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fchwundene Jugendzeit zurückzurichten als der Tag, an dem eines ihrer Kinder gläubigen Herzens zum ersten Male zum Tische des Herrn schreitet. Ein Stück be seligenden Jugendglücks mit noch ungetrübten Idealen steigt aus der Vergangenheit empor, ein Stück jener Zeit, da noch nicht die rauhe Wirklichkeit des Lebens den Glauben an die Menschen und noch manches andere erschüttern konnte. Die weihevolle Stimmung bei der heiligen Handlung, wenn gleich Engelschören die Hellen Stimmen der neuen jugendlichen Abcndmahlsgäste von tiefer Andacht durchzittert zum Himmel steigen, teilt sich auch den Angehörigen der Erstkommunikanten mit, und wenn diese dann in frommer Demut zum Tisch des Herrn gehen, da kann sich wohl kein Herz der Weihe des feierlichen Augenblicks entziehen. Wen hatten nicht heilige schauer durchbebt, als er zum ersten Male an den Tisch des Herrn trelcn und an dem heiligen Mahle teilnchmen durste! Und wenn der letzte Ocgelton verhallt rst und die jungen Christen — gleichsam als die Wiedergcborcnen — mit Vater, Mutter und erwachsenen Geschwistern heimwärts gehen, wenn die Jünglinge nach wenigen Tagen schon das Eltern haus verlassen, um draußen in der Welt in den Kampf ums Dasein einzutreten, wenn selbst die Jungfrauen die Sorge um das tägliche Brot aus dem Schutz der Eltern drängt, dann möge in ihnen noch lauge nachllingen der Orgelton der hehren Feier, möge in ihren Herren nah zittern die Weihe der ersten Abendmahlsstundc! * — Die außerordentliche Gencrulverfamm llung der hiesigen Ortskrankenkasse, welche gestern abend im hiesigen Ratskcllersaale tagte, war von den gewählten Vertretern gut besucht. Der einzige Gegenstand der Tagesordnung betraf Beschlußfassung über die seitens der Behörde verlangten Abänderungen einiger 88 des neuen Statut-Entwurfes. Zu 8 18 wird beschlossen, als Sterbegeld den OOfachen Be trag des für jede Klasse festgesetzten durchschnittlichen Tagelohnes zu bezahlen. Demnach in Klasse l: 90 Mark, in Klasse 2: 72 Mk., in Klasse 3: 60 Mk., in Klasse 4: 48 Mk. und in Klasse 5: 30 Mk. Die vorgeschlagenen Aenderungen zu 88 37, 21, 23, 24, 39, 55 und 64 werden ebenfalls genehmigt, so wie auch die Aenderungen in 88 "4 und 55. Ein Neu-Antrag des Herrn Hüttenrauch zu 8 "5 wird für eine spätere Generalversammlung zurückgestellt. Zu 8 44 wird noch beschlossen, daß in Behinderungs fällen für den Borsitzenden oder Schriftführer, auch deren Stellvertreter die Kasse gerichtlich, sowie auch außergerichtlich vertreten können. * — Landestollekte Am zweiten ilstclfeicrrag soll m allen Kirchen des Landes eine Kollekte für die Sächsische Hauptbibelgesellschaft gesammelt werden. Seit 89 Jahren besteht diese Gesellschaft und Hai in diesem Zeiträume in reichem Segen gewirkt. Im vergangenen Jahre konnte sie 37 365 Bibeln und l 5 6!^ Neue Testamente verbreiten. Unter den ausgegeveuen Bibeln waren allein (für Haus und Familie) 12 66!» Traubibclu. * — Eine Hiobspost für die Oster Feier tage kommt aus Wien. Die dortige meteorologische Anstalt erklärt, daß die Kältewelle sich nunmehl auch Österreich nähert und daß infolgedessen für die Osterfeiertage schlechtes Wetter zu erwarten ist. Aus Bielitz in österreichisch Schlesien wird bereits be richtet, daß nach mehreren heißen Sommertagen, an welchen die Temperatur bis 16 Grad im Schatten stieg, das Thermometer bis zum Nullpunkte gesunken ist und Schneefälle eingetreten sind. * — Am 1. April treten auf den deutschen Eisenbahnen einheitliche Bestimmungen über die Beförderung von Expreßgut in Kraft. Hiernach werden Gegenstände, die sich zur Beförderung im