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Bahn sehr schlecht, «uropatkin ist infolgedessen aus die 180 000 Mann, welch« er um Liaojang unter seinem Befehl hat. angewiesen. Er will jedoch die Japaner angretfen, sobald er die verlangten 120 Geschütze erhalten hat. Petersburg. 26. Aug. «ine Depesche KuropatkinS, welche bisher in Rußland noch nicht veröffentlicht worden ist, meldet, daß seine Armee die Offensive ergriffen hat. Paris, 26. Aug. Kurokis Armee beaann vorgestern gegen den linken Flügel der Kuropatkinschen Armee vorzugehen. Der Brigadegeneral Fuschima führte ein starkes Detachement Infanterie mit mehreren Bataillonen Kavallerie gegen die von Kuropatkin östlich von Liaojang ausgestellten Truppen. Man erwartet für morgen eine Ausdehnung des Gefechts, eventuell das Eingreifen Okus, dessen Arme« noch bei Anschantschang lagert. Wien. 26. Aug. Nach einer hier einge. troffenen Meldung bestätigt es sich, daß die Japaner am Morgen des 21. d. M. das Fort 5 eingenommen hätten. Dasselbe wurde aber am Abend von den Ruffen zurückerobert. Falls es den Japanern ge lingen sollte, diese» Fort dauernd zu besetzen, so ist der Fall von Port Arthur unvermeidlich. London, 26. Aug. Ein Telegramm aus Schanghai berichtet, daß die Japaner bis unter das Fori 5, das wichtigste von Port Arthur, eine Mine gelegt haben. London, 26. Aug. Nach einem Telegramm aus Tschisu haben die Japaner sich der Forts Drachen und Hahn bei Port Arthur bemächtigt. London, 26. Aug. Die Russen haben Liao jang verlassen und haben sich in Antung verschanzt. Schanghai, 26. Aua. Offiziell wird be stätigt, daß auf direkten Befehl des Zaren der russische Vertreter in Schanghai die Kreuzer „Askold" und „Grosowai" hat desarmieren lassen. Der Zar hat an die Offiziere und Mannschaften der beiden Schiffe ein Glückwunschtelegramm gesandt, worin er denselben seinen Dank für ihre treuen Dienste ausspricht. ÄrrS Stadt und La«d 8i<!hte»steia, 26. August. *—Von den durchVerordnung desMinisteriums des Innern am 1. Juli d. I. im Königreich Sachsen angestellten Gewerbeaufsichtsbeamtinnen traf heute die des Regierungsbezirkes Chemnitz, Fräulein Zeißler, hier ein zur Revision solcher gewerblichen Betriebe, in denen Kinder beschäftigt werden. — Denjenigen Arbeitgebern, die dem Reichsgesetze vom 30. März 1903, betr. die Kinderarbeit in gewerb lichen Betrieben, bis jetzt wenig oder gar keine Be. achtung geschenkt haben, sei deshalb dringend empfohlen, zur Vermeidung der für Zuwiderhand lungen ausgeworfenen, sehr hohen Strafen den durch das Gesetz für sie begründeten Verpflichtungen umgehend nachzukommen, besonders aber die Zeit der zulässigen Beschäftigung streng einzuhalten. *—*** Die diesjährige Hauptversammlung des Glauchauer Ephoratvereins für kirchliche Musik findet am Mittwoch, den 7. September 1904 in Waldenburg statt nach folgender Tagesordnung: 1. Nachm. ^5 Uhr Kirchenkonzert vom verstärkten Kirchenchor unter Mitwirkung von Frl. Elisabeth Uhlig, einem Soloquartett, Herrn Organist Richter und der städtischen Kapelle (Leitung: Herr Kantor Uhlig; Programme an den Kirchtüren); 2. Im An schluß daran: Versammlung im Ratskeller: a) Ge schäftliches, b) Gründung des geplanten Orgelrevi- Enterbt Roman. Nach dem englischen frei bearbeitet von Klara Rheinau. 43. