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bardieren. Tie Verteidigung von PortAithur wird I der Festuiias/Artillerie überlassen. 2 der beichtzdig- I 1en SchiffLnWren bereits reparierr und hatten sich der ! das dritte. wird, in ein«; Wcch: T.^c<bcft^:sclu. ' mzüge auL der Mandschurei lausen lneist regelmäßig eiy. , Warschau," 16. Febr. Eui^ große Aqgahjl Frauen - der besseren GiHeAchast wür^s unter dem Verdachte politischer Umtriebe oerhastet, eine der Damen sogar auf dem Ball der aristokratischen Damen im Rathaussaale. Lemberg, 16. Febr. Blättermeldnn gen zufolge wurde ein russischer Gendarmerie-Oberst auf der Bahn Jarnslau-Sokol verhaftet, weil er seit langer Zeit Spionage getrieben hatte. Er wurde nach Wien transportiert. Washington, 16. Febr. Der japanische Ge sandte hatte gestern eine längere Unterredung mit dem Staatssekretär Hay über die Zurückberufung der Ja paner aus Port Arthur. Paris 16 Febr. Prinz Louis Napoleon wird erst im Laufe dieser Woche nach Petersburg zurückkehren, wo er eine Unterredung mit dem Zaren und dem Knegs- minister haben wird. London, 16. Febr. Bis jetzt ist keine amtliche Bestätigung der verschiedenen Sensationsnachrichten der letzten Tage, besonders über die Landung von Trupp.» in Port Arthur eiugcgangen, die einzige bestätigte Nach richt ist die, daß das Wladiwostock-Geschwader im stillen Ozean kreuzt. Politische Rundschau Deutsches Reich * Der „Neichsanzeiger" veröffentlicht die amt liche Bekanntmachung der Neutralitätser klärung des Deutschen Reiches * UnterlassenerNachruf. Auhaltische Kreisblätter bezeichnen es als auffallend, daß man im Reichstag mit keinem Wort des dahingeschiedenen Herzogs von Anhalt gedacht hat, ganz im Gegensatz zu dem Verhalten des Reichstagspräsidiums beim Ableben des Königs Albert von Sachsen. * Viel Geld verloren worden ist auch an deutschen Börsen durch den plötzlichen Ausbruch des Krieges in L üasien. In Bors.-Kreisen wird fetzt der Versuch gemacht, für o e Einbuße an deut schem Kapital eine mangelhafte Orientierung durch die Leitung unserer auswärtigen Angelegenheiten verantwortlich zu machen. Diese habe im Gegen sätze zu England eine Zu rptim stäche Haltung ge zeigt und dadurch die deutschen Kapualstsu ver hindert, sich rechtzeitig gegen die Zo gen zu decken, die der Ausbruch des Kriege? gaben mußte. Daraus antwortet die „Köln. Ztg.": Zunächst ist es im all gemeinen eine unoerechtigte Zo.oerung, daß die Reichsregierung Lem, P.iomkapstal für seine Anlagen auf dem internationalen Geldmärkte Anleitung geben soll. Wir können uns Lagen denken, wo das nölig werden könnte, aber in erster Linie ist die auswär tige Politik doch wohl nur für die Beziehungen zum Auslande verantwortlich und daß diese und zwar insonderheit die zu Rußland geschädigt worden wären, wenn die deutsche Regierung vmsucht hätte, vor Ausbruch des Krieges diesen als wahrscheinlich hinzustellen, und dadurch aus die Drückung der Kurse hinzuarbeiten, davon kann man sich über zeugen, wenn man heute sieht, welche Verbitterung in Rußland die Haltung der englischen Presse her- vorgerufeu hat. Es kommt aber noch das eine hin zu, daß man gewissenhasterweise bis zum letzten Augenblick sich noch keine feste und bestimmte Ansicht Der Majoratsherr. Roman von L. I d l e r - D e r e l l i. <1t!. Fortsetzung.) (Nachdruck verbalen.) „Die Augenzeugen sagen ja!" erwiderte Eber hard und sah seinen Onkel fest an. „Das ist eben das Schlimmste bei der Sache. Durch den Verlust erregt, hat der Doktor Herrn von Kirchbach falsches Spiel vorgeworfen; er hat es nicht beweisen können, trotzdem inan sagt, es sei wahr gewesen. „Kirchbachmußtenun allerdings den Doktorfordern, wollte