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der Republik, Battle y Ordonez, sei bereits.amBord I eines in > MontevAeo eingetroffenen argentinischen I Kreuzes > geffüchtL noch . nich^ bestätigt, aber die Insurgenten siffd doch inx,A»n^ursche auf di^Haupt- stadt begriffen, obschon sie sich "derselben noch nicht direkt genähert habend Ostafi-n. * Di« Entscheidung in der ostasiatischen Krisis will noch immer nicht fallen. Die für Mittwoch er wartete Absendung der russischen Antwort auf die jüngste Note Japans aus Petersburg ist wiederum verschoben worden, es hieß, die Antwort würde nun kaum vor Freitag abgehen. Inzwischen steigt die Erregung in Tokio immer mehr; am 3 Fedr. wurde daselbst wieder eine große Beratung der Minister, „alten Staatsmänner" und der Admirale abgehalten, die sieben Stunden dauerte. Während derselben hatten der Premierminister und der Minister des Aeußeren eine lange Audienz beim Mikado. Eine Meldung der „Daily Mail" aus Port Arthur weiß allerhand von weiteren militärischen Vorkeh rungen rufsischerseits zu berichten, so von der Ent sendung drei Sibirischer Schützenregimentcr in kleinen Abteilungen nach dem Jaluflusse und des größten Teiles der Feldartillerie ebendorthin. Ferner sind angeblich vier neusormicrte sibirische N'g'menter, die in Haitschen standen, nach Port Arthur zar Ver- stärkung der dortigen Garnison beordert worden. Eine strategisch wichtige Stellung an der Kiutschu« Bucht wurde stark befestigt und mit 3000 Mann aus Port Arthur belegt. Aus Stadt und Laud Lichtenstein 5. Februar. * — Ferufprech-Anschlust Unter heutigem Tageistan das hiesige Fernsprechnetz neu angeschlossen: Nr. 95 Hauschild, Restaurant Johannisgarten. * -— Fleischbeschau. Im Monat Jan. 1904 wurden geschlachtet bezw. gemeldet: Rinder Schweine Kälber Schafe Ziegen Hunde in Lichtenstein 45 190 50 17 4 3 in Callnberq 5 69 16 7 1 — Sa. 50 259 66 24 5 3 * — Bezirksobstbauverein. Kommenden Sonn tag, als den 7. Febr-, findet von nachm. ^4 Uhr an im Meisterhause zu Glauchau Hauptversammlung mit Vortrag statt. Die Mitglieder des Obstbauver eins Lichtenstem-Callnberg und Umgegend sind zu dieser Versammlung, die voraussichtlich sehr interessan ten Vortragsstoff bietct, ebenfalls geladen. Abfahrt 12 Uhr 48 Min. Bahnhof Lichtenstein. * — Frühlingsboten. Stare, die bei der warmen, sonnigen Luft der letzten Tage lustig ihr Frühlingslied von den Spitzen der Bäume pfiffen, sind in mehreren Orlen unseres engeren Vaterlandes beobachtet worden. Man kann nur hoffen, daß di schwarzen Gesellen ihren Vorwitz nicht mit dem Tode büßen, wenn der Winter, wie ja zu erwarten steht, nochmals einen kräftigen Vorstoß unternimmt. * — Die evangelische Bewegung im König reich Lachsen nimmt einen erfreulichen Fortgang. In allen Städten mehren sich die Uebertritte vom Katholizismus zur evangelischen Kirche. Allen voran schreitet die Residenz des Sachsenlandes. War schon die Zahl der Uebertritte im Jahre 1902 bedeutend, nämlich 196, so frappiert die Zahl des letzten Jahres: es sind 1903 allein in Dresden 449 Katholiken evangelisch geworden. Düse Zahlen legen erfreuliches Zeugnis von der Werbekraft des Der Majoratsherr. Roman von L. Jdler-Derelli. G- Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Durchaus nicht. Das ganze Majorat ist nun Eberhard von Thurin sehr nr Frage gestellt, cs müßte denn sein, daß die Ehe ohne männliche Erben bliebe. Hinterläßt aber Baron Hans noch einen Sohn, so fällt der Neffe überhaupt aus und bleibt zeitlebens ern armer Mann. Und ich hätte dem braven Jungen den Besitz des reichen Gutes so recht von Herzen gc- könnt, hätte ihn üherhaupt viel lieber im Dorf als Herrn, als den Alten, der bis an sein Lebenscnde nicht vernünftig wird; das beweist diese Heirat." „Die Frau ist eine