Packwagen eignen, mit einzelnen Ausnahmen zur Beförderung als Expreßgut von und nach solchen Stationen angenommen, die für den Gepäckoerkehr eingerichtet sind, soweit Gepäckfrachtsätze bestehen. Das Expreßgut wird bis 1. Juni auf Gepäckschein, von da an auf Eisenbahn-Paketadresse abgefcrtigt. Ueber das Verfahren mit der Paketadresse, die der Absender auszufüllen hat, wird s. Z. weiteres mit geteilt werden. Eine Sendung kann aus 5 Stücken bestehen, jedes Stück muß mit einer genauen, deut lichen und dauerhaft befestigten Adresse versehen sein. Wenn die Sendung ohne Anmeldung bis zur Ab holung auf dem Bahnhofe lagern soll, muß die Adresse die Bezeichnung „Bahnhoflagernd" tragen. Expreßgut ist bei den Gepäck-Abfertigungsstellcn zu den für die Annahme von Gepäck bestimmten Zeiten aufzngeben. Der Gepäckschein begleitet die Sendung. Für das Expreßgut wird die Gepackfracht mindestens für 20 KZ erhoben; bei Beförderung in Persouen- zügen werden mindestens 50 Pf.; bei verlangter Beförderung in Schnellzügen, auch nur streckenweise, mindestens 1 Mark erhoben. Die Beförderung er folgt mit den Zügen für den Personenverkehr. Die Eisenbahn behält sich vor, bei Zügen, die bekannt gegeben werden, die Beförderung von Expreßgut zu beschränken oder auszuschließen. Der Empfänger ist berechtigt, nach Ankunft des Zuges, mit dem die Beförderung des Gutes zu geschehen hat, am Bestimmungsorte die sofortige Auslieser..ng nach Ablauf der zur ordnungsmäßigen Ausladung und Ausgabe erforderlichen Zeit bei der Gepäck-Abferti- gungsstelle zu verlangen. Im übrigen wird der Empfänger der Sendung, dafern sie nicht „Bahnhos- lagernd" gestellt ist, innerhalb der für Eilgüter fest gesetzten Fristen benachrichtigt. Die Auslieferung der Sendung erfolgt nur gegen Quittung. * —Von einem Freunde unseres Blattes ersab- ren wir uver die Leistungsfähigkeit ver New- Aorker Feuerwehr Folgendes. Mau wird sich des Riesenbrandes erinnern, der unlängst einen großen Teil von Baltimore in Asche gelegt Hal. Ein Schnell zug von New-Dork bis zu dieser Stadt fährt etwa 30, Stunden. Trotzdem gelang es binnen 10 Stunden nicht weniger als 20 New-Jorker Dampfspritzen so vor Ort zu bringen, daß sie Wasser gaben. Wenn man bedenkt, daß die Spritzen innerhalb dieser Zeit von verschiedenen Gegenden der ungeheuren Stadt an die Fähren über den Hudsonfluß gefahren, darüber transportiert und dann mit Pferden und Mannschaften verladen werden mußten, daß ferner dazu 2 Züge eigens zusammen zu stellen und für deren ungehinderte Eilfahrt mehrere hundert Kilometer Bahnstrecke frei zu machen waren, daß alles dann wieder zu entladen und zur Brandstelle zu schaffen war, so bildet das zusammen ein Stück echt amerikanischer Arbeit, vor dem man allen Respekt haben muß. * — Trotz des neue»» Lotteriegesetzes wagen es noch immer die Kollekteure auswärtiger Lotterien, ihre Lose in Sachsen zu versenden und durch beigcfüzte vertrauliche Mitteilungen die Em- vsünger zum Spielen zu bewegen. Es ist den säch sischen Spielern dringend zu raten, die vielversprechenden, unsere Staatslotterie als eine teure und wenig chancenreiche hinstellenden Anpreisungen unbeachtet zu lassen, wenn sie nicht mit dem Gesetz in Konflikt kommen wollen. * — Mülsen Lt. Jacob. Gestern vormittag gegen Uhr brach in dem Stallgebäude des Herrn Fleischermeiuer Härtel hier auf bis jetzt noch unermittelte Weise Feuer aus, welches jedoch balo w-edec gelöscht wurde. Wie wir hören, hat bei dem Feuer ein Pferd Brandwunden erlitten. Dresden. Bei der Abreise nach Leipzig stürzte der Getrcwehändler Hofmann aus dem Wetuner Bahn hof aus dem Zuge. Der Unglückliche war sofort