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tzen j.n üppigerem Grün. Als allerliebste Farben- tupfen in dem berückende« Frühlingsbilde stellen sich, täglich in größerer Zahl erscheinend, die Blüten- äugen der Primeln, Tulpen, Anemonen, Gänseblüm chen usw. dar. Die Blüten der Obstbäume bahnten sich bereits den Weg zum Sonnenlichte, die Kasta nien haben ihre Lichter aufgesetzt. Der Wald hat ' bereits Toilette gemacht und wirkt mit seinen ent zückenden Lenzschleiern der Birken, dem einzigschönen Jugendgrün der Lärchen usw. erquickend aus das Auge. Hoffentlich stören die drei Eisheiligen (1l. bis lü. Mai- nicht die Lenzschönheit durch Nacht fröste. * — Maikäfer! Tas Jahr 1908 sollte ein Mai käferjahr werden. Bis jetzt ist nur wenig bon den braunen Gestalten zu verspüren gewesen. Es ist nicht schade, wenn die Maikäfer auch weiterhin eine Seltenheit bleiben. Um ihrer Permehrung zu steuern, ist es notwendig, etwa auftretende Maikäfer zu sam meln und zu vernichten. Ter Landwirt atmet er leichtert aus, wen» die schwirrenden Feinde so gründ lich geschlagen sind, daß sie die Hauptsache ver gessen — das Eierlegen. — Die Baumblüte beginnt Ta dürfte es an der Zeit sein, darauf hinzuweisen, daß die Be schädigung von Bäumen und Sträucher» durch Ab brechen von Zweigen und dergleichen mit Geldstrafe bis zu 1000 Mark oder Gefängnis bis zu 2 Jahren bestraft wird, sowie, daß das unbefugte Betreten Von Gärten und Weinbergen oder von Wiesen und bestellten Aeckern vor beendeter Ernte, oder solcher Aecker, Wiesen, Weiden oder Schonungen, die mit einer Einfriedigung versehen sind, oder deren Be treten durch Warnungszeichen untersagt ist, mit Geldstrafe bis zu 00 Mark oder Haft bis zu 14 Tagen bedroht ist. * — Bezirkstag. Am Sonntag, den 10. Mai 1908, hielten die dcntschnationalen Handlungsgehil fen innerhalb des Bezirks der Kreishauptmannschaft Chemnitz in Meerane ihre diesjährige Tagung ab. Kurz nach >1 Uhr vormittags wurde die angekiin- digte öffentliche Versammlung eröffnet. Herr Karl Förster, Vorsitzender der Meeraner Ortsgruppe, be grüßte die in großer Zahl erschienenen Gäste und Mitglieder und erteilte dann Herrn Wege aus Leip zig das Wort zu seinem Vortrage über das Thema „Lehrlingswesen und Frauenarbeit im Handelsge- Merbe" Die Ausführungen des Redners sanden leb haften Beifall. Um 8 Uhr nachmittags begannen die Verhandlungen des Bezirkstages. Zunächst sprach Herr Arno Müller aus Ehemnitz über das Thema „Welche Uutcrrichtskurse können in der Ortsgruppe eingerichtet werden?" Alsdann erstattete der Bezirks vorsteher, Herr Wilhelm Eberhard auH Chemnitz, den interessante» Jahresbericht, dem wir folgendes ent nehmen. Mit 2840 Mitgliedern überschritt der Be zirk die Schwelle des Jahres 1907, am Schlüsse des Jahres betrug die Mitgliederzahl .8201. Aus deu weiteren Darlegungen ging hervor, daß die Orts gruppen des Verbandes auf dein Gebiete des Bil- duugswesen sowie dem der kaufmännische» Sozial politik erfolgreiche Arbeit geleistet habe». Als Ort Die Furcht Roman von Aiirdiich Jakobsen 22 NaLdruck verboten. Ter Brief, den Ada während Körners Besuch erhalten hatte, kam von Baron Alions, und schon die Handschrift ans der Adresse versetzte das junge Mädchen in eine seltsame Unruhe, ^o war das in den meisten Fällen. Bei seinem ruhelosen Wanderleben sand der Baron nur selten die Muße, ein ausführliches Schreiben an seine Tochter zu richten, nnd wenn das dennoch gelegentlich geschah, so empfand Ada wenig Freude darüber. Ans jeder Zeile redete ei» Zwang. Tie vier Seiten des Briesbogens waren mit Schilderungen angefüllt, wie man sic bequemer und besser in jedem Reisehandbuch findet, nnd Ada war zuweilen in Versuchung, den Bödeker hcrznnehnnn, weil sie ein wörtliches