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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 10.11.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190311108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19031110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19031110
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Lichtenstein-Callnberger Tageblatt
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-11
- Tag 1903-11-10
-
Monat
1903-11
-
Jahr
1903
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 10.11.1903
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de Menschenmenge hatte der Chemnitzer Partei n Namen der Reichstags- wurde ein Appreturge erhaftet, der in den letzten artigen Strumpfgeschäft s der 2000 Mk. unterschla- m die städtischen Kol« onspflicht der städtischen er Schmiedlschen Kinder- se fand Sonnabend die dem Eindrücke religi- 'hand getöteten Kinder l statt. Die Kinder am Freitag von vor späten Abend währte, uf dem Friedhof über« ie zusammen in einem ichem Blumenschmuck, sich um 12 Uhr der «ach der Kirche. Die erklärt, den Sarg zu esellschaft sich freiwillig rch Gesänge zu ver- de der Sarg vor dem n Gesang der Motette: der Onszcistliche die Er führte ungefähr : eine ganze Gemeinde hat diese allgemeine st etwas geschehen, kaum auszudenken, uszusprechen vermag: s Geschwisterpaar ge- rigenen Mutter. Wir l, das Menschengeist iätsel wird es bleiben, eigenen Kinder mit löst auf die herzzer- des schon mit dem es hin, es am Leben nur noch fester zieht, die mit ihren selbst- in der armen unglück- -weckt, sie habe den , verloren. Weil sie eigebrachten Meinung zehalten, hat sie diese gegenüber Matthäus Vater im Himmel von diesen Kleinen Hsilandswort wurde und aus die Kinder den, insbesondere für Z aber der rechte Trost ls in einem Gebets» r und in der ernsten rversammlung, weder ericht zu sitzen, noch rzagen, als ob wir üll, daß keiner ver- abermaliger Gesang, oieder geordnet, be- n offenen Grab, wo i Kinder ihre letzte )er Einsegnung und ! des Geistlichen fand. i können, ohne daß Berlin ahnte. Hell ; Florina ihn davon Doppelgänger" sich in lgedeffen seine Jagd utreter war gehörig zu sein, der sich da hatte darum allen der Dinge zufrieden ner gewissen Befrie- id nach mehrjähriger »jeder in derlärmen- ! ein. nahm er in derglei der vor allem dem Umgebung zu gelten oissen, ob sein Mann e sich zu bedenken, e nach einem Bau musterte überlegen ragers. ch, sie ist dafür da", bitten und begann mustern, fand aber i Fingerzeig geben , als ein Aufwärter > nach dem Portier auf Nr. 37 wünscht »elte am Telephon, und nahm Platz an Hoteleingang über- lt.) Niederplanitz. Eine unglaubliche Roheit ver- übten eines Nachts Anfangs voriger Woche junge Burschen von hier. Dieselben waren in den Hof eines in der Hohestraße wohnenden Bergschmieds eingedrungen, trieben oott allerlei Allotria, warfen eine Anzahl auf den Fenstern stehende Blumenstöcke herunter, und gegen das Haus und trafen hierbei die Frau des Besitzers, die zum Fenster heraussah, mit dem Asche eines solchen Blumenstockes dermaßen an den Kopf, daß die Frau unmittelbar über dem linken Auge eine große, bis auf den Knochen reichende, stark blutende Wunde davontrug, wegen deren sie ärztliche Hülfe in Anspruch nehmen mußte. Wäre der Wurf nur eine Kleinigkeit tiefer ge gangen, so wäre das Auge verloren gewesen. Die bei den rohen Burschen sind ermittelt und sehen