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) Sie gab keine Antwort — die schweigsame Figur regte sich nicht — er konnte den Ausdruck in ihren Zügen nicht lesen. „Ich habe mich gesehnt, Sie glücklich zu machen, Ihr Leben heiter zu gestalten. O, mein süßes Lieb, geben Sie mir die Erlaubnis hierzu! Sie sollen keinen Kummer, keinen Schmerz mehr kennen, wenn Sie mich lieben wollen." Jetzt blickte sie ihn an und er sah, daß Tränen in den stolzen, dunklen Augen glänzten. „Ich liebe Sie," sagte sie innig. „Ich wußte es anfangs nicht, konnte die sonderbare Veränderung, die über mein Leben gekommen, nicht verstehen. Ich schrieb das neue, ungekannte Gefühl dem Umgang mit lieben Freunden, dem Aufenthalt in diesem friedlichen Hause zu. Jetzt weiß ich, daß eS die Liebe war." „Mein Liebling," rief er, „wie glücklich machen Sie mich!' „O, hören Sie mich," sagte Vivien mit weicher Stimme; „ich liebe Sie von ganzem Herzen, aber ich kann nie Ihre Gattin werden." - Lord St. Just blickte in äußerster Verwunderung zu ihr auf. „Und warum nicht?" fragte er. „Weil ich Laneewood nicht verlaffen kann. O, versuchen Sie nicht, mich zu überreden. Ich weiß alle«, waS Sie sagen, was Sie raten könnten. Ich weiß auch, daß die meisten Mädchen eine Heirat auch ohne Liebe als Erlösung aus einem Heim, wie das meinige, betrachten würden. Ich kann mich nicht stonsverbandeS, e) zwanalose Aussprache über prak tische kirchenmusikalische Magen. , * — Vielfach herrscht di« irrige Meinung vor, daß die Oder- und Treppeukamp»« erst vom 1. Syrtembrr oder gar vom 1. Oktober ab gebrannt werden müßten, «s muß dies aber bereits nach Eintritt der Dunkelheit geschehen. Da vor 8 Uhr schon völlige Dunkelheit gegenwärtig herrscht, so können sehr leicht Unglücksfälle durch Unterlasten der Beleuchtung entstehen. Dieses vollständig falsche Sparsystem kann dem Schuldigen insofern teuer zu stehen kommen, als er für derartige Fälle haftbar gemacht und bestraft wird. * — Eine Steigerung der Teifeup reise ist infolge der Erhöhung der Preise für Rohmaterialien zu erwarten. Auch die durch die Einstellung der Schiffahrt bedingten Bahnfrachten mit ihren höheren Kosten tragen zu dieser unwillkommenen Verteue rung bet. * — Feuerwehrverbandstag 1« Werdau. Aus Anlatz des nächsten Sonntag, 28. August, in Werdau stattfindenden Feuerwehrverbandstages wird die Staats bahnverwaltung an genanntem Tage folgende Sonder- züg« mit 2. und 3 Klasse von Hohenstein-Ernstthal nach Werdau in Verkehr bringen: Hinfahrt ab Hohenstein- Ernstthal vorm. 7,50 Uhr, ab St. Egidien 8,2 Uhr, ab Glauchau 8.16 Uhr, ab Mosel 8,28 Uhr, ad Oberrathen- bach 8,33 Uhr, ab Zwrckau Bhf. 8,44 Uhr, ab Lichten tanne 8,55 Uhr, in Werdau 9,3 Uhr Vorm. Rückfahrt ab Werdau abends 9,26 Uhr, in Lichtentanne 9,35 Uhr, in Zwickau Bhf. 9,45 Uhr, in Oberrothenbach 9,58 Uhr, in Mosel 10,3 Uhr, in Glauchau 10,14 Uhr, in St. Egidien 10,26 Uhr, in Hohenstein-Ernstthal 10,36 Uhr abends. In Glauchau findet der letztgenannte Sonder zug Anschluß nach der Muldentalbahn. Gewöhnliche Fahrkarten berechtigen zur Benutzung der Sonderzüge. * — Bei den Pioniere» hat sich der Stand an Leutnants derart gehoben, daß für diese Waffe bis aus weiteres außeretat mäßige Vizeieldwedel nicht mehr bewilligt werden können und die Einreihung der z. Z. vorhandenen außeretatmäßigen Bize- feldwebel in etatmäßige Stellen erfolgen muß. * — Mülsen St. Jacob. Am 13. Oktober wird der Obst- und Gartenbauveretn hier eine Ansstellung mit Preis verteilung abhalten. — Nächsten Sonntag und Montag begeht der Männergesangverein Liedertafel sein 40. Stiftungsfest an dem auch Gesangvereine aus Zwickau, Glauchau und Calln- berg teilnehmcn werden. * r. Mülfe« Tt. Niclas. In Anerkennung seiner großen Verdienste um das hiesige Schlltzen- wesen wurde der Bäckermeister Richard Krauße zum Ehrenmitglied der Schützengesellschaft ernannt und ihm aestern in seiner Wohnung durch das Direktorium der Schützengesellschast ein Diplom unter entsprechender Ansprache überreicht. — Kommenden Sonntag hält der hiesige Turnverein im Restaurant zur Turnhalle sein Schauturnen ab. *— O Mülse« St. Michel«. Der hiesige Frauenverein hat unter der umsichtigen Leitung seiner Vorsteherin. Frau Pastor Schneider, im letzten Be richtsjahr 87 Personen unterstützt, 28 Armen eine Weihnachtssreude bereitet. 