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darstellend Nr. 25. Irin? nntag, den 30. und Vgl. ouis Wagner Umtl rroinuier er xeb. Ouwiiiip n'tein. r das Versprechen, die üglichen Fleisch- und - regen Unterstützung äen pramiieit. in Lichten- au, ;emnitzerstraße. — Lichtenstein, am 29. Januar 1904. Der Ltadtrat Steckner, Bürgermeister. zur Empörung gegeben zu haben, unterliegt wohl keinem Zweifel. Denn es bedarf keines besonderen Taktgefühls, zu wissen, daß die sozialdemokratische Geschmacklosigkeit in der Verdächtigung eines dem größten Teile des deutschen Volkes innerlich nahe stehenden Standes Unwillen und Widerspruch erregen muß. Als nämlich der Antisemit Gräfe, der einzige bürgerliche Vertreter des Königreichs Sachsen, den vor Tagen gefallenen Ausspruch des Sozialdemokraten Fischer zurückwies, „in der Weltgeschichte habe es leine größere Infamie gegeben, über die nicht ein Pfaffe seinen Segen gesprochen habe", bestätigten die A Genossen des Herrn Fischer diesen frivolen Ausdruck , '4 mit lebhaften „Sehr richtig!"-Rufen. Erregt sprang D Graf Ballestrem auf und lebhafter wie sonst schwang er seine Glocke, die Sozialdemokraten laut auffordernd, „sich solcher empörender Äußerungen zu enthalten, die im deutschen Reichstage nicht zulässig seien." Während die äußerste Linke sich darüber recht un ruhig geberdete, applaudierte der andere Teil des Hauses recht lebhaft. Draußen im Lande wird man ' dem letzteren zuftimmen, denn eine solche Ve»allge- Lioterdliedenen. irren, 1>eiprix, den ,en erfolgt sm Lonn- Heddoies »as. meinerung sittlicher Verfehlungen ist unter allen Umständen zu verurteilen. Als zweiter Redner zur Fortsetzung der 2. Be ratung des Etats des Reichsamts des Innern sprach Abg. Träfe (wirtsch. Vgg.). Er erregte nur des willen schon besonderes Interesse, weil sich in seiner Person die Vertretung des gesamten Bürgertums in M dem „roten Königreich" repräsentiert. Seine ruhige, A ernste Red» wurde aufmerksam angehört. In aus Dieses Llatt erscheint täglich «anker Aonn- und Festtags« nachmittags für den folgenden Tag. tütrtcliährlicher Lezngspreis t Mark 25 psg., dnreli dir Pelt rnrMi» t Mk. 50 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfennige. — ÜelteUungen nehmen äußer der Expedition in IkichtrMrm, 2n>iManerßraße W7, alle LaUrrUchcn polianitalten, poltdoten. tonne die Austräger entgegen. WM- Inserate "MW werden die fünfgelpaltenc Äorpuszeile oder deren Naum mit io Pfennigen derrümet. — Annahme der Tnleratc täglich dis lpateltens Mk' vormittag» lö Uhr. "WM Tm „amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zeile oder deren kaum mit 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die fünfgelpattcue Zeile 15 Pfennige. Städtische Sparkasse Lichtenstein. Spareinlagen werden an allen Wochentagen angenommen und zu rück gezahlt. Expeditionsstnnde«: vormittag 8—12 Uhr, nachmittag 2—4 Uhr. Alle am 1., 2. und 3. eines jeden Monats bewirkten Einlagen werden avs den vollen Monat der Einzahlung verzinst. Politische Rundschau Deutsches Reich * Berlin. Zur Teilnahme an der unter dem italienischen General Georges stattfindenden Reorganisation der maeedonischen Gendarmen ist, dem „L.