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die Einleitung deS Prozesses veranlaßt: Im Jahr« 1900 starb in Neapel Giovanni Antona-T ravrsi, der ein vermögen von mehrerenMil« lionen sein eigen nannte. Er hinterließ drei Kinder: eine Tochter, die Herrn Tit- toni geheiratet hatte, und zwei Söhn«, Kamilla und Giannina, die Leide als Drama, tik«r zu Berühmtheit gelangt sind. Die Uebe» raschung und die Enttäuschung der beiden Brüder war nicht klein, als ihnen bei Eröffnung deS Testa mentes ihres Vaters gesagt wurde, daß sie enterbt seien, und daß der Sohn ihrer Schwester Bice Universalerbe sei. Kurz vor dem Tode des alten Giovanni Antona-Traversi hatte ein gewisser Giuseppe Raffaelli dem Dichter Kamilla Antona-Traversi, der stets in Geldverlegenheit war, mehr als 100000 Lire geliehen; als Sicherheit ließ er sich einen Teil der väterlichen Erbschaft seines Schuldners verschreiben. Auch er war natürlich sehr betrübt, als er plötzlich erfuhr, daß der Schuldner von seinem Vater nichts zu erwarten hatte; um wenigstens einen Teil seines Geldes zu retten, wandte er sich an Herrn Tittoni, der damals Landrat von Perugia war, und schlug ihm einen Vergleich vor. Herr Tittoni erklärte jedoch, daß er sich um die Angelegenheiten seines Schwagers nicht kümmere. Kurze Zeit darauf kam Tittonie als Landrat nach Neapel und der Geld verleiher Raffaelli rückte nun mit schwerem Geschütz vor. „Wenn Sie", so schrieb er an Tittoni, „von dem angebotenen Vergleich nichts wissen wollen, werde ich nachweisen: 1. daß Sie Ihren Schwieger vater durch Gift aus der Welt gebracht haben; 2. daß das Testament gefälscht oder mindestens ungiltig ist, da der Erblasser in dem Augenblicke, wo er seinen letzten Willen kundgab, nicht mehr im Vollbesitze seiner Geisteskräfte war." Statt zu antworten, erhob Tittoni gegen Giuseppe Raffaelli und dessen Helfer sh elfer Klage wegen versuchter Erpressung. Die Strafkammer von Neapel sprach jedoch die Angeklagten frei und das Neapeler Appellationsgericht b e st ä - tigte das Urteil. Am 6. April 1903 wurde jedoch das Urteil der Berufsinstanz wegen eines Formfehlers aufgehoben, woraus die Sache zur endgültigen Entscheidung an das Appellationsgericht von Potenza verwiesen wurde. Die öffentliche Meinung in Jialien ist nicht auf der Seite des Herrn Ministers. Man findet es sehr sonderbar, daß der verstorbene Millionär seine beiden Söhne zugunsten seines Enkelsohnes enterbt hat; es soll sich um Machenschaften handeln, die das Gesetz nicht bestraft, die aber ein ehrlicher Mann weit von sich weist. Rußland * Die Russische Telegraphenagentur ist ermöch. tigt, die von mehreren englischen Blättern als angeb lich aus Odessa stammende und in einer anderen Version von einem sozialistischen Blatte in Ktakau verbreitete Nachricht, auf dem Bahnhofe von Barono- witzy wäre, als der kaiserliche Zug diese Station passierte, ein gegen den Zaren gerichteter Anschlag verhindert worden, für durchaus erfunden zu er klären. Die Falschheit einer derartigen Nachricht, die sich bei jeder Reise des Zaren zu verbreiten pflege, gehe aus den beiden Versionen hervor. Nach der ersten wäre der Schuldige verhaftet worden, nach der zweiten besitze die Polizei keinerlei den Schuldigen betreffende Auskunft. Marokko. * Der Sultan von Marokko hat einen Vertrauten, Mo hamed e! Tast, Bruder des marokkanischen Finanzministers auf eine Europareise geschickt, bei welcher auch Deutschland berührt werden soll. Uebcr den Zweck dieser Reise ist noch nichts näheres bekannt; vielleicht handelt es sich um einen Pumpversuch. Amerika. * Erfolg deutscherArbert. Die Regierung von San Salvador