96 Portionen Essen und 52 Viertel Kohlen und andere Gaben verteilt. Die Miedgliederzahl ist auf 88 gestiegen. Die Ausgaben beliefen sich auf 300,05 Mk. An Beihilfen erhielt er von der Bezirksleitung 40 Mk. Möge er weiter wachsen, blühen und gedeihen! Ein lebhaftes Für und Wider wird sich demnächst in Leipzig um die Frage entspinnen, ob das alte, durch Hierony mus Lotter erbaute Rathaus umgebaut werden oder überhaupt verschwinden soll. Die Stadtverordneten werden sich mit der Angelegenheit beschäftigen und voraussichtlich den Umbau be schließen, der allerdings beträchtliche Kosten verursachen wird- Zwickau. In dem neuen Pöhlauer Schachte der Gewerkschaft „Morgenstern" in Reinsdorf, mit dessen Abteufen am 3. September 1900 begonnen verheiraten, weil mein Vater die Eyre seines Hauses in meinen Händen ließ. Wenn ich es verlaffe, wird es ganz zu Grunde gehen, fürchte ich." „Aber Sie können so wenig tun, meine Vivien — und Sie leiden sehr. Wenn Sie dem Uebel steuern könnten, würde ich Sie nicht hindern, aber Sie sind ganz machtlos." „Ich weiß es leider nur zu gut," seufzte sie. „Es ist, wie Sie sagen, aber trotzdem muß ich aus harren. Glauben Sie, Lord St. Just —" Er unterbrach sie. „Sie haben gesagt, daß Sie mich lieben, Vivien; nennen Sie mich nicht Lord Just. O sagen Sie „Adrian". Sie war zu ernst, zu würdevoll, um die an mutige Schüchternheit zu affektieren, mit der andere Mädchen diese Worte ausgenommen hätten. Sie fuhr in ihrer einfachen Weise fort: „Glauben Sie, Adrian, daß ich jemals glücklich sein könnte, wenn ich meiner Liebe nachgeben und als Ihr Weib die Szene so vielen Unglücks ver lassen würde — Glauben Sie es?" »Ich hoffe — ja, ich glaube es," erwiderte er. „O, niemals! Ich bin auch jetzt nicht glücklich, aber ich habe das Bewußtsein, daß ich meine Wicht erfülle, dem letzten Wunsche meines sterbenden Vaters gehorche. Ich kann Lancewood nicht verlaffen." Lord St. Just begann einzusehell, daß sie in vollem Ernst sprach. Er war in Verzweiflung bei diesem Gedanken. „Vivien, Sie können doch nicht wirklich die Ab sicht haben, Ihr ganzes Leben dieser Ehimäre von Pflicht zu opfern — diesem krankhaften Gefühl, daß Sie für die Ehre Ihres Hauses nötig seien? Eie können nicht die Absicht haben, unser Beider Glück dieser zum Opfer zu bringen?" wurde, ist bei YA Meter Teufeln SMBWWtz Flöz vsn guttr Keschaffenh« aMesahEn rshH«e Dje «schloffen« KohlenmächtiArit. Hssel-en HAgt zweieinhalb Meter. : AiS Abteuf«"peL SchdWrS wird bi» zu einer Teufe von 1000 Mtttr fongqetzt werdm. Vtrua. Um mit seinem Schätzchen ein paar vergnügte Tage verleben zu können, unterschlug ein Mjähriger Fabrikarbeiter die ihm von den Mit» gliedern eines Jugendvereins anvertrauten Monats- beiträae und Kaffengelder in Höhe von Über 100 M. DaS Geld wurde in Dresden verjubelt. Bei der Rückkehr gab es nun eine unangenehme Ueber- raschung für das Pärchen, indem der junge Lebe mann und ungetreue Kaffenoerwalter von der Polizei in Empfang genommen und nach dem König!. Amtsgericht überführt wurde. Daß Undank der Welt Lohn ist, mußte auch der Böttchergeselle Lorbeer in Großenhain erfahren. Er fand am 8. April im Hofe eines Gasthofes eine Fahr, radtasche und brachte sie dem Eigentümer. Diesem war kurz vorher das Fahrrad gestohlen worden, und er schloß nun daraus, daß L. auch das Fahrrad entwendet und das Finden der Tasche nur erdichtet habe, um den Verdacht von sich abzuwälzen. Lorbeer mußte sich deshalb