Plagiat vermutete. Daun diese Schritt. Ter Baron schrieb von Hans ans, wie viele seiner Standesgenossen, eine gerade, schwnngvvlle Hand — es war der Tuktns, den auch hohe Beamte an zunehmen lieben, wenn sie von dem Selbst schreiben znm Unterschreiben gelaugt sind und das Gewicht ihrer Stellung auch durch die Buchstaben ansdrücken — aber in Adas Angen hatte die Feder sübrung ihres Vaters etwas Pathologisches, nnd diese unruhige, flatterige Art prägte sich im Lause der Zeit immer mehr aus. Wie auch die Form seiner Liebe. Denn Ada zweifelte keinen Moment daran, daß sie in gewisser Weile von ihrem Vater sehr zärtlich geliebt wurde Jc seltener die Briefe waren, um so häufiger kanten sonstige Anzeichen seines Ge denkens- Blumen aus Nizza, Obst aus Merau, Spitzen aus Brüssel, Kleiderstoffe aus Paris, Juwelen ans London. Dazwischen ein Telegramm, mitten in der Nacht aufgesetzt, in Lapidarsätzen hingeworfeu, ohne Grund und Ursache, wie das Stammeln einer sehn süchtigen, wie der Schrei einer gequälten Seele. Und nun dieser letzte Bries. Er kam aus Dorneck und meldete, daß Baron Alfons wieder einmal die Heimat aufgesucht hatte, wenn auch dieses traurige Wort sorgfältig ver- für den nächsten Bezirkstag wurde Hohenstein-Ernst- tl-al gewählt. * — Am König Albert-Deukmal ist jetzt alles schön hergerichtet und das Auge freut sich darüber. Um so bedauerlicher ist es, daß manchen Erwachsenen der Sinn für Schönheit abgeht; denn sonst würden sie es gewiß nicht dulden, daß ihre Pflegebefohlenen auf dem dort angebrachten Geländer Kletterversuche machen und dadurch den Anstrich abtreten. Wir konnten gestern während der erstmaligen Platzmusik eine ganze Anzahl kleine Kinder bemerken, die diesen Unfug trieben, die Eltern usw. standen dabei, hiel ten es aber nicht für nötig, die Kleinen davon abzu halten. Hoffentlich genügt dieser Hinweis, um hierin Wandel zu schaffen * - Ihren KrühjahrSaudzug begeht heute die hiesige priv. Schützengesellschast. Der Tag wurde eingeleitet durch Böllerschüsse und Reveille, mittags erfolgte der Auszug. Hieran schloß sich das Schießen nach der Scheibe, ei» Ball bildet deu Abschluß. * - Dem Nabatt-Sparverein Lichtenstein ist Herr Bäckermeister Albin Andrä (Nachfolger des Herrn Robert Lahl) als Mitglied beigetreten. *— Bauers Kinematograph, der sein präch tigcs Zelt gegenwärtig auf dem Teichplatze ausgestellt hat, findet außerordentlich lebhafte» Zuspruch. Die Besucher sind entzückt von den prächtigen Bildern, die auf der Höhe der Technik stehen und das Ange nicht durch störendes Flimmern belästigen. Wir kön nen nur empfehlen, die gegenwärtige Gelegenheit, wirklich gute kinematographische Bilder schauen zu können, jetzt zu benutzen nnd man wird seine Freude an dem Gesehenen haben. * — Eine Schlägerei spielte sich am Sonnabend abend kurz vor 8 Uhr in einer hiesigen Ziegelei zwischen mehreren dort beschäftigten angetrunkenen fremden Arbeitern ab. Einer der Rauflustigen zog hierbei das Taschenmesser und brachte seinem Geg ner nicht unerhebliche Verletzungen am Kopse bei. Dieser wieder warf mit Bierflaschen nnd verletzte einen der Arbeiter gleichfalls, daß er stark aus einigen Wunde» am Kopse blutete. Der Messer stecher wurde von der zugezogenen Schutzmannschast verhastet und ai» nächsten Tage dem Königlichen Amtsgericht Angeführt. Hoffentlich trifft die Betei ligten für ihre rohen Taten eine ganz empfindliche Strafe. * — Das 12. Posaunenfest, das in Glauchau in Gegenwart von über 400 Bläsern gestern statt fand, nahm in allen seinen Teilen den schönsten Verlauf Tie Veranstaltungen gaben ein machtvol les Zeugnis für die schöne Sache des evangelischen Jüngliugsvereinswesens und durften ihr viele neue Freunde gewonnen haben. Die das Fest besuchenden