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m. b. H.) ffest), nach» zg derselben. as. ufsstelle irr tglieder sieht av Wetzel, itt. 'M, zureichen. Ikv zur ege: r. schwarz auger- hbürsten, lystier- immi, eter, agen, wämme, adeseife, Seesalz, Nalz, ein, tragbaren klerackv- kennungs- st wieder r 2 Noo., W. ?». vor svx »üvbokstr. WMMckMWN Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Mi Tageblatt sii Hilüns, Mit, VmÄ«s, Mns. ZtWa, HckMnt Mail, Mirski, viimmsdls, MaÄWis, 8t. 3M 6t. Wist 6tiilnins, Am, Memilsa. SiMM ui BWei» Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk . ——— L4 Jahrgang. —— »tr 254 Sonntag, vev 30. Oktober ^7.""?!?" 1904. Dieses Blatt erscheint täglich (nutzer Sonn- und Festtags) nachmittags für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfg., durch die Post bezogen 1 Ml. SO Pfg. Einzelne Nummern 40 Pfennige. — Bestellungen nehmen autzer der Expedition in Lichtenstein, Zwickauerstratze 3S7, alle Kaiserlichen Postanstalten, Postboten, sowie di« Austräger entgegen. Inserate werden die fünfgespaltrne Grundzeit« mit 10, für auswärtige Inserenten mit 15 Pfennigen berechnet. 2m amtlichen Teil kostet di« zweispaltige Zell« 30 Pfennige. — Jnseraten-Annahme täglich bis spätestens vormittags 10 Uhr. Politische Nrwdschau , i.tselrt Reick» * Seme Majestät der König haben dem Kgl. Leibärzte, Geheimen Rat Professor vr. Karl Ludwig Alfred Fiedler das Prädikat »Exzellenz" Allergnädigst zu verleihen geruht. * Die militärische Disziplin ist und mutz streng sein, Verfehlungen gegen sie werden strengstens geahndet. In dem folgenden Falle aber wird man mit dem Ver urteilten doch Mitleid haben. Vom Berliner Kriegsge richt wurde der Reservist Ernst Sachse wegen Achtungsver letzung vor versammelterMannschastzuzweiWochen strengem Arrest verurteilt. Er hatte kein Brot mehr, besaß auch kein Geld, um solches zu kaufen, und äußerte nun beim Gewehrputzen: »Wie ist denn das, gibts heute noch kein Brot? Ich habe ja schon zwei Tage keins be kommen. Wenn man rn Zivil seine Steuern zahlt, hat man doch nicht nötig, beim Militär Hunger zu leiden. Als ich von zu Hause wegging, habe ich 6 Mark zahlen müssen, und wenn ich heimkehre, muß ich Weeder welche zahlen. Ich bin doch nicht gekommen, um Hunger zu leiden!" Das Gericht selbst bedauerte, den Angeklagten für seine unüberlegten Worte bestrafen zu müssen. * Keine Prügel in den hessischen Schulen. Nach einer Verfügung des hessischen Ministeriums, Abteilung sür Schulangclegenheiten, haben die Bestimmungen bezüglich der Disziplinar- mittel in den Schulen des Großherzogtums eine Aenderung dahin erfahren, daß fortan als Strafe nur noch „Verweis" und „Arrest" über unbotmäßige Schüler verhängt werden dürfen, Die körperliche Züchtigung kommt dagegen gänzlich in Fortfall Der Arrest soll jedoch die Dauer von 5 Stunden nicht überschreiten. Oesterreich. * General Gripenberg, der Kommandeur der mandschurischen Armee, reist am 22. November nach dem Kriegsschauplätze ab. * Die Entlassung des österreichischen Finanzmi msters und des Handelsministers ist durch kaiserliches Handschreiben vollzogen worden. Rußland. "Petersburg. Es bestätigt sich, daß der Zwischenfall in den Gewässern von Hull durch ein internationales Schiedsgericht entschieden werden wird und daß die in Betracht kommenden Seeoffiziere zu diesem Zwecke ausgeschifft werden. Frankreich. * Die große Mehrzahl der Pariser Blätter tritt in dem englisch, russischen Zwischenfall so warm für Rußand ein, daß die jüngste französisch- englische Annäherung darüber in die Brüche gehen dürste. Einige werfen England vor, es mißbrauche Rußlands gegenwärtige