Volltext Seite (XML)
Früher Wochen- und Nachrichlsvlatt r^z Hm»pt-Juser1ionsorgau 1« «»tsgertchtsbeztrk. »«r»r«itetst- «-»>«« 1908. Sonnabend, den 4. Januar Die Kaffe expediert an jedem Werltage von 8 btt 12 Uhr vormittag« und von 2 bi« 5 Uhr nachmittag«, Sonnabend» von vormittag« 8 bi« nach« mittag 8 Uhr und behandelt alle Geschäfte streng geheim hi« an den ersten drei Lagen eine» Kalrnvrrmonatr« bewirkte» Spar- etnlagn werden sür den vollen Monat oerzinst Schule zn Hohndorf. Die Anmeldung drr Ostern 1908 schulpflichtig werdenden Kinder ist von Mittwoch, de« 8. tt« Freitag, de« 10. Ja»«« nachmittags von 2—4 Uhr im Z-mmer Nr. 2 (Parterre) der Schule möglichst durch dieSltern selbst -u bewirken. Schulpflichtig werden di« Kinder, die bi« Ostern 1908 da« 6. Lebensjahr erfüllt haben. Lus Wunsch können auch solche Kinder ausgenommrn werden die bi« zum 30. Juni da« 6. Leberrjohr vollenden. Dor zu legen rst sür jede« Kind der Imps sch rin, jür nicht in Hohndorf geboren« Kinder außerdem »in« standesamtliche Geburtsurkunde mit pfarramtlicher Lausbescheinigung. Vorstellung der Kinder ist erwünscht. Hohndorf, 3. Januar 1908. Die Sch«ldirettio« Grosser. Ttadtsparkaffe Calluberg vergüt alle Einlagen mit rr. 3 ' Ti«s«S Klatt «rsüPri ibcUo vorher So»»- u»d Fes tag« vvtwwaxi für de« folge»-«» Tag. Btrrt«ljLhrt Bemorpre» 1 Mart bv Pf«»»kor, durch dir Post bezog«« 1 Mark 75 Pkm»kg AtUut Siu»mn» 10 Pfevvio«. - L«P«llu»gr» »«hm« aub«r v«r Sxprdttio» tu Ltcht«st«w, Ziotckauerprrcht Nr. bd all« Karfrrltche» Popa»st»v««, Postbote», fowi« die Nueiriher r»1g«gr». j b»I"o e werd,» d> sLv'xelpotte»« « ruvdzeU« mit tt ür cmtwüntx» IvUltvr«» mit tb Pseuvtp«» d*r«chv«t. NeNvmezeUe 3U Pfg. I« «»Utche» Teil« lostet dl« zw«tspollig« Zette 3V Pfz. ««mrech-Nnschwtz N,. 7. Insrrat«»«Armahm, täglich bi» spttestea« 1» tGe. retegramm^dreffe: Lagblatt. Ageblatt sil HiWns, MU AMNrs, M,rs. Zt. Wt», HäniltÄki, Rmnm, MW, MmÄns, Msti A. MI«s, Ct. Zilti. j St. Wei«, StMWbrs, A»m, Mmeilsti, SMiMl mi AMn» Antsblatt für das ^gl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein Bekmmtmachrmg. Nit Rücksicht aus drn bevorstehenden Rechnung?.Abschluß der städtischen Kass» wrrdrn alle düjenigkn Handwerker, Lieseranten usw., weiche noch Foroungen sür im Jahre 1907 cukgeführte Arbeiten, gelieferte Sachen und bergschen an ein« d«r städtischen Kaffen haben, hierdurch ausgefordert, ihr« Uiechnng«» »«geh<»d, späteste«» aber bi« zum > LV. Januar LSV8 -ur ükzahluug bei dem untrrzetchneten Stadtrate rinzmrichrn. bierbei wird noch bemerkt, daß die Rechnungen sür die einzelne« Kassp getrennt zu halten und alle, auch die kleinste« Beträge, einzu. «chni sind. tichtenfirin, am 21. Dezember 1907. : Der Stadtrat. ! Steckner. Bürgermeister. D Das Wichtigste * Ze Bank von England hat den Diskont Von siben aus sechs Prozent herabgesetzt. * I Samara wurde der Ches der Gendarmerie- verwalrng Oberst Bobrow von einem Unbekannten erschoss«. * Erfolge eines amtlichen Erlasses über die so fortige Lteuererhebung ist es in Bessarabien zu blu tigen Kmpfen zwischen Bauern und Polizisten ge kommet * Dr M o r d a n d e m M a j o r v o u S ch o e n e - beck ir Allenstein hat sich als ein von dem Haupt- mann on Goeben und der Frau von Schoenebeck seit kärgerem gemeinsam geplantes B er