Bürgerliche!" bemerkte die Frau des Pfarrers. „Sie stammt sogar hier aus der Gegend. Ihr Vater war der alte Oberförster Wendt aus Moosbrück. Es ist noch nicht so lange her, daß er starb." „Ich erinnere mich des alten Herrn!" rief der Pfarrer lebhaft. „Er war fast ein Riese zu nennen. Bis an fein Lebensende hielt er sich bei seiner ungewöhn lichen Größe ganz gerade und ein langer, schneeweißer Bart reichte ihm bis zum Gürtel. Er war ein Sonder ling j er hatte die Frau frrüh verloren und ich erinnere mich auch, damals von einer Tochter gehört zu haben. Man sagte mir, er liebe das Kind nicht und sei nie recht freundlich gegen sie gewesen." „Das ist hier auch schon gesagt worden," ent gegnete die Frau, „denn dem Gerede der Dorfbe wohner ist gar nicht mehr zu steuern ; die fabelhaftesten Geschichten bringen sie auf. Es wird gesagt, daß die verstorbene Vater bei Lebzeiten sehr unzufrieden mit seiner Tochter gewesen sei, weil sie als ganz junges Mädchen ein Verhältnis mit einem Forstlehrling angeknüpst habe, der bei dem Oberförster im Hause gewesen sei." Evangeliums ab und bedeuten eine protestantische Lebensregung, wie sie Dresden seit der Reformation noch nicht wieder erlebt hatte. Heil den mutigen Männern und Frauen, die in Dresden daS „Los von Rom!" zur Tat gemacht haben. *— SchStzenhans Callnberg. Wie aus dem Inseratenteile zu ersehen, findet Montag abend 8 Uhr im Schützenhaus Callnberg großes Humoristen-, In strumental- und Gesangs-Konzert von der Zither- Gesellschaft „Gebirgskinder" mit nachfolgendem Tänz chen statt. Die Gesellschaft, welche in hiesiger Pflege gut eingeführt und beliebt ist, tritt in tiroler Nationaltracht auf. Einige Stundens ngenehm- ster Unterhaltung stehen in Aussicht, und dürfte ein Besuch dieses Konzertes besonders zu empfehlen sein. * r. Mülsen Lt. Niclas. Im Mülsen grund soll eine Gasanstalt zur Abgabe von Licht und Kraft errichtet werden. Zur Zeit finden Er hebungen über diese Frage statt. — Die Einschätz ungsliste über Gemeindeanlagen liegt 14 Tage zur Einsicht aus. Reklamationen gegen die Höhe der Veranlagung sind nur innerhalb dieser Zeit zulässig. * — Thurm. JmMann'schenGasthofehierselbst findet Mittwoch, den 10. d. Mts. großes humoristisches Karneval-Konzeit statt. Dasselbe wird ausgeführt von 2 Kapellen : Vom Stabshoboisten Herrn Gefc- Niederplanitz und Klug'S Humorist.schen Sängern: Schwach, Schwächer, am Schwächsten. Nach dem Konzert wird Ball abgehalt u. Das Programm ist vorzüglich gewählt und wird durch seinen humo ristischen, vielseitigen Inhalt dazu beitragen, dem Abend eine ganz besondere Würze zu verleihen. Ein Besuch ist jedenfalls lohnend. * — Waldenburg Künftigen Sonntag, d. 7. Febr., wird in unserer Stadtkirche ein seltenes kirch liches Fest gefeiert werden. Der Verein „eo. - luth. Gotteskasten in Kgr. Sachsen," welcher sich die Unter stützung von eo.-luth. Glaubensgenossen in nicht lutherischer Umgebung angelegen fein läßt und in Sachsen auf eine mehr als 25jährige gesegnete Tä tigkeit zurückblicken kann, wird dies Fest veranstalten. In dem um 4 Uhr nachm. beginnenden Festgottes dienst wird Herr Generalsuperintendent Dr. Braune aus Rudolstadt predigen. In der Nachversamm lung, die '/z6, gleichfa ls in der Kirche ihren An fang nehmen wird, darf man sich auf interessante Mitteilungen gefaßt machen. Es wird nämlich ?. Edouard Roerich aus Elvoeus bei Rouen in Frankreich Vortrag halten über den Stand der Lache des Evangeliums in Frankreich. Herr ?. Roerich ist Pfarrer der deutsch-lutherischen Gemeinde in Elboeuf, einer Industriestadt ähnlicher Art wie Glauchau, Mecranc, Crimmischau, Penig und seit einer Reihe von Jahren in dieser Gemeinde tätig. Wir verfehlen nicht, unsere Leser auf diese Veran staltungen noch besonders aufmerksam zu machen. Am 