üble Lage, um politische Ec- Pressung zu üben. Andre sagen, England würde ein Verbrechen begehen, wenn seine Flotte versuchen sollte, dem russischen Ostseegeschwader den Weg zu verlegen. Der erste Kanonenschuß würde ganz Europa in Brand stecken. "Musterhaften Patriotismus be weist in allen Heerfragen die französische Kammer. Der Budgetausschuß derselben hat dem Kriegs minister seine über den Voranschlag zum Knegs- budaet 1905 um 13 620 000 Franken hinausgehen, den Mehrforderungen einstimmig bewilligt. Da der Voranschlag schon 3 Millionen mehr enthält als im vorigen Jahre (ohne Nachtragskredite), so ist das im ganzen ein Mehr von 16 620000 Franken. Der Ausschuß ersucht den Minister außerdem, der Mo dernisierung der Forts seine Aufmerksamkeit zu widmen. Amerika Aus der Weltausstellung in St. Louis hat Deutschland verhältnismäßig die meisten Preise er. halten. Von 2200 Ausstellern wurden 1720 prä miiert. Der deutsche ReichSkommiffar für die Welt, ausstellung, Geheimrat Lewald, der preußische Kultus minister Dr. Studt, Professor Schmitz, die Ober- bürgermeister von Dresden und Frankfurt a. M., sowie die Doktoren Kestner und Wagner erhielten goldene Medaillen. Die meisten Prämiierungen ent fielen auf Amerika, Japan steht an dritter Stelle. Bulgarien. * Türkische Soldateska hat in zwei bulgarischen Grenzorten Plünderungen und Mordtaten begangen. Die Regierung hat in Konstantinopel Beschwerde erhoben. Aus Stadt »ad La»d LieSlenftet», 29. Oktober. * — Am Montag feiert die protestantische Kirche das bedeutsame Fest der Reforma tion, die Erinnerung an den 31. Oktober des Jahres 1517, an welchem Doktor Martin Luther seine 95 Thesen an die Türe der Schloßkirche zu Wittenberg schlug. Diele kühne That des glaubens starken Mannes legte den Grundstein nicht nur zum gewaltigen Bau der evangelischen Kirche, sondern auch zu einer fi eieren segensreichen Entwickelung des gesamten staatlichen und wirtschaftlichen Lebens, der Literatur und Kunst. Erinnern wir uns drum dankbar dieser durch die Reformation dem ganzen Volke geaebenen Segnungen besonders in gegen wärtiger Zeit, die so schnell vergißt, und feiern wir solchen Sinnes drum auch das ReformationSfest als ein evangelisches Voksfest, als eine Erinnerungsfeier, die zu weiterer Arbeit im Geiste Luthers und des Evangeliums mahnt, und gedenken wir nicht zuletzt dabei auch in Liebe und Treue des Mannes, dessen mächtiger Geist dem Leben Deutschlands sein Ge präge gegeben bis auf diesen Tag, des Mannes, so mutig als demütig, so stmk als gläubig, dem auch diejenigen, welch sein Werk nicht verstehen oder gar bekämpfen, mehr sür ihr Geistesleben zu danken haben, als sie selber es ahnen. Unsere Zeit lebt von seinem Erbe. "— Das Kirchenkonzert am Reformationsfest findet, wie auch in dem Inserat der vorliegen den Nummer ersichtlich, nachmittags l/zT Um statt, worauf wir, um etwaigen Irrtümern oorzubeugen, hierdurch noch besonders Hinweisen. *— Kirchen-Konzert. Wir weisen auch an dieser Stelle ganz besonders auf das zum Refor mationsfest nachmittags ^5 Uhr in hiesiger Kirche stattfindende Konzert hin. Zur Aufführung kommt das Oratorium ,.G u st a v Adolf". Ein Besucher, welcher der Vorprobe für dieses gewaltige Oratorium beigewohnt hat, schreibt n. a.: „Ich war Überwältigt von der Größe des Eindruckes und bedauere jeden, der sich diesen Genuß entgehen läßt!" Diese Worte, von einem Musikoerständigen ausgesprochen, werden hoffentlich ihre Wirkung nicht verfehlen. Wir machen gleichzeitig noch darauf aufmerksam, daß die Kirche vor 4 Uhr nicht geöffnet wird, um den Besucher« das unnötige Warten zu ersparen. * — Nach dem