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eilte der Händler dem Manne nach, nahm ihm die l der ärztlichen Kunst Kanne ab und verabreichte ihm einige recht derbe Ohr-! erhalten, ist fraglich. Kunst gelingen wird, es am Leben zu Allerlei W hier alle auf Die Von un Haft genommen wurde, ist, nachdem sich herausge stellt hat, daß sie zur Zeit der Begehung der Tat, in einem Zustande krankhafter Störung der GeisteS- tätigkeit sich befunden hat, durch den ihre freie Willensbestimmung ausgeschlossen gewesen ist, des ihr beigemefsenen Verbrechens halber außer Ver folgung gesetzt und unter Aufhebung des wider sie erlaßenen Haftbefehls einer Heilanstalt überwiesen worden. BoiterSrenth Ueberfahren worden ist am Sonntag abend von einem Radfahrer der hier lebende pensionierte Weichenwärter Vinzenz Fritsch. Der bedauernswerte alte Mann erlitt so schwere Verletzungen am Hinterkopf, daß er bald nach dem Unfall starb. Bei dem Gutsbesitzer Seidel in Bobeuue«- kirche« im Vogtlande hat vor einigen Tagen eine Ziege (Saaner Kreuzung) fünf normal entwickelte Lämmer geworfen, was als ein äußerst seltener Fall auf dem Gebiete der Tierzucht zu berichten ist. Bo« der sächsisch-bayerische« Gre«ze. Durch Genuß von Kuhfleisch, welches der Freibank entstammte, wurde am Freitag in Buching die Familie Stammer von schwerer Krankheit befallen. Eine 18- jährige Tochter verschied am Sonnabend unter Ber- giftungserscheinungen. — Ein Hünengrab, enthaltend mehrere Schädel und Knochen, sowie Scherben von uralten Tongefäßen und Waffenteile, wurde vergangene Woche in der Grenzgemarkung Oberleinitz beim Drainieren einer Wiese ausgrdeckt. Allgi Anlagen. Photograt mazeuttk, Von der Die Ausst glänzende Erösf Dec Telegraph öffnungsfeier i kleinsten Dorse können uns o Nur das eine immer recht „ur ähnlich wie es Pariser Weitaus Wir wollen plaudern, die dr kannt sein dür St. Louis sind, große Ausstellur Uchen Stadt geb schiedensten Best der Stadt für A stellt worden; ei Universität und Privatbesitzern. Mit einer r falt ohne gleich«! behandelt, indem auf ihre Zweckm Ausstellungsplat für sich, man daß ein schnell, prompte Besörde Sorge trage, i zwischen den Ba der Stadt uni worden, sondern des weitläufigen behaltung und B Wirkung sind fa! Krahne und Lus Ausstellung ange Betriebskräften, l Machen wir Palast der Freier großen, offizieller zwei Millionen ! klassischen, franzö bedeckt einen I Eine Säulenhalle Bau, der wie eir mutet. Dreizehn ve stellungSbehörde (Freie Künste) ve raum untergebrac Das ist zum die ihr verwandl graphische Meld feigen. Dann ließ er den Spitzbuben seinen Weg ziehen. Nercha« Mel Aufsehen erregt hier und in der Umgegend die kürzlich erfolgte Ver haftung der beiden Söhne der Gutsbesitzers Oe. im benachbarten Wagelwitz. Dem dortigen Mühlenbe sitzer gleichen Namens waren in der letzten Zeit des öfteren kleinere und größere Posten Getreide von seinem Speicher entwendet worden. Um den Dieben endlich auf die Spur zu kommen, legte er sich wochen lang mit einem Gewehr auf die Lauer. Endlich gingen die Diebe ins Netz. In einer finsteren Nacht versuchten sie, hinreichend mit leeren Säcken versehen, A«S Thüringen Magdeburg Der Amtsvorsteher Sachse in Slüks, der am 1. Mai seine Familie ermordete und daraufhin Selbstmord beging, hat 350 000 Mark Schulden hinterlassen Von den durch ihn verwalteten Temeindegeldern fehlen über 5000 Mark. von dem Kinde zu finden, waren vergeblich. Man vermutet schon, sie sei einem Lustmorde-zum Opfer gefallen. Jetzt ist die kleine Leiche in einem Schorn stein des elterlichen Hauses aufgesunden worden. Seit einigen Tagen machte sich ,n dem Hause ein durchdringender Leichengeruch bemerkbar, und die Nachforschungen führten dann zur Entdeckung. Wahrscheinlich ist das Mädchen beim Spielen auf dem