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d68ten8 ein- pkolilen. ^loäern, 80liä in Arbeit und Material. schloffen. ^6 - k M Uoüüör- in. u"d NachrichtsMtt ßeMK-ZMM für Lffadoff, ASdlih, Aemdaff, Drdorf, Sl LBim, Keimilhrort, Mricmii und Mm. Arntsblatt für den Stadtrat zn Lichtenstein. —- — - — - — — 3 a h r « g n q. — ——————« Nr. 278. Mittwoch, kcn 2. Dezember 1903. DaSÄlait er rbeivt lägUch zauder 'sonn« u«2 ArfüogS) avradb fLr Sen jclgen^r^, Diirlc^.o^l'tzci <le-,.rg»prrw 1 Ltk. 2S Piz., ourck die P<>> Loogen I Mi. öv- Pi- — -in-eln« Nummer 10 Pfennige. — BefteLungen ti^^nen autz« oer ^Uedinon in oicktti-ilem, Zivickauerslraße 897, alle KoierN PosiannuUen, Pvpb.uen, i>.ww die Austräger entgegen. Inser ' - w ''N t:- 0 n'ge'-i >> '.« !> et" Naun ml tn b ' dein nun-. - ^in.ldn t der Int erste täglich k>tS 'pätkstens vormitlcg 10 Uhr. — Im „Amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zelle oder deren Raum mit 30 Pfennigen berechnet. Für auLwärtigen Inserenten kostet die Sgesvalirne Zeile 15 Pfennige. — Politische Rundschan Deutsches Reich * KaiserWilhelm schenkte für dieslüch - Ligen mazedonischen Frauen und Kinder 200Frks. "Falsche Gerüchte. In französischen Blättern haben Gerüchte Ausnahme gefunden, laut welchen der Kaiser genötigt sein soll, sich ein zweites Mal operieren zu lassen. Diese Gerüchte entbehren jeder Begründung. Zweifelhaft ist es indes noch, ob der Kaiser den Reichstag wird eröffnen können. Die überaus schlechte Witterung dürfte den Monarchen davon abhalten. "Deutschland hat bei den Handels vertragsverhandlungen mit Amerika viel aufzurechnen. So plant jetzt die Washingtoner Regierung, die Insel Kuba in den Zollverband auf zunehmen. Auch für Portv'iko steht dieses Schicksal in Aussicht. Nach beiden Inseln zusammen führt Deutschland jährlich für 12 Millionen Mark aus. Die hohen amerikanischen Zölle würden diese Ausfuhr rasch zusammenschrumpfen lassen. * Arges Kopfzerbrechen macht der preußischen Regierung der immer fühlbarer werdende Lehrermangel. Sie ist unausgesetzt mit Er wägungen beschäftigt, wie dem Mangel abzuhelsen ist. Zunächst ist Errichtuna weiterer Präpa - randen-Anstalten und Lehrerseminare in Aussicht genommen. Sodann sollen in größerem Umfange an unbemittelte Schüler der Lehrerbildungs anstalten Strpendien verliehen werden. Den Be- zirksregierungrn liegt es ob, mit allen Kräften auf eine ausreichende Gewinnung von Lehrkräften hin zuwirken. * Der Drang nach Reformen, der durch Deutsch land geht, erstreckt sich besonders auch auf die Münzen. Die Zwanzigvfenniger wurden einge zogen, die Taler verschwinden, und nunmehr sollen auch die 50-Pfenniger reformiert werden. Sie sollen stärker legiert und etwas kleiner, aber dicker als die alten Stücke werden, sodaß eine Verwechselung mit den 10-Pfenr.ig-Stücken nicht mehr vorkommen kann. Die Neuprägung von 2GPfg.-Stücken ist nicht ganz ausgeschlossen. Vielleicht führt man auch 25-Pfg.- Stücke ein. * Graf Hektor Kwilecki, der Urbeber des Kindesunterschiebungsprozesses, hat sich mit seinen verdächtigten Verwandten versöhnt und an einem Familiendiner in einem Berliner Weinrestaurant teilgenommen. Die Parteien schlagen sich und ver tragen sich und der Staat bezahlt die Kosten. * JederBegründungentbehrt das in München verbreitete Gerücht über eine Erkrankung des Prinz-Regenten. Der greise Fürst be findet sich vollkommen gesund und hat trotz schlechten Wetters der Jagd abgelegen. Italien. * Mailand. Der Mailänder „Courier de la Serra" bringt ein Interview mit der Prinzessin Schön burg-Waldenburg. Sie sagte u. a.: „Die erste Andeu- tung über meine Flucht scheint in einem Deutschen Blatte aufgetaucht zu sein." Auf die Frage, wer solche Verleumdungen an die Zeitungen mitgeteilt habe, ant wortete die Prinzessin: „Wer anders als mein Mann zu dem niedrigsten Zwecke, sich zu rächen, weil ich nicht noch mehr Schulden für ihn bezahlen wollte und den Scheidungsprozeß angestrengt habe." Rußland " Petersburg. Alle Behörden