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klappen, wobei die Haspelachse beim Ver lassen des unteren Hebelarmes sich wieder selbstthätig in das Lager des oberen Armes legt. Um das Oel verdeckt zu halten, ist der End- und Lagerzapfen der Haspelachse von einer Buchse umgeben, in welche das Oel durch ein kleines Loch eingeführt und durch eine am inneren Ende eingedrehte Rinne am Auslaufen verhindert wird. Diese Buchse hat nach aussen zwei seitliche Zapfen, welche sich in entsprechende Vertiefungen der La gerung am Hebel einlegen und somit ver hindern, dass sich die Buchse dreht, während der Haspelzapfen darin frei rotirt; eine Vor oder Rückwärtsverschiebung, somit ein Ab gleiten der Buchse vom Haspelzapfen kann nicht eintreten, weil eine von aussen einge führte Schraube in eine auf dem Zapfen ein gedrehte Rinne eingreift und jede Verschie bung der Buchse verhindert. Es ist leicht zu erkennen, dass die Handhabung dieser Hebel-Vorrichtung eine äusserst einfache ist; die beiden Arme fallen stets auf jeder Seite in ihre richtige Lage, da ihre Wirkung eine gegenseitig von ein ander abhängende ist; die mit dem Haspel zapfen verbundene Lagerbüchse ermöglicht eine gute Oelung und verhindert doch das Beschmutzen der Garne, weil dieselben in keiner Weise mit Oel oder Schmiere in Berührung kommen. Der Lagerbolzen des Hebels ist ebenfalls derart angebracht, dass kein Oel herauslaufen kann. Diese, allen Anforderungen entsprechende, Abnahme-Vorrichtung zusammen mit der so liden Construction und sorgfältigen Ausfüh rung der neuen Weifen wird gewiss die Auf merksamkeit eines jeden Spinners auf sich lenken und ein neues Zeugniss von der Leistungsfähigkeit und Rührigkeit der be kannten Firma Brooks & Doxey in Man chester ablegen. Gefraiste Nitschelhosen für Spinnereien. Eine für den Spinnereibetrieb sehr wich tige Neuerung bilden die der Firma J. Kaul- hausen & Sohn in Aachen unter No. 39 838 patentirten gefraisten Nitschelhosen. Die Erfinder haben es sich zur Aufo-abe gestellt, dem Uebelstande des Glattwerdens, welcher sich bei den bisher bekannten glatten’ gerippten etc. Hosen nach einiger Zeit des Gebrauchs einstellte, abzuhelfen. Das Glatt werden der Hosen wirkte dadurch sehr un angenehm, dass der Faden auf der glatten Stelle der Hose hin- und hergeschoben wurde, wodurch derselbe nicht rund, sondern platt wurde. Die gefraiste Hose legt sich, ihrer ganzen Breite nach, fest und gleichmässig um die Walze und braucht deshalb nicht übermässig straff angezogen zu werden; die Hosen leiden weniger und die Maschine geht leichter. Hier durch wird ein bedeutend besserer Reibeffect erzielt, es kann ein grösserer Hub des Ex centers genommen werden und die Fäden laufen nicht zusammen. Es ist nicht zu be fürchten, dass die gefraisten Hosen weniger besser nitscheln, wenn die angefraisten Stellen sich voll Schmiere setzen; im Gegentheil tritt dann eine noch intensivere Nitschelung ein, weil die nitschelnde Oberfläche der Hose nun mehr aus zwei verschiedenen Bestandtheilen (der härteren Lederstelle und der weicheren, mit Schmiere ausgefüllten Fraisestelle) besteht. Die gefraisten Hosen sind für jedes Ma terial, vom feinsten bis zum gröbsten, und für jede Continue, auch mit Federapparat, vortheilhaft zu verwenden. Bekanntlich sind bei letzterem System gerippte Nitschelhosen nicht verwendbar. Die Nitschelung der ge- Iraisten Hosen bleibt, wie die Erfinder be richten, von Anfang an bis zum totalen Ver schleiss der Hose dieselbe und ist stets gleich mässig. Diese Neuerung, von der wir vorstehend eine Abbildung geben, dürfte sich einer sehr beifälligen Aufnahme zu erfreuen haben, da die Erfindung thatsächlich einem grossen Uebelstande Abhilfe verschafft, der sich be sonders in heutiger Zeit, wo zum grossen Theil minderwerthiges Material verarbeitet wird, unangenehm und störend bemerkbar macht. —n. Kratzenbeschlag von William Walton in Denton. D. R.