platten Dach des Haises in den Schornstein gekrochen, hinabgefallen und dann Hungers gestorben. -j- Untee Berliner Straß brachen, der noch -s- St« « wird aus Effet linghausen ist worden. Ein -j- Seinen Kleinburg bei L nachdem ein S s VOM» Schwindel mit ist in Newyork Der stelloertrei Mr. Marx, der Gesellschaften f dieser gefälscht die beide inM, im letzten Jah verkauft Haber Skandal in Ai Licht kommen, und Geschäfts! Unter den Verl der Newyorker nehmen." Die hergestellten Ur leute für 15 ' Die Mittelsten Newyork und i unter und lief Urkunde bezahl f Esse«. In den Gruppschen Werken ist infolge des rujsisch-japanischen Krieges der Bau von Fahrzeugen und Geschützen fortdauernd äußerst lebhaft. Auch Feldkanonen sind große Aufträge vorhanden. Geschoßdreherei ist stark beschäftigt. -j- NeW-Uork. Am 2. Mai verschwand ein sechsjähriges Mädchen namens Capill, und Bemühungen der New-Uorker Polizei, eine Spur 1 Zwickau, macher Richard Km oom Schöffengeric Pestel'schen Schani forme wegen Sachl Gefängnis und 5 seine Berufung wi Zwickau, t ist der Berginvalit dortigen Schöffeng belegt worden, we! entbindungsanstalt höheren Verwaltur rufung wurde verr die Tür des Getreidebodens aufzubrechen. Dabei wurden sie aber von dem Besitzer überrascht und entlarvt. Freiberg. Jüngst unternahm ein 4jähriger Bube von hier auf eigene Faust eine Reise nach Chemnitz. Er schlüpfte durch die Bahnsteigsperre und kam unbemerkt in einen bereitstehenden Personen zug. In Chemnitz wurde der kleine Passagier an gehalten und unter Obhut zurückbefördert. in G» Lichtenstein. Die Kutschersehefrau Schmied! aus Nendorf, welche am 4 November vorigen Jahres ihre beiden Kinder tötete und wegen Mordes in Untersuchungs- Slokssa, H L081ÜM - KO6IL6N, HuterrovkOn 4^ und Kinder - X!ei6eken in großer Auswahl ' Am Freitag nachmittag 6 Uhr kam in Schmölln ein gesunder und kräftiger Mann von seiner Arbeit wohlgemut zu Hause, er lud seine Frau zu einem Spaziergange ein, aber als er sich ankleiden wollte, fiel er tot um; ein Herzschlag hatte dem 39 Jahre alten Manne ein Ziel gesetzt. Er hinterläßt eine tiefgebeugte Witwe und 4 unerzogene Kinder. Lengenfeld. Der hochbetagte, im Alter von 81 Jahren stehende Jnvalidenrentner, frühere Mau rer Christian Friedrich Eisel, machte am Montag nachmittag in dec Isolierzelle des hiesigen Armen hauses seinem Leven ein Ende. Schwermut dürfte ihn zum Selbstmord veranlaßt haben. Cranzahl i. Erzg. Ein hiesiges im 3. Jahre stehendes Kmo hatte sich mit kochendem Wasser derart verbrüht, daß der Arzt zu Rate gezogen werden mußte. Um dem Kinde bis zum Eintreffen des Arztes die Schmerzen zu füllen, hat man es mit Dungjauche begossen (!!!), einer vielfach verbreiteten Meinung von der Heilkraft derselben folgend. Die flüssige Masse hat auf die verbrühte Haut selbstverständlich nur nachteilig gewirkt. Das Kind liegt schwcrkrank darnieder. Ob es „Vater!" ries er schluchzend und ergriff die welke Hand des Kranken. Der Arzt wehrte es ihm nicht. Als ob der Schlummernde den Rus vernommen, schlug er die Augen auf und ein müder Blick fiel auf seine Frau und seinen Sohn. Ein mattes Lächeln glitt über die bleichen Gesichtszüge, und mit der letzten Kraft versuchte der Kranke, sich aufzurichten. Der Arzt legte stützend seinen Arm unter den Rücken seines Freundes und Kollegen. „Ich muß . . sterben," flüsterte Dr. Kraft mit kaum vernehmbarer Stimme. „Nicht gern . . geh' ich von Euch . . . Doch wie . . Gott will. Ein Geheimnis . . muß ich noch . . offenbaren, ehe ich sterbe. . . Für Dich, mein Sohn, kann . . es einst von großem . . Nutzen sein. Doch .. ich kann nicht mehr . . die Papiere liegen .. lie .. gen .. in .. ." Plötzlich brach der Kranke ab. Er fiel zurück. Ein letztes schweres Röcheln wurde hörbar. Er hatte auSgerungen. — Die