brech m herausgestellt. * Wgen des leidenden Zustandes des Angeklagten wurde ne Fortsetzung des Prozesses Moltke- Hard,^ auf Freitag vertagt. sie Smnu« in KtWmrn. Lm»er schärfer spitzt sich der Konflikt zwischen den Fimnzverwaltungen der Emzelstaaten und der Reichsrcgierung in Sachen der Reichsfinanzreform zu. Während die liberalen Parteien die Einführung von dirskten Reichssteuern forderten, erklärten die Einzelstaaten, daß der Mehrbedarf des Reiches aus schließlich durch indirekte Steuern gedeckt werden müsse Hier lag ein vollkommener Gegensatz vor. Fürst Bülow glaubte ihn durch den Vorschlag einer Veredelung der M a t r i k u l a r b e i t r ä g e aus der Welt schaffen zu können. Die Einzelstaaten sollten den Mehrbedarf selbst aufbringen, aber auf Grund einer Matrikularumlage, die nicht nach der Kopfzahl, sondern unter Berücksichtigung der Wirt schaftlichen Leistungsfähigkeit der Emzelstaaten er hoben wird. Aber auch mit diesem Kompromißvor- schlag scheint die Reichsregierung kein Glück zu haben. Schon vor dem Weihnachtsfeste liest sich der säch sische Finauzminister o. Rüger in der Zweiten Kam mer voni Abgeordneten Opitz interpellieren, um eine Gelegenheit zu erhalten, gegen diese „veredelten" Matrikularbeiträge Stellung zu nehmen. Jetzt sind die süddeutschen Finanzminister seinem Beispiel ge folgt. Wie wir schon gestern meldeten, hat in Stutt gart eine Konferenz der Finanzminister aus Bayern, Württemberg und Baden stattgefunden, die sich mit den Reichssteuerfragen beschäftigte. Wenn es zutrifst, was sich die „Nat.-Ztg." melden läßt, io hat das Kleeblatt der Finanzminister gegen die Veredelung der Matrikularbeiträge starke Bedenken geäußert: es neigt dafür zur Einführung einer verbesserten B r a n n t w ein st e u e r, einer Tabak st euer, einer Erbschaftssteuer und einer Wehrsteuer. Zn dieser Form kann allerdings die Meldung der „Nat.-Ztg." nicht stimmen, da eine Erbschaftssteuer nicht erst eingeführt zu werden braucht. Sie be steht vielmehr im Reiche schon seit 1906, könnte also höchstens ertragreicher gestaltet werden. Was sodann die Weh rst euer anbetrifft, so hat gerade Freiherr v. Rheiubaben im Reichstage gegen sie starke Be denken geltend gemacht. Es bleibt deshalb nicht viel anderes übrig als eine höhere Besteuerung von Branntwein und Tabak, kurz, mau käme darauf zu rück, was der Bundesrat von Anfang an wollte, was aber derliberalc Teil des Reichstages nicht will. Tie ganze Erörterung hat sich im Kreise gedreht. Nach alledem ist kaum anzunehmen, daß die Reicksfinanzen in diesem Winter überhaupt noch reformiert werden dürften. Man wird sich wohl oder übel entschließen, die ganze Angelegenheit zu vertagen. Ob aber ge rade den Bundesstaaten, die dann mit unveredelten, aber dafür umso höheren Matrikularbeiträgen rech nen müssen, gedient ist, das ist noch sehr die Frage. Jedenfalls darf man auf die Weiterentwicklung der Reichsfinanzsrage gespannt sein. Deutsches Reich. Berlin. «Neujahrs grüße.! Zwischen dem österreichisch-ungarischen Minister des Auswärtigen Freiherrn v. Aehrenthal und dem deutschen Reichskanzler Fürsten v. Bülow wurden aus An laß des Jahreswechsel sehr herzliche, dem intimen Bündnischarakter entsprechende Grüße gewechselt. Auch zwischen Freiherrn von Aehrenthal und dem italienischen