-A." zufolge, der Major und Abteilungs kommandeur im Feldartillene-Regiment Nr. 72, von Alten, kommandiert worden, * Eine anständige Kolonialtruppe von 2000 Mann wird von militärischer Seite gefordert angesichts der Erhebung der Eingeborenen in d er füdwestafrikmischen Kolonie. * Der Kommandant S. M. S. „Habich!" meldet aus Swaropmund wie am gestrigen Tage: Lage unverändert. führlicher Weise verbreitete er sich namentlich über den Streik in Crimmitschau, den er als ein bedauer liches Machwerk der Sozialdemokratie bezeichnete, die gewußt habe, daß die reichsgesetzliche Einführung des Zehnstundentags nicht mehr lange auf sich warten lassen könne, im Reichstag für diese Forderung be reits eine Mehrheit vorhanden sei. Weiter sprach er über die Handwerkerfrage und warnte die Regierung, die Gelegenheit nicht zu versäumen, dem Handwerker rettend die Hand zu reichen. Es scheine allerdings so, als ob die verbündeten Regierungen das nicht tun wollten. Er rief ihnen das Volkswort zu „Wen Gott verderben will, den straft er mit Blindheit". Graf Posadowsky zuckle ob dieser Anspielung nur mit den Achseln. Wie er zu dem Kern der von der Wirtschaftlichen Vereinigung protegierten Handwerker frage steht, hat er häufiger dargclegt und deshalb kam er darauf auch heute nicht mehr zurück. — Ueber „seine" Dienstboten und die Landarbeiter sprach Abg. v. Gerlach (srs Vgg.) in schlagfertiger und interessanter Weise. Er forderte die Einbeziehung der Dienstboten sowohl als auch der Landarbeiter in die gesetzliche Krankenversicherung und erläuterte an einigen Beispielen die oftmals traurige Lage dieser nicht versicherten Arbeiter und Dienstboten. In sehr entschiedener Form polemisierte er gegen den Staats sekretär Grafen v. Posadowsky wegen dessen Stellung zum Koalitionsrecht der Landarbeiter; er forderte auch für diese freie Bewegung und freie Meinungs äußerung und die Uebertragung des Posadowskyschen Grundsatzes, „jeder vernünftige Arbeiter solle sich organisieren und seine Lage verbessern", auch auf diese teilweise in großem Elend sitzende Klasse der Landarbeiter. — Graf Posadowsky erklärte, daß er den Forderungen des Abg. v. Gerlach betr. die Krankenversicherung der Dienstboten und der land wirtschaftlichen Arbeiter zustimme und er hofft, daß es möglich sein würde, die Forderungen bald praktisch durchführen zu können. Betreffs desKoalitionsrechts der Landarbeiter behielt er sich eine ausführliche Antwort vor. Von den Nationalliberalen sprachen heute rednerisch recht gewandte aber den kapitalistischen Standpunkt S4 Jahrgang. Sonntag, den 31. Januar ii bierdurob die tpsu- n LMer Kiuw, unser i, Lruder, Leüvsxer, U»llri«, ron seinem sLÜvrors» Stellungen g aus Dresden,« hen Geistererschei fichtrefler. und Singen. Lacherfolg! usik ausgesüllt. "HM ids. I 40 »»t« Haus. scharf markierende Redner, dec Abg Lehmann und der Abg. Dr. Beumer-Duisburg. Beide äußerten sich über den grundlegenden Anlaß zum Crimmit schauer Streik, wer Disponent im Betriebe sein solle, der Arbeiter oder der Arbe tgeüer, beide griffen die Sozialdemokratie wegen ihrer Gesamthaltung zur Crimmitschauer Affaire heftig au und sprachen die Hoffnung aus, daß ähnliche Kraftproben beiden Teilen erspart bleiben möchten. Persönlich für sich erklärte Dr. Beumer seine Abneigung gegen den Zehnstunden tag. Die Einführung dieser Arbeitszeit werde das Signal zur Forderung einer weiteren Arbeitszeitver kürzung bilden, bis Herr Wurm (S.) den „ein"- stündigen Arbeitstag durchgedrückt habe. — Der soz. Abg. Fräßdorf-(Pirna) verbreitete sich besonders über die freie Arztwahl und suchte die Angriffe Dr. Mug- dans (frs. Vpt) gegen die Sozialdemokratie im all gemeinen und die sozialdemokratischen Kaffenver waltungen im Besonderen zurückzuweisen. Die vom Grafen Ballestrem gleich zu Anfang des Fräßdorf« scheu Vortrages gelegentlich einer Unterbrechung aus- sprochene Vermutung, es scheine nicht so, als ob der Redner kurz