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«> An- Nah «ad Fer«. Lichtenstein, den 1. Mat 1908. *— I« Mak. Heut« nimmt der vielbesungen« Mai seinen Nnsang. Hoffentlich zeigt er sich un» vN ber bitsten Veite, gebrauchen kann e» die früh» likMhost«»« Menschheit mm wirklich, da un» der April seine Wettrrlaunen hat dir aus die Neige au»- kosten lasten. Diesmal scheint jene« alt« geflügelte Wort üb« die WtnterNeidung zu Siecht bestehen zu sollen: ,E» trügt rin Mann von deutscher Art stet« seinen Pelz bi« Himmelfahrt*. Immer und imm« wird« zeigen fich noch dir Spuren de« allen Recken Hinter, und wenn jr im Haushalte empfunden morden ist, was rin langanoaurrnder Winter an sstuerungSmaterial kostet, wird 1907-1908 -um Be weise mit angeführt werden. Die Vegetation blieb daher auch im Verhältnis zu den letzten Jahren zurück. E» bleibt diesmal dem Mai vorbehalten, was der April nicht schaffen konnte. „Ko nm, lieber Mai, und mach« di« Bäum« wi«der grün!" gilt Heuer im vollsten Sinne des Worte-, während in den letzten Jahren diese Arbeit meist schon der April vollbracht hatte. Di« Eismänner und di« damit verbunden«« Källerücksälle, dir rrfahmng»- mäßig im «rstrn Drittel ür» Monats Mai auf- treten, dürsten diesmal weniger Schaden bringen, da die meisten Blüten immer noch geschloffen find Md geschützt in da warmen Hülle ruhen. Doch der Mensch verlangt nach einem Witterungsumschlag, vor allem nach Würm«, da sie allein nur Leben wecken kann. Die dauernde Küll« stimmt uns«« FrühlingSaesühle immer wieder herab und macht rm» unzufrieden mit dem Wetter trotz der vorge schrittenen Jahreszeit. Möge daher der Mai seinem Namen alle Ohre machen und zum wahren Lenz monat werden! *— veff«ttkch«r Wetterdienst Wie wir be - reit» mitteitten, wirb von heute ab der öffentliche Wetterdienst in Wirksamkeit treten. Die Veröffent lichung d« Wettertelegramm« und di« Ausgabe von Wetterkarten wird in derselben Weis« wie im Vorjahre «folgen. Neu «ingesührt wird die Einrichtung, daß kede Fernsprechanstalt dem Teilnehmer auf Aastage die neueste Wettervorhersage gegen eine Gebühr von 10 Pf. telwhonisch Mitteilen wird. Diese Neuerung soll dem Bedürfnis Rechnung tragen, daß mancher zwar kein Interesse an einer dauernden Uebersendung der täglichen Prognose hat, in einzelnen Fällen aber gern unverzüglich Üv« die neueste Wettervorhersage «nterrichtet sein möchte. Ob diese Neuerung wirklich einem in weiten Kreisen empfundenen Bedürfnis ent« tzricht, muß die Zukunst lehren. Jedenfalls ist man bestrebt, eine möglichste Verbreitung d« Wettervor hersage zu fördern. Wrttrr-AuSfichte« für Sonnabend: Ruhig, Helt«, warm, trocken, Gewitiernriguna lssd. > In besoeGer« M d«n Besuch ine M geftakkm. Li« Papst erklärt« mt- dar heilige Stutzt klstmeda« grundsätzliche verbot sttr katholische Fürsten, den König von Jta- Urn in Rom zu besuchen, nicht aufheb««. — Wer Viel fragt, wird vi«l bericht«! deutschland Li vkL» 18 Völk« U»Ostnckda« LS Jun»- hiess wt^enM gründlW »Hergt. Stell« lwr UmgebttuD «i- j man brennend« Reksig» vi«l« Zusch«« «st flammenden Bes« allerlei Lärm und Mummenschanz anSführten. Ein M« Brauch st» d« Walpurgisnacht, d« alljährlich imm« wied« fest»« verehr« findet. *— Sttr zweit« S«»»»0 «ar«.Gewinn wird heust bet der diesmaligen Ziehung der fäch- fischen LandeSlotteri« zu »«zeichnen sein, da die Prämie von 800000 Mark mit dem noch vorhan» innen Hauptgewinn von 20000» Mark am letzten ZiehungStaqe -usammensällt. *— Warnung vor Lottmestschwindel von neuem ver uchm ausländisch« Kollekteur« auch b«i d«r chlachtdtnkmallotterie durch Mastenanprei- fungm Mitspieler für 100 Drnkmallos« zu gewinnen. Di« 8otteri«abt«ilung de» Deutsch«« Patriotrnbunde» steht