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aus dem Werk-Platze der Firma Trimm und Roehlivg iu Zwickau eine große Uebung der Freiw. Zwickauer Sanitäts-(Kraukeniräaer-)Kolonne I mit den Schwester« kolonnen Glauchau, Llchtenstein-Callnberg und Mülsen« grund statt. *— Die Tagesordnung für die 4. Bezirks- auSschutzfitzuug, welche Mittwoch, den 18. dsS. MtS., nachmittags 3 Uhr, im Sitzungssaal« der König!. Amtshauptmannschaft stattfindet, ist u. a. folgendermaßen festgestellt: Regulativ über das öffentliche Anschlagwesen in der Gemeinde Mülsen St. Niclas. Anlagen-RekurS des Strumpfwirkers Ernst Julius Scheibner in Rödlitz. Anlagen-RekurS des Gartenbesitzers und Berginvaliden Moritz Engel mann in Rödlitz. Dispensationsgesuch in Dismem brationssachen der Grundstücksbesitzerin Friederike Wilhelmine verw. Heine geb. Rudolf in Mülsen St. Jacob. Gesuch des Bäckers Ernst Volkmar Schürer in Mülsen St. Niclas um Erlaubnis zum Ausschank von Kaffee, Kakao, Schokolade, Selters wasser, Apfelwein und nicht alkoholhaltiger Limo nade — teilweise Uebertragung. — Schankerlaubnis gesuch des Fleischers Robert Ernst Mehlhorn in Bernsdorf — Uebertragung. — Gesuch Karl Martin Bergmann's in St. Egidien um Erlaubnis zum Bier- und Branntweinschank — Uebertragung.— *—DieKglAmtShauptmannschaftGlaucha« veröffentlicht eine Bekanntmachung, betr. die Ver tilgung der Ackerdistel. Die Disteln sind im Früh jahr tief mit der Wurzel auszustechen, die Pflanzen samt der Wurzel zu verbrennen, zu kompostieren oder zu verfüttern. *— Getragen von patriotischer Stimmung und dem Geiste echt soldatischer Kameradschaftlichkeit, nahm die Kqffhäuserfahrt des Bezirks Glaucha« des K. S. MtUtärvereinsbundes einen in jeder Be ziehung erhebenden Verlauf. Weit über 300 Mit glieder waren daran beteiligt, und das nach den kalten Tagen eingetretene herrliche Maiwetter be günstigte den Aufmarsch vor dem unvergleichlichen, aus dem Frühlingsschmuck des Waldgebirges sich er hebenden Denkmal auf das beste. Die dort in würdigster, schlichter Form verlaufende Feierstunde wird sich der Erinnerung aller Beteiligten nachdrück lich eingeprägt haben, denn manchen ernsten Ge danken weckte die zündende Ansprache des Herrn Schlachthofsdirektors Meyfarth und der Appell an die Vaterlandstreue fand brausenden Widerhall. Das Gros der Teilnehmer ist bereits wiederan den häus lichen Herd zurückgekehrt. *— Ende der Jagd. Mit dem 15. Mai ging in Sachsen die Jagd auf Schnepfen, sowie auf Auer , Buk- und Haselwild zu Ende, und bis zum 1. Juli, an welchem Tage die Abschußzeit für männliches Edel- und Damwild, nicht minder für Rehböcke und Wildenten, aufs neue beginnt, hat alles nutzbare Haar- und Federwild Schonzeit. Raubzeug aller Art, als Füchse, Iltisse, Wiesel rc., vor allem auch Habichte, Würger rc, dürfen natürlich auch während der Schonzeit des nutzbaren Wildes verfolgt werden. *— Die sächsischen Ministerien haben bekanntlich die KautiouSpflicht der Staatsbeamten auf gehoben und den Beamten die hinterlegten Kautions gelder zurückgezahlt. Dieser Umstand hat dem Direktorium des sächsischen Beamtenoereins Ver anlassung gegeben, an die Stadträte und Gemeinde verwaltungen Sachsens das Ersuchen zu richten, auch ihrerseits die Kautionspflicht der Gemeinde beamten auszuheben. Viele Städte und Gemeinden sind dem Beispiele der Staatsregierung gefolgt, doch Ueberwunden. Novelle von I. Pra. (9. Fortsetzung und Schluß.) (Nachdruck verboten.) Die schlanke Gestalt eilte die Landstraße hinab, wo der kalte, scharfe