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kssr Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Tageblatt fit Mit, HmÄns, Mnf, 8t. Wa, HÄliWt. Nimm. MW, MmÄns, Ms« 8t. Wa, 8t. z««1 8t. Nilitli, Amabls, Am». Mtmilsa, W-Mü ni M-W Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezitt - Nr. 93. LLW^Wt Donnerstag, den 23. April L?BWWW! 1908. Dieses Blatt «scheint täglich außer Sonn- und Aefttag« nachmittag« für den soloende« Lag. — vierteljährllch« Bezugspreis 1 Mark VV Pfennig«, durch die Poft bezogen 1 Mork 7S P Wnze ne Nummern tv Psrnnige. Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenftein, Kw^ckauerpraße V«. S d, all« Kats«lichen Postanftolten, Postboten, sowie die Aus träger entaege Ki «ate werben die fünfgespalten« Srundzeile mV 10, sbr auswärtige Jnsrrenten mit 1b Pfennigen Lerechnet, ReNomezelleSV Pfg. Im amtlichen Teile testet di« zweispal 1'g, Zeile SVP U «»sprech A»schl«tz Nr. 7. Inferatrn-Annahme tiiglich bi« sptleste»« tmrmU1«a* -6 MH«« rrlegrenum.Sldreffe r K » gr »1« Bermmtmachrmg. Nachdem die Behändigung der Stadts1«u«rz<ttel für dar Jahr 1908 erfolgt ist, wird Folgende- bekannt gemacht: 1. Zur Deckung der Bedürfnisse der Ltadtgemrinde Lichtenstein für da» Jahr 1908, soweit diese nicht von sonstigen Einnahmen bestritten werden, wird im laufenden Jahre der durch den Snlagentartf festgesetzte Steuersatz s«chz«h»fach erhoben. L Alle steuerpflichtigen Personen, denen ein Steuerzettrl nicht behändigt worden ist, werden hierdurch ousgefordert, sich «»»erzüglich i« hiestger G-»htfle««rei«»ah«e z» meld«». 3. Der erste Stadtanlagentermtn ist mit de« heutige» Tage fällig und binnen 3 Wochen, längsten« aber bi» zu» 16. Mai df». Jh«. DU bezahlen. Gleichzeitig wird darauf aufmerksam gemacht, laß die festgesetzten Zah. Hmg-termtne pünktlich einsuhalten find, da andernsall- nach Ablauf der für jeden Termin festgesetzten Zahlungsfristen gegen die Säumigen da- Bei treibung-verfahren «ingrlritet werben wird. 4. Etwaige Reklamationen gegen die erfolgte Veranlagung find bi» z«m 13. Mai -f» Jh» schriftlich und gchSrig begründet hier anzubringen. Lichtenstein, am 22. April 1908 D« Stadtrat. BekchUUtMAchrmg. Nachdem da- Ergebnis d«'' Einkommensteuer« sowie Ergänzungtsteuer- Einschätzung für da- Jahr 1908 den Beitragspflichtigen durch Austragung der Steuer-eitel bekannt gegeben worden ist, werden gemäß der in § 46 d«U Einkommensteuergesetze- vom 24 Juli 1900 bezw. der in § 28 de» Eraän« zung-steuergesetztS vom 2 Juli 1902 enthaltenen Bestimmungen, alle Per« onen, welch« hier ihre Steuerpflicht zu erfüllen haben, denen aber die nach >en erwähnten Bestimmungen ausgefertigten Struerzettel nicht haben behän« >igt werden kännen, hierdurch aufgefordert, wegen Mitteilung de» Ein« chätzung-ergebnisfes fich bei der htefigen Stadtsteuereinnahme sofort zu melde«. Lichtenstein, am 22. April 1908 Da» G1«dtr»t Gefunden wurde ein Feuerwehr- 8net. Abzuholrn beim Stadtrat. Sparkasse Hohndorf " unter Garantie der Gemeinde. Geschäftszeit 8—13 und »—« «he täglich. g>^ Einlagen in den ersten 3 Lagen eine» Kalendermonat» werden noch für den vollen Monat verzinst. Die Einlagen werden streng geheim gehalten. Das Wichtigste. * D B Aai'er empfing gestern im Achlleion auf Werst» eine Sondergesandtschait des türkischen Sul tans. * In Frankfurt a. M. b gann gestern der Partei tag der freisinnigen Vereinigung. * Aus allen Teilen des Reiches laufen