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Lichtenstein Eallnberger Tageblatt - - - - — - - - rs Soh»»««^ - - — . Beilage z« Ar. 4. Sonntag, de« 5. Januar 1W8. BekamNmechmeg. All» GrundstückSbesttzrr, welch» mit dem am St. Dezember I9V7 sällig -«wesenen IV. R««te» L«»»i« für da« Jahr 1907 noch im Rückstand» sind, werden hiermit ausgesordert, dieselben «mgehend, spätesten« aber bi« LI. Januar diese» Jahre» a» die hiesige Stadtsteueninnahm« abzuführen. Nach Ablauf der festgesetzten Frist wird da- Mahn« bezw. Zwangs« beitreibung-verfahren «ingeleitet werden. Lichtenstein, am 2 Januar 1908. Der Madtrat. Steckner, Bürgermeister. Fckr. BekartRtmach««g. Mit Rücksicht auf den bevorstehenden Rechnung-«Abschluß der städtischen Kasten werden alle diejenigen Handwerker, Lieferanten usw., welche «och Forderungen für im Jahre 1907 vukgesührte Arbeiten, gelieferte Sachen und verglrichen an eine der städtischen Kosten haben, hierdurch ausgesordert, ihr« Rechnungen umgeb end, spätesten« aber bl- zum 1V. Jaunar LSV8 zur Auszahlung bei dem unterzeichneten Stadtrat« rinzurrichen. Hi«rb«t wird noch brmrrkt, daß die Rechnungen für die einzelne» Kasse» Aetre»»t zu hatten und alle, auch di« kleinsten Beträge, einzu- rechnen sind. Lichtenstein, am 21. Dezember 1807. Der Ktadtrat. Steckner, Bürgermeister. W. Ttadtsparkaffe Lichtenstein. Einlegerguthaben 8000000 Mark, Re ewefonds 480000 Mk Veschästszeit 8—12 und S—5 Uhr täglich GinlegerzinSfutz Einlagen in den ersten drei Tagen eines Kalendermonats werden noch für den vollen Monat verzinst. Gewünschte Rückzahlungen er folgen in der Regel ohne Kündigung und ohne Zinsverlust in beliebiger Höhe. Epiphantasfest. Vielleicht zum letzten Mal« begehen wir in diesem Jahre da- EpiphankaSfest al- besonderen Feiertag, nachdem di« letzte Synode sich mit einer eventuellen Verlegung desselben aus den zunächst folgenden Sonntag einverstanden erklärt hat. Die Entscheidung darüber liegt nun in den Händen der Regierung und de- Landtage«. Dom christlichen Standpunkte au- wäre eS sehr zu beklagen, wenn in Zukunft das Epiphantasfest m Wegfall kommen sollte ist r- doch «in- d« ält«st«n — wo nickt da- älteste — der christlichen Feste und vielen Christen um seines Charakter- al» MissionsfrstrS willen besonder« lieb und teuer. Seine Feier am 6. Januar läßt sich zurückoerfolgen bit in da« erste Drittel de« 2. Jahrhundert«, wo «» zunächst nur im Morgenlande, al« Geburt». und Laustest Christi (Fest der Erscheinung, der Offen, barrng der göttlichen Herrlichkeit) begangen wurde. AlS Taussest Christi allein wurde da« Epiphanias« fest von dem Konzil zu Nicäa (325) kirchlich ange nommen. Seit Papst Leo I. (440-461) wurde der 6. Januar als LaS Fest der Heiden (Erscheinung der Magier au- dem Morgenland«, Matth. 