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bindung mit den Transportgittern zur Bild ung der Stöcke zeigt Fig. 2 im Auf-, Fig. 3 im Grundriss (mit Weglassung der Trieb räder). a sei die Transmission, von welcher aus die Einrichtung angetrieben wird. Ein offener Riemen treibt von hier auf das Vor gelege b an der Decke des über I-Balken gewölbten Mischungslokales. Von hier wird zunächst der Ballenbrecher A so angetrieben, dass seine Hauptaxe c 550 Rev. pro Minute macht, um von Walze IV aus mit Rück wärtsübersetzung bis nach Walze I für das Zufuhrgitter zu treiben. Letztere macht nach der Räderüber setzung (Fig. 1) 6,5 Rev. pro Minute, was bei einem Durchmesser der Walze I mit Gitter von 100 mm eine lineare Geschwindigkeit des Gitters z von 2 m pro Minute ausmacht, während das untere horizontale Auslaufgitter z x bei 150 Rev. der Gitteraxe eine lineare Geschwindigkeit von 47 m pro Minute hat. Die Schildwände h für die beiden verticalen Gitter z 2 und.? 8 (Fig. 2) sind an den Seitenschilden A des Ballenbrechers befestigt, während sie oben an der Decke in leichte schmiedeiserne Seitenwände mit Gussrähmchen übergehen, welche in gusseisernen Bügeln k liegen, die ihrerseits an den U-Eisen l festgeschraubt sind, welche in den I-Trägern der gewölb ten Decke bequem befestigt werden können. In diesen Seitenschilden i sind alle Axen m—m 7 der horizontalen Transportgitter z i —z"‘ an der Decke gelagert. Der Antrieb der Transportgitter z x bis z 7 erfolgt so: Vom Vorgelege b aus treibt ein Riemen auf das zweite Vorgelege d, welches, mit Voll- und Leerrolle versehen, abstellbar ist. d treibt einerseits mittelst der Doppel seilrolle e auf die Rolle g, welche das Steig gitter z 2 antreibt, z 2 treibt auf z 3 mit 46 er Stirnrädern, e treibt durch ein zweites Seil auf die Doppelrolle f und diese abwärts auf die Seilrolle h (Fig. 2) am unteren Horizontal gitter, aber, weil auf der ersten Gitteraxe fest, auch zugleich das Horizontalgitter z i . Die Seilrollen haben alle gleichen Durch messer, so dass alle diese so angetriebenen Transportgitter dieselbe oben berechnete li neare Geschwindigkeit von 47 m pro Minute haben und zwar incl. aller weiteren Gitter an der Decke, da diese, wie gleich gezeigt wird, ohne Uebersetzung getrieben werden. Andererseits treibt das Vorgelege d durch conische Räder r r 1 die Längsaxe p, welche ihrerseits durch je ein conisches Räderpaar r 2 r 3 , r 4 , r 8 , r e r 7 die erste Gitteraxe eines jeden, der Decke entlang führenden Horizontalgitters z 8 , z 8 , z 7 treibt. Die Zähnezahlen all dieser Räder sind gleich auf gleich. Man will nun durch Anordnung von mehreren getrennten Gittern z 4 , z 8 , z 3 , z 7 be zwecken, eine beliebige Anzahl verschiedener - Stöcke, oder auch nur einen beliebigen der selben mischen zu können. Das wird durch folgende Vorrichtung ermöglicht: Die Längsaxe p treibt die Gitteraxen g 1 , q 2 , q 3 der Transportgitter z 6 , z 6 , z 7 durch je ein conisches Räderpaar an, so dass alle Gitter bei eingerückten conischen Rädern im Sinne des Pfeiles sich bewegen. Die Lücke zwischen je zwei an einander stossenden Gitter enden ist dann so klein, dass keine Baumwolle hindurch kann. Sie wird also vorwärts ge trieben bis an’s Ende des Gitters z 7 . Hier fällt sie abwärts und bildet- den Stock IV. Soll z. B. Stock II gebildet werden, so wird die Gitteraxe q 2 parallel zu ihr selbst nach links verschoben durch eine Vorrichtung, be stehend aus der Zahnstange s, Fig. 3, welche vorn das Lager für die Gitteraxe q 2 trägt, ein Stirnrad t, Schneckengetriebe u, conische Räder v und Kettenrad w. In letzteres greift eine endlose Gelenkkette ein, die bis Hand höhe auf den Boden reicht. Die gleiche Vor richtung, nur ohne Kette, befindet sich auf der anderen Seite des Gitters (t 1 , s 1 ). Wird nun mittelst der Kette das Rad w gedreht, so geht die Gitteraxe q 2 je nach der Dreh richtung vor- oder rückwärts. Im letzteren Falle rückt das conische Rad r® aus r 4 aus, das Transportgitter z 3 steht still, und die Lücke zwischen z 5 und z a wird so gross, dass die Baumwolle vom letzten laufenden