Widerstandskraft der armen Frau hatte jetzt ein Ende. Laut schluchzend ergriff sie die Hand des teuren Toten, dann brach sie ohnmächtig zu sammen. Der Arzt bettete sie mit Hellmuts Hilfe im Nebenzimmer. Nach einigen Minuten kehrte ihr Be wußtsein zurück. Der Arzt gab Hellmut die nötige Anweisung für di« Pflege seiner Mutter und ver ließ dann traurig das HauS, nachdem er der Frau seines verstorbenen Freundes seine Hilse in den trüben Tagen zugesagt hatte. Am dritten Tage wurde Dr. Kraft zu Grabe getragen. Standhaft ertrugen Frau Kraft und Hell- mut die schweren Stunden in dem Bewußtsein, daß Gottes Wille es war. der solch' herbes Geschick über sie verhängt hatte. — Einige Tage später saß Frau Kraft in ihrem *— Durchgeaa«-e» Ein Geschirr aus Ober-1 lungwitz hielt gestern abend kurz nach 6 Uhr vor I einem Fabrikgrundstück an der Fürst Otto Viktor- Straße hier. Den beiden vorgespannten Pferden, deren Führer sich auf kurze Zeit entfernt hatte, dauerte der Aufenthalt zu lange, und zogen eS deshalb vor, das Weite zu suchen. Sie rasten die Fürst Otto Viktor- Straße entlang, bogen in die König Albert- und innere Rümpfstraße ein und erst in der Glauchauer- straße gelang es dort beschäftigten Arbeitern von der Elektra, die Tiere zum Stehen zu bringen. Ein Unfall oder irgend welche Beschädigung ist durch das Durchgehen der Pferde glücklicherweise nicht hrrbei- geführt worden. *— Die Ziehung 1. Klasse der 146. König!. Sächf. Landeslotterie findet am 15. und 16. Juni statt. *— Regulierung -er Wasserläufe Das Ministerium des Innern hat die unterstellten Behörden angewiesen, Pläne aufzuftellen über die systematische Regulierung der Wasserläufe und über die zur Abwinde- rung der Hochwassergefahren erforderlichen Maßnahmen. * Zählungen -er Eisen-ahnreiseu-e«. Auf amtliche Anordnungen finden auch in diesem Sommerhalbjahre auf den sächsischen Bahnlinien Zähl- ungen der Reisenden in allen Wagenklassen statt. Als Zähltage wurden festgesetzt: 8. bis 10. Mai, 4. bis 6. Juni, 7. bis 9. Juli, 16. bis 18. August und 17. bis 19. September. Bei einer Anzahl von Zügen werden die Reisenden überhaupt täglick gezählt. *— Mülsen St. Jacob. Das goldene Ehe jubiläum feierten am 14. d. M. Herr Otto Schöniger und Gemahlin hier, weshalb zahlreiche Anverwandte im trauten Elternhause zureisten. Neben den mannig faltigsten Ehrungen wurde dem rüstigen Jubelpaare schon am Vorabende vom Kicchenchore unter Direktion des Herrn Kantor Garten ein Ständchen dargebracht. — Zum Pfingstfeste kommen als Kirchenmusik hier zur Aufführung: 1) „O Geist der Wahrheit" — ge mischter Chor von Hansch und 2) „Heilger Geist, du Tröster mein" — Pfingstkantate mit Orgelbegleitung von Gast. Dresden. Vorgestern vormittag gegen 11 Uhr wurde ein Streckenarbeiter der Straßenbahn an der Strehlener Straße von einem Straßenbahnwagen überfahren. Dem Unglücklichen wurden beide Beine vom Rumpfe getrennt, außerdem erlitt er einen Schädel bruch. An seinem Aufkommen wird gezweifelt. Zwickau. Die hiesige vierklassige Bergschule beendet im Juli ihr Schuljahr und beginnt das neue anfangs September. Der Unterricht ist unent geltlich, da die hiesigen Bergwerksbesitzer, der Staat und die Stadtgemeinde die Kosten tragen. Crimmitschau. Durch einen gelegentlich des Jahrmarktes hier aufhältlichen fremden Hausierer ist am Himmelfahrtstage in einem Hause der Glauchauer-Straße eine in ihrer Wohnung sich allein aufhaltende Frau in schamlosester Weise belästigt worden. Der dreiste Bursche hat schließlich der Frau einen Stoß versetzt, sodaß dieselbe mit samt dem 8 Wochen alten Kinde auf dem Arme in die Stube fiel und infolge Aufschlagens mit dem Hinterkopfe an eine scharfe Kante ohnmächtig liegen blieb. Noch ehe die fassungslose Frau die Mitbewohner des Hauses von dem Vorgefallenen benachrichtigen konnte, hatte der freche Eindringling sich bereits aus dem Staube gemacht. Hohenstein-Ernstthal. Recht schnell Justiz übte auf dem Markte ein dort feilhaltender erzgebirgischer Blechhändler. Ein Mann hatte bei demselben einige Kleinigkeiten gekauft, hatte aber außerdem eine Gieß kanne mitgchen heißen, ohne dieselbe zu bezahlen. Schnell Im Schlosse der Ahnen. Original-Roman von Otto König-Liebthal. (Nachdruck verbaten.) I. 