wie wir unser Leben verlängern könnten." Si« «widerte nicht», haschte nach einer der schwebenden Soldregentrauben und legte ihr« Wang« wir lirbkosrnd an dir Blüte: „Soldregen — wie ich ihn liebe! Ein Zauber liegt in seinem Namen, seinen Blüten — finden Sie nicht auch?" Und ohne sein« Antwort akzn warttn „Als ich als Kind zum ersten Mal nach Deutschland kam und den Soldregenbaum sah, war ich derart entzückt davon, daß ich mich unter dem Baum nieder ums und glaubte —"