hat zur Einrichtung einer Staats druckerei einen Bevollmächtigten nach Europa gesandt mit dem Auftrage, die für diese Druckerei-Einrichtung nötigen Maschinen ausschließlich bei deutschen Maschinen fabriken auszuwählen Das zeigt wieder, welches große Ansehen die deutsche Industrie im Auslande genießt. Der rusfisch japauische Krieg. London, 10. Okt. Meldungen aus Mukoen bestätigen, daß erfolgreiche Vorpostengefechte der Russen bei Jantung, südöstlich von Mukoen und Hialokhedzi stattgesunden haben. Kuropatkin er greift die Offensive. Am Hunfluß fanden mehrere Treffen statt. Eine Schlacht bei Mukden steht be vor. General Kuroki bemüht sich, zahlreiche Truppen um das Gebirge zu führen, um die Russen nach Tieling zurückzudrängen. London, 10. Okt. Aus Wladiwostok wird das Erscheinen von KamimuraS Flotte nahe der Küste gemeldet. Einige russische Kauffahrer sind bereits abgefangen worden. Die Schiffe „Rossija" und „Gromobai" sind wieder seetüchtig und kampf fähig, während der „Bozalyr" noch kampfunfähig ist. Petersburg, 10. Okt. Gerüchtweise ver lautet, daß die mandschurische Armee auf der ganzen Linie die Offensive ergriffen hat. Die Avantgarde soll die Eisenbahn zwischen Kukio und Fental ge nommen haben. Man besitzt bis jetzt noch keine Bestätigung dieser Nachricht. London , 10. Okt. Aus Liaojang wird gemeldet: Keineswegs besteht für die Japaner der Befehl, ihr Bor- dringen emzustellen und die Wmtnquartiere zu beziehen. New york, 10. Okt. Der Poftdampfer „KalchaS", der von Tokama nach England übet Japan und China fährt, wurde von russisch«« Kriegs schiffen angehalten und nach Wladiwostok gebracht, wo die russischen Behörden die amerikanischen Post säcke öffneten und viele Briefe zurückhielten, angeb lich weil in ihnen viel für Japan wertvolle Infor mationen enthalten sein sollen. Die Dampferagenten benachrichtigten sofort die Bundesregierung. Ärr« Stadt »ad Laird Lichteaüei«, 10. Oktober. * - Der Obstbauverei« Lichtensteiu-Callnberg und Umgebung hielt gestern in dem schön dekorierten und mit der Büste Sr. Maj. König Georgs geschmückten Saale deS Ratskellers seine erste Obstschau bez. Oostausstellung ab. Wenn man auch ansangS nur die Absicht hatte, die Schau lediglich für Mitglieder abzuhalten, so b»dingten eS doch die Verhält- nisse, dieselbe der OeffenUichkeit zugängig zu machen Und d ß man damit den richtigen Weg eingeschlagen, bewies der zahlreiche Besuch von Interessenten aus nächster und weiter Umgebung Lichtensteins, dessen sich die Schau zu erfreuen hatte. Der Vorsitzende des Vereins. Herr Rentier Fritz Seydel, der sich um das Zustandekommen der Ausstellung ganz hervor ragend bemüht und betätigt hat, eröffnete dieselbe um 3 Uhr unter herzlichen Begrützungsworten an den Vertreter der Stadt, Herrn Stadtrat Arends, die Herren Kantoren Leucht und Fischer, sowie Gärlereibesitzer Mähder, welch letztere Huren in entgegenkommendster und liebenswürdigster Weise daS schwierige Feststellen der Namen der ausgestellten Obstsorten übernommen hatten. Mit dem innigen Wunsche, daß diese erst Schau dem Obstbau und der Obstpflege zu Nutz und Frommen gereichen müßte, schloß Herr Seydel seine Er- öffnunqeansprache. Die Ausstellung selbst bot ein wunder volles, bezauberndes Bild. In schönster Uebersicht u -d äußerst geschmackvoll arrangiert, lachten sozusagen die zahlreichen Früchte, einfachster und feinster Sorten, dem Auge des Be schauers entgegen. Die Vergleichs-Sortimente aus den Baum schulen der Freiherr!, o. Fnesen'schen Garten-Direktion Rötha, und der Herren I. G. Gerhardt, Sahlis b. Kohren, Paul Hauber, DreSden-Tolkewitz, und