4 März vollendet der in Dresden Röhr hofsgasse 10 wohnende ehemalige Buchbindermeister E. Neumann das 100. Lebensjahr. Leider läßt der Gesundheitszustand des alten Herrn seit Wacher, zu wünschen übrig. Dresden. Der oorgeürige Hofball im Residenzschloß verlief glänzend. Ter König, der äußerst frisch auSsah, der Kronprinz, chrinz Johann Georg und Prinzessin Mathilde wohnten dem Fest bis zum -Schluß, I Uhr, bei. Um 11 Uhr wurde das Souper eingenommen. Tie Ballmusik führte die Kapelle des Schützenregimenls aus. Leipzig. Wie jetzt bekannt wird, hat sich am Sonnabend an der Merseburger- und Demmering straße in L.-Lindenan ein schwerer Raubanfall zu- getragen. Zwei Geschäftsleute aus Zwenkau, die am genannten Taae in den Westvororten Geld kassiert „Diese Forsilehrlinge werden stets nur Unterförster," erwiderte Pfarrer Heyder. „Eben! man sagt außerdem, daß dieser in Rede stehende Focstlehrling ein rechter Taugenichts gewesen sei, und umsomehr habe sich der Vater über die Ver irrung seiner Tochter geärgert. Er habe den Burschen sofort aus dem Hause gejagl. Der Mensch hat es dann bis zum königlichen Unterförster gebracht und auch eine Försterei erhalten, sei aber durch eigene Schuld aus dem Staatsdienst entlassen und solle sich nun in der Welt Herumtreibern Und was das Aergste an der Sache ist, die Leute behaupten, die junge Frau liebe diesen Mann noch und habe den alten Baron nur geheiratet, weil er reich sei." „Das ist alles Klatsch;" sagte der Pfarrer ärger lich. „Ich kenne die lieben Thürmer mit ihrem Ge rede, die gar zu gern aus der Mücke einen Elefanten machen. Dieser fabelhafte Forstlehrling und entlassene Unterförster Hal natürlich nie existiert. Weil aber Herr Wendt hart und kurz mit seiner Tochter ge wesen ist, mußten doch die Leute dafür einen Grund ausfindig machen, und der einzig richtige Grund, des alten Mannes barsches, unfreundliches Wesen, war ihnen nicht romantisch genug. Eine märchen hafte Liebesgeschichte hörte sich besser an. Aber was ist denn das für ein Vorfall in unsere Kirche ge wesen ? Friedrich sagte mir von einer Trauung des Nachts um zwölf Uhr, von einer versteckten Schrift, von einem heimlichen Unrecht und von gespenster» haften Lichterschein, die sich seitdem allnächtlich in der Kirche wiederholten!" „Der alte Schwätzer !" rief Frau Heyder zornig. „Ich habe ihm ausdrücklich verboten, Dir diesen Un sinn vorzuerzähten, weil ich weiß, daß Du Dich stets über derartige Geschichten ärgerst. Der Sachverhalt ist kurz folgender: Um sechs Uhr abends sind die hatten, fuhren, mittelst Einspänners nach, Hause. An der bezeichrytm Straßenecke fiel, denz Pstche ein Manp in die Zügel und brachtK daS GeWtzr zum Stehen. Nun kamen mehrere Unbekannte hinzu und hieben mittelst GummiMäuch«n<auf die GestWtleute ein. Offenbar war es auf eine Beraubung >der im Wogen Sitzenden abgesehen. Auf - die Hilferufe der Angegriffenen entkamen leider die Räuber, deren Persönlichkeit auch bis jetzt noch nicht hat festgestellt werden können. Zwickau. Vorgestern wurden von der hiesigen Staatsanwaltschaft an die Sparkassenverwaltung in Niederplanitz 3000 Mark zurückgezahlt, die sich im Besitze des verhafteten Ludig befanden. Dieser ist nach seinem Eingeständnis nach Amerika gefahren und hat sich mehrere Tage in New-Jork aufgehalten. Von dort kehrte er nach Hamburg zurück, wo er dannn bekanntlich oerhaftet worden ist. Das bei ihm vorgefundene Geld ist zum größten Teil ameri kanischer Währung. Ueder seine Beziehungen zu Colditz legte er noch kein Geständnis ab. Die Spar kasse von Niederplanitz ist nun im ganzen um un gefähr 30 000 Mk geschädigt worden. Glauchau. In das hiesige Amtsgerichtsge fängnis eingelieferr wurde ein in Stangen darf wohnender Arbeiter der in Thurm befindlichen Tröltz'schen