2) g«f«i«rt. Luther nennt da« Fest ein- von der vor« nrhmsten Festen de« Herrn (Pred. von der hl. Lause 1535 und bezieht «« vor allem auf die Lauf« Christi, wenngleich er die Beziehung auf di« Weisen au« dem Morgenland« grtten läßt. So hat die Bedeutung diese« Lage« im Laufe der Jahrhundert« ouschiedtne Wandlung«» erfahren. Aber seit dem Ausblühen der Mission wird der EpIphaniaStag mit seinem Evangelium von den Erstlingen aus der Heidenwett, di« dem Weltheiland huldigen, immer allgemeiner al- da« Weihnacht-fest der Heiden, als da« Missionsfest der Christenheit ge« feiert. Kein Lag im Jahre legt un« da« Werk der Heidenmisston nahe al« der Epiphaniasfesttag, der nn« durch den Mund de« Propheten Jesaja« mahnt: »Mache dich auf, werde Licht. Du sollst öffnen die Augen der Blinden und die Gefangenen au» dem Gefängnis führen, und di« da sitzen in d«r Finster nis, au« dem Kerker." Mission zu treiben, den blinden Heiden die Augen zu öffnen für da- Heil allein in Christo, ihnen da« Licht zu bringen, da« einst EloubrnSboten unseren heidnischen Vorfahren und dadurch auch uns gebracht hoben, ist nicht nur da» Recht, sondern auch di« Pflicht der Christenheit. Das hat der Herr selbst einst den Seinen anbesohlen: Gehet hin in all« Welt und machet alle Völker zu Jüngern. Diese Pflicht den Gemeinden, den einzelnen Christen recht kräftig ins Gewissen zu rufen, ans Herz zu legen, dazu will vor ollem das Epiphanias« fest in unserer Zeit dienen. Und wenn e« wirklich dahin kommen sollt«, daß dir- Fest Hinfort nicht mehr al« besonderer Feiertag gehalten wird, die MissionSfrrudigkeit soll dadurch nicht erlahmen, um so etsriger sollen die Mtssionssreunde sich zusammen« scharen und da« Werk treiben, da« ihnen am Herzen Ü«gt. Wir haben ja die Verh ißung: »Die Heiden werden in deinem Lichte wandeln, und die König« m Glanz, der über dir aufgeht". ALS Rah Md Fer«.. Lichteustei«, 4. Januar, *— Zu» Schutze der Wafserktt»»,»» W«g<» Frost wird folgende« empfohlen: Man be« decke dir Letting mit einer dünnen, gleichmäßigen Schicht ^oon Stroh, Sägespänen oder Gerberlohe. Hierauf legt man eine Schicht faustgroßer Stücke ungelöschten Kalks und darauf wieder ein« dicke« Lage irgend ttne» schlechten Wärmeleiter«. Die erst, «wähnte Schicht hat den Zweck, di« w«tollisch« Lei« kung vor der! Berührung mit d«m ungelöschten Kalk und damit v« einer etwaigen chemischen Einwirkung DU schützen. Eine derartig« Packung schützt d«n Rohr« Kräng drn gänzm Wtntrr hindurch vor drr Gefahr de« Einfrieren« und dem dadurch entstrhrnden Bersten. Diese« Verfahren läßt sich auch anwenden, fobald e« sich um da« Austauen einer Rohrteilstreck« Han« Helt, wenn man sich au« grwifstn Gründen nicht einer freien Flamme bedienen will oder kann. Man braucht nur den Rohrstrang mit ungelöschtem Kalk zu umgeben und dielen mit Wasser zu benetzen. Di« dann sich ergebende Wärmemenge genüg», um da« Wasser in der Rohrleitung aufzulauen. r. Müls«» «t. Jacob. (Schlachtvieh« verbrauch) Im letzten Vierteljahre 1907 wurden geschlachtet: 357 Tiere, nämlich: 1 Ochie, 4 Bullen, 39 Kühe (7 sür die Freibank) und 313 Schwein« (4 der Freibank überwiesen). — (Etngew iesen.) Am 2 d. wwde Herr Lehrer Merker im Beisein de« Schulrorstande« und de« Lehrerkollegium- durch Herrn Sefuldirektor Uhlemann in sein neue» Amt eingewtesen. — (Schulvorstand-wahl.) In der letzten Gemeinderat-sitzung wurden in den Schulvorstand genählt: E Leichsenring undP. Götze, beide Gemeid« älteste, Altan und Artur Scharf und Gemeint «Vorstand Schubert. Neugewählt: GutSb«. sitz» Ernst Windisch und Albin Brunner, Hermann Lahr und Albin Groh, Hou-besitzer. — (Ehrung,) Herr Albrecht Voigt erhielt zufolge 30jähriger treu« Berwaltungde« Fürstlich Schön bürg- Waldenbur gischen Hrnrieitenstistl« hier, vom Fürsten Otto Viktor zu Schönburg Waldenburg am 2. d. rin belobigende« Anerkennungsschreiben und rin srhr wrrtvollr« Ge schenk in Form einer Statue, Lhorwaldsen« segnen« den Christus darstellrnd. Leipzig. (Ein Unfall mit tödlichem Ausgange) hat sich in drr 10. Stunde in drr Moltke« Straße eretgnrt. Drr in drr Kochstraße 14 wohnhafte verheiratrte städtisch« Laternrnwärter Wilhelm Kluge arS Oberschönau bestieg in jener Straße eine Laternrnlriter, um eine Reparatur an der Straßenlaterne vorzunrhmen. Er glitt ob und stürzte auf den Fußsteig, wobei er »ine schwer« Skhirnerscküttrrung erlitt. Nn den Verletzungen ist der Nermste im Krar kenhauS bald darauf verstorben. Allerlei. -s- I« de» Lod. Photograph Hermenau in Elbing hat sich erschrffen. Seine aus Sera auf Be« such dcrt «eilende Braut Tennigkeit Hot einen Selbst« Mordversuch gemocht und sich leben-gefährlich verlrtzt. 1- Dret Per so«»« ertruuke«. Auf dem Hammrich zwischen Tjaklrger Md Breinermoor bei Lehr (OstsrieSland) sind heute nachmittag drei Personen, »in Mcnn und zwti Fraurn, auf d»m Eise keim Schlittschr hloufen etngetrochrn und er« trunken. -si Raubmord. Heute stütz wurde im Hause RcßmLhle Nr. 1 in Hannover Lie dort wohnhafte, k8 Jahre olle Näherin Schulze mit durchschnittener Kehle ousgesundrn. Lie Leiche lag in der Kammer vor dem Bett. Schrank und Kommode standen lffen, so doß man auf einen Raubmord schließen kann. Nähere- muß erst die sofort eingeleitete ge« richtliche Untersuchung ergeben. Der Mord ist an. scheinend in den frt'drn Morgenstunden au-grsühit worden. Segen 4 Uhr wurde von Hautbewohnern ein Mann bemerkt, drr um diese Zeit da- Hous verließ. Bestimmte Anhaltspunkt« über di« Person de« Mörders smo nicht rorhanden. -j- Messerfl^cr. Drr verheiratet« Schloff» Friedrich Brruom au« Halle ist tn der Sylvestre- nacht von zwei Brüte n namen« Rosrnbahn, mit denen er in Streit gl'arm war, auf offener Straße durch Messerstiche io Ichn-er verletzt worden, daß er während des Tran-porte« nach der Klinik verstarb. Die Täter wurden verhaftet. El«« Ma««, «1«« Maa« Man schreibt der F. Z : Di« komische weibliche Angst vor Mäusen und Rauen ist kürzlich tn origineller Weise von englischen Studenten gegen die Frauenbewegung auSgenÜtzt worden. Dir Jrauenstimmrechtl«rinnen hatten eine Versammlung tn Sutton einberufen. Versammelt waren ihrer viele, aber-um Reden kamen sie nicht, denn, o Schrecken, o Grauen, plötzlich wurden einige Mäuse und Ratten in- Lokal geworsen, und statt wohlvo,bereiteter Wahlreden hörte man rur gellende Angstschreie und da« Gepolter umfallend« Stühle. Um das Unglück noch voll zu machen, streute die studierende männliche Jugend Pfeffer, so daß man in dem allgemeinen Genies« nicht einmal mehr sein« eigenen Wort« versteh«» könnt«. Da» war zu viel! Nahezu eine Stund« l«ist«t«n die Frauen Widerstand, aber dann zogen sie all« li»b« d«n W«g in» Freie dem Busenthalt