zu derartig« Untttnehmungen in keinerlei ve- ziehung. Bei früh«« Lotterien befanden sich dl« Unternehmer nicht einmal im Besitze der angesagten Nummer. *— Sine d«wtBkgt« Mahnung. Bon ein« amtlichen deutschen Stelle im Auslande wird der Kölnischen Zeitung geschrieben: Et kommen aus alle« deutschen Ländern für dl« zahlreich«« Deutschen sehr viele Briest an, deren Adressen mll deutschen Buchstaben geschrieben find. Die hiesige Post kann mit diesen Briefen nicht» machen, somit schickt sie st« un« auf da» Konsulat, und wir besorgen sie. Wa» hi« geschieht, da» wird auch für anderwürt» gelten, aber auch für Orte, an denen kein deutsche» Konsulat und auch sonst niemand da ist, di« Ndresten durch,usthm. Wie viel« Briefe dürsten da verloren gehen, wie viele Familtenband« gelockert werden! Ein Sohn im Au»lande schreibt seiner all« Mutt« einmal, zweimal, erhält kein« Ant wort. Da denkt er: Die alle Frau wird tot sein. Sch nein, ab« der Brits de» Men Mütterchen» mit den ungelenken Schristzügen, der ist niemals ange kommen. Das liebe Publikum möge sich also für Adressen nach romanischen Ländern nur la teinischer Buchstaben bedienen, es ist milden deutschen Zügen gerade so, al» wolle jemand nach Deutschland mit griechischen Lettern Briest adres sieren. Namentlich Zeitungen, die auf dem Lande viel gelesen werden, werden herzlich gebeten, diese Mahnung abzudrucken, sie können dadurch vielen Leuten viele» Leid ersparen." *— Verkehrswesen Im Zeichen de» neu«n Fahrplane» spült fich von heut« der Etienbahnver- kehr ab, zu gleich« Zeit treten auch wieder o«- schieden« N uerungm im Personen- und Gepäck- verkehr in Kraft, die wir in diesen Tagen veröffent licht haben. *— Kür »nse« «lermsie» Da» auch für unser« Stadt mit «richtet« neu« Krüppelheim in Zwickau Marienthal hat zur Zeit 80 Pflegling«, meist ganz arme, gebrechliche Kinder au» Men Gegenden der Regierungsbezirke Zwickau und Chem- nitz. W rtter« Anmeldung«» gehen fortgesetzt ein. Die Arbeit an den beklagenswerten Kindern ist sehr segensreich. Viel« von ihnen, die ohne die ärztliche Behandlung, dir Pfl«ge und Erziehung im Krüp- pelheime zeitlebens elende Krüppel blieben und der Armenkaff« zur Last fielen, werden in dem Heim völlig geheilt der doch wenigsten» erwerbsfähig ge» 4 4 § s Umständen kann ich Ihnen das nicht einmal ver- 1 argen. Als vorsichtig« Mann würde ich mich ge- nau auf denselben Standpunkt stellen; denn die Welt ist heute voll von Betrügern und Erbschleichern. Nb« vielleicht sehen wir un» unter veränderten Ver hältnissen wied«. Heut« habe ich nm di« Eh« g« habt, einige bi» jetzt unbekannte Daten üb« Han» von R ichu» mitzuteilen Md ich stelle er ganz in Ihr Ermessen, Herr Baron, ob St« diese Nachrichten in landesüblicher Münz« abschätzen «ollen oder nicht." Er machte «ine leicht« Bewegung mit de, Hand und griff an seinen Hut, ab« plötzlich wich die spöttische Ruhe au» seinen Zügen. Baron Alson» hatte sich ebenfall» erhoben und die neben ihm liegende ÄüchSfltnte ausgenommen. Da» war eine vollkommen natürliche Handlung, denn wenn r» ausbrechen wollte, dann konnte die Waffe nicht Zurückbleiben, ab« seine Züge waren so finster und v uzerrt, daß Charly Rog« sich eine» leisen Unbehagen» nicht erwehren konnte. So standen die beiden einander zwei bi» drei Sekunden gegenüber. Dann sagte d« Amerikaner leise: „Herr Varon, wat Sie in diesem Augenblick denken, da» weiß ich nicht. E» ist möglicherweise etwas sehr Schlimmes, e» ist vielleicht ganz harm los. JedensallS besteht kein Zweifel darüber, daß wir Gegner find. Ich werd« Ihnen jetzt den Rücken wenden und mich entfernen. Der Mann, d« hinter mir zurückbleibt, ist ein vrud« meine» Baler», ich