tot. Dresden. Ein neues großes Warenhaus, das alle vorhandenen m den Schatten stellen wird, wird in nächster Zeit in Elbflorenz erstehen. Die weitbekannte Berliner Firma A. Wertheim Hal das weit und breit bekannte Welirestaurant „Societe", das Jahre hindurch der Treffpunkt der Dresdener Lebe- und Halbwelt war, angekauft und beabsichtigt, nach erfolgtem Umbau ein Warenhaus nach dem Muiter der Berliner Häuser der genannten Firma zu gründen. Der Kaufpreis für das an der Waifenhausstraße belegene Sonete-Restaurant soll 2 Millionen Mark betragen. llerm. Hulscdeiii'eulkei', Lichtenstein, Ecke Chemniperstraße und Marli. Soeben trafen für verwöhnten Ge schmack passend, konkurrenzlos und billig, die neuesten feiertaIZ-M-ze ein, woraus ich Alt und Jung ergebenst aufmerksam mache In Erimmitschau wird an dem Felsanfbau iin Bismarckhain jetzt ein vom Dresdner Bildhauer Hecht geschaffenes Vismarck-Neliefporträt angebracht. Erimmitscha«. Em „Nationaler Arbeiter- Unterstützungs-Verein für Crimmitschau und Umg." ist hier gegründet worden, um die aus dem Textil- urbeiter-Verband ausgeschiedenen arbeitswilligen Arbeiter in Krankheitsfällen, wie in allen anderen Lagen zu unterstützm. Der Vorstand des Vereins setzt sich aus Arbeitern und Arbeitgebern zusammen. Die Lage der Königin-Marlenhütte in Cainsdorf hat sich zwar etwas gebessert. Aber das letzte Geschäfts jahr mußte noch immer mit 262 500 Mk. Verlustvortrag abgeschlossen werden. In der Generalversammlung wurde festgestellt, daß inbezug auf Gesundung des Werkes in letzter Zeit viel geschehen sei; so sei die Brückenbauanstalt geradezu musterhaft eingerichtet. Aber es habe noch immer an Aufträgen gefehlt. Für Brenn material seien gegen das Vorjahr 180 000 Mk. wmiger verbraucht worden. Gerichtszeitung. Dresden. (Darf die Inhaberin eines „Mittags - Usches" ihren Gästen Flaschenbier gegen Bezahlung verabreichen ?) Mit dieser weitere Kreise interessieren den Frage beschästigte sich jetzt der Strafsenat des Königlichen Obeilandesgerichts zu Dresden in seiner letzten Sitzung unter dem Vorsitz des Senatspräsi denten Kurtz. Die Produktenhändlerin Frau Black in Leipzig hält einen Mittagstisch und pflegt ihren Mittagsgästen auf Wunsch Bier in Flaschen zu ver abreichen. Für das letztere erhält sie besondere Be zahlung. Wegen Vergehens gegen die Gewerbe- Ordnung erhielt sie nun ein Strafmandat über 75 Mk. eoent. 15 Tage Hast, da sie Bier nerschänkt habe, ohne die behördliche Genehmigung zu besitzen Neue Exzesse. Wien, 31. süf Xue serlh 6s6816lltr Hands Mr b Scdnee bedcckt. Auch aus süd treffen Nachrichten von Schnee- Aepfelwein Heidelbeerwein Drogerie un! lichen Gegenden fällen ein. Am Predig,. -/2b Uhr Tarragona Gold Samos Gold Portwein, M Sämtliche Instanzen bestätigten diese Strafe und auch das Oberlandesgericht entschied, daß der In haber eine« Mittagstisches kein Bier zum sofortigen Genuß verschänken dürfe, wenn er nicht im Besitze der Schankkonzession sei. Die Revision der Ange- klagten wurde verworfen und ihr auch sämtliche Kosten des erfolglosen Rechtsmittels auferlegt. Duldung von den Behörden eine Agitation zu neuen Exzessen an den Osterfeierlageu vorbereitet wird. Verheerender Brand. Wien, 31. März. In Leibes!Hal, wo bekannte Passiourspiele stalifiudeu, brach gestern nachmittag, während sich Lie mn len Erwachsenen auf den Feldern und in dm Wei, bergen befanden, ein verheerender Brand aus, wobei 4 Kinder in den Flammen um- kamcu und ein alter Manu erstickte. Kirchliche Nachrichten für Mülsen St. Micheln. Karfreitag vorm. V99 Uhr Beichte, 9 Uhr Predigtgotte»- dienst (Jes. 53, 1—7) und heil. Abendmahl; nachm. V-2 Uhr Liturgischer Gottesdienst. Kirchliche Nachrichten für Mülsen St. Niclas. Karfreitage, den 1. April, vorm. !) Uhr Gottesdienst mit Damach allg. Beichte und ieierl. Kommunion. Nachm. liturgischer Gottesdienst Voraussichtliche Witterung. Kühl und veränderlich. Kirchliche Nachrichten von Rödlitz. Karfreitag (I. April! früh!) Uhr Gottesdienst mit Predigt. Nachm. 