Wind traurig durch die blätter losen Bäume sauste; der Weg führte direkt längs des Meeres nach dem Dorfe. Der Wind wehte ihr die Schneeflocken ins Gesicht, daß ihr bisweilen die Augen von Tränen überströmten, aber nichts schreckte sie zurück; nicht eher hemmte sie ihre Schritte, als bis sie ihr Ziel — Telger's Fischerhäuschen — erreicht hatte. Sie klopfte an die Tür, und ohne eine Antwort abzuwarten, trat sie ein. Auf der Türschwelle blieb sie stehen uud beobachtete die stille Gestalt am Fenster, die ihr Eintreten nicht bemerkt hatte. In dem Augen blick sah sie im Geiste ein ärmlich gekleidetes, bar füßiges Mädchen neben jenem stehen, das mit vor Liebe und hingebendem Vertrauen strahlendem Gesicht zu der männlichen Gestalt aufschaute, und voll Bitter- keit rief es in ihr: „Was hoben die letzten fünf Jahre mir anderes gebracht, als Angst, Zweifel und Kümmernisse? Fast wünschte ich, ich wäre wieder jenes arme, einfache Mädchen und all diese Zweifel und Bedenken wären nur ein Traum!" Dann sagte sie laut, wenn auch mit weicher Stimme: „Gottfried 1" Die Gestalt am Fenster wandte sich schnell um und kam ihr mit auSgestreckten Händen entgegen. „Bei diesem Wetter kommst Du hierher?- rief er in herzlichem Tone. „Warum schickst^ Du nicht zu mir, wenn Du mich sprechen willst? Wie siehst Du blaß und angegriffen aus?" besteht immer noch in einer Anzahl von Gemeinden I der Kautionszwang fort. I *— Der Verband sächsischer Industrieller plant eine Petition wegen Aufhebung des Hohneu« jahrSfesteS. Ferner gedenkt er Material über die Not wendigkeit der Abkürzung des Instanzenweges bei industriellen Bauten zu sammeln. DreSde». Der König wird sich, wie daS Ober hofmarschallamt meldet, Anfang Juni zum Kur- gebrauch nach Bad EmS begeben. — Der König widmete dem Oybiner Museum für die König Albert- Jagdgruppe einen von König Albert einst in den Oybiner Wäldern selbst erlegten Auerhahn. DreSde«. Geza Mattasich ist, wie gemeldet wird, hier eingetroffen. Die Gerüchte, die Prinzessin Luis« von Koburg sei verschwunden, sind unbegründet. Voraussichtlich wird die Regierung Mattasich aus« weisen. Leipzig. Am 14. d. M. früh hat sich eine in der Elisabethstraße in Volkmarsdorf wohnhafte 64- jährige Witwe aus dem Treppenfenster ihrer in der vierten Etage liegenden Behausung in den Hof hinabgestürzt und ist tot liegen geblieben. Die Un glückliche war geistesschwach. Zwickau. Die hier gesammelten Gaben für die geschädigten deutschen Ansiedler in Südafrika und die dortige Gesellschaft haben bis jetzt 10 728 M. ergeben. H Vas Usussts A (rsMeu E ist in großer Auswahl eingetroffen. H «Ml Mml h Lichtenstein ckA Der „Stollberger Anz." meldet unterm 16. d. M. folgendes: Großfeuer setzte am Sonnabend abend die Feuerwehren hier in angestrengte Tätig keit. Im Schuppen des dem Handarbeiter Karl Paul Köhler gehörigen Anwesens an der Unteren Mühlenstraße brach am genannten Tage abends kucz nach 9 Uhr das verheerende Element aus, das sofort das Wohnhaus ergriff. Nunmehr erfaßten die Flammen bald auch die angebauten, nicht massiven Wohnhäuser des Lokalrichters Stadtrat Wendler und des Vöttchermeisters Reinhold sen., um schließlich auch noch das an das letztere an grenzende Stöckelsche Haus in Mitleidenschaft zu ziehen. Sämtliche Gebäude waren in wenigen Stunden in Schutt- und Trümmerhaufen verwandelt. Noch hatte man sich kaum von der Erregung, die dieses elementare Ereignis in allen Gemütern her ¬ vorgerufen, erholt, als in vergangener Nacht, kur- nach 12 Uhr, abermals