ihrer wohl verdienten Strafe entgegen. Wie stark der Aberglauben noch in ländlichen Kreisen herrscht, beweist folgender Vorfall. Einen, Landwirte in Ottendorf bei Frankenberg kam ein paar Tauben weg. Da er einen dortigen Einwohner beschuldigte, sich die Tauben ungeeignet zu haben, verklagte ihn dieser wegen Beleidigung. Vor dem Richter verteidigte sich der angeblich Bestohlene da mit, der Erbspiegel (ein heiliges Buch, an das ein Erbschlüssel gebunden, der nach dem Aberglauben sich dreht, wenn der Name des Diebes genannt wird) habe unzweifelhaft den Kläger als den „Dieb seiner Tauben" angezeigt. Selbstverständlich schützte ihn dies nicht vor der Verurteilung. „Alleweil fidel I" scheint Möbelfabrikant Hildner in Plauen i. B. zu sein; die Ankunft seines neunten Jungen gibt er in den beiden Lokalblättern der Voztländischen Kreisstadt mit folgenden Zusätzen bekannt: In der „Neuen Vogtl. Ztg." : Gesundheits bericht: „Söhnchen guten Appetit, Mutter etwas matt, Vater ziemlich Durst" — und im „Vogtl. Anzeiger und Tageblatt": „Wochensuppen können nur während der Geschäftsstundcn, früh 7 Uhr bis abends 8 Uhr angenommen werden.,, Eine maßlo'e Roheit wurde in diesen Tagen in Wolfersgrün bei Kirchberg verübt. In Abwesen heit des Lehrers hatte man nachts sämtliche Rosen stöcke abgeschnitten, die Johannis- und Stachelbeer, sträucher vernichtet, die jungen Obstbäume ganz um gesägt und die älteren beschädigt. Die im Garten liegende Wäsche hatte man auf die Straße gewor fen. Wie man sich erzählt, kann diese Gemeinheit nur als ein Racheakt von Schlingenlegern zu be trachten sein, deren Handwerk der dortige Lehrer viel vereitelt durch Wegnahme von Schlingen, die er auf seinen Spaziergängen antrifft. Einer dec „Witze", wie sie häufig zu Unfällen Anlaß geben, wurde auf der Straße nach Seebschütz bei Meißen ausgeführt. Dort wurde von zwei jüngeren Knechten ein auf dem Felde stehender Ackerpflug aus Uebermut quer über die Straße ge legt. Zunächst fiel eine des Weges kommende Frau über denselben. Dann kam ein Gutsbesitzer angeritten. Er glaubte, als sein Pferd vor dem Hemmnis scheute, daß das Tier sich vor dem Wegweiser fürchte und zwang den Gaul vorwärts zu gehen. Das Tier setzte im Sprung, auf den der Reiter nicht vorbe reitet war, über das Hemmnis hinweg und der Reiter fiel dabei in den Pflug. Außer einigen Rippen brüchen zog er sich noch bedeutende Verletzungen am Kopfe zu. Die beiden Burschen wurden bereits er mittelt und dürften ihren Uebermut schwer zu büßen haben. ^Echtszeitung Zwickau. (Unterschlagung von Sparkaffen- .büchern.) Auf der Anklagebank befanden sich der 44 Jahre alte Strumpfwirker Hermann Taubert, dessen 43jährige Ehefrau, geb. Selbmann und der Sohn der Beiden, der 19jährige Paul Taubert aus Rüsdors bei Lichtenstein. Es handelte sich um die aus dem Nachlasse des ertrunken aufgefundenen Strumpfwirkers Münch daselbstabhandengekommenen Sparkassenbücher. Münch wohnte in dem Taubert- schen Hause zur Miete. Am Morgen des 14. Juli wurde er im Bergmann'schen Teiche bei Bernsdorf ertrunken aufgefunden. Bevor es nun den Erben Münch's möglich war, von dem Nachlasse Besitz zu ergreifen, haben sich Taubert und sein Sohn in die Schlafstube Münch's begeben, nachdem sie die Tür gewaltsam geöffnet hatten, dort eine Lade erbrochen und 3 Sparkassenbücher, nämlich eins der Sparkasse zu Mittelbach mit einer Einlage von 1400 Mark, eins der Sparkasse zu Callnberg