er nicht zum ehrlosen Betrüger herabsinken; mir aber sagte Herr von Blomen, der bei dem Vor gang zugegen gewesen war: .Kirchbach darf den Dok tor nicht töten, sonst wird er noch zum Mörder, denn ein Betrüger ist er schon/" „Herr von Blomen soll seine Zunge wahren!" brauste Baron Hans auf. „Mich dünkt, Kirchbach hätte genugsam gezeigt, daß er mit sich und seiner Ehre nicht spaßen läßt." „Es muß doch etwas Wahres daran sein!" antwortete Eberhard kühl. „Seit jenem Duell steht Kirchbach allein, niemand mehr geht mit ihm um, Du warst auf Reisen, als dies unglückliche Ereignis erntrat, und kamst erst wieder, als sich die Entrüstung über Kirchbachs Handlungsweise gelegt hatte. Ich bin überzeugt, auch Du hättest in jener Zeit den Verkehr mit ihm abgebrochen. Ich bitte Dich jedenfalls, Herrn von Kirchbach als Antwort auf seine Frage mitzuteilen, daß ich niemals die Hand meiner jungen Schwester in die seine legen werde." „So!" der Baron erhob sich. „Ich habe Dich vorher an Rezine erinnert, um Dir zu zeigen, daß Du Dich schon einmal inbezug auf Deine Schwestern irrtest. Es hat mir also nichts genützt. Wenn Du übrigens eine so glänzende Partie für Deine arme darüber bilden konnte, wie die Dinge ausgehen würden. Wir wissen bestimmt, daß man in dieser Beziehung nicht nur in Deutschland, sondern auch in Jrgnkretch und vor allem in Rußland durchaus schwanLe:^ war. Alle r nist ästen Kundgebung:' o-s nach dem Kriege ergangen sind, zeigen auf das deut lichste, daß der Abbruch der diplomatischen Bezieh ungen durch Japan den Russen durchausunerwartet kam. Wenn aber selbst einer der für die Kriegfüh rung in Betracht kommenden Staaten an den un mittelbar bevorstehenden Ausbruch des Krieges nicht gl'ubte und bis zum letzten Augenblick an der Möglichkeit einer friedlichen Lösung festhielt, so wäre es in der Tat mehr als gewagt gewesen, wenn andere Staaten trotz dieser Ungewißheit eine pessi mistische Campagne hätten unternehmen wollen. Es ist auch nicht zu übersetzen, daß eine solche Cam pagne während der noch andauernden Verhandlungen unzweifelhaft in kriegerischem Sinne gewirkt und die Aussichten des Friedens geschädigt hätte. * Laut den neuesten Nachrichten sind d i e Hereros auf dem Rückzüge, aber mit allem erbeuteten Vieh! Wer afrikanische Verhältnisse kennt, weiß, daß dies so viel heißt, als „Wir Hereros sind Sieger; wir haben nach Herzenslust gesengt, gebrannt, gemordet, gesoltert und Beute gemacht und gehen nun mit unserer Beut: heim, weil es der Feinde mittlerweile zu viele geworden sind." Aus diesem Grunde ist die Pferöefrage für den Er folg unserer kriegerischen Unternehmungen von ein schneidender Bedeutung. Windhuk, die letzte Station der Eisenb ihn, ist vo n äußersten Osten ungefähr soweit entfernt, wie Königsberg von Köln. Es er hellt hieraus, daß es einen ungeheuren Zeitaufwand erfordern würde, um mittels Gewaltmärschen nach dem wichtigen Grenzpunkte zu gelangen. Der erste Transport von argentinischen Pferden ist bereits nach Südafrika unterwegs. Er besteht aus 580 Pferden und 500 Maultieren, die Milte März in Swakvpmund eintrcffen. * Von der r u s s i sch e n G r e n z e wird berich tet, daß die russischen Grenzbehörden den Auftrag er halten haben, militärpflichtige Preußengänger bis auf weiteres unter keinen Umständen durchzulassen. * Wie die „Königsberger Volkszeitung" be richtet, ist auch gegen den Redakteur Qucssel von dem in Stettin erscheinenden sozialdemokratischen Blatte „Der Volksbote" eine Voruntersuchung wegen Hochverrats gegen das russische Reich und wegen Beleidigung des russischen Kaisers emgeleitet worden. Türkei. * K o n st a n t i n o p e l. Von den österreichischen und