Feuerlärm durch die Straßen erscholl. Die Opfer der Flammen waren diesmal der Gasthof zum „Deutschen HauS" mit Stall gebäude und Salon, und das alte Deubnersche WohnhuuS am Roßmartt. Der Brandherd war hier der Pferdestall vom „Deutschen HauS". Beide An wesen, von nicht massiver Bauart, wurden völlig von den Flammen verzehrt. Dom Mobiliar der Kalamitosrn beider Brände wurde wenig, zum Teil nichts gerettet, ebenso sind die Warenbestände des Materialwarenhändlers Paul Stöckel meist alle ver« brannt, während bei demselben die Wohnungs einrichtung fast vollständig gerettet wurde, gleichwie die Lagerbestände der Firma A. B. Deubner in Sicherheit gebracht werden konnten. Die Kalamitosrn haben die Beute des Feuers zum größten Teil ver sichert. Schwierig wurde den Bewohnern des oberen Stockwerkes des Köhlerschen Hauses ihre Rettung; zwei Angehörige dieser Familie waren ge nötigt, durch Benutzung der Leiter dem Flammen tode zu entgehen; ein Kind wurde durchs Fenster gelangt und von einem Feuerwehrmann herunter genommen. Beide Brandplätze sind nur durch den zum „Deutschen HauS" gehörigen Hof und Garten an der unteren Mühlenstraße von einander getrennt. Das gegenüber dem Stöckelschen Grundstück gelegene Haus des Fleischermeisters Keller am Roßmarkt war bei dem Brande am Sonnabend sehr gefährdet, wurde jedoch erfolgreich geschützt, sodaß es besonders großen Schaden nicht erlitt. In dem dem Stadtrat Wendlerschen Hause gegenübergelegenen Haus des Bäckermeisters Feig sind infolge der entwickelten Hitze eine Anzahl Fenster zersprungen. Bevor das Köhler- sche Haus hell brannte, erfüllte ein ungeheurer Rauch dasselbe, der ein Eindringen in dasselbe unmöglich machte und sich über die ganze Stadt verbreitete. Erwähnt sei hier noch, daß im Köhlerschen Grund stücke bereits am Abend des Himmelfahrtstages ein Brand an der gleichen Stelle entstanden ist, der aber sofort wieder gelöscht wurde. Dem Stadrat Wendler, einem in hiesiger Gegend sehr be kannten und geachteten Mann, sind u. a. mehrere zu seiner Ehrung ihm gewordene Geschenke rc., die ihm besonders wertvoll waren, mit vernichtet worden. Das durch einen Brandgiebel vom Deutschen Haus (Besitzer Herr Friedrich Winkler) getrennte Haus des Strumpfgeschäftsinhabers Carl Eduard Kreyßig am Roßmarlt blieb durch das energische Eingreifen der Feuerwehren von den Flammen verschont, wurde aber von den bedeutenden Wasfermafsen arg be schädigt. Unversehrt »st das an das alte angebaute neue Geschäftshaus des Kaufmanns Gustav Deubner (Ecke Roßmarlt und Linke Brückenstraße) geblieben. Das Parterre des alten Deubnerschen Hauses wurde als Lagerraum für Linoleum rc. benutzt, während in der Etage sich die Wohnung des Organist Hähnel befand, dessen Mobiliar vollständig verbrannt ist. Ec hatte versichert. Ein ähnliches Feuer von gleicher Ausdehnung (6 Häuser mit einigen Nebengebäuden) in zwei Tagen können sich selbst ältere Leute nicht erinnern, in Stollberg erlebt zu haben. Außer den hiesigen Feuerwehrabteilungen erschienen auf den Brandplätzen von auswärts die Wehren von Hoheneck, Niederdorf und Mitteldorf. Die Hohenecker erlangte an beiden Tagen die erste Löjchpramie, während am Sonnabend die Niederdorfer die zweite und in letzter Nacht die Mitteldorfer Wehr die zweite Löfchprämie erhielt. Leider hat der Brand im „Deutschen Haus auch ein Menschenleben zum Opfer gefordert. Die daselbst in Stellung gewesene 22jährige Kellnerin „Jch^uhle mich ganz wohl, lieber Gottfried", entgegnete sie mit schlecht erheuchelter