geb« Jhn«n darauf m«in Ghr«nwort, und er hatt« «nmal di« Ehr«, «in deutsch« Offizin zu sein." Dann ging Charly Er durchquerte die Lichtung mit langsamen Schritten und sah fich nicht um. Alt di« ersten Büsch« hint« ihm zusmnMenschlugen, nahm « d«n Hut vom Kopf« Md trocka«te fich di« Stirn. l Baron Alson» blieb unbeweglich auf fein«« i Die Furcht. s SloMm von Friedrich Jakobseil. (1S) (Nachdruck verbot«) Zum dritten Male wurden die Rallen zwischen den beiden Männern gewechselt, Charly hatt« fich vorgrbeugt Md sprach mit «in« kühlen, klaren, schneidend« Stimme; d« Baron rang nach Atem. «Eine solche Mitteilung habe ich niemalt er hallen", sagt« « tonlo», und der and«« lächelte vor sich hin. .Aber ich bitte Sie, Herr Baron, wer hat denn da» behauptet- Han» von Rochu» schrieb doch nur an meine Mutt« von «in« Nachricht, die er »seiner Familie" gemacht hätte. Damit kann ja eben so gut der alt« Varon Arno von Rochu» gemetnt sein." „Der war im Jah« 1878 schon tot", murmelte Alson». »Ganz recht, da» hatte ich vergrffen. Amr Hann muß da» Schreiben verloren gegangen sein, od« et ist jedenfalls nicht in Ihre Hände gelangt, Herr Baron, denn so wett mein« Information nicht, haben Eie vor nunmehr fast zehn Jahren — im S-mmer 1882 — vor dem Amtsgericht da unten beschworen, daß Sie seit den letzten fünf Jahren kein Lebenszeichen von Ihrem verschollenen Vrud« «hallen hätten. In die letzten fünf Jah« fiel auch da» Jahr 1878, und wenn auch ein Rochus sahnen- flüchtig werden kann, so würde ein Rochus fich doch niemals dazu bereit finden, um schnöden Gewinne» halb« einen Meineid zu leisten. Dacin find wir eoohl vollkommen einverstanden, Herr Varon!" Ctz«ckr» Rog« «hob sich und schüttelt« gtlaffen einig« Kieferunadeln au» seinen Kleidern. »Ich glaub«, daß wir mit Ms«« Unterhaltung zu Lid« sind", sagt« «r. »St« brprrtttn natürlich «ach ws« vor, Hur Baron, daß ich ein Sohn I-«» nerstorb«« Bruder» bin, und unter den obwaltenden HW« ckG dk Einnahme». Olber« Montag na Brunn und «acht. Na bettiE a schaff«*» Vin» N« 19« die Au -f 60.0 Brr tzvrschi wes««« Ui Mrd, vom Hcktar La» Ortschaft»», Lear». De auf Tebom große Me» Turner art undM drei Haupt wird die ü tum bi» z gruppen r miert« Per Artillerien und Pferd vorautstch bildet di« schließt sie »chttt-tih «inen «a am Festso F-ttübuni haben. D «httnkrri» ein Brett v schnellt« de« an den Ko> wert wurde, gestorben. Nied«, «och abend "Dorfstraße Wohlrab in überfahren i Den Geschirr Plan« Stadlverord» im» zvgestiv k»»ft«ha»S e Platz hergest Werde» !b»» Zwick Umhegend) Dersammlut im Bang«, sprich end di gegen da» ! dem geford, 46 Pf. für hier also z Vntustvtzur ist nicht zu entscheiden unternomm fierten M< 14«vchrntli gebricht. Dage nach: ltgenen Wc etwa «in im Werte Bmmd b« Wirtschaft» de« Wald« Feuer angi dqrMadt Md Körp sein. Do Haupt au «ioztg«, Meübrtj vertreten, Außerden «r Milk Bataillon -fE Lem Ball «im «SN fatsch« 1 dringend um güttgs Spend«. Schatzmeister Ot Herr Fabrikbesitzer Otto Schmelz« in Lichtentanne. *— Mo sächsischere Laeedwirtt veranstalt« am 27. Mai «ine Gesellschaftsreise in die Zucht- gebiet« d«» Simmental« Vieh«» im GroßherzHztun» Mrd«. Di« Fahrt beginnt in Blau« i. B., führt üb« Heidelbrrg nach KarlSruh«, Offenbach, Billing«. Dürrheim, Radolfzell, Konstanz, Mainau, Pfullen dorf, Meßkirch usw. Am 2. Juni erfolgt dann di« Rückreise. *— Mne AvdettovzLhfineg in den gewerb lich«! Betrieben findet, wie alljährlich, auch irr diesem Jahr« am 1. Mat statt. Di« «it^kad« der städtisch« Ka pelle begingen gestern abend im Saale de» Krystall- palaftr» ihr vierjährige» Vergnügen, bestehend irr Konzert, Thea!