Fabrik, der verdächtig erscheint, den, wie gemeldet, in jener Fabrik verübten Gelddiebstahl (600 Mark) ausgeführt zu haben. Das Kontor der Tröltz'schen Fabrik ist übrigens in den letzten Jahren schon zum vierten Mal das Ziel von Einbrechern gewesen. Meeraue. Die Stadtverordneten bewilligten in ihrer gestern abend abgehaltenen Sitzung 30 000 Mark zum Baue eines Sommerbades und Einrichtung eines Volksbaves. Die Summe soll durch eine neu aufzunehmende Anleihe aufgebracht werden. Bernstadt. Am Sonntag früh merkte man iu der Stube der Wiiwe Auguste Hermann Feuer. Als man die Wohnunq untersuchte, lag Frau Her mann tot neben dem Ofen. Sie war bereits stark verbrannt, und es besteht Sie Vermutung, daß die 80jährige Fcau beim Einheizen von einer Schwäche ober einem Schlaganfall befallen worden und in folgedessen zu Boden gesunken und verbrannt ist. Klingenthal. Durch die Verhaftung des „Geldmännels" Josef Glöckner, welcher die Bewohner der Ortschaften diesseits und jenseits der Grenze dadurch geschädigt hat, daß er versprach, sür eine ge wisse Summe guten Geldes den mehrfachen Betrag in täuschend nachgeahmten Falsifikaten zu liefern, nach Erhalt des baren Geldes aber verschwand, ist der Allgemeinheit ein großer Dienst geleistet worden. Glöckner wurde in Zinnwald bei Ausgabe falscher Banknoten sestgenommen. V on einem Unbekannten überfallen wurde am 2. Fcbr. mittags ein bei Verwandten in Oberlungwitz zu Besuch weilendes lOjähriges Schulmädchen. Das Kind befand sich auf dem Wege von Oberlungwitz nach dem Logenhause (dem sag. Schmidtmeg), als sich ein Strolch ihm näherte, es zu Boden warf und es zu ver gewaltigen suchte. Trotzdem er dem Kinde den Mund zuhielt, vermochte dieses* einige laute Hilferufe auszu stoßen, welche zwei währen ü der Mittagspause spazieren- gehendc Arbeiter vernahmen. Als diese herbeieilten, nahm der Patron RerßanS, und trotz sofortiger Ver folgung gelang es ihm, zwischen den Häusern von Ober- lungwitz zu verschwinden. Der Mensch trug braune Jagdjoppe und Müße. In recht trauriger Weise endete in Zschortau bei Aue eine Ktndtaufsfahrt, an der mehrere schlitten beteiligt waren. Auf dem Heimwege, nicht weil vom Festbause, wurde vom Herrschaften mit einem fremden Pfarrer angekommen. Ich habe weder den Namen, noch den Heimatsort dieses Geistlichen in Erfahrung bringen können; er ist auch gleich den andern Morgen wieder abgereist ; er soll ein guter Freund des Barons gewesen sein. Um zehn Uhr, nicht um Mitternacht, wie die Leute erzählen, Hal man dann zum Küster geschickt, er solle bei der Trauung des gnädigen Herrn die Orgel spielen. Herr Keller hat erst Einwendungen gemacht, er dürfe das nicht ohne Deine Zustimmung, besonders zu dieser Stunde, aber der Baron hat besohlen, und Du weißt, daß dem Patron schließlich gehorcht werden muß." Der Pfarrer nickte. „Ich hätte selbst ja diese Trauung vollziehen müssen, wenn der Bräutigam es verlangt hätte, trotz der un passenden Stunde. Aber weshalb nur mag der Herr Baron auf diese Zeit verfallen fein?" „Er hat sich vielleicht geschämt, bei Tage in der Kirche sich trauen zu lassen, hier im Dorf, wo jedes Kind ihn kennt." „Das Gefühl wäre nicht so unbegründet. Doch wenn er einen Zusammenlauf vermeiden wollte, warum dann überhaupt hier und mit soviel Umständen ?" „ES soll von der Frau ausgegangen sein. Man sagt, sic habe es gewünscht, gerade hier getraut zu werden! Und das wäre ja em - ganz guter, gotteS- fürcbtiger Gedanke, der unserer Gemeinde schon gefallen kann." „Ja," erwiderte der Pfarrer beistimmend, „da die junge Frau ein Kint»,-diese». Gegentzc jst und Land und Leute kennt, klingt Deine Ansicht wahrscheinlich. Was ist es nun aber mir den anderen Gerüchten? Mit dem heimlichen Unrecht und der versteckten Schrift?" (Fortsetzung folgt.)