der west lichen Provinzen erhielten strikten Befehl, umfassende Sicherheithvorkehrungen zu treffen, da sich neuer dings eine heftige sozialistische regierungsfeindliche Bewegung in der Arbeiterbevölkerung Lieser Pro vinzen bemerkbar macht. Frankreich * Der französische Justizminister Valld hat die auf das Revisionsgefuch des ehemaligen Haupt manns Dreyfus bezüglichen Akten der im Justiz ministerium bestehenden Kommission überwiesen, welche über die Zulässigkeit des Revisionsgesuches zu befinden hat. Großbritannien "Premierminister Balfou rhielt eine Rede, in der er sich über die Reorganisation des Kriegsamts verbreitete. Nachdem er die verschiedenartigen Er fordernisse des britischen Heeres im Vergleich zu denen der ausländischen besprochen hatte, sagte er, er glaube, die Gelegenheit werde kommen, wo jeder Erwachsene seine Dienste der Verteidigung seines Vaterlandes werde zu widmen haben. Für die all gemeine Wehrpflicht tritt übrigens auch Lord Wolseley sehr lebhaft in seinen jetzt erschienenen Memoiren ein. Aus Stadt und Land Lichtenstein, 1. Dezember. Hausbefitzerverein In der gestern abend stattgefundenen Versammlung des hiesigen Hausbesitzervereins wurde Herr Rentier Theodor Arnold in dankbarer Anerkennung seiner dem Verein gegenüber bekundeten großen Opferwilligkeit und seines warmen Interesses für die Vereinsange, legenheiten zum Ehrenmitglied genannten Vereins ernannt und ihm ein Diplom überreicht. — Es ist mit Freuden zu begrüßen, daß der Haus besitzerverein unter seinen Mitgliedern eine Samm lung für die Brandkalomitosen veranstaltet hat. * — Generalversammlung. Nach den gestern abend im hiesigen Kgl. Sachs. Militäroerein stattge fundenen Neuwahlen setzt sich der Gesamtoorstand desselben für 1904 aus folgenden Herren zusammen: Vuchdruckereibesitzer Otto Koch, 1. Vors., Privatus Wilhelm Brosche, 2. Vors., Restaurateur Robert Zschoche, Kassierer, Webermeister Eduard Simon, Stellvertreter, Buchdruckerei-Faktor Robert Nüster, Schriftführer, Schneidermeister Emil Butthof, Stell vertreter; Werkmeister Friedrich Hermann, Handels mann Gustav Rudolph, Strumpfwirkermeister Paul Sickert, Amtsgerichtsdiener Rickard Steinert, Tisch lermeister Hermann Nötzold, Gcschäftsgehilse Oswald Richter und Maurer Wilhelm Biehl. * — An die Hauseigentümer tritt jetzt wieder die Verpflichtung heran, die Fußwege vom Schnee reinigen zu lassen und durch Streuen von Sand oder Asche die Glätte zu beseitigen. Die Unterlassung ist strafbar, und der Hauseigentümer kann außerdem haftpflichtig gemacht werden, falls einem Passanten auf dem ungereinigten Trottoir ein Unfall zustößt. Flur, Feld und Wald haben sich in einen weißen Pelz eingemummelt, und wo Frau Holle ihr Bett ergiebiger geschüttelt hat, da tönt schon der Klang der Schellen der winterlichen Schlitten. So erhaben eine Fahrt mit dem groß artigen Automobil sein mag, so bequem man heute im U-Zug durch die schneebedeckte Landschaft saust, was kommt gegen die poetische winterliche Schlitten fahrt aus? Dann ists wirklich, als sei der liebe Gott ein Gcleiter in der blitzenden, schimmernden Pracht. Natürlich muß sie anhalten, und das wünscht vor allem die Landbevölkerung, die bei dem bisherigen schrecklichen nassen Herbstwetter ibre Verbindung mit der nächsten Stadt so erschwert sah, während jetzt der Schlitten sie im Fluge hinführt! Die Zeit des Einkaufens für das Weihnachtsfest beginnt, es ist ja auch längst als praktisch erkannt worden, wie es besser ist, beizeiten, in aller Ruhe sich etwas auszu wählen, als später in Heller Ueberstürzung das Er forderliche besorgen zu müssen. Weihnachtsgeschenke kauft ja doch jeder, und mag er noch so lange über schlechte Zeitrn und Sonstiges gemurrt haben. * — Die Bereinigung mehrerer Pakete zu einer Paketadreffe ist für die Zeit vom 15. bis 25. Dezember im inneren deutschen Verkehr nicht gestattet. Auch für den Auslandsverkehr ist dem Publikum zu empfehlen, während dieser Zeit in sei nem eigenen Interesse zu jedem Paket besondere