Kirchenkonzert am Reform«» tionKfeft findet im Saale des Goldnen Helm noch ein geselliges Beisammensein statt, zu dem die Konzert besucher freundlichst eingeladen sind. Die nächste öffentliche Sitzung des KreiS- anSschnffeS findet am Mittwoch, den 9. November, nachmittags 1 Uhr, in dem Sitzungsfaale der Kgl. Kreishauptmannschast zu Chemnitz statt. * — Das für die LV. Sächsische Pferdezucht- Lotterte (Ziehung am 6. Dezdr.) in Ostpreußen ange- kauste Pferdematerial ist bereits in Seidnitz eingetoffen und findet bei allen Freunden des edlen Halbblutes ungeteilten Beifall. Die am nächsten Sonntag, den 30. Okiober stattfindende Ausstellung wird in interessierten Kreisen Gelegenheit geben, die Pferde eingehend zu be- sichtigen. Infolge des Umstandes, daß dre angekauften zur Zucht geeigneten Stuten weder tragend, noch gedeckt sind und sich daher auch als Gebrauchspferde erweisen werden, selbst diejenigen glücklichen Gewinner eines Pferdes, welche eine direkte Verwendung für ein solches nicht haben, einen guten Erlös bei der bescheidenenen Anlage von 1 Mk. für ein Los erzielen. Die übrigen Gewinne bestehen aus Jndustriegegenständen und zwar aus goldenen und silbernen Taschenuhren, Reisekoffer und Taschen, Sättel, Zaumzeuge, Reife-, Schlaf- und Pferdedecken u. s. w. — Lose d 1 Mark sind durch die Tageblatt-Druckerei (Otto Koch) zu beziehen. * — Der Kanarienzüchter-Vercin zu Mülfei» St. Jacob hält heute Sonntag, den 30. Oktober, im Weiß'jchen Gasthof seinen Herbstball ab. - r. Mülsen St. NiclaS. Am 5. Dezbr. d. I. findet im Heyderfchen Gasthof Gemeinderats wahl statt und zwar vormittags von 9 bis 12 Uhr für Ansässige und nachmittags von 3 bis 6 Uhr für Unansässige. Es scheiden aus die Herren Gutsbes. Heinrich Dietel, Hermann Ludwig und Bernhard Rudolph, der durch Berkaus seines Grundstücks bereits ausgeschiedene frühere Hausbesitzer Paul Reußmann und der Weber August Bahner. *— K. Neudörfel. Der hiesige Turnverein begeht Montag, als zum ReformationSsest, die Weihe seiner neuerbauten Turnhalle in einfacher aber wür diger Art und Weise. Nachmittags 3 Uhr findet Turnen sowie die offizielle Weihe der Halle statt, woran sich abends 6 Uhr ein gemütlicher Kommers mit turnerischen und theatralischen Aufführungen in Thieles Gasthof anschließt; darnach Ballvergnügen. Turner und Freunde der edlen Turnsache sind hier zu herzlich willkommen. Die Bürgermeisterstelle in Zwickau soll alsbald wieder besetzt werden. Bewerbungen müssen bis 15. November beim Stadtverortnetenvorster, Bau meister Wolf, daselbst eingereicht werden. Der Ge halt beträgt 7500 Mark und steigt in drei Pausen von je 3 Jahren bis 9000 Mark. In Zwickau lehnten die Stadtverordneten einen Antrag aus ihrer Mitte ab, den Rat zu ersuchen, er möge die Staaisregierung um Abschaffung des sächsischen Bußtags und des HohenneujahrStags ersuchen. OelSnitz i. V In der am 25. d. M. abge haltenen Sitzung des Kirchenoorstandes wurde Herr Hilfsgeistlicher Egert auS Thurm als Diakonusgewählt. Aus dem Vlbtale Durch die anhaltenden Regengüsse der letzten Tage sind dem Elbstrom bedeutende Wassermassen aus dem gesamten Strom gebiete zugeführt worden. Es dürfte diesen Nieder schlägen ein Wafferwuchs von 50 Zentimetern zu danken sein. Gerichts-Zeitung Leipzig. Zu sechs Monaten Festungshaft ver urteilt wurde vom hiesigen Kriegsgericht der Haupt mann und Kompaniechef im 179. Infanterie-Regi ment, Martin Oskar Pank, der unter der Anklage - der Mißhandlung und vorschriftswidriger Behand lung Untergebener stand. Die mehrstündige Ver handlung, zu der eine Anzahl Reservisten geladen waren, sand gemäß Z 283 der Militärstrafgerichts.