sprechen wolle, bewahrheitete sich. Und das war wohl auch der Grund, weshalb ihm nur wenige Abg. zuhörten. Bekanntmachung. Anschlüsse an das Ortsfernsprechnetz in Lichtenstein-Eallnbcrg sind ^-Plr den I. Bauabschnitt bis zum 15. Februar bei dem Postamt daselbst anzumelden. Chemnitz, 24. Januar 1904 Kaiserliche Ober Postdirektion. Richter. AmmnM ns im litiWp. Don unserm Berliner parlamenmrischen Berichterstatter, vü. Berlin, 29. Januar 1904. Ehe Graf Ballestrem sich aus seinem natürlichen Gleichgewicht bringen läßt, bedarf es recht bedeutender Anlässe. Seit den Zolltarifkämpfen im Dezember 1902 hat man ihn nicht so erregt gesehen als heute, diejenigen, die ihn zu dieser Erregung veranlaßten, waren die Sozialdemokraten. Daß sie cs bedauern werden, dem Präsidenten einen berechtigten Grund kscrnsprech-Anschluß: Nr. 7. Mm ) im Festlokal Bekanntmachung. Die Ueberftnbnng der Kriegsbeordrrnngen sauf rotem Papier) und der Patznothe« (auf weißem Papier) erfolgt in der Zeit vom 1.-15. Märx und zwar Beschlutz. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Gastwirts Hermann Geißler in Lichtenstein wird hierdurch aufgehoben, nachdem der im Ver- lgleichstermine vom 24. November 1903 angenommene Zwangsvergleich durch rechtskräftigen Beschluß vom gleichen Tage bestätigt worden ist. Lichtenstein, den 26. Januar 1904. Königliches Amtsgericht Bekanntmachung. Am 1. Februar dss. Js ist die Grundsteuer für den ersten Termin 1'404 fällig Wir fordern hierdurch alle Beitragspflichtigen auf, den Steuerbetrug binnen 14 Tagen an die hiesige Stadtkasse abzuführen. Etwaige Rückstände werden nach diesem Zeitpunkte zwangsweise beigetrieben. Smsilolf. «tag, den 1. Februm E-LekM m e n und kältens »erde. Otto Günther. allnberg, Lichtenstein unter heutigem Tage legenes m-KerrlM ^abe. Indem ich sm? ens danke, bitte ich, * jütigst zu übertragen. in Olanchan: Durch Austragung von Mannschaften und Kilfsmannschalten des Ke- »irks Kommandos, in allen anderen Ortschaften: Durch die Gemeindebehörde«. Jeder noch nicht zur Meldung gebrachte Wohnnngswrchsel ist sofort dem Hauptmeldeamt zu melden. Diejenigen Mannschaften des Kenrlanbtrnstandes ausgenommen Ersatz- Reserve, welche vom 1.—15. Mä^ in der Zeit von 8—12 Uhr und 2—5 Uhr nicht selbst zu Hause sein können, haben einen Anverwandten, Mitbewohner, den Quartierwirt usw. mit der Empfangnahme des Kefehls zu beauftragen. Jeder Unteroffizier und Mann der Reserve, Landwehr I. und II. und jeder Disvositionsurlauber, der bis 15. Marx noch keine Kriegsbeordernng oder Pastnotiz erhalten hat, hat dies umgehend dem Haüptmeldeamt schrift lich oder 'mündlich zu melden. Die Ersatz-Reserve hat diese Meldung nicht zu erstatten. Die bisherigen Kriegsbeorderungen und Paßnotizeu, die bis 31. März gültig waren, sind am 1 April von den Mannschaften selbst x« verniäste« königliches Bezirkstommando (Hlauchan. Nnktiöm Dienstag, den 2. Februar 1904, von vormittags 0 llhr ab sollen die zum Nachlasse der Frau Posthalter Müller gehörigen Gegenstände, als: Möbel, Haus und Küchengeräte « verschiedenes andere im Hause des Herrn Zimmermeister Härtel, Glauchauer -traße, au den Meistbieten den verkauft werden. Carl Hauptmann, Lokalricktcr. Iclegrammadreffe: 10/14 Tageblatt. Wochen- nnd Rachnchtsblatt zugleich TiMtt sir HMsrs, MMs, LM-rs. Ci. Witv, KtmDtti, Nmem, MW, trimriMrs, Wstn ri. Mias, Amt, Wein, AsmMs, Aum, Mtmiilseil, MAmel ui- DrWtim. Amtsblatt fiir ins Kgl.Amtsgericht mi ft« Stadtrat «Lichtenstein — älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk. — )4. LelnNoM 8«I»lrä