Gitter z® abwärts fällt und den Stock II bildet. Da die beschriebene Ausrückvorrichtung sich auch bei q 1 und q 3 befindet, so kann jeder beliebige der vier Stöcke für sich ge bildet werden. Eine andere Combination zur Bil dung mehrerer neben einander liegender Stöcke I bis VI zeigt Fig. 4 im Grundriss. Dem Brecher A wird die rohe Baum wolle übergeben. Sie steigt zwischen den Gittern B und B 1 aufwärts und läuft auf dem Horizontalgitter B 2 an der Decke nach vorwärts. Ist dann Gitter B 4 ausgerückt und das unmittelbar unter B 2 und B i befindliche Quergitter B 3 läuft in Pfeilrichtung nach Stock VI, so fällt die Baumwolle auf B 3 und bildet den Stock VI. Mittelst des Doppelge triebes r kann die Axe b in entgegengesetzter Richtung umlaufen und das Quergitter B"’ nach dem Stock I hin dirigirt werden. (An trieb durch die Seilrollen c, d und e.) Ebenso können die Stöcke II, III, IV, V angesetzt werden durch Ein- oder Ausrücken der betr. Getriebe. Mittelst der ausrückbaren Doppel getriebe r 1 , r 2 können die Quergitter B®, B 7 stillgestellt oder vor- oder rückwärts laufen gelassen werden. Bemerkt muss hier werden, dass, nament lich bei Anordnung von Quergittern an der Decke, das Mischungslokal hoch genug sein muss (5 m Minimum), wenn die Stöcke noch eine ausgiebige Höhe bekommen sollen. (Schluss folgt.) "Wölber©i. Der Werth der Doppel-Jacquardmaschine. Wenn ich es unternehme, hier den Werth der Doppel-Jacquardmaschine zu beleuchten so hat die Veranlassung dazu ein jüngst er schienenes Buch gegeben, welches den Titel Streichcr’s preisgekrönte , veränderliche ebmuster führt. Das darin beschriebene Verfahren, „228 verschiedene Muster ohne Kosten mit einem einzigen Kartenmuster zu weben“, ist von der Züricher Seiden-Industrie- Gesellschaft, wie auch von der dortigen Web schule mit dem ersten Preise gekrönt worden. Nachdem, was ich aus den nicht überzeugend geschriebenen Erläuterungen nebst Zeich nungen herausfinden konnte, besteht das Ver fahren darin, dass mit zwei verschiedenen Musterkarten, die ursprünglich für Querkante (nebst Eckstück) und für Mittelstück (nebst Längskante) geschlagen wurden, ein zwei facher Austausch stattfinden soll. Es ist dabei von einer gewöhnlichen 600r Jacquardmaschine die Rede, die z. B. für jede der genannten vier Figure itheile 300 Kett- und Schussflächen erzeugen könnte. Besteht diese Maschine aus 50 Reihen (zu 12 Platinen), so würden, da immer zwei Figurtheile gleichzeitig erzeugt werden, jedem derselben 25 Reihen zuzuweisen sein, und diese beiden Theile würden zusam men eine Kartenkette von 300 Blättern er fordern. Die beiden übrigen Figurtheile be- nöthigen zusammen eine eigene Kartenkette von wieder 300 Blättern. Der zweifache Aus tausch kann, wie folgt, stattfinden: a) die für Mittelstück und Längskante ge ¬ schlagene Kartenkette wird für Querkante und Eckstück ver ¬ wendet, und die für Querkante und Eckstück ge ¬ schlagene Kartenkette für Mittelstück und Längskante; b) die für Querkante und Eckstück her ¬ gestellte Karte wird für Eckstück und Querkante vor gelegt, und desgl. die für Mittelstück und Längskante her gestellte Karte für Längskante und Mittelstück. Ausserdem können mit nur einer der beiden Kartenketten alle vier Figurtheile gewebt wer den, wenn z. B. für Querkante nebst Eckstück die Karten in gewöhnlicher Weise und diese dann für Mittelstück nebst Längskante um gekehrt vor den Cylinder gelegt werden: 0 3 ö ° I 1 O Q E o Da gewöhnlich die 600r Jacquardmaschinen 51 Reihen enthalten, so muss für die ge nannten Zwecke die 26. Platinenreihc (die innere Reihe der grösseren Hälfte) aus der Maschine entfernt werden Aus Alledem ergeben sich folgende neun Muster-Zusammenstellungen (s. erste Serie): S bedeutet die Schuss- oder Querkante, E bedeutet das Eckstück, T bedeutet den Tisch oder das Mittelstück, K bedeutet die Kett- oder Längskante des Originalmusters. Jedes dieser neun Grundmuster kann weiter hin und vielseitig verändert werden: durch Umwandlung eines oder mehrerer Figurtheile mittelst untergelegter Grundkarten, welche auf die Cylinderseiten befestigt werden u. s. w.