Meldun- MU Aber große Schneefälle und e h b.iche Kälte «in * Da der Konflikt zwl chen der Italienischen Re WleriMg Und dec Türkei endgil.ig steigestgt ist, lrird die italienische Schiffsdivision nicht erst nach der Sudabai auslaufen. * Gegen den Präsidenten von Guatemala ist ein Bombcnattentat unternommen wordcn. Ter Prä sident wurde nur unwesentlich verletzt. * Nach Meldungen australi cher Blätter soll in Deutsch-Neuguinea an mehreren Stellen Geld gefun den worden sein. LU «1t V»ß «t km »kitt? Die Einführung des Postscheckverkehrs wird der Reichspostverwaltung trotz der Bemessung des zu haltenden Mindestguthabens auf nur 10 > Mark an sehnliche Barmittel zusühren. Allerdings wird, da die Einlagen nicht verzinst werden, niemand sein Konto unnötig hoch anwachsen lassen, es sei denn, daß er in den nächsten Tagen eine größere Zahlung zu leisten hat, die er dann zweckmäßigerweise durch Postscheck begleicht. Immerhin wird die Post mit einer recht bedeutenden Summe rechnen können, über die sie zeitweise nach Belieben weiter verfügen kann. Die „Südwestdeustche Wirtschnstskerrefpoudenz" be merkt dazu. Aehnlich, wie die Reichsbank nicht zu befürchten braucht, daß ihr alle ihre Noten aus einmal zur Barcinlöüng r orgelest we ben und d shalb sich auf die bekannte ein Drittel-Deckung in Metall beschrän ken kann, ähnlich wird die Reichspost nicht zu be fürchten brauchen, daß alle ihre Scheckkunden an dem gleichen Tage über ihr Scheckguthaben anderweit perfügen und Barauszahlung verlang n. Zum min desten kann sie aus 100 Mark von jedem Scheckkunden mit Bestimmtheit rechnen, die ja nicht angegriffen werden dürfen, so lange der Kunde überhaupt seine Geschäftsverbindung mit dem Postscheckamte auf recht erhalten will; und ein „Run" auf die Reichs post ist wohl so gut wie ausgeschlossen Selbstverständlich ist, daß sie einen Teil der ein- , gezahlte« Gelder jederzeit für Barauszahlungen be- ! reit halten mutz, der gewissermaßen den Betriebs- ! fonds bildet. Ein solcher Betriebsfonds wird ihr gegenwärtig bereits vom R iche dauernd zur Ver fügung gestellt, um den Geldpostverkehr aufrecht i zu erhalten. Er betrug noch im Jahre 1898 nur 18 Millionen Mark, reichte aber immer nur sehr , knapp aus und wurde, als man der Post auch die Auszahlung drr Unfall , Alters- und Invalidenrenten übertrug, bis auf 30 Millionen Mark erhöht. Von diesem Betriebssond wild jeder Postanstalt e ne ge- ! wisse Summe überwiesen, und da cs zum Beispiel ' im Deutschen Reichsvostgebiet 33 038 Postanstalten gibt, so kann man nicht g rade behaupten, daß das Betriebskapital, welches jeder einzelnen für ihren Dienst zur Verfügung steht, sehr reich bemcss n jst Natürlich ersolgt jeden Tag ein Ausgleich der Be stände zwischen den Postämtern im R-ichsbankgiro Verkehr, indem diejenigen, bei welchen die Einzah- > lnngen überwiegen, den lleber>chuß an die Reichs bank absührcn, während diejenigen, welche in stär kerem Maße für Auszah.uug n in An p ust genom men worden sind, den Abgang von der Reichsbank ersetzt erhalten. Nur dank diesem so vorzüglich or ganisierten Abrechnungsverkehr ist es möglich, mit d m verhältnismäß g geringen Bet iebskapita! aus zukommen. Tie Reichspostverwaltung wird nun die ihr im Scheckverkehr zufließend.n Bareinzahlung n in erster Linie als Betriebsfonds zu verwenden haben. Man wird zunächst abwarten in ässen, ob der Jufluß so stark sein wird, daß es einer besonderen