Lichtensteiner Gäste kamen in der Mehrzahl mit dem Uhr-Zuge wieder hier an. h. Mülsen St. Iakob. (Tas 20jährige Juki läum) beging gestern bei herrlichstem Wetter die hiesige Freiwillige Feuerwehr. Vormittags 11 Uhr wurde Herrn Gemcindevorstand Schubert iu dank barer Anerkennung seiner selbstlosen Wirksamkeit fü< das Feuerlöschwesen durch Herrn Branddirektor Die^ trich im Beisein der Herren Führer die Ehrenmit- gliedschaft unter Ueberreichung eines Diploms über tragen. Bon nachmittag 1 bis 2 Uhr fand Empfang der Bruderwehren am Gasthof zur Krone statt. Er schienen waren die Wehren aus Lichtenstein, Calln- berg, Micheln, Niklas, Neudörfel, Reinsdorf, Rie derhaßlau uud Bockwa-Schedewitz-Oberhohndors. Die Schulübungen auf dem Uebungsplatze wurden sehr exakt ausgeführt, sie legten Zeugnis von guter Schu lung und außerordentlichem Pflichteifer der Wehr ab. Es folgte hierauf der Umzug durch den Ort, an dem sämtliche erschienene Wehren und der Ge meinderat teilnahmen; er nahm seinen Ausgangs punkt im Gasthose zur Grafenburg, woselbst Kom mers stattsand, der mit dem Gottlöber'schen Feuer wehrmarsch seine Erössnung fand. Das Jakober Schützenchor, dem der gesamte musikalische Teil ob lag, entledigte sich dieser Aufgabe iu vorzüglicher Weise, so daß reicher Beifall jedem einzelnen Lor- trag folgte. Die Begrüßung hielt Herr Branddirek tor Dietrich. Er rief allen lieben Gästen und Kame raden ein herzliches Willkommen zu. Im besonderen aber begrüßte er Herrn Gemeindevorstand Brand direktor Fahr aus Niedcrhaßlau, der vor 20 Jahren unter äußerst schwierigen Verhältnissen die Jubel wehr gründete, ihm gebühre herzlicher Dank. Den Prolog sprach Fräulein Dietrich in ansprechender Weise. Den Gipfelpunkt des ganze» Kommerses bil dete die wohldurchdachte, schwungvolle Festrede von Herr» Schuldirektor Uhlmann, sie schilderte den schweren, aufopferungsvollen und selbstlosen Beruf des Feuerwehrmannes auf Grund der Dichtungen „Tas Lied vom braven Mann" nnd „der brave Mann denkt an sich selbst zuletzt." Mit einem Hoch aus den hohen Protektor von Sachsens Feuerwehren schloß er seine allseitig ticfempsundene Ansprache. Herr Gemeindevorstand Schubert überreichte als dann unter e»tsprcche»den Worte» Auszeichnungen sür langjährige, treue Dienste. Es erhielten für 20jährige Dienstzeit je ein Diplom die Herren: Ernst Schneider, Oswin Heyne, Theodor Klecis, Albin Heintkc, Rudolf Wolf, Paul Metzner, Richard Heyne, Emil Rösel, Franz Eger, Albin Schaller, Albin Her tel, Oskar Kretzschmar, Albin Mehlhorn, Paul Pam pel, Theodor Günther, Max Tietrich und Joses Zapf. Für 10jährige Dienstzeit je eine Litze die Herren: Ernst Hauschild, Ernst Wagner, Bernhard Wagner, Paul Franke, Adolf Korm, Albin Heinze, Albin Bau» mann, Emil Herman», Lonis Sackise, Lcmis Kupfer, Richard Lahr, Otto Hartenstein, Richard Mühlmann, Emil Schubert uud Paul Landgras. Im Namen der Frauen überreichte Frau Branddirektor Dietrich unter- sinnige» Worte» ei» schönes Transparent. In bun ter Reihe sagten sodann weiter 7 herrliche lebende Bilder und schöne Musikstücke. Tcm Kommers reihte sich Ball im großen Saale an, an dem die Wehr männer wacker teiluahmcn. Tas Jubiläum findet seine» Abschluß heute Montag abend im Gasthos zur Krone, woselbst Festtafel mit nachfolgendem Ball stattfindet. Möge die Freiwillige Feuerwehr Mülsen St. Iakob getreu ihrem Wahlfvruche: „Gott zur Ehr', mieden war. Es war von der Möglichkeit eines längeren Aufenthalts die Rede, weil die Verhält nisse mitunter stärker wäre» als der eigene Wille und gewisse Tinge sich nur festen Fußes erwarten ließe». Was das für Dinge waren, stand nicht einmal zwischen den Zeilen. Tan» kam eine Anmerkung über das sinstere Schloß, die düsteren Wälder, die große Einsamkeit