russischen Zivilkommissaren wurden an das Wiener und Petersburg-r Kabinett sehr ungünstige Berichte über die Reformation gesandt. Ernste Schrille bei dem Sultan stehen bevor. Die Verschleppunastakrik der Türkei wird aufs schärfste verurteilt. Man betont, dies werde für die Türkei verhängnisvolle Folgen haben. " Die Scharmützel an der türkffch-öu'garischen Grenze dauern wn. In Dichumobalo wurde dieser Tage eine ungesäm U-u Manu zählende bulgarische Bande van der linkischen Grenzwache, die durch 2 Kompanien verstärkt war, angegriffen. Ter Kamps dauerte lange Feil, na^ls slüchteten die Bulgaren nnd liehen Tvte ans dem Felle- die Türken hatten einen Toten und zwei Verwundete Afrika * P r ä t o r i a. Ein von Botha, Delarcy, Burger, Smuts und zehn anderen Burenführern unterzeichnetes und auch an den Kolonialmmister telegraphisch übermitteltes Schreiben verlangt die Unterdrückung der Einführung asiatischer Arbeiter nach Transvaal. Die Unlerzei bneteu erklären in dem Schwester nur eines grundlosen Gerüchts wegen aus schlägst, so behälft Du sie als alte Jungfer im Hause und wirst uiemals an Dich denken können. Ich muß Dich aber bitten, die Bewerbung meines Fceun- des Viktoria wenigstens mitzuteilen. Es könnte doch sein, daß das Mädchen inbezug auf den reichen Freier eine andere Ansicht hätte, als ihr superkluger Bruder." „Selbstverständlich wird es Viktoria heute noch erfahren," erwiderte Eberhard ruhig, ohne die Aus fälle des gereizten alten Mannes zu beobachten. „Sie selbst soll Dir ihre Entscheidung brieflich mit teilen !" Beide kehrten zu den Damen zurück. „Sv lange habt Ihr uns verlassen?" drohte die jünge Frau scherzhaft. Ihr Blick aber glitt an ihrem Manne vorbei und suchte Eberhard. Der alte Herr bemerkte es. „Laß uns aufbrechen," sagte er verstimmt. „Ich bin müde und möchte zur Ruhe kommen. „Bleibe doch den Abend über hier, Onkel," bat Viktoria. „Ein andermal!" antwortete Baron Hans ver drießlich. Die junge Frau zuckte die Achseln und erhob sich. „Ich bedauce es," sagte sie, „ich wäre sehr gern geblieben. Meines Mannes Wunsch ist mir indes Befehl. Ich bitte um Euren recht baldigen Besuch." Das Versprechen wurde gegeben und der Baron verließ mit seiner Frau das Haus seines Neffen, den er, ohne es zu wissen, zum letztenmal besucht haben sollte. „Hast Du Dich mit dem Onkel überworfen?" fragte Viktoria den Bruder, als der Schlitten abge fahren war. „Erst war er ganz heiter. Nach Eurem Schreiben, daß sie nicht nur für ihre Person, sondern als Vertreter der Mehrzahl der Bevölkcumg auf treten und versichern, daß die Buren eine Maßregel gegen dielen Mißstand alsdrm rend erforderlich anseben. R«S Etadt Acht*«stet«i 16 Februar. * — Die erste diesjährige BezirtsauSschuft- sitzung sand Sonnabend nachmittag von 3 Uhr ab unter dem Vorsitze des Herrn Amtshauptmann Eb- meier im Sitzungssaals der Kgl. Amtshauptmann schaft Glauchau statt. Cs fanden u. a. — meistens bedingungsweise — Genehmigung: die Verlegung und Einziehung eines Teiles des St. Egidien-Lobs- dvrfer Kommunikationsweges, die Anlagenregulalive bez. Nrchiräge zu sülchen für Kuhschnappel, Rödlitz und Niedermülsen, das Dispensationsgcsuch in Dis- membrationssachen des Gutsbesitzers Paul Hugo Vogel in St. Egidien, dos Gesuch des Gastwirtes Einst Julms Heyder in Mülsen St. Niklas um Er laubnis zur Errichtung einer Groß- und Kleinvieh- schlächtereianlaze, die Schankerlauvnisgesuche — (Ge suche um Uebertrazung der ihren Vocbesitzern erteilt gewesenen Konzessionen) — Gustav Adolf Hvppe's in Rüsdorf und Otto Ullrich's in Mülsen St. Micheln. Dagegen wurden adgelehm mangels Bedürfnisses die Schankettaubnisgesuche des Gastwirts Hermann Imins Wolf in Callnberg für eine Gastzimmerver- größecung unv ein Gesuch des Schankwirts Wilhelm Klage ni Hermsdorf um Erlaubnis zur Veranstaltung von Singspielen. " - Verunglückt. Auf einem Oelsnitzer Sieinkvhlenwerke verunglückte, wie der „Lelsnitzer Volksbote" mittcilt, in der Grube der >856 geborene Bergarbeiter Christian Erdmann Leistner, wohn haft in Lichtenstein, durch sein eigenes Verschulden — Nichtbe achtung der Sicherheitsvorjchristen — tödlich. Der Verunglückle hinterläszt Frau und 3 Kinder. — Einen Witz wider Willen leisten sich die „Dr. 