zwischen quietschen den Mäusen vor. So fcheiterte der starke Wille zur Politik on der „philologischen Schwäche" de» Weibe». s Mord. Wie die „Deist, und Wes -Ztg." meld»t, fand heute früh «tn Fuhrmann aus der Straß« Der«nberg—Groß-Berkel die Leiche de» in Derenberg bediensteten Knechte» Friedrich Schneid« mit durchstochener Halsschlagader und einem Dolch stich tn der Brust aus. AIS der Lat verdächtigt ist drr stellungslose Schmi«d»g»selle Dübel, gebürtig au« Lach»m, Kreis Hameln, verhaftet worden, d« mit dem Schneider am Abend vorher Streit ge habt hatte. f Familieudram«. In Velmead (England) tötete drr Major Hrmy CoatrS Philipps seine Schwiegermutter und vtrletzle deren RrchtSauwatt turch Rkvolvrrschüfse lebensgefährlich. Drr Täter war früher Offizier und hatte sich namentlich im Burrnkrirg« glänzend ou-gezeichnet. In der Eh» legte er jekoch große Grausamkeit und Brutalität an den Tag. Er wurde im vorigen Jahre auf Antrag seiner Gattin von ihr geschieden. Damal» bedrohte er «iedrrholt ihr Lrben. Im Dezember vorigen Jahre» drang er in ihr HauS rin und machte einen vergeblichen Versuch, srinr Gattin urck» sich selbst durch Leuchtgas »u töten. Er wurde hierauf vor Gericht auf rin Jahr verpflichtet, den Hausfrieden seiner Frau nicht zu brechen. DaS Versprechen war am Syloestertage abgelaufen. Am Abend waren die Mutter feiner Gattin, MrS. Luc no und ihr Rechtsanwalt Mr. Smith als Gäste anwesend. Al« um Mitternacht Mr». Philipp» die Haustür» öffnete, sprang drr Major in Frack und Mantel au» dem Gebüsch plötzlich auf sie zu und drang in da» Hau» ein. Hier zog er «inen schweren Rriterrevolorr hervor und feuert« d«r hrrbeigreilten Mutter der MrS. Philipps ins Gesicht und dem Rechtsanwalt Smith in die Hüfte. Der Revolver war mit dehn baren Kugeln geladen. Lie beiden Attackierten stürzten sofort brwußlo» nieder. MrS. Philipp» rannte schreiend davon und sprang in einen Schrank unter der Trepp«. Der Mörder solgte ihr nach und schrie: »Die» ist Deine letzte Lhar ee!" Er ergriff die zu Tode erschrockene Frau, hielt ihr den Revolver vor k aS Gesicht und feuerte. Seltsamerweise ging die Kugel fehl. MrS. Philipps stürzte jedoch bewußt los nieder, und der Major jagte sich, offenbar in drn Glauben, daß er auch seine Gattin r un getötet habe, eine Kugel durch Len Kopf. Er blieb sofort tot. Dir ganze Schreckenstat ereignete sich im Hand umdrehen. MrS. PhilppS blieb gänzlich unverletzt. f Englisch eEudpolarexpeditio». Wie Lon doner Blätter auL Christchurch in Neuseeland be richten, ist Leutnant Shackleton von dort abgesegett, um den Südpol zu finden. Der Plan de» er gltschen Forscher« geht dahin, den ersten Teil der gesährli. «n Reise mittels des Dampfer» „N.mrod" zurückzulegen. Drr „Nin,.oo" bleibt dann in einem EiShafrn, «ährend Shackleten und seine Begleiter den Versuch unttrnehmrn, mit Automobilen und Schlitten den Südpol zu erreichen. Shackleton glsubt im Falle etm« E.folgeL im August 1809 zurückkehren zu können. f Groß«» Diebstahl In drr Gold waren- fabrik von Hugo Boehm in Schwäbisch.G-münd wurden Goldsachen, Ringe, Uhrketten und Nadeln im Wert« von 40 000 Mark von Einbrechern geraubt.