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große Kisten „Neuheiten" > ein, die die Kauflust des i Zwickau. Die Nachricht von der Ergreifung i konservativen und nationallibetalen Vereins verur- spröden Publikums reizen sollen. Auch die Haus- j des flüchtigen Gemeindekassierers Colditz aus Nieder- j teilt und die Erwartung ausgesprochen wird, daß planitz bestätigt sich nicht. Von dem Genannten mit 950 Mk. Stadtparkteiche dreizehnjährige ehe ihm Hilfe Stimmen. Limbach. Aus dem hiesigen brach beim Schlittschuhlaufen der Knabe Türschmann ein und ertrank, gebracht werden konme. Wilkan. Ein Expedient wird flauen wappnen sich für das schöne Fest. Es duftet schon in vielen Häusern nach Weihnachtsgebäck, denn die sorgsame Hausfrau beginnt frühzeitig ihre Vor- In Penig wurden die 4 sozialdemokratischen Kandidaten ins Itadtverordneienkolleg gewählt, daS nunmehr eine sozialdemokratische Mehrheit hat. Reuth. Zwei Schulkinder von hier, die am Dienstag abend nicht nach Hause gekommen waren und nach de ren vergeblich gesucht worden war, wurden am Mittwoch am Schneeberg erfroren aufgefunden. fehlt noch jede Spur. Glauchau In diesen Tagen werden es fünf undzwanzig Jahre, daß der hiesige konservative Verein gegründet wurde. Diese Gründung geschah auf Anregung des Herrn ArchidiatonuS Tögel, der bis zu seinem vor mehreren Jahren erfolgten Hin scheiden hier seines Amtes waltete. Der Vorstand setzte sich im Jahre 1878 zusammen aus Herrn Bürgermeister Fröhlich-Lichten st ein als Vorsitzenden und den Herren Schuldirektor Eger- Glauchau, Tuchhändler Lochmann-Glauchau, Sattler Gerhard-Meerane. Fabrikant Scheyer-Meerane, Semi naroberlehrer Schütze-Waldenburg, Pastor Dc. Lange- Oöerlungwitz, Rittergutspächter Huth-Remse und Gutsbesitzer Decker-Rödlitz als Beisitzer. Von den Gründern des Vereins sind noch eine größere Anzahl am Leben. Dem Vernehmen nach wird das Jubi läum des Vereins in nächster Zeit noch besonders festlich begangen werden. Ltollberg Bei der gcstern hier stattgehabten Stadtverordneten - Ergänzungswahl wurden nach stehende Herren gewählt: Als Ansässige: Webermeister Adolf Frenzel mit 348 Stimmen, Kürschnermeister Karl Ludwig mit 339 Stimmen, Bäckermeister Ernst Paul Kluge mit 338 Stimmen, Hutmachermeister Friedrich Trommer mij 337 Stimmen. Als Unan- sässige: Re.htsanw .lt undNbtacSchomburgt mit 352 Stimmen, Privarmann Johann Leonhardt mit 352 Abg. Günther auch'künftig gemäß seines Programms an den Grundsätzen der Wahrheit und politischen Treue sesthalten möge. Anfangs- und 1800 Mk. Höchstgehalt bei der hiesigen Gemeinde-Verwaltung angesteÜt. Meerane. Im benachbarten Ponitz brannte ain 9 d. M. früh die große Schäferei des R tlergutes voll ständig nieder. Plauen. Um d:m Landl agsabg. Herrn Güutyer (freis. Balksp i Gelegenheit zu geben, no» seinen Wählern seine G ünde, insbesondere wegen der Nichtunlerzeichnnng der EgeoenheilSadresse an den König, volzubringen, hatte der Verein der Frei- innigen Volkspaneiund die Vereinigung unabhängiger beraler Bürger in Plauen für Mittwoch abend eine öffentliche Volksversammlung im „Prater" anberaumt, die von etwa 1500 Personen besucht war Herr Günther, dec von der Versammlung mit lebhaftem Beifall empfangen wurde, legte in längeren Aus- ührungen die bekannten Tatsachen klar, daß er sich lediglich UN die in der Adresse enthaltenen Worte „gemeinsame, segensreiche Tätigkeit" gestoßen habe, die mit den schon früher in seinen Reben ausge- ührten Ansichten über die Tätigkeit der Kammern n den letzten Jahren nicht im Einklänge stehen. Wären dieze Worte gestrichen worden, so hätte er gern bei seiner Ergebenheit und Eh-furcht für den ?