2 Uhr Beichte und Abcudmahlsgottesdienst. Allerlei. - j- Berlin. Unter dem Verdacht der Erkrankung an Milzbrand wurden drei in einer Weißgerberei beschäftigte Arbeiter ins Krankenhaus gebrachs. Dieselben heben sich die Infektion zweifellos beim Gerben von Schaffellen zuzezozen. P Witten (Ruhr). Die Belegschaft der Zeche „Bergmann" trat wegen Lohndifferenzen in Ausstand. P Eger. (Gegenkundgebung.) Um der Entrüstung über die ungerechtfertigten Angriffe des Prager tschechischen Pöbels und der slawischen Studentenschaft Ausdruck zu geben, veranstaltet der Stadtrat der alten Staufenstadt Eger am Donners tag, den 7. April, 8 Uhr abends im bürgerlichen Schießhaussaale einen Festkommers, zu welchem die Kommilitonen aller deutschen Hochschulen herzlich eingeladen wei den. Telegramur« Große Lchneesälle. Innsbruck, 31. März. s>eit gestern abend Kirchliche Nachrichten von Heinrichsort. An, Karfreitag, dem 1. April, vorm. Uhr Beichte, vorm- 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt über Cv. Mark. 15, 22—37, da nach Abendmahlsfcier. Die Anmeldungen sür die Beichte und Abcndmahlsseier am Karfreitage werden am Donnerstag nachmittag erbeten. Kirchliche Nachrichten für EaUndcrg. Karfreitag vorm. 9 Uvr Predigtgotlesdienu. Kirchenmusik: Heut ist, v Mensch, ein trauervvller Tag. Moteile sür gem. Chor und Solo von Tk Draht. Nachmittags 2 Upr Abendmahlsgotleadienst. (Anmeldungen er- beten Donner-.-lag nachm. 5—7 Um.) ! Großes Lager W-. « inc Laubenheimer Oppenheimer Nackenheimer Niersteiner Deidesheimer Dorf Johannisbe Deidesheimer Kie Kirchliche Nachrichten für Lichtenstein. Karfreitag. Borm. > /0 Uhr Beichte von U. v. Kienbusch, 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt von Lberpsarrer Seidel (Text: 2. Kor. 5, 14 I.D, danach Kommunion. Nachm. 3 Ulir Liiurgnchcr Gottesdienst von L. v. Kienbusch. Kirchliche Nacheichten von Huhndorf. Kaifrcilag. vorm. ' Uhr Beichte: vorm. 9 Uhr Gottes dienst mit Predigt (Text: 2. Kor. 5, I I u. 15): darnach beUim- Abendmahl Nachm. Uhr liturgischer Gottesdienst. schneit es hier ununterörocbeu. Die Berge sind bis zur Talsohle mit März. Es sind hier zuverlässige Nachrichten aus Odessa eingelruffen, daß dort unter Biehmarktpreif e. Schlachtviedmarkt im Schlacht- und Viehhose zu Shemnq, am 30. März 1904. Austrieb: 61 Rinder (und zwar 19 Ochsen, — Kalben, 36 Kühe, 6 Bullen), 774 Kälber, — Schafe, 440 Schweine, zusammen 1275 Tiere. Unverkauft blieben zurück: 24 Rinder, 28 Kälber, 57 Schweine. Bezahlt in Mark für 50 Kilo Lebend ge wicht :Ochsen — Mk.,Kalben und Kühe — Mk, Bullen — Mk., Kälber 38—50 Mk., Schafe — Mk., Ichweire 43-46 Mk. Schlacht gewicht: Ochse« — Mk-, Kalben und Kühe — Mk., Bullen — Mk., Kälber — Mk., Schale — Mk. Schwein« 46—49 Mk. Bei Schweinen verstehen sich d:e Lebendgewicht-prev« uuter Gewährung von 20—25 kg Tare für ie, I Schwein, di« Schlachtgewicht-Preise ohne Schmeergewicktt. Kirchliche Nachrichten für Bernsdorf. Karfreitag, den 1. April. Borm. 9 Uhr Hauptgottesdienst mit Predigt und Liturgie über die Leidens- und Tvdesgeschichte des Herrn — Nachm. 2 Uhr Abeudmahlsgvttesdienft. Kirchliche Nachrichten für Mülsen St. Jacob. Karfreitag, I. März 1904, 9 Uhr PredigtgotteSdienst: Marc. 15, 22—3,. Darnach Beichte und Abendmahl. 3 Uhr liturgischer Gottesdienst.