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Italic«. » Der jüngste österreichisch-italienische Zwischenfall, welchen die schweren Ausschreitungen von Infanteristen in Fiume gegen italienische Matrosen d erstellen, drohte eine gewisse Verstimmung zwischen Rom und Wien herbeizuführen, denn der Vorgang war von einigen römischen Blättern zu scharfen Ausfällen gegen Oesterreich ausgenutzt worden, worüber man sich nun wieder in den Wiener Re- gierungSkreisrn verschnupft zeigte. Der hochoffiziöse „Popolo Romano" bringt nun eine das Gebühren dieser Blätter halb und halb verurteilende Auslastung, in welcher eS zuletzt heißt, die österreichische Regierung könne für die Brutalitäten einiger betrunkener Soldaten gewiß nicht verantwortlich gemacht werden. Hoffentlich giebt man sich in Wien mit dieser Ent schuldigung zufrieden. Rußland * Im russischen Generalstab hält man eine ra dikale Aenderung des russischen Kriegsplans für be vorstehend. Frankreich * Der französische Ministerrat hat jetzt die Demission des Obersten Marchand, des „Helden von Faschoda", end gültig angenommen. Griechenland. * Zu dem griechisch türkischen Zwischenfall von Smyrna kommen noch immer allerhand Nachklänge. So erfährt man jetzt, daß die ursprünglich geplante Entsendung eines griechischen Geschwaders in die türkischen Gewässer, welche Maßnahme offenbar den Konflikt ernstlich verschärft hatte, infolge des energischen Einspruches des Königs Georg selbst unterblieben ist. Türkisch Asien. * Die gegen die aufständischen Armenier im Bezirke Sastun entsandten türkischen Truppen haben die auf ständischen Banden geschlagen und zerstreut und befinden sich gegenwärtig auf deren Verfolgung. Aus Stadt und Laud Lichtenstein, 16. Mai. *— Vortrag. Im Hotel zur Sonne hier hielt gestern abend im Obstbauverein Herr Hofgärtner Wildner aus Waldenburg einen höchst interessanten einstündigen Vortrag über: „Welches sind die Ur sachen der Unfruchtbarkeit vieler Obstbäume". Aus dem Vortrag wollen wir nur einiges herausgreifen: Die hiesige Pflege, welche 400 Meter hoch liege, sei an und für sich nicht gerade die günstigste für den Obstanbau: denn je günstiger die Lage, desto besser die Ertragsfähigkeit. Obst könne ja überall angebaut werden; e ne andere Frage würde jedoch diejenige der Obsrarten und -Sorten sein. Unbedingte Pflicht der Obstbaumbesitzer wäre es, dem Boden rn unseren Gärten immer frische Kraft zuzuführen, sowie das Gute und Böse an den Bäumen und dem Boden selbst besser betrachten zu lernen. Jeder Obstbaum und Gartenbesitzer müsse die unbedingte Kenntnis der Bedürfnisse seiner Bäume haben Als Vor bedingungen für einen gesunden Baum gelten: Mittlerer, normaler Wuchs, gutes Fruchtholz, guter Blütenansatz (ein um das andere Jahr), leidliche Tragbarkeit, Holz, Rinde, Blätter und Blüten dür fen nicht krankhaft sein. Um dies alles erreichen zu können, müsse man unter den Bäumen des Gar tens öfters Umschau halten. Redner streifte sodann noch das geringe Wachstum, die einseitige Ernährung und die Standorte der Bäume. Zu fetter Boden trage nicht zur Fruchtbarkeit der Bäume bei; wenn dir Monate Juni und Juli trocken, dann werden in den meisten Fällen die Bäume im anderen Jahre sehr fruchtbringend sein. Weiter berührte der Vor tragende den Wärmemangel, die verschiedenartige Weichheit der Blüten, auch diejenige in der Be fruchtung selbst und das Fehlen passender Befruchtung. Zu einem guten Obstgarten gehöre auch ein Bienen stock, denn Obst- und Bienenzucht gehören zu ein ander. Zum Schluß besprach Herr Wildner noch Ueberwunden. Novelle von I. Pta. (8. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Ihr blasses Gesicht ward noch um einen Schein blässer, und mit steigender Bitterkeit fuhr er fort: „O, wie habe ich mich geirrt l Während ich mich in dem Glauben gewiegt habe, meine treue Liebe werde endlich ihren Eindruck auf Dich nicht verfehlen, ja, während ich schon davon träumte, sie werde er widert, habe ich Dir nur als Deckmantel Deiner Liebe für diesen armen Tölpel gedient! Gut, daß meiner armen Tante das erspart blieb!" Und in höchster Erregung wollte er das Zimmer Verlassen; ihr Wort bannte seine Schritte. „Höre mich an!" sagte sie, und ihre Stimme klang unsagbar traurig. „Du vergißt, was Du Dir, was Du mir schuldig bist. Hat nicht dieser arme, unwissende Fischer, wie Du ihn nennst, bevor Du mich überhaupt kanntest und ehe sich sonst jemand um das kleine Aennchen kümmerte, vor aller Welt seine Liebe zu mir bekannt? Und als ich acht Tage, bevor ich die Seine werden sollte, von ihm genommen wurde, hat er daeinen sebstsüchtigen Gedanken oder ein einzig bitteres Wort laut werden lassen? Hat er nicht von Anfang bis Ende wie ein Edelmann gehandelt, wie ein Edelmann in des Wortes höchster Bedeutung? Ich will Deine Liebe zu mir nicht unterschätzen". Hier zitterte ihre Stimme und ward weicher. „Aber ich weiß, daß Gottfrieds Liebe ebenso wahr, ebenso tief und vielleicht selbst loser ist. Und diese edle Liebe soll ich leichtfertig opfern, ich soll sein ganzes Leben opfern, weil ich eine vornehme Dame geworden bin und er der arme Fischer geblieben ist?" fuhr sie, verächtlich die Lippen aufwerfend, fort. „Wenn Gottfried plötzlich ein Fürst die verschiedenartigen Krankheiten der Obstbäume, i so u. a. das Brandigwerden der Wurzel, welches I eine Folge des schlechten Standortes, der Ernährung und de« Frostes sei, den Gummifluß, Schorf, Gelb sucht usw. Der Vortrag sand bei allen Anwesen den die günstigste Aufnahme, und dankte man dem Vortragenden durch Erheben von den Plätzen. Daß der Vortrag in allen Einzelheiten das Richtige ge troffen, war daraus zu ersehen, daß bei der sich an schließenden Diskussion von keiner Seite eine weitere Auskunft gewünscht wurde. Hoffentlich ist es dem Obstbauverein vergönnt, Herrn Hofgärtner Wildner bald wieder einmal für einen Vortrag zu gewinnen, denn genannter Herr verfügt über ein umfangreiches Wissen auf dem Gebiete der Obstbaumzucht und hat dies außer feinen Vorträgen auch verschiedentlich als hinzugezogener Sachverständiger bewiesen. *— SSjährige« Dieust-Jubtläum Gestern fand auf hiesigem Bahnhof eine im engeren dienst lichen Kreis gehaltene Jubiläumsfeier statt und zwar feierte Herr Weichensteller Friedrich Moritz Nötzold sein 25jähriqes Dienstjubiläum auf hiesigem Bahnhof. Mit Eröffnung der ganzen Linie St. Egidien-Stollberg und Höblteich-Lugau am 15. Mai 1879 trat derselbe hier in Dienst. Durch eine An sprache des derzeitigen Vertreters des Bahnhofs, Herrn Stations-Assistent Neuhahn, (Herr Bahnhofs- Inspektor Roth ist leider erkrankt, war aber zur Feier zugegen) wurde die kleine Feier eröffnet und hiernach von diesem dem Jubilar vom gesamten Personal gestiftete Geschenke überreicht. Wei* kür die Posttags eincu docüi'oinön ^d gescbmackvollcn