mit 1432,60 Mark und eins der Sparkasse zu Lugau mit 8—10 Mark weggenommen. Das Mittelsbacher Sparkassenbuch wurde von Paul T. sofort abgehoben, während Hermann Taubert von dem Callnberger Buche 300 Mark erhob. Die baren Gelder und das Callnberger Buch wurde 'am Abend desselben Tags noch der verehrt T. übergeben, damit sie dieselben gut aufbewahre. Diese verschloß sie in ihrem Koffer, obwohl sie von dem strafbaren Erwerbe Kenntnis hatte. Nachdem die TaubertS in den Verdacht der Beeseiteschaffung der Bücher gekommen waren, wurde in ihrer Wohnung eine polizeiliche Durchsuchung vorgenommen und dabei das Geld and die Bücher gefunden. Wegen Unterschlagung wurde der Bater Mi 1 Jahr 6 M. Gefängnis und 3 Jahren Ehren« rechtSverlust und der Sohn zu 1 Jahr, die Mutter wegen Hehlerei zu 6 Mon. Gefängnis verurteilt. Der ursprünglich gegen die Tauberts entstandene Verdacht, den Münch ermordet zu haben, hat sich hiernach nicht bestätigt. Gerechte Strafe- Ein städtischer Baubeamter in Solingen, welcher gelegentlich einer Vorstellung des Zirkus Corty Althoff im September einen Feuerwehr schlauch zerschnitten hatte, um der ersten Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr, der er nicht hold war, einen Streich zu spielen, wurde von dem Schöffengericht zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Der Angeklagte gehörte selbst dem Vorstände der Freiwilligen Feuer wehr an. Allerlei Hamburg. In einem wegen Schwindeleien hier verhafteten Steward, der sich August Moor nannte, ist ein aus Santos in Brasilien geflohener Raub mörder Minch erkannt worden, auf dessen Ergreifung eine hohe Belohnung ausgeletzt ist. Der billige Mann. Unter den 74 Be werbern um die Bürgermeisterstelle in Friedrichsroda befindet sich einer, dem d rs Gehalt von 3000 Mark zu hoch ist; er will die Stelle für 1800 Mark an- nehmen. Hannover. Hier erschoß sich in der Eilen riede der Unteroffizier Heinrich Tott vom Bezirks- kommandv der 63. Brigade in Ulm. Er hatte früher hier bei dem 74 Infanterie-Regiment gr- standen, darauf die China-Expedition mitgemacht und wurde dann in Ulm in die Armee eingestellt. Wiederholt hat Tott Selbstmordgedanken geäußert. Eine vergiftete Ehe. Bor den Augen ihrer Kinder vergiftete sich die 33 Jahre alte Gastwirts- frau Marie Koßnick aus der Koppenstraße Nr. 6 in Berlin. Koßnick war früher Tischler. Vor einem halben Jahre machte er in der Koppenstraße eine Gastwirtschaft auf. Zank und streit waren zwischen den Eheleuten an der Tagesordnung. Wen dabei die Schuld trifft, ist schwer festzustellen. Als Koßnick am Montag abend, während gerade keine Gäste da waren, im Bierkeller zu tun hatte, trank seine Frau vor den Augen ihrer 11 und 6 Jahre alten Kinder am Ladentische eine Kleesalzlösung. Auf das Ge schrei der Kinder eilte der Mann herbei, aber es war schon zu spät. Die Frau hatte von dem Gifte schon so viel genommen, daß sie jetzt in dem Kran hause am Friedrichshain seinen Wirkungen erlag. 5. ßtasse 144. K. S. Landes-Lotterie, tz All« Nummern, hinter welch«» lein Gewinn »erreich,« I-, find mit KOO MM f gezogen worden. (Ohne Gewähr der Sitchttglett. — >r»qdr»tl »erbot«».) »8 92« M7 2IL 191 SSO 86« 316 644 (bov) 441 421 461 680 406 464 357 «>-0 bSI (30UM 608 722 861 8«9 (3ovm 846 462 '»2 (3000) 681 868 !°om 827 286 err 077s 6-7 74 > 07b 88b 688 I7b 5!« UOVM 64- 881 683 28 74s 8« 7b 17» 7SS 877 7s6 >43 .78 !