C. W. Mietzsch-Dresden- Niedersedlitz machten im allgemeinen einen hochinteressanten Eindruck. Wir unterlassen eS, auf die einzelnen Ausstellungs objekte einzugehen, soviel können wir aber, nach Ausspruch von fachmännischen Urteilen, seststellen, daß jeder einzelne Aussteller mehr oder weniger bestrebt gewesen ist, in der Hauptsache nur schöne Sorten zur Schau zu stellen. Sämtliche Besucher waren einmütig in dem Urteil, daß dem jungen Verein volle Anerkennung gebührt sür sein Unternehmen. Möge der Obstbauverein, der mit gestern den Beweis seiner Lebensfähigkeit erbracht hat, auch in Zukunft sorlsahren, sich der Pflege der Oöstbaumzucht zu widmen und du:ch Veian- staltung von belehrenden und geselligen Abenden seine Mit glieder eng aneinander zu schließen, damit er immer mehr und mehr erstarke. Jedenfalls, das ist wohl schon heute zu sagen, wird im kommenden Jahre wiederum eine umfangreiche Obst- Ausstellung veranstaltet werden, die sich hoffentlich auch eines zahlreichen Besuches erfreuen wird. * — -ä. Einen würdigen und fröhlichen Ver lauf nahm das gestern abend im Saale des Hotels „Goldner Helm" stattgefundene diesjährige Stiftungs fest des hiesigen Konsumvereins „Haushalt". Das hierzu feingewählte Programm bot den zahlreich erschienenen Mitgliedern und Gästen reiche Ab wechslung. Die verschiedenen einzelnen Nummern, u. a. 2 Einakter: „Nur zum Spaß" und „Kleider machen Leute" und mehrere Couplets, kamen effekt voll zur Aufführung und wurden mit größtem Bei fall ausgenommen. Besondere Anerkennung verdient die Verteilung der verschiedenen Rollen unter die Dilettanten. Die Zwischenpausen wurden ausgefüllt durch unsere bekannte und gurbewährte Stadtkapelle unter persönlicher Leitung ihres Direktors, Herrn Warnatz. Nur gutgewählte Piecen kamen den An wesenden zu Gehör und brachten der Kapelle wohlverdientes Lob. Nach dem ersten Konzertstück ergriff der Vorsitzende des Vereins, Herr Menz, das Wort und hieß die werten Anwesenden herzlich willkommen. Der nach dem Konzert und Theater folgende Ball wurde noch ausgeschmückt durch einige humoristische Vorträge von feiten des Herrn Schürig, welcher es so recht verstand, die Lachmuskeln der Festteilnehmer ganz gehörig in Bewegung zu setzen. Erst in den späteren Morgenstunden gedachte man an den Heimweg, denn die echte Kameradschaft und Eintracht, welche, trotz der gewaltigen Mttglieder- zahl, in dem Konsumverein „Haushalt" herrscht, konnte die Anwesenden schwer trennen und dürfte wohl Jeder sein Vergnügen gefunden haben. — Der gesamten Verwaltung aber für das so schön arrangierte Fest und für ihre Mühe und Arbeit gebühret alle Ehre! * — Vom BSlk-rfchlacht Nationaldenikmal Der Bildhauer Prof. Behrens in Breslau, der mit der Ausführung des Kolossal-Reliefs für die Stirnseite der monumentalen Freitreppe beauftragt war, ist augen blicklich dabei, dasselbe am Denkmal Bauplatz in einer großen Halle aufzustellen. Am 18. Oktober sollen von staatlichen und städtischen Behörden und von Kreisen, welche die Aufgabe des Deutschen PatrioteabundeS be sonders förderten, die bis jetzt fertig gestellten Arbeiten unter Führung des Herrn Prof. Bruno Schmitz und gleichzeitig auch das Modell besichtigt werden. Wie bekannt, werden die Kosten des Denkmals zum Teil durch eine Lotterie beschafft, deren 6. Ziehung vom 29. November bis 3. Dezember d. Js. erfolgt. Lose ü 3 Mark sind beim Deutschen Patriotenbund in Leipzig sowie hier m der Tageblatt-Druckerei (Otto Koch), Zwickauerstraße, zu haben. * — KleitreMahnnngetr an die Hausfrauen Wenn meine lieben Leserinnen die erste Zelle überfliegen, steigt ihnen gewiß eine kleine Unmutsblutwelle