reintrzr-M; braucht, mein« reichhaltige -Vusnalil nur - immtA Lmatlen r Lu desicktigeu. Kunte 8port-ll6mä6n empfiehlt billigst das k. n. klliM *— Völkerschlacht-Nationaldenkmal. Mit lebhaftem Interesse verfolgt das deutsche Volk die Arbeiten am Bau des Nationaldenkmals des deut schen Befreiungskrieges, des Ruhmesmales für die Helden von 1813. Täglich, zumal des Sonntags, wandern bei dem herrlichen Frühlingswetter Tau sende und Abertausende Besucher nach Probstheida, geworden wäre und ich wäre das arme, barfüßige Mädchen geblieben, so hätte er mich sicher nicht ver lassen. Drum will ich auch ihm treu bleiben!" Diese großherzigen Worte rührten Franz von Holdern tief. „Verzeih, Aennchen", erwiderte er weich, „wenn ich Dich verletzt, was ich Dir sagen möchte: aber als Dein Bruder fühle ich mich verpflichtet, Dir alles vorzustellen. Hast Du noch nicht an die Möglichkeit gedacht, daß, wenn Du Gottfried heiratest, der Tag kommen kann und kommen wird, an dem Du fühlst, daß seine beständige Gesellschaft Dir lästig wird? Selbst angenommen, daß er einen ehrenwerten, liebens würdigen, uneigennützigen Charakter besitzt, so wirst Du als vornehme Dame mehr von einem Gefährten durch das ganze Leben verlangen: gleiche Geschmacks richtung und geistiges Verständnis. Vor allem soll doch die Möglichkeit ausgeschlossen lein, daß eine Frau über ihren Gatten erröten muß. Verlaß Dich darauf, liebes Aennchen, daß Du Gottfried ein noch größeres Unrecht zufügst, wenn Du Deinem ihm einst gegebenen kindlichen Versprechen treu bleibst, als Dir selbst". Sie verschlang die Hände ineinander. „O, Franz", rief sie flehend, „führe mich nicht in Versuchung! Deine Ansicht ist das Resultat einer kurzen halben Stunde, während ich Monate, nein Jahre hindurch Tag für Tag mit mir zu Rate da rüber gegangen und immer zu demselben Entschlusse gekommen bin". „Weil Du nur mit Dir allein beraten hast!" antwortete Franz gütig. „In Deiner übermäßigen Großmut hast Du jedes nüchterne Ueberlegen von Dir gewiesen. Du sagtest soeben: Führe mich nicht in Versuchung! Was meintest Du damit, Aennchen? Antworte mir auf die eine Frage, und ich will Dich nicht mehr quälen: liebst Du Gottfried noch?" Die 40 Meter lange breite Freitreppe sieht ihrer Vollendung entgegen und an der seitlichen S Meter hohen Stützmauer ist man daran, die mächtigen 200 Eentner schweren Sockelquader zu versetzen. All mählich ersteht in dem Beschauer der Begriff der Großartigkeit des herrlichen Dankeszeichen für deut- schen Opfermut. Jeder wird daher gern bereit sein zur Vollendung dieses nationalen Werkes das Seinige beizutragen, sei es durch einen freiwilligen Beitrag oder durch die Beteiligung an der vom 7.—11. Juni auszuspielenden 5. großen Geld Lotterie, zu welcher Lose ä 3 Mark in der Expedition des Tage blattes (Gebrüder Koch) zu haben sind. *— Mutz sich ein Verletzter operiere« lasse«? Naturgemäß ist kein Verletzter gezwungen, sich einer Operation zu unterwerfen, und ein Arzt, der einen Verletzten gegen dessen Willen operiert, selbst wenn es sich um einen lebensgefährlichen Zu stand handelt, würde sich wegen Körperverletzung strafbar machen. Nun kommen aber zahlreiche Fälle vor, wo ein Dritter an der Heilung einer Verletzung interessiert ist, weil er für den Schaden, den der Verletzte an seiner Erwerbsfähigkeit erlitten, auszu- kommen hat. Es kann dies eine Versicherungsgesell schaft, eine Berufsgenoffenschaft