Heiterkeit, „und ich wünsche so dringend, Dich zu sehen, daß ich nicht warten konnte. Ich wollte Dich wegen — unserer Hochzeit sprechen. Gottsried", fuhr sie, den Blick zu Boden gesenkt, fort, „wenn Du mich noch ebenso lieb hast wie einst und mich zur Frau nehmen willst, bin ich bereit, das Versprechen zu erfüllen, das ich Dir vor fünf Jahren hier in diesem Zimmer gegeben habe". „Mein Aennchen, mein edles Mädchen!" flüsterte der junge Fischer wie zu sich selbst. „Ich hoffe," fuhr sie, die Augen immer noch zu Boden gesenkt, fort, „daß Reichtum mich nicht verdorben hat. Du wirst sehen, daß ich noch ebenso wie früher Deine Freuden und Deine Sorgen mit Dir teilen kann. Wie freue ich mich, daß ich jetzt vermag, einen Teil all der Güte und Liebe zu ver gelten, mit welcher Du und Deine Eltern den armen Findling überschüttet habt!" Sie zögerte einen Moment, dann sah sie plötz lich auf und schaute den jungen Fischer mit so durch dringendem Blick an, als wolle sie sein Tiefinnerstes ergründen, und in seltsam nachdrücklichem Tone schloß sie : „Gottfried, bist Du auch sicher, daß Du mich noch ebenso von ganzem Herzen liebst, wie vor Jahren?" Gottfried sah sie eigentümlich mit sinnendem Ausdruck an. „Mein Aennchen," sprach er, „als ich noch ein so kleiner Junge war," und er zeigte in der Höhe des Tisches, „da liebte ich Dich schon von ganzem Herzen; als ich Mann beworben, liebte ich Dich noch ebenso, und wenn mir ein hohes Aster beschieden sein sollte, werde ich mit dieser Liebe im Herzen ins Jenseits gehen." „Das wußte ich!" sprach sie erpreßt. Und mit ernster Einfachheit, die ihr Herz tief rührte, fuhr Gottfried zu sprechen fort: „Es kann mir keiner zum Vorwurf machen, daß ich sage, ich liebe Dich, der ich Dich als kleines Kind auf meinen Knieen geschaukelt und so viele Jahre hindurch wie ein Bruder über Dich gewacht habe. Ich könnte den Gedanken nicht ertragen, daß sie, auf die ich so stolz war, durch ihr Glück hochmütig ge worden sein sollte; wenn ich sie aber so gut, so edel vor mir sehe, wenn ich sehe, daß sie sogar sich herab läßt, gegen einen armen Fischer ihr Wort zu hasten, — dann wird mir das Herz so froh, daß ich um ihretwillen jeden Kummer ertragen, daß ich ihr jedes Opfer bringen konnte." „Aber Du sollst ja gar kein Opfer bringen!" fiel Aennchen's sanfte Stimme ihm ins Wort. „Ich weiß, Du wirst alles tun, um mich glücklich zu machen, und ich meinerseits werde mich bemühen, Dir eine gute, brave Frau zu sein." Hörte Gottfried die Trauer, die aus ihrer Stimme klang? Oder vernahm er den halberstickten Seufzer? Jedenfalls ließ er sich nichts davon merken. „Ich muß sott, lieber Gottfried," fuhr sie fort. „Ueber den Tag unserer Hochzeit sprechen wir noch!" Sie hob ihr Gesicht zu ihm empor, daß er sie küsse; ihre Lippen waren bleich und kalt, aber er be rührte sie nicht; er nahm ihre Hände sest in die seinigen und sagte mit tiefem Ernst: „Der Himmel segne Dich für immer, mein ge liebte- Aennchen!" — Gr stand in der Tür deS einfachen Ftscherhause- und folgte ihr mit den Augen, bis die Gestalt seinen -Anna Luise Thu begeben und ist und dann verbro gräßlichen Todes mittag unter der Der Nieder der Grubenvorstc KnappschaftSfahn würschnitzer Stei Buchholz der Zeit deS frü schacht eingebrochei nach dem Wettinpl gerissen. Nach t bürste der Bergs Erde liegen. Am Donnert siebenjährige Soh daß er beim Spi scheune in die K Fußgelenk buchstä Stunde hat der 8 dulden müssen, befreit wurde. 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