zu Kopfe Mahnungen an die Hausfrauen sind von unnöten, die können Sie gefälligst für sich behalten, lieber ZeitungS- mann! Aber Pardon, gnädige Frau, ohne Ihnen nahe treten zu wollen, bleibt eS btt meine« Mahnungen. kommcn zu räumen und die Schlüssel dem Besitzer oder Hausmeister zu übergeben. So lauge er dies nicht ge tan hat, setzt er den Mietsvertrag soct und muß den Mietpreis weiter bezahlen. Fe.ner hat der Mierer die GerichtSzeituug. Leipzig. Gin« Lücke im Satz war von Bedeutung bei einer Anklage gegen den Redakteur der fosflald Diese Zeitu bracht, welä in Ratibor Fortbildung . war nun dl Lehramt in zier werde k eine Lücke i biet. Der j Unteroffizier fehlende Wo Breslau ha jener Zeitun durch ein V fei „habe wegen Belei Der Angekla eir gelegt. 2 hoben und Vorinstanz Widersprüche Köln. Groschke, der, sucht ermordet hat, zum Tode. „O, das ihn lebhaft, „ kuriert morde lieben, ohne kommt von reimen und Phantasie wer mal eine qu finden. Einm „Das Lie denn unsere L müsse sich in j ran zu begeisti Unter so! dahin. Augus wie er es in kanntschaften modernen Fori Geist Raketen. August schaut jedem Scherze, — Zu schnell Die Besitzerin wie einem alte dem Coupä uli August ab Male so recht, in eine Unbeka Namen gefragt ihr, das ihn m Wie freute sah! — Am den schönen E ihm ausgewähl sei und daß es und er ein Par August wc als möglich k>cc Len Mutter bei heiraten könne, ein, „sie macht das schadet doä Hände über de e i n s", seufzte 365 und wenn DaS wären ne geht nicht!" — ihr dann das Le Weibes führen und für die Kü blieb dabei, „do gebens bewies > s«i ; sie blieb Ingrimm gegen förmlich aufhals, Augusts St, -j- U«d schwinden eil tag mit dem sich entfernt Lehörden del Unteroffiziers, Förster vom Nr. 132 in seine Wohnui neuer Bursche Donnerstag manns aus, Reiter miede stoßen ist, r Wäldern der Bursche, viell Pferde auf u noch l icht feil st Sonde» Christensen aus sehentsich zwei i yehaU n hatte. c << Humoreske Beschluß der nur von 600 Personen besuchten Partel- versammlung vom 29. September, in welcher der Volks- zcitung wegen ihres Weiterspinnens des Südekum- Skandals ein Tadelsvotum ausgestellt worden war, wieder aufgehoben. Die Redakteure Jäckh und Mehring, welche sich in der Versammlung verteidigten dürften nunmehr in ihren Stellungen verbleiben. Meerane. Schwere Folgen hatte, wie erst jetzt bekannt wird, eine Personenverwrchselung ge legentlich der am oorvergangenen Sonntag im „Tivoli" des benachbarten Seiferitz abgehaltenen Tanzmusik. Der Arbeiter Reimann war mit einem anderen in Streit geraten und beabsichtigte, sich dafür zu rächen. Als der andere sich nach den Hof begab, ging Rei mann diesem nach und lauerte ihm an der Tür auf. Da kam plä tzlich der 19 Jahre alte Spinnereiarbeiter Heins zur Tür herein, den Reimann, in der An nahme, es sei der Erwartete, mit einem stocke derart auf den Kopf schlug, daß Heins besinnungslos zu sammenbrach und ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Der Schwerverletzte, um dessen Leben man besorgt ist, lag tags darauf noch ohne Besinnung darnieder. Reimann wurde am Donnerstag, als er sich eben zur Flucht rüstete, von der Gendarmerie verhaftet und ins Amtsgericht eingeliefert. Aus Glaucha« berichtet das „Tageblatt": Recht übel kam ein hiesiger Restaurateur an, der am 27. Sept, in später Nachtstunde einem ihm nur oberflächlich bekannten j ingen Mann aus Meerane sein Fahrrad zur Heimfahrt borgte. Zwar hatte letzterer das Versprechen gegeben, das Rad am nächsten Tage zurückzu bringen, doch Roß und Reiter kamen nicht wieder. Dem Wirt verging schließlich doch die Geduld und er stellte in Meerane