önig, die Adresse unterzeichnet. Aus allen Teilen Sachiens seien ihm beifällige Kundgebungen zuge- aangen, so aus Zwickau, Dresden, Leipzig, Chem nitz usw. und vielen Orten des Vogt- müdes, wobei er die Presse bat, auf diesem Wege einen Freunden den Dank zukommen zu lassen. Es wurde eine einstimmige Entschließung angenommen, in der dem Abg. Günther für sein charaktervolles Verhalten in der Adreßaugelegenheit, Anerkennung und Dank ausgesprochen, das Verhalten des hiesigen bereitungen zu treffen. * — Auslosung. Am 3. dieses Monats und folgende Tage hat eine abermalige Auslosung Kgl. Sächsischer Staatspapiere stattgefunden, von welcher die auf herabgesetzten, vormals 4«/g Staats- schulden-Kassenscheine von den Jahren 1852/55/58 1859/62/66 und /68, 3^0/0 dergleichen vom Jahre 1867 und auf 3^0/0 herabgesetzter', vormals dergleichen vom Jahre 1869 betroffen worden sind. Die Inhaber der genannten Staatspapiere werden hierauf noch besonders mit dem Hinzufügen auf merksam gemacht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der Leipziger Zeitung, dem Dresdner Journal und dem Dresdner Anzeiger veröffentlicht, auch bei sämtlichen Bezntssteuereinnahmen, sowie bei allen Sradträten, Bürgermeistern und Gemeinde vorständen des Landes zu jedermanns Einsicht aus gelegt werden. Mil diesen Listen werden zugleich die in früheren Terminen ausgelosten bez. gekündig ten, aber noch nicht abgehobenen Nummern wieder aufgerusen, deren große Zahl leider beweist, wie viele Interessenten < u ihrem Schaden die Auslosungen übersehen. Es können dieselben nicht genug davor zewarnt werden, sich dem Jrnume hinzugeben, daß, o lange sie Zinsscheine haben und diese unbean standet eingelöst werden, ihr Kapital ungekündigt ei. Die Einlösung'-stellen können eine Prüfung m r hnen zur Zahlung präsentierten Zinsscheine nicht vornehmen und lösen jeden echten Zinsschein ein. Da nun aber eine Verzinsung ausgeloster oder ge kündigter Kapitale über deren Fälligkeitstermin hinaus in keinem Falle stattfindet, so werden die von den Beteiligten infolge Unkenntnis der Aus losung zu viel erhobenen Zinsen seinerzeit am Kapi tale gekürzt, vor welchrm oft empfindlich:» Nach teile sich die Inhaber von SlaatSpapieren nur durch regelmäßige Einsicht der Ziehungslisten ( er gezoge- nen wie oer testierenden Nummern) schützen können. * — Mit dem 1 Oktober nächsten Jahres wird das langjährige Institut der Oekonvmiehandwcrker (Schuhmacher und Schneider) bei den beiden Bekleidungs ämtern der sächsischen Armee vollständig aufgelöst und durch Zivilhanowerker ccletzi. Bereits am 1 Oktober d. I. ist die Hälfte der Oekonvmichandwcrkci. nach be endeter Dienstzeit entlassen, und es sind dafür Zivil Personen eingestellt worben. In Zukunft werden nur noch zwei Oekonomichandwerker (ein Schuhmacher und ein Schneider) bei jeder Kompanie eingestellt, die aber eine einjährige vollständige militärische Ausbildung ge meßen und nur zu Reparaturen verwendet werden. Als Zivilhandwerkcr bei den Beklcidungsämtcrn werden nur gediente Militärs mit tadelloser Führung angenommen. * — Dte großen 20 Pfennig Nickelstücke los zu werden ist jetzt die höchste Zeit. Die seit 1. Januar d. I. außer Kurs gesetzten Geldstücke werden nämlich nur noch von den Reichsbankstellen bis Ende dieses Monats umgetauscht. * — Nach Mitteilung des kaiserlichen Kommandos der Schiffsjungen Division ist eine größere Zahl von Anmeldungen zum Eintritt in dieselbe erwünscht. Anmeldungen können jederzeit an das Bezirkskommando gerichtet werden. Leipzig. Für die Crimmitschauer Weber sc. sind hier durch bas Gcwcrkschaftskartell 41 000 Mark und die „Volkszeitung" über 20 000 Mark gesammelt worden. *ÄEeyrSzeit«ng Kopenhagen. Der am 7. Oktober wegen Fälschung von Zehn Kroneu-Schemen in Klampenborg verhärtete