Begleitpapiere anzufertigen. * — Beleidigung durch die Presse. Die Generaldirektion der sächsischen Staatsbahnen hat gegen die verantwortlichen Redakteure zweier Dresdener i Tageszeitungen und einer Dresdener Wochenzeitschrif Strafantrag wegen Beleidigung gestellt. Die letztere erblickt die Generaldirektion in einer nicht den Tat sachen entsprechenden scharfen Kritik über das Buch holzer Eisenbahnunglück. * — Großenhainer Webstuhl- und Ma schinenfabrik, Aktiengesellschaft, in Großen hain Nachdem die am 13. Oktober dfs. Js. statt gehabte Generalversammlung die Herabsetzung des Grundkapitals von Mk. 1 500000 auf Mk. 900 OM durch Zusammenlegung von je 5 Aktien zu 3 Aktien beschlossen hat, haben nunmehr die Aktionäre ihre Aktien mit Talons und Dividendenscheinen zur Zu sammenlegung bei der Gesellschastskasse oder bei der Dresdner Filiale der Deutschen Bank in Dresden bis Ende Dezember dss. Js. einzureichen. * — Die 3. Geldlotterie zu Gunsten des Völker- schlachtdenkmals wird bestimmt vom 7.—12. Dezember gezogen werden. Die Einmischung der Lose findet am 5. Dezember, vormittags 9 Uhr öffentlich im städtischen Kaufhause zu Leipzig unter behördlicher Beaufsichtigung statt. Die Lose finden einen sehr lebhaften Absatz, be reits verschiedene Verkaufsstellen haben mit ihrem Vor rat geräumt. Wer die nationale Aufgabe des Deutschen Patriotenbundes unterstützen will, beeile sich daher, ein Los sich zu^sichern. Lose sind zu haben bei Gebrüder Koch ( Tageblatt Druckerei, Hwickauerstraße. Dresden. König Georg hat das Protektorat über die vom 15. bis 23. Oktober 1904 in Leipzig stattfindende internationale Motorfahrzeug-, Motoren-, Fahrrad- usw. Ausstellung übernommen. Dresden. Die Prinzessin Alice von Schön burg-Waldenburg erklärte in der Unterredung mit dem Korrespondenten eines Londoner Blattes in Sori, sie fei mit dem Kutscher durchgegangen, für völlig erlogen. Sie hat die gesetzlichen Schritte ein geleitet, um den Urheber zur gerichtlichen Verant wortung zu ziehen. Leipzig. Wie die ,,Leipziger N. N." erfahren, wurde in der gestern in Leipzig abgehaltenen Sitzung der mitteldeutsch-sächsischen Gruppe des Vereins deutscher Eisengießereien festgestcüt, daß angesichts der lebhaften Nachfrage und der Steigerung der Gestehungskosten die Erhöhung der Gußwarenpreise unumgängl'ch notwendig fei. Erst mit diesem Beschluß der mitteldeutsch-sächsischen Gruppe hoben, wie das genannte Blatt entgegen anderen Blätter meldungen feststellt, sämtliche Gruppen des Vereins deutscher Eisengießereien im Einklang mit der vor einigen Wochen in Kassel gefaßten Resolution die Erhöhung der Gußwarenpreise vorgenommen, bezw. in nahe Aussicht gestellt. Chemnitz. (Familiendrama.) Gestern abend in der 6. Stunde sprang im Stadlpark die 46jährige Bureaudienersehefrau Wilhelmine Flehmig von hier in selbstmörderischer Ansicht mit ihren zwei Kindern — zwei Mädchen im Alter von 5 und 11 Jahren — in den Chemnitzfloß. Den beiden Kindern ge lang es, sich zu retten. Sie kamen vollständig durch näßt in der Schankwirlsckaft „Sachses Ruhe" an, wo sie in Betten gehüllt wurden, bis sie dem her- bcigeholten Vater übergeben werden konnten. Die unglückliche Mutter wurde eine Stunde später auf gefunden und als Leiche aus dem Wasser gezogen. Die bedauernswerte Frau war hochgradig neroen- leidend und kann nur in einem Anfalle geistiger Gestörtheit zu der unseligen Tat verschritten sein. Crimmitschau. Die Ausständigen hielten am Sonnabend zehn öffentliche Versammlungen ab, in welchen über die Versuche der Unternehmer, Arbeits willige von auswärts herbeizuziehen, referiert wurde. In den Versammlungen, die stark polizeilich über wacht wurden, beschloß man, an der Forderung des Zehnstundentages festzuhalten und den Kampf mit allen Kräften weiterzuführen. Welchen Schaden der letzte Sturm im Zellwald bei Nossen verursacht, geht voraus hervor, daß auf Marbacher Revier 1600 Kubikmeter und auf Reichen bacher Revier 2000 Kubikmeter Winddruch-Hölzer aufzubereiten sind.