vor dem Dresdner Landgericht verantworten, wurde aber freigesprochen. „Und wenn ichjetztgleicheinen Talerfinde, ich hebe ihn nicht auf!" er klärte der Angeklagte beim Verlassen des Gerichtssaales. Treuen i. B. Hier ereignete sich beim Ka- russellsahren ein sehr schweres Unglück. Die 15jährige Tochter Ida des Oekonomen Wilhelm Schreiner kam beim Abspringen von dem mit Wellenbewegung gehenden und noch etwas im Gange befindlichen Karussell zu Falle, wurde eingeklemmt und fürchter lich gequetscht. Der Unglücklichen wurden außer anderen Verletzungen der Arm ausgerenkt und zwei mal gebrochen, wie auch die Kinnlade zersprengt. Die Verunglückte mußte in das Krankenhaus nach Plauen gebracht werden. Wurzen. Herr Kirchschullehrer Ludwig- Ho h n d o r s wurde einstimmig zum Kantor für unsere Gemeinde gewählt. HohensteinErustthal Ein raffinierter Ein- bruchsviebstahl wurde vorvergangene Nacht in hiesiger Stadt in den Wohn- und Geschäftsräumen des auf der Logenstraße wohnenden Bauunternehmers Herrn Bern hard Werner verübt. Den D'eben sind eine größere Anzahl Gegenstände im Gesamtwerte von etwa 200 Mark in die Hände gefallen, die sie sich infolge genauer Durchsuchung sämtlicher Schränke und Kästen angeeignet haben. Nachfolgende Gegenstände haben die Diebe mit gehen heißen: Eine golv. Brache, eine Schleife dar stellend, mit daran hängendem Herz, Wert 6, ein goldener Damenring mit weißem Stein, Wert 9 M., ein braunes Lederportemonnaie mit 2 Mk. 50 Pfg. In- halt, eine goldene breitgliedrige kurze Hercenuhrkette, Werl 24 Mk., eine neue schwaqze Hose, Wert 18 Mk., eine goldene Damenuhr auf dem Deckel mit Ovalsteinen und blauen Blümchen, versehen nebst langer Kette mit fernen Gliedern im Werte von 60 Mk., eine goldene runde Broche mit bunten Steinen, Wert 10 Mk., ein Paar Herrenstiefeletten mit Schnallen, Wert 5 M!., ein schwarzes Etuis mit */» Dtzd. silbernen Kaffeelöffeln, 2 Kisten Zigarren (Mexiko), L 100 Stk. enthaltend eine Bratwurst und für 8 Mk. Zwei- und Zehn- pfennizbriefmarken, für 1 Mark frankierte Postkarten und aus der Ladenkasse 40 Pf. Kupfergeld, zwei Trauringe ohne Inschrift und Zahlen, ein Herren barchenthemd. Der bezw. die Diebe sind unbekannt. Etwaige Wahrnehmungen, die zur Ermittelung der Täter führen könnten, bittet man derPolizei zu melden. „Ich muß es tun," erwiderte sic. „Aber Sie haben doch gesagt, daß Sie mich lieben, Vivien ?" „Dies ist die Wahrheit. Sie sind meine einzige, meine erste und letzte Liebe; ich werde nie eine andere kennen. Aber Ihr Weib kann ich nicht werden — dringen Sie nicht weiter in mich." „Aber was soll ich tun, mein Liebling. Sie können doch nicht so grausam sein, mich ganz von Ihnen wegzuschicken." „Ich möchte nicht grausam sein," sagte sie langsam. „Dars ich Sie dann als meine verlobte Braut betrachten," fragte er. „O nein," erwiderte sie. „Ich kann mich nicht durch ein Versprechen binden. Wenn wir in kom menden Jahren einmal einander angehören sollen, wird der Himmel unsere Schwierigkeiten aus dem Wege räumen. Wenn nicht, so werde ich Ihnen treu bleiben bis zum Tode." Eine minutenlange Pause trat ein, dann sagte Lord St. Just mit trauriger Stimme: „Sie sind hart gegen mich, Vivien, aber ich muß mich fügen. Darf ich Sie manchmal in Lancewood aufsuchen?" „O bitte, tun Sie dies nicht." „Aber Sie werden mir wenigstens schreiben — und mir zu schreiben erlauben, Vivien?" „Ihre Briefe werden der einzige Lichtstrahl für mich sein," erwiderte sie sanft. „Vivien," rief Lord Just, „können Eie Ihren Entschluß nicht ändern? Er ist zu grausam für mich." „Ich kann nicht," erwiderte sie und er sah an ihrem Erbleichen, wie ihr diese Worte Schmerz be reiteten. (Fortsetzung folgt.)