Lithograph Brasch wurde zu 5 Jahren Zucht- Haus verurteilt. Seine Haupt Mithelfer erhielten Strafen von 4 und 5 Jahren Zuchthaus. Frankfurt a. O. Das Kriegsgericht verur teilte den Ooelstieutnaut von Götz und Schwanen- slicß wegen schwerer Urkundenfälschung zu 2^ Jahren Zuchthaus. Hamburg. Das Schwurgericht verurteilte den 22 Jahre alten Lumpenhändlcr Wetglin wegen Ec- mordung des Loiterielollekteucs Levy zum Tode. EMerier st Furcht vor dauernder Krankheit hat den 42 Jahre alten Kirchendiener Gottlieb Loosch aus der rZangestmße 82/83 in Berlin in den Tod ge- uieben. Ler Manu war früher Schuhmacher und seil 6 Jahren Kirchendiener und Leia-enträger in der Andreas-Gemeiaoe, später auch noch Bore für mehrere Gemstnbeschmen un Osten der Stadl. Vor sechs Wochen bekam er einen Krampfanfall. Als sich dieser nach einer Woche wiederholte, setzte er sich rn den Kops, daß er unheilbar epileptisch sei, und wurde lebensüdnorüssig. Nachdem er tagelang tief sinnig umgergegangen war, entleibte er sich in der Nacht, während seine Fran und vier Kinder lm Alter von 5 bis 15 Jahren schliefen. st Hamburg Die nach West-Haitlepool abge gangene Kohlenbark „Helios ' ist in der Nvrbseemit 8 Mann Besatzung untrrgegangen. st Danzig In Neu stabt brannte die Dampf- schneibemüyle und die Holzbearbeitungsfabrik, sowie große Holzvorräte der Firma Puloermacher nieder. Das Feuer entstand w ih scheinst h durch Kurzschluß. Ler Schaoen wi.ö auf 15a—200 000 Mk. geschätzt, st In Schrcckenftein bei Aussig fuhr der 12 Jahre alle Schutknabe Franz Nausu) mit seinem Schlitten einen slrilen Hügel hinab. Plötzlich oohrte sich sein Slock in die Erde unb drang dem Knaben mit solcher Gewalt in den Unterleib, daß das Stock ende am Rücken wieder heausdcang. . Nach einigen .... Slunden qualvollen Leidens gab der bedauernswerte Knabe den Geist auf. st Ei» schwerer Justizirrtum ist in R i e d (Oberösterreich) ausgeoeckr worben. Am 11. Noobr. 1898 würbe in Siegertshast oie Krämerin Anna Krunzingec ermoroe: und beraubt. Dieses Verbrechen verüöl zu haben, warben die 56 Jahre alte Schuh- machersgarun Therese Gietzinzer und der 64jährige Hausierer Hartler angeklagl und am 15. Juru 1899 vom Schwurgerichte zu Ried schuldig befunden und zum Tode durch den Strang verurteilt. Den beiden, die fortgesetzt ihre Unschuld beteuerten, wurde vom Kaiser die Todesstrafe in schwere Kerkecstrafe um- gewanbelc und zwar in der Dauer von 20 Jahren. Lieser Tage wurde in Mattighofen von der Gen darmerie der Bauer Mattbias Kaufmann verhaftet, Dre Macherin R.nnan von iÄuido Heiberg. (II. Fortsetzung.)) (Nachdruck verboten. Treuherzig hatte sie ihm die Hand gereicht. Er aber hatte dieses zierliche Händchen geküßt und ge tätschelt und in ihm hatte es gejubelt und ge jauchzt: „Sie wird mein, sie wird mein!" Und am Abend, wie halte er sie in den Armen gehalten und wie war er mit ihr dahingeflogen im schwebenden Tauze! M Hedwig und Orto waren die jüngsten unter den Hochzeitsgästen und so war es nicht weiter aus gefallen, daß sie sich zu einander hielten. Nur die beiden älteren Brüvei und Langenberg bemerkten, was da eigentlich vorging. Während indessen die ersteren beiden der Sache keine Bedeutung beimaßen, wurmte es den erfahrenen Lebemann, sich durch einen Jüngling aus dem Sattel gehoben zu sehen. Auch aus Hedwig warf er seinen Unwillen und dabei dachte er mit dem allen Ingrimm an Eugen Luckhardt, der ihm Bertha geraubt hatte. Ja, man wurde alt. Und Felix, sein Kammer diener mußte ihn von jetzt ab mit viel mehr Sorg falt frisieren als früher, um die Lichtungen, die sich in der ^aarlour einstellten, nach Möglichkeit zu decken. Auch ließ er alle möglichen kosmetischen Hülssmiltel sich kommen, um den grauen