Minister des Aeußeren Tittoni fand aus dem gleichen Anlast ein herzlicher Depeschen- wechsel statt. — (Graf Moltke/, Wie dem „B. T." von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, dürfte Gras Kuno Moltke sofort nach der Nrteilsfällung im Pro zeß Harden reaktiviert werden. Der Kaiser beab sichtige, den Grasen Moltke durch eine ganz beson dere Ehrung auszuzeichnen und ihn aus einen der höchsten militärischen Posten zu berufen. Es soll sich dabei uni eine Stellung in der unmittelbaren Umgebung des Kaisers handeln. — Abwarten! — (Zur Streiklage in Krefeld/ Klack einem Telegramm aus Aachen hat der Arbeitgeber verband der deutschen Tertiliudustrie zu Berlin nnd Aachen nach Kenntnisnahme der jetzigen Streik läge in Krefeld die Berechtigung des Standpunktes der Unternehmerschaft anerkannt und seinem Mitglied?, dem Verbände der Rheinischen Seideuin- dustrie den gesamten Schutz des deutschen Arbeit- zur Verfügung gestellt. — (Wieder ^w ei Ost markverräter 0 Aus deutschen Händen in polnischen Besitz geraten ist das Gut Altkirch im Kreise Stuhm in Westpreußen, das über 790 Morgen umfaßt. Der bisherige Be sitzer Hahn hat es für den Preis von 300000 Mark einem Herrn Gröber verkauft, den die polnischen Blätter als „echten Polen" bezeichnen. Ueber diesen Kauf schwebten bereits Unterhandlungen mit dem Fiskus, die sich jedoch im letzten Augenblicke zer schlugen. Ferner hat der deutsche Besitzer Schand rach sein 193 Morgen umfassendes Gut im Kreise Marienwerder dem Polen Andreas Biernatowski aus Löbau für 80 000 Mark verkauft. Ausland. Paris. (Anzeichen einer Besserung in den deutsch-französischen Beziehungen.) Der französische Botschafter in Berlin, Cambon, der zu kurzem Aufenthalte hier weilte, kehrte am Montag auf seinen Posten zurück, um dem Neujahrsempfang beinc Kaiser beizuwohnen. Er hat sich sehr befrie digend über das erste Jahr seiner Tätigkeit in Ber lin geäußert, inbesondere über die freundliche und entgegenkommende Aufnahme, die er in allen politi- tischen und geschäftlichen Angelegenheiten bei der ReichSregierung gefunden hat. Tie Berliner Luft ist, wie Cambon sich ausdrückte, gauz und gar at- mungsfähig geworden. Jin Ministerium des Aeutze- ren erblickte man darin mit Genugtuung ein An zeichen dafür, daß die feit Beginn des Marokkv-Hau- dels auf beiden Seiten bestandene unbehagliche Situ ation bald vollständig überwunden sein wird. Aus Nah und Fern. Lichtenstein, 3. Fan. l908. *— 20 Grad Kälte. Des Winters harter Schritt geht durch die Lande nnd unter seinem Frost- hanch erstarrt die Erde. ES ist der grimmige Was sermann, der in diesem Monat regiert, und nach den vergangenen Weihnachtstagen, die manche Hoffnung zu Wasser werden ließen, scheint er sein strenges Regi ment für einige (seit beibehalten zu wollen. Toch 20 Grad Celsius, die heute morgen an geschützter Stelle gemessen wurden, ist sür unsere Gegend eine höchst „anständige" Kälte. Wir würden ganz gern etwas davon abgcbeu, denn dabei frieren die Men schenkinder, die Tiere im Walde und auch Mutier Erde, der Frau Holle die Decke nock lucht so dicht gewebt hat, daß ihre Saaten so hohe Kältegrade ohne Nachteil ertragen können. Tie Schlittenbahn fehlt, doch auf der Eisbahu tummelt fick die Jugend, mag auch das Thermometer noch so lies gesunken