'N. N.", der allerdings aus das Blatt ein eigenartiges Licht wirft. In lokalen Teil wird nämlich gesagt: „In hiesigen und auswärtigen Tagesblättern vefiu >en sich regelmäßig wiederkehrend kleine Annoncen, m welheugegen genügende Sicherheit Bard ar lehne an Beamte und andre sichere Leute angebvten werden. Auf die Offerten er hallen die Dacleyusuchenden die Mitteilung, baß das Darlehn beschafft werden könne. Die Latlehnsdedingungen, welche gestellt werden, sind jedoch haarsträubende und an Wucher grenzende, sodaß nur in größter Not sich Befindende davon Gebrauch machen dürften. Es wird, außer der Zu sicherung, dag der Betreffende sich nicht in Not be finde, ein Wechsel aus drei Monate eoent. mit der Unterschrift der Ehesrau verlangt, außerdem sind die Möbel zu verpfänden. Für ein Darlehn von 300 Mk. sinv z. B. gefordert worden: 35 Mk. für Provision und Zinsen, eine Vermittelungsgebühr von 20 Mk lind für eine diskrete Auskunft 1 Mk. Diese Belräge sollten vornweg von der Darnlehns- summe gedeckt w.rien, sodaß der Darleiher und dessen saubrrer Gewäycsmann eine 80prozentige Ver- zinsang erzielen. Kommentar hierzu überflüssig. I n Jiuercssc aller Darlehnssucher liegt es, auf der artige Geschäfte aufmerksam zu machen." — Wenn man nun den Anzeigenteil der Neuesten Nachrichten durchblättert, findet man nicht weniger als 13 An zeigen, in denen solche Gelddarlehne offeriert werden. Da brauch: man sich nicht zu wundern, wenn unter solchen Umständen derartige Preßerzcugnisse direkt lächerlich wirken. Hier sollte eigentlich das Publikum richten und die Prffje zur Rede stellen, die ihnen derartig blöden Stoff bietet. heimlichen Gespräch aber konnte er kaum seine Ver stimmung verbergen." „Er wird es schon wieder vergessen," antwortete Eberhard. „Das heimliche Gespräch betraf übrigens Dich, Viktoria. Herr von Kirchbach bat mich durch den Onkel um Deine Hand." „Der alte Mörder!" rief Cilly entrüstet. „Das wagt Herr von Kirchbach?" fragte das schöne Mädchen mit stolzer Kälte. „Der Onkel betonte namentlich Herrn vonKirch- bach's Reichtum!" entgegnete Eberhard. „Und wenn er ein Krösus wäre, ich wollte lieber betteln gehen, als seine Schätze mit ihm teilen!" er widerte Viktoria. „Ist das Dein unwiderruflicher Entschluß?" fragte der Bruder. „Was kann ich Dir bieten? Ein stilles arbeitsreiches Leben voller Entbehrungen und Sorgen, weiter nichts. Als Frau von Kirchbach hast Du dagegen über eine halbe Million zu ge bieten !" Viktoria sah in sein ernstes Gesicht, dann faßte sie liebevoll seine Hand. „Du hast Deine Pflicht erfüllt, mich auf die äußeren Vorteile dieser Heirat aufmerksam zu machen," sagte sie. „Nun laß uns aber auch nicht weiter von Herrn von Kirchbach sprechen. Es graut mich, wenn ich an ihn denke. Ich werde diese meine Ansicht dem Onkel unverhüllt auseinandersetzen, damit er sie ein- für allemal kennen lernt. Wie gefällt Dir des Onkels Frau?" „Hm!" machte Eberhard. „Sehr freundlich, sehr gewandt —" „Aber nichts weniger als fein!" rief Cilly. „Sie machte Viktoria gegenüber eine Anspielung auf Herrn von Westen, die ich äußerst unpassend sand. (Fortsetzung folgt.)