-P. No. 63865. Die Neuerung besteht darin, den Karden beschlag nicht wie bisher direct auf die gusseisernen Deckel, sondern zunächst auf einen Streifen von dünnem Metall oder auf ein anderes geeignetes Material zu heften, welche Streifen ihrerseits zur Befestigung des Karden beschlages auf den gewöhnlichen gusseisernen Deckeln der Krempeln dienen. Der Hauptvortheil der neuen Deckelbe kleidung liegt darin, dass die Streifen mit dem Kardenbeschlag mit Metallrücken oder Rücken aus anderem Material fertig zum Gebrauch verschickt und ohne Weiteres mit telst der Klauen oder mittelst Niete oder dergleichen auf den gewöhnlichen Eisen deckeln befestigt werden können, wenn diese eine Neubekleidung benöthigen, ohne dabei die Deckel aus dem Arbeitsraum der Ma schine herausnehmen zu müssen. lieber Vorbereitungsmaschinen für Baumwolle. Von Ingenieur O. B. Eine sehr wichtige, weil fundamentale, Operation mit der Baumwolle ist das Mischen derselben, welches in den meisten Fällen beim Ansetzen des Baumwollstockes geschieht, immer aber dann, wenn das Rohmaterial nur aus einer oder aus zwei ähnlich beschaffenen Baumwollsorten besteht. Beim Mischen verschiedener Sorten ist die Methode sehr empfehlenswerth, bei welcher jede einzelne Sorte für sich am Baumwollstock gemischt und dann die Zusammenführung der verschiedenen Sorten als Watte am Batteur vor sich geht, indem man dort eine Anzahl Watten über einander durch die Maschine lässt, die zusammen gleich sind der Anzahl der Summanden des Mischungsverhältnisses und deren Zahl für jede Baumwollsorte dem Mi- schungsverhältniss entspricht. Hier wird dann das Mischungsverhältniss genauer inne ge halten als beim Mischen am Stock, weil die einzelnen Watten, wenn der Batteur eine zu verlässige Regulirung hat, gleichmässig wer den. Das Mischen nach dem Cardirungspro- cess hat dieselben Vortheile für exacte Doublirung, dazu noch den Vortheil, dass hier die für die einzelnen Baumwoll-Sorten benützten Garden genau nach den Eigen schaften der betr. Baumwollen eingestellt werden können. Dieses Mischungssystem kommt heute, weil dem veralteten Canal system für Garden zugeordnet, nicht viel mehr zur Anwendung. Bei Anwendung des einen oder des an deren dieser Mischungssysteme aber muss die Baumwolle vorher auf dem Stock gemischt werden; Man bringt eine Anzahl Baumwoll-Ballen in’s Mischungslokal, legt sie neben einander und schneidet die Emballage auf. Es wird nun der zum Ansetzen des Baumwoll- Stockes bestimmte Quadratinhalt am Boden des Mischungslokales mit einer etwa 1 bis l’/ ä dem hohen Baumwoll-Schicht aus dem ersten Ballen gleichmässig belegt; auf diese kommt eine gleich starke Schicht des zweiten Ballens u. s. f. Beim Abnehmen der Baum wolle vom Stock wird dieselbe in vertiealen Schichten mittelst eines geeigneten Stahlwerk zeuges abgehackt, und man hat in jeder weg genommenen Lage die vorgeschriebene Mi schung vertreten. Diesem Mischen beim Ansetzen des Stockes muss, wenn man nicht den Oeffnungs- maschinen zu viel und theilweise unverdau liche Arbeit aufladen will, ein Verzupfen der durch die hydraulische Presse auf der Plan tage in die Baumwolle gebrachten, fest zu sammenhängenden Klumpen vorausgehen. Diese Arbeit wurde bis vor Kurzem immer von Hand gemacht, und ist in diesem Fall zeitraubend und unzuverlässig. Diesem Uebelstand hilft eine Maschine ab, welche seit einigen Jahren vielerorts eingeführt ist und nebst dem Lösen oder Brechen der Baumwollklumpen auch den Transport der vorgearbeiteten Baumwolle auf die Stöcke besorgt, der Ball en brech er. Der Ballenbrecher mit vier Paar Walzen, welchem die Baumwolle aus den Ballen auf gelegt wird, zieht erstere zwischen vier auf einander gepressten Walzenpaaren derart aus einander, dass die Klumpen gelockert die Maschine verlassen und so den Weg selbst thätig zur Bildung der einzelnen Stöcke neh men. Fig. 1 zeigt die Einrichtung eines solchen Ballenbreehers. a ist das Zufuhr gitter, construirt wie jedes andere, das, über zwei Gitteraxen b und c mit je drei Rollen geführt, der ersten Zahnwalze d die aufge legte, dem Ballen entnommene Baumwolle zuführt. Diese Walze, aus Gusseisen mit schmiedeiserner Axe, hat auf der ganzen Oberfläche regelmässig vertheilte gerade Zähne mit vierkantigem Querschnitt, oben annähernd in eine Spitze zulaufend; ihre Richtung ist decentral, wie bei der Stachelwalze der Opener-Zuführung, damit die von ihnen mit genommene Baumwolle auf der hinteren Seite wieder abgegeben wird. Ihre Umfangsge schwindigkeit ist gleich der unter ihr liegen den Gitteraxe b, und der Abstand beider be trägt, bei zusammengepressten Lagerbacken e und 10 mm. Es ist nämlich die Gitter axe b in einem gusseisernen geschlossenen Backen /' gelagert, der am unteren Ende einer vertiealen Geradführung des Maschinenge stelles aufruht. In der gleichen Führung