Haaren, die sich hie und da einstellten, die frühere dunkelblonde Farbe wiederzugeben. Am Lage nach der Hochzeit, ungefähr 11 Uhr, eine Stunde vor Beginn des Gabelfrühstückes, er schien Langenberg und ließ sich bei Keßlers aus deren Arbeitszimmer in ihrem Landsitz melden. Die große Teppichfablik von P- A. Keßler Söyne war eine so gut funklioniercnde Maschine, daß ein Rad immer in das andere griff und ein Fmgerdruck der gewiegten Maschinisten das ganze im Gange hielt, aber deshalb auch mußte immer ein solcher Maschinist vorhanden und jederzeit zu erreichen sein. Infolgedessen waren fast niemals beide Chefs abwesend und selbst für Fälle, wie der heutige, waren sie in der Lage, die Zügel des weitläufigen Unternehmens in der Hand zu behalten. Sie hatten sich in ihrer Villa ein Ar beitszimmer eingerichtet, das telephonisch mit den Bureaus der Fabrik in der Stadt verbunden war. Von dort aus konnten sie jeden Augenblick ihre An ordnungen treffen und Befehle ectellen. Ein Auto mobil brachte innerhalb 10 Minuten jeden Ange stellten, den sie zu sprechen wünschten, nach dem Landhause. Hier nuu empfingen sie den Millionär mit freundlichen Gesichtern und anfangs frohen Mienen, sie schienen zu wissen, was er wollte, und in der Tat, er ließ nicht lange auf sich warten, sondern rückte mit seiner Zustimmung zu ihren neulichen Vorschlägen heraus, jedoch wollte er diejenigen, denen man helfe, auch einmal sehen. Mährens nun Richard ans Telephon ging und die drei jungen Leute Lentze, Klinge und Arnstein herveorderte, unterbreitete ihm Erwin die Vor schläge, wie man die Leute unterbringen wolle. Die orei waren nur diejenigen aus den eigenen Geschäften, während man no-y andere zehn dis zwölf junge Leute ausfindig gemacht hatte, die sich in ähnlicher Lage beiauden und die inan ebenfalls gewisser- maßen zu Filiatien der eigenen Fabrik machen wollte. Für fast alle hatte man Geschäfte ausfindig ge- macht, die verkäuflich waren, an guten Plätzen lagen und Aussicht halten, unter tatkräftiger Leitung zu prosperieren. Mil allem erklärte sich Langenberg einverstanden, und nach weniger als einer halben Stunde standen auch die drei künftigen Geschäftsin haber vor ihren Geldgebern. Langenberg richtete vcrschiedene Fragen an sie und schien mit dem Resultate dieses Jnquisitoriums zufrieden zu sein, denn als die beiden Keßlers und ihr Gast sich anschickten, sich zum Frühstück zu be geben, fuhren im Automil drei sehr vergnügte junge Menschen der Stadt zu. Jeder hatte einen Check von beträchtlicher Höhe in der Tasche, den ihm ein fach die Unterschrift seines Namens verschafft j hatte. Sie waren zudem doppelt vergnügt, weil ihre selb ständige Tätigkeit, die nun in Kürze beginnen sollte, an den schönsten Plätzen vor sich gehen sollte. Sie empfanden gegen den sehr distinguiert aussehenden Herrn, oer mit der größtmöglichen Nonchalance die drei Checks ausgeschrieben hatte, die allergrößte Hoch achtung und zugleich die allerttefste Danko arkeit. Das Vertrauen, das man in sie setzte, wollten sie aufs glänzendste rechtfertigen, die so seltene Gelegen heit, die sich ihnen zu einer angenehmen gesicherten Position bot, sollte nach Kräften benutzt werden. Jeder gelobte si h in seinem Innern, der edle Geld geber solle einst, wenn sie ihm die oorgestreckten Summen zurückgaben, von ihnen sagen, daß sie sich als ganze Kerle erwiesen hätten. * * * Nach dem Hochzeitsdejcuaer wurde ein Wagen korso nach einem benachbarten Verznügungsorte ver anstaltet. Ein kleiner Ausflug in den Wald wurde von dem Lokale aus gemacht, auf einer Wiese in mitten aller Eichen vereinigten Gesellschaftsspiele die Fröhlichen und im Saale wurde bis in die späte 'Nacht hinein wieder getanzt. (Fortsetzung folgt.)