oder auch der Eisen bahnfiskus sein, die auf Grund des Haftpflichtgesetzes, des Bürgerlichen Gesetzbuches oder des Unfalloersiche rungsgesetzes für den Verletzten eintrelen müsfen. Können diese Körperschaften nun verlangen, daß der Verletzte sich einer Operation unterzieht, wenn durch diese der körperliche Schaden gemindert oder ganz beseitigt wird? Nach Professor Bernhöft in Rostock kann dem Verletzten nur dann eine Operation zuge- mutet werden, wenn er unter Abwägung des zu er wartenden Vorteiles und der Gefahr der Operation sich für eine solche entschieden haben würde, im Falle er selbst den Schaden zu tragen gehabt hätte. Ist die Operation mit irgend einer Gefahr verbunden, wozu schon die Chloroformnarkose gehört, oder ist der Erfolg kein ganz zweifelloser, dann braucht sich der Verletzte unter keinen Umständen operieren zu lassen; aber auch wenn er die Operation wegen über triebener Aengststchkeit oder Bequemlichkeit verweigert, so geht er seiner zivilrechtlichen Ansprüche an den Haftpflichtigen nicht gänzlich verlustig, sie könnten nur höchstens gemindert werden. Das Reichsoer sicherungsamt hat übrigens des öfteren entschieden, daß die Operationsoerweigerung auf die Erfüllung der der Berufsgenoffenschaft obliegenden Fürsorge pflicht ohne jeden Einfluß sei. Wohl ist der Ver sicherte verpflichtet, die verordnete Arznei zu nehmen, sich massieren zu lassen, gymnastische Bewegungen zu machen, er ist aber ganz und gar nicht gehalten, eine Operation, und wäre sie nach Ansicht des Arztes ganz gefahrlos und verbürgte sie die Herstellung der Erwerbsfähigkeit, an sich vornehmen zu lassen. Im gleichen Sinne entschied auch kürzlich das Landge richt Mainz. Der Eisenbahnfiskus wollte einem durch ein Eisenbahnunglück Verletzten keine Rente bezahlen und verlangte, daß derselbe sich einer Nach, op>ration an seinem Fuße unterziehen solle, der Fis kus wurde jedoch mit diesem Begehren abgewiesen. I-0OSS Mes-Merit Ziehung erster KlasfelS.u.IO.Juui 1004hatabzugeb Mkü» f. Irmler, um. 8. H. Ktml, Ltchteusteiu. Die Gefragte senkte den Kopf und stammelte: „Ich ehre und achte ihn mehr, als irgend jemand sonst aus der Welt, — ja, ich liebe ihn!" setzte sie noch leiser hinzu. „Ich habe meine Antwort", erwiderte Franz von Holdern. Handle nicht vorschnell, liebe Cousine; überlege, was ich Dir gesagt habe!" Und er verließ das Zimmer. Als er vor der Tür unwillkürlich noch einen Moment stehen blieb, hörte er den unterdrückten Ruf: „O Franz, Franz!" „Riefst Du mich, Aennchen?" fragte er, zu ihr zurückeilend. „Nein, nein, — geh!" antwortete sie hastig und erschreckt, und als er diesmal die Tür hinter sich schloß, da erglänzten seine Augen Heller und sein Schritt war leichter. 5. Es war ein trüber Morgen. Der Schnee fiel in dichten Flocken zur Erde herab. Franz von Holdern kreuzte eben die Halle des alten Herrenhauses, als seine Cousine in Hut und Mantel die Treppe herabkam. „Du willst bei diesem Wetter ausgehen?" fragte er erstaunt. Aennchen sah mit ihren großen, traurigen Augen bittend zu ihm auf. „Halte mich nicht zurück", versetzte sie, „ich muß hinaus I" „So erlaube wenigstens, daß ich Dich begleite". „Nein, nein, laß mich allein gehen", rief sie hastig und hatte im nächsten Augenblick bereits die Haustür hinter sich geschloffen. (Fortsetzung folgt.) * — Der Ali weitet in unseren Duft. 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