'I ä>r. Doktor Kraft lag in den letzten Zügen. An feinem Lager saß seine Frau, welche, leise schluchzend, in das geliebte Angesicht ihres treuen Gatten sah, mit dem sie vierundzwanzig Jahre gemeinsam Leid und Freud' geteilt hatte. Sie wußte, welcher Verlust ihr bevorstand. Als Frau eines Arztes kannte sie die An zeichen eines nahen Todes ganz genau; und daß sie sich nicht getäuscht hatte, bestätigte ihr jetzt auch Dr. Wendt, der gleichfalls am Sterbelager weilte. „Es geht mit ihm zu Ende", flüsterte der Arzt, der unverwandt den Kranken betrachtete, „möge er sanft hinüberschlummern." „Ja, ich sehe es," hauchte sie schmerzvoll. Sie machte sich stark, das Schrecklichste zu tragen. „Aber noch einmal möchte ich in seine Augen schauen, noch einmal seine Stimme hören. — Ach, wo doch Hellmut bleibt! Er verlangte doch sehr nach seinem Sohne!" „Fassen Sie sich, Frau Kraft," tröstete Dr. Wendt die Frau, „Ihr Sohn muß ja gleich hier sein; der Zug, nnt dem er kommen mußte, ist vor einer Viertelstunde auf dem Bahnhof eingelaufen." Leise trat er an das geöffnete Fenster, kehrte aber sofort an das Krankenlager zurück und sagte: „Er kommt!' Bald darauf ward die Tür behutsam geöffnet, und ein junger Mann mit bestaubten Reisekleidern trat ein. Fragend schritt er auf dre Mutter zu und umarmte sie, während er den ihm bekannten Arzt durch einen Hände druck begrüßte. Mit Tränen in den Augen sah er in das liebe, ach, so bleiche Antlitz seines Vaters, der noch vor vierzehn Tagen ihn durch einen unerwarteten Besuch in der Universitätsstadt erfreut hatte und nun toikrank hier ruhte. I-O0SV LMs-Atem Ziehung erster Klasse 4».u. 46. Juni 1004 hat abzugeb. Silekli» k. »iw. 4 ß. 8n,tl, Lichtenstein. Zimmer und schaute gedankenvoll in ihren Schoß. Hellmut trat ein und, einen Blick auf die Mutter werfend, erkannte er sofort ihren Kummer. „Gräme Dich nicht „Mutter", sagte er mit weicher Stimme, „Du sollst keine Not leiden, ich werde für Dich sorgen. Vater hat ja auch einige tausend Taler hinterlassen; von den Zinsen kannst Du ja nicht leben, doch reicht das Geld für die nächste Zukunft. Freilich, mein Studium muß ich aufgeben und einen Beruf ergreifen, in dem ich so fort Geld verdiene, um mich von nun an selbst zu ernähren. Frau Kraft wehrte energisch ab. „Nein, nein, das sollst Du nicht, Hellmut," erwiderte sie zärtlich. „Ich verkaufe alle entbehrlichen Sachen, damit Du Dein Ziel erreichen kannst. Wenn ich nur wüßte, was es nnt dem Geheimnis auf sich hat! Ich habe alle Winkel durchsucht, leider aber nichts gefunden. Ich bin eine alte Frau, aber Du, Hellmut, bist jung und: Für Dich kann es einst von großem Nutzen sein — so sagte doch Vater. Um Deinetwillen tut es mir leid, daß er das Geheimnis mit ins Grad genommen hat." „Darüixr beruhige Dich, liebste Mutter, und gräme Dich nicht. Ich bin gottlob gesund und kräftig und werd« mich schon durch die Welt schlagen. Mein Ent schluß ist schon gefaßt und nicht mehr rückgängig zu machen. Ich studiere nicht weiter. Vielleicht enthüllt sich uns das Geheimnis später, aber laß uns nicht darüber grübeln und sorgen." " Traurig schüttelte Frau Kraft den Kopf. „Aber, waS willst Du beginnen, Helmut?" Er zog ein ZeittmgSblatt au« seiner Rocktasche und reichte eS seiner Mutter, die eine mit Blaustift angestrichene Stelle hastig überflog. (Fortsetzung folgt.)