-9 NU 431 b20 888 LUS67 360 1.1 2V8 4ö6 830 Kb6 8b8 72b 188 18b 747 631 11288 77» 8» 820 832 b73 881 622 b86 781 776 61b ,200») Tbl 987 388 76 321 841 87 868 «IS 390 936 6-2 1>tOd2 k>27 716 (loom 523 414 16 b41 2bb 174 9bb 988 112 969 67» bO4 >boo> (vo s 742 706 840 166 902 682 13186 811 148 585 los 80 273 864 Sb 7L2 21 80b 69 723 ,16000 402 347 139 ,3060, 176 824 >2vM, 771 38b 29 360 922 11234 771 162 402 313 224 104 UMM 831 137 4L1 388 968 481 939 (bvv) »4« 812 448 614 1S320 772 628 147 62000) 894 704 768 709 280 btt 543 10 MS 10480 623 562 7,1 744 84b(bvm 2r b 19 416 ,600) 498 76L 16b 3b4 370 175 201 b98 280 b!>6 86 I ».->-6 287 4b3 729 513 3 91 683 ,600) 68b 312 33b 26« 536 49» 628 323 820 I«3I9 776 ,1000) 144 212 349 (3000) 766 812 706 983 28Ü 174 «b 730 138 4 :6 560 312 25b I »363 1 703 868 617 834 739 903 86S 611 283 328 bs 883 380 7.67 751 213 979 319 20396 86 303 386 276 »02 761 518 398 960 949 283 921 864 974 b83 I« «1676 986 2bb 842 233 540 329 266 128 619 32« 729 368 494 8b 308 «»427 (2000 21-6 448 31 97b 231 834 380 998 167 2 880 b29 78« 467 26 81 2b> 332 307 663 ,2(oo> 98? 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(„N- Bl.") 1 Vrdmle h soo.ooo. »twinn«: 1 » 500,000, 1 » 200.000, 1 » 150,000. ! 1 d 100,000. 1 » 40.0000, 1 4 30,000, 2 » 20,000, 2 h 1b,000, b » 10,000. j 26 » iVOV, 23» » 3000, 261 » 2000, SVS t 1000. Telegramme Folgen eines Ltreits Köln, 9 Nov. In der Nacht zum Sonntag entstand in der Poststraße zwischen einer Anzahl halbwüchsigen Burschen ein streit, in dessen Brr- lause zwei Kaufleute im Alter von etwa 18 Jahren durch Stiche in die Brust und Lunge getötet wurden, andere erhielten Stichwunden. Die Betreffenden sind am frühen Morgen verhaftet worden. Ein durch Messerstiche schwer verletzter Arbeiter ist noch im Laufe der vergangenen Nacht gestorben Tiefe» Eindruck Frankfurt, 9. Nov. Die „Frkf. Ztg." meldet aus Paris: Die Nachricht von der Operation des deutschen Kaisers wurde erst in den Abendstunden hier her übermittelt und rief einen tieferen Eindruck hervor, als das Bulletin zu rechtfertigen schien. Unfälle Paris, 9. Nov. Bei Gelegenheit des gest rigen Wettrennens von Gaillon ereigneten sich zwei schwere Automobilunfälle, die drei Opfer fordeiten. Der Fahrer Danjon, der einen leichten Richardwagen steuerte, kollidierte bei einer Versuchsfahrt mit einem anderen Wagen und stürzte hierbei mit seinem Fahr zeug in den Straßengraben. Er verletzte sich so schwer, daß er bald darauf starb. Den zweiten Un fall erlitt ein Dampf-Automobil, in dem sich fünf Personen zum Gaillon-Rennen begaben. Der Wagen rannte gegen einen Baum, schlug um und die In sassen wurden herausgeschleudert. Der Mechaniker Lamper war sofort tot, ein zweiter Mechaniker wurde sterbend aufgehoben, während ein dritter gefährlich verletzt wurde. Achtstundentag Wien, 9. Nov. In der gestrigen Sitzung der 2. österreichischen Frauenkonferenz der sozialde mokratischen Partei wurde in Resolutionen be schlossen, die Regierung aufzufordern, die Einführung deS Achtstundentages für Frauenaus gesetzlichem Wege festzulegen. Marktpreise der Stadt Chemnitz. Bom 7. November 1903. Weizen, fremde Sorten, 8 M 80Pf. b. 9 M. 15 Pf.proLOKil« L« säcbsisiber. 7- 80 --7» 95- - - ' sächsischer, neuer 6 Erbsen Koch- 10 Erbsen, Mahl-u. Futter. 7 Heu, alt«« — - neues 2 Stroh (Flegeldrusch) 1 - Maschinendrusch 1 - . diesjähr. Ernte, — Roggen,niederländ.sächs. 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