« und Ball. E» hatte sich hierzu «ine überaus groß« Zahl geladener Gäste einge funden, die den ernsten und heiter« Darbietung« der festgrbrnden Kapelle mit vielem Vergnüg« lauschten und gern einig« frohe Stunden in ihre» Kets« verlebtrn. *— Bei der Sparkaff« z« Lichte»stette wurden an Einlagen im Monat April in 105g Posten 138 891,15 Mark eingezahll und in 59L Posten 129829,05 Mark -urückrrhoben. Somit er gab sich ein Zuwach» von 9062,10 Mark. « « Krankheit simg» Bin« Phließlich die «m di« ans Rind büßte o L«g« Arbeiter, die Megen, «ur r. «Slf« St. Jacob. lDie Vchülnzahl) der BolkSschule unf«eS Otte» beläuft sich zu Anfang de» Schuljahres auf 598 Kinder, nämlich 290 Knab« tn sieben Klaffen und 308 Mädchen in acht Klaffen. Di« Fortbildungsschule zählt in 2 Klaffen 66 Schüler. Eh««»ktz (Tödlich« Sturz.) Geste« vor mittag in der neunten Stunde stürzte auf d« Berg straße der 49 Jahre alle Schieferdeckermeister Johann Fürchtegott Seyffarth von hier bet einer Reparatur- arbett vom Dache eine» zweistöckigen Hintergebäude» tn den Hof und verstarb alsbald infolge eine» SchädrlbrucheS. Glauchau. (Verschiedene») Dies« Tage ist hier aus dem Scherberge, unweit de» Bahnhost, mit dem Bau einer Dmckplattensabrtk begonnen worden. Die Fabrik wird sich mit der HerstellMg von präparierten Zinkplatten für Steindruck be schäftigen. — Zu dem vom 9. bi» 11. Mai hier staUfindend« Landr-posaunenfest der sächsisch« Jünglingroereine haben bereit» über 400 Mäste au» allen Teilen Sachsen» ihr« Teilnahme an- gemeldet. — Prtvati« Hau» beging am Sonntag mit seiner Eheftau da» golden« Ehejubiläum. Hoheustein-Grustthal (Verschiedenes.) Dia KeeiShauptmalmschaft hat dem hier wohnhaften Tffchl«l«hrlinq Clemens Müll« für die mit Mnt und Entschlossenheit bewirkt« Rettung «ine» 12- jährigen Knaben vom Tode der Ertrinken» ein» Geldbelohnung bewilligt. — Am 10. Mai vor mittag» 11 Uhr findet hier auf dem Turnplätze d« Tumerschast bez. bei ungünstiger W itrrung In der Halle de» Turnverein» Altstadt da» erste Zusammenturne» der Sauriegen de» niedererzgebirgisch« Gaue» statt. Die VereinSrieoen werben gebeten, vollräbliq zn Platze steh« und hielt dar geladen« Gewehr in den Händen. Er blickte starr auf die blinkenden Läufe nieder und zitterte am ganzen Körp« — aber seine Hand zuckte nicht ein einziger Mal nach dem Abzug, und att der andere verschwunden war, atmete « tief aus. » * Di« Hamburg« Zeitung«» hatten allmählich aufgebört, warnend« und aufklärend« Artikel üb« Proseffor Smith au» Chikago zu veröffentüch«, denn dieser Mann war allmählich eine anerkannte Persönlichkeit geworden, und der verständig« Test d« Presse hielt e» für bester, dar Feuer der ve» geistnunalangsam in fich selbst «lösch« zu last«. Di« Männerwelt verhielt sich natürlich nach wie vor etwa» skeptisch gegenüber diesem .auflackierten Apostel", wie Konsul Platen zu sag« pfiA«, die Damen hingegen wußten täglich von neuen Wund«« kuren zu berichten, und e» konnte nicht weggeleugnet werd«, daß Smith tatsächlich einig« große und un anfechtbare Erfolge zu verzeichnen hatte. Ein« Lehrerin, di« stil etwa zwanzig Iah«» von nervösen Kopfschmerzen geplagt wurde, war durch ein« magnetische Kur de» Amerikaner» gchellt worden; bei dem epileptisch« Kinde eine» Dock- «bett«» blieben rach kurzer Behandlung di« An- sälle au», Md der Schreivkrampf eine» Kanzlist« hatte fich unter den Händen de» Wundermanae» spurlo» verflachtet. — E» war für den Ruf de» Professor» besrmder» günstig, daß diese Fälle den Kret» der «ru>««md« Klass« b«traf«n, dmn dadurch wurd« Smith in dst schön« Beleuchtung eine» Fr«Mde» der Arm« und Elend« gerückt — noch mehr gereicht« « ab« zu srinem Ruh«, daß « da, wo nicht» zu hab« roar, auch tatsächlich nicht» forderte. Fortsetzung folgt.