Nachforschungen an, mußte aber zu seinem Schieck erfahren daß der junge Mann zwar dort auf hältlich gewesen, seit ca. einer Woche aber verschwunden sei. Von der Polizei wird nun eifrig nach dem Schwindler, einem auS Hannover gebürtigen Roßschlächtergehilsen R, gefahndet. Wie dem „Annaberger Wochenblatt" vom Bürgermeisteramt in Preßnitz in Böhmen mitgeteilt wird, ist der flüchtige Mörder Josef Hahn am 7. Oktober früh zu seinem Onkel Kleebauer in Preßnitz gekommen. Er ist sofort zur Anzeige gekommen und mittags 12 Uhr von der Polizeibehörde in Haft genommen worden. Auf Anordnungdes Bürgermeisters wurde er dem Bezirksgericht überwiesen. ES werden sich nun Auslieferungsverhandlungen nötig machen. Adorf. Der Viehhändler Gräßel will nach einer Anzeige in der Nacht zum Mittwoch auf der Straße von Adorf nach Leubetha angefallen und um 1300 Mk. beraubt worden feien. Also erstens: Noch luat der Lrrbsthimmel sxpmdlich darein, noch prangen Feld uny Hm» im Laube, da denken Sie ^jcht an den Wins«. Der kluge Man» baut vor. Nicht zu starke Huffmingen" setz«» auf das Portemonnaie Jhif«S Herrn Gemahls bezüglich der Wintergarderobe, diesmal wird da- Wodegerechte sehr teuer zu stehen kvmmen.' Darum, wo «ine Hoffnungen waren, gibt's hernach auch ktine Enttäuschungen. Ich denke, Sie stimmen mir bei, liebe Leserin. Der Winter steht vor der Tür! Heizung und rechte Winterlleidung bleibt die Parole, daneben die Kartoffel- und Obstein- nahme. Immer muß Hausväterchen tief genug in jemen Geldbeutel greifen, wenn er allen An forderungen gerecht werden will, ganz selbstverständ lich kommen die Sorgenfalten als eine unnötige Zugabe, darum liebe Hausfrau bringe Du sie hinweg. Zwei Wörtlein schon können viel erreichen. Sparen und praktische Kleidung, dazu Sonnenschein im Ge sicht und der Unmut des Hausvaters schwindet, ihm erscheint alsdann der Winter nicht nur als der ge- fürchtete treue Freund, nein auch daS Anheimelnde eines traulichen Heims bringt er mit. Für die traulichen Stunden im Kreise seiner Lieben bringt jeder gern ein Opfer, wächst doch aus der Heimstätte des Hauses die Kraft für den Kampf des Lebens. We: im Wettlaufe unserer Zeit siegen will, muß stark sein. Nur Lebensmut und Lebensfreude ringen sich durch. Diese Faktoren erhaltet euren Männern, ihr lieben Hausfrauen, durch treue Sparsamkeit. *— Wie mutz eine Wohnung übergeben werden? Diese zeitgemäße Frage, die angesichts der Umzugszeit aktuell »st, ist vom Reichsgericht folgender maßen beautwoitet worden: Wenn es in den Miets verträgen heißt, daß der Mieter die Wohnung so zu übergeben habe, wie sie von ihm übernommen worden sei, so ist dies immer mit dem Zusatz za verstehen, „soweit sie nicht durch ordnungsmäßigen Gebrauch ab genutzt oder abgewohnt ist". Der Mieter hat nur allen, durch unpflegliche Behandlung verursachten Schaden zu ersetzen. So hat er u. a. abgerissene oder mit Schmutz und Fettflecken besudelte Tapeten reparieren zu lassen; verlorene Schlüssel müssen durch neue ergänzt werden. Dagegen hat er für avgelaufene Dielrn, durchgebrannte Osenplatten, schadhafte Schlösser und Türklinken nicht Lufzukommca. Nur wenn sie durch gewaltsames oder fahrlässiges Behandeln ruiniert sind, muß sie der Mieter in stand setzen. Der Mieter hat d e Wohnung voll- Wohnung gereinigt, d. h. besinrein zu übergeben. Leipzig. Eine von 2000 Personen besuchte so- zialdemgkraniche Parteivccsammlung billigte die prin zipielle Haliung der ,L ipzigcr Volks zeilung" in der Südekum-Angelegenheit und erklärte die bekannte Notiz über Südekum durch die an den Parteitag gesandte Erklärung für erledigt. Mit dieser Resolution ist der