Zuweisung von Betriebsmitteln aus der Reichskasse gar nickt mehr bedarf, oder ob gar größere Summen noch Über den Bedarf hinaus zur Verfügung stehen wer den. Nach dem llmsang, den das Postscheckmcsen in Oesterreich angenommen hat, k nn man dies wohl erwarten, wenn auch dort die Verhältnisse insofern anders liegen, als eine Verzinsung der Einlagen stattfindet und die Post die Rolle der Svarkasse spielt. Ist ein llebersluß an Geld vorhanden, so wird das Nächstliegende sein, daß die Poü die ver fügbaren Summen der Reichsbank überweiü, welche die Verwaltung der Gelder für Rechnung und Gefahr des Reiches übernimmt und die ve einn hmt n ; in e» unter Abzug einer Vergütung für die entstandene Mühewaltung an die Reichskasse abführt. Der hier ans sick ergebende Gewinn soll dann dafür entschei dend sein, ob die Gebühren für den Scheckverkehr noch weiter herabgesetzt werden können, so daß der Nutzen der Allgemeinheit zu Gute kommt. Deutsches Reick. Berlin. (Türkische Sondergesandschaft. Au« Dienstag vormittag 9 Uhr traf Turkhan Pascha, der Abgesandte des Sultans, an Bord der Sultanjach» Jzzeddin im Hafen von Korfu ein. Er wurde bei sei nem Eintreffen nur von dem türkischen Konsul be grüßt. Um 12 Uhr begab sich der Gesandte des Sultans im Frack und mit seinem uniformierte» G folge ins griechische KönigsMoß. Er wurde zu erst vom König und dann vom Kronprinzen empfan gen. Als der Pascha das Königsschloß verließ, stan den zwei gcriechi che Hoswagen bereit, die den Gesand ten und sein Gefolge zur Landungsstelle brachten. Um 1 Uhr brachten kaiserliche Automobile den Pascha zum Achilleion, woselbst er das Handschreiben des! Sultans überreichte. — (Besuch des Kaisers in Neapel? Dem Mes- sagg.ro zufolge ließ der Kaiser, falls keine polit scken Vorgänge den Plan durchkreuzen, seinen Besuch in Neapel aus der Rückreise von Korfu für Anfana Mai ankündigrn. Es heißt, sowohl die Königin Elena» als die zur Zeit in Afrika weilende Herzogin von Tlosta würden in Neapel mit dem Kaiserpaar zu- saminentceffen. — (Tichnjfche Prüfungsstelle.) Ter ReichSanzcigev veröffentlicht einen kaiserlichen Erlaß aus Messina, den ä. April datiert, nach dem die bisher mit dem R ichsfchatzamt verbundene technische Prüfungsstelle in Zukunft als eine dem Reicksichatzamt unterstellte höhere Reichsbehörde mit der Benennung „Kaiserliche Technische Prüsungsstelle" zu führen ist. — (Zn der Tagung des Wahlvereins der Frei sinnigen Vereinigung erhält das Berliner Tageblatt die nachstehende Mitteilung: Nach Verlauf der gestern in Frankfurt a. M. abgehaltenen Sitzung des Vor standes des WahlvercinS der Liberalen und nack d n vertraulichen Vorbesprechungen der einzelnen Tclc- giertengruppcn erscheint eine Spaltung innerhalb der Partei unvermeidlich. P ose sor Lujo Brentano ans München und der Berliner Stadtverordnete Tr Paul Nathan haben schon vor Beginn der Verhandlungen des Telegierientages ihren Austritt ans der Partei erklärt. Tr. Barth, Herr von Gerlach und ihr näherer Anhang werden diesem Vorgehen voraussichtlich heute folgen, nachdem durch Annahme einer Reso lution, die der Reichste gssraktion das Vertrau n der Mehrheit des Delegiertentag s votiert, kein Arenel mehr darüber gelassen sein wird, daß die parla mentarische Fraktion der Freisinnigen Vereinigung die Blockpolitik fortsetzen wird. — (Gute Dienste.) Wie die Nationalzeitung von unterrichteter Seite erfährt, ist cs dem deutschen Bot-