und die Stille vor dem Sturm — alles in abgeris senen Worte», ohne Satzba» u»d ohne Fnterpunk tion. — — Zuletzt. Ganz am Schlüsse kam als Nachschrift die fonderbare Bitte. Ada möge sich über diesen Brief nicht beunruhigen. Er sei nichts weiter, als der Ausfluß eiiier Stimmung, die am beste» allein überwimdeii werde. Tas Wort „allein" war mehrfach unterstriche», es enthielt also gewissermaßen ein Verbot an Vic Tochter, wie es deutlicher noch niemals ausgesprv s che» war Sonst hatte Baron Alfons es wenigstens still schweigend geduldet, daß Ada eine Reise nach Dor neck unternahm. Sie war dann gewöhnlich einige Tage mit ihrem Vater zusammciigcwesen, hatte sich von seinen Krenz- und Querzügen durch die Welt erzählen lassen und war zusammen mit ihm wieder zur Bahnstation gefahren. Ada verschloß das Schreibe» und erwähnte kein Wort darüber zu ihren Verwandten. Es war we niger Scham als Furcht, die ihr den Mund ver schloß, den» Konsul Platen pflegte über gewisse Dinge ziemlich rücksichtslos zu reden, und er hätte vielleicht feinen Schwager eine» verrückte» Kerl ge nannt, ohne sich wirklich etwas Schlimmes dabei zu denken. Tante Emilie aber hatte immer ei» Zitat aus den« Zarathustra zur Hand, imd dabei konnte einer sorgenden Seele auch nicht übermenschlich wohl werden. Heute nachmittag um fünf Uhr sollte die Kon sultation des Professors Smith in der Hardenschen Wohnung stattfinden. Ada hatte Esther versprochen, sich zu dieser Zeit einzufinden nnd sie machte sich auch auf deu Weg nach dem Gänsemarkt; aber schon in den Alsteranlagen — denn sie war zu Fuß gegangen, um einen quälenden Kopfschmerz zu verscheuchen — schon m der Nähe der Lom- bardbrückc wurde sic unschlüssig und sctztc sich end lich ans eine Bank. Sie hätte um ihr Leben gerne diese» seltsamen Ma»» kenne» geteritt, vo» dem viele Leute so begeistert redete», und de» einige sogar mit der größten Erscheinung des Altertums verglichen: sie fühlte sich gleichsam durch eine magische Gestalt zu ihm hingczogen und dennoch war eine andere Macht in ihr, die fie ebenso geheimnisvoll wieder abstieß. Sie redete sich ei», daß es ganz vergeblich sein werde, den Magnetüeiir bei seinem Handwerk be obachten zu wolle», den» der Rapport zwischen Seele und Seele scheut die Oetfentlichkeit mid ka»» wirk sam mir in der tiessle» Emsamkcit angekuüpft wer de» - aber das konnte sie doch nicht hindern, bei seinel Ankunft zufällig in der Wvhnmig anwesend zu jein. Demwch blieb sie sitzen und ließ die Zeit ver streichen. Es war ein schönes Plätzchen, diese grüne Ecke vor der berühmten Brücke, die Binnenalster und Anßenalster von einander scheidet und wohl kaum zwei bis drei Stunden zwischen Mitternacht und Mitternacht von Fußgängern leer wird. Man über sah von hier aus daS ganze Pcmvrama der Zen trale Hamburgs und wenn das Ange sich an dem Anblick der Prachtbauten gesättigt hatte, dann ruhte es gerne ans dem friedlichen Idyll der Schwäne, die langsam und majestätisch das Mauerwerk der „Alsterlust" uiilkreiste». Aber Ada von Rochus fand keine Ruhe. ES kam zu allein Schwanke» n»d Grübel» noch eine aridere Empfindung, die an dieser Stelle, mitten im Kommen und Gehen der Leute und unter der noch hoch stehenden Sommersonne so seltsam war, daß nur ein überreiztes Gemüt ihr anheimfalleu, konnte. , Ada fühlte sich beobachtet nnd verfolgt. (Fortsetzung folgt.) ... I dem Nächsten wachsen und > Aue. (Be tromonteur ai wirte in Laut gewesenen Ka fette waren , kassenbücher i Einlagen. D das Geld her fette mit bei Schwarzwasse Bockau alte Töchterä bei», Blumci Bahnhofes g nahe gekomii die Mulde g schreckten St der 1!'. Jal» Sohn eines Kind aus d< Falkeuf Stickereien.) an Sonnabc Ubr. 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