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! die Choralmelodie in dec obersten Stimme im Glan ze am des vollen Werkes sonnengleich, sieghaft hervor, im! während die finstern Gewalten sich in rollenden die Schlagader am rechten Arm durchschnitten zur Bloslegung des Knochens. Infolge Genießens giftiger Pilze erkrankten Dienstag in Freiberg 3 Personen, welche Krankenhause Aufnahme fanden. Figuren jetzt zu ihren Füßen bäumen und winden. Meitze«. Als Seltenheit in jetziger Jahres-! Diese Stelle ist von unmittelbar gewaltiger Wirkung ! zeit darf es wohl bezeichnet werden, daß am ver-! Weiterhin wird das „Wie sauer er sich stellt' durch gangenen Sonntage in dcr Erdbeerplantage von I eigentümliche, wie sich mühend und plagend auf- Schanze in Koswiz ein Liter reifer Erdbeeren ge- und niedecsteigende, hinkende, abgesetzte Pedalmotive erntet wurde. Die Plantage steht zur Zeit in! und ein stete» Nachlassen der Tonstärke anschaulich voller Blüte. I illustriert. Dann erklingt es hell und klangvoll Riesa. Bei dem Abbruch des ehemaligen Jo- „Das Wort sie sollen lassen stahn", und in gcoß- sanniterkrankenhaus ereignete sich am Donnerstag l artiger Steigerung (Sie Melodie wird in bald längeren, vormittag 9 Uhr ein Unglückssall mit tödlichem Ans bald kürzeren Noten teilweise fugiert, teilweise in besonderen, allerdings kostspieligen Verfahren berast^ie Welt voll Teufel wär." Die Melodie liegt im und bieten nunmehr den Anblick mächtiger natür-1Pedalsrechter Fuß), von oben wie von untenher (linker licher Berge. Fuß) wird sie von wogenden und wütenden unheim- Wilkau. Bei einem Wirtshausstreit hat der! licher dämonischen Figuren fast erdrückt und erstickt, nur 22jährige Militärinvalid K. einem Schlosssrgehilfen l mühsam ringt sie sich durch. Da, bei der Stelle „so ' "" bis!fürchten wir uns nicht so sehr" usw. tritt plötzlich tot gemacht I Und doch läßt sich die Sehnsucht nach der Stille nicht ganz für immer töten. Sie wacht auf zu ihrer Zeit . . . Alle die Menschen, die mit tags und am Abend die Straßen entlang hasten, tragen sie nicht die Sehnsucht nach sonntäglicher Stille, die Freude am Heim in sich! Wohl dem, der ein Heim hat, in dem er Erholung nach des Tages lautem ArbeitSlärm findet! Wohl dem, in dessen Leben es eine Dämmerstunde gibt, in der seine Ge danken abgeklärt freundlichen Bildern nachhängen, Gedanken, die sich weit über das Altagsleben er heben. * — Der reiche Pilzfegen, welcher in den ersten Oktobertagen den obervogtländischen Wäldern ent sprossen war — besonders zahlreich fand man große, kerngesunde Seinpilze und auf Wiesen und Feldrainen Champignons — ist durch den starken Frost, welcher am Mittwoch morgen Plötzlich auftrat, völlig zerstört worden. Nachdem die Lwnne des 21. Okt. die Rauh reifschicht gelöst, fielen auch die schönen Steinpilze, schwarz und unscheinbar geworden, zusammen. In den letzten Tagen wurden allerlei Wald- und Wiesenpilze korbweise und zu billigen Preisen zum Kaufe angeboten, und die Bewohner der Walddörfer des oberen Vogt- landes haben überdies reichliche Pilzvorräte für den Winter eingetragen und getrocknet. * — Die Lose der IX. Sächsischer» Pferde zucht-Lotterie (Ziehung am 8. Dezember d. I) erfreuen sich diesmal wiederum einer sehr regen Nachfrage und ist der Hauptgrund wohl allein nur darin zu suchen, daß die Gewinne praktisch und voll wertig und das aus Ostpreußen eingeführte Pferde material dem starkknochigen Gebrauchsschlag ange hört. Zur Besichtigung des Vorerwähnten bietet sich Sonntag, den 8. Nov. d. I., die beste Gelegen heit An diesem Tage werden auf der Rennbahn in Dresden-Seidnitz die für die Lotterie angekauften Jndustriegegenstände ausgestellt als auch die Pferde vorgeführt werden. Gleichzeitig ist hiermit das Herbst-Rennen des Dresdener Reit-Vereins verbunden, der entgegen seiner bisherigen Gewohnheit sein Rennen nicht auf dem Heller, sondern auf dem Dresdener Rennplatz abhält. Es ist also hierdurch Vielen Gelegenheit geboten, auf einem bevorzugten Platz einem Rennen beizuwohnen, denn gegen Vor zeigung eines Loses der IV. Sächs. Pferdezucht-Aus stellungs-Lotterie hat Jedermann Zutritt zu dem l. Platz der Rennbahn. Zu dieser Veranstaltung des Dresdener Reit-Verein ist auch den Mitgliedern des Desdener Renn-Vereins freier Zutritt gestattet. — Lose ü 1 Mark, 11 Stück ---- 10 Mark in den aller orts durch Plakate kenntlichen Vorverkaufsstellen oder durch das Sekretnriut des Dresdener Nenn vereins, Dresden, Pragerstr. 0 I zu beziehen. — Im klebrigen verweisen wir auf das heutige Inserat dieser Zeitung. * — Die 17. Jahreszusammeukunft der be teiligten Turnvereine der Städte Callnberg, Glauchau, Lichtenstein, Zwickau und der umliegenden Ortschaften, findet Sonntag, den 29. November, nachmittags 31/2 Uhr, im Gasthof „Zwickaus Neue Welt" in Zwickau- Pölbitz statt. * — Besichtigung. Der Gewerbeverein zu Wal denburg wird, wie das „Schönb. Tgbl." mitteilt, am 1. November die unterirdischen Gänge von Lichtenstein besichtigen. * r. Mülsen St. NiclaS Bei der gestern stattgesund uen Einzugsfeier der hiesigen Schützenge- sellschaft gab der Scheibenkönig Bergoberzimmerling Emil Hübner seither Gilde ein Frühstück. Hierbei wurde durch mehrere Ansprachen sowohl dem Landes vater, als auch dem Scheibenkönig und seiner Familie ehrend gedacht. Die Königswürde ging auf den Bäckermeister Oswald Georgie über. Dresden. Eine sensationelle Schaustellung ge langt gegenwärtig hier zur Vorführung. Es tritt zur Zeit Georg Opull, der Unverwundbare und Ge fühllose, genannt das ärztliche Rätsel der Welt, auf. l Dieser Wundermensch hielt mit seinen sensationellen ' Borführungen vollständig, was man von ihm er- wartet hatte, d. h . er erwies sich ganz und gar als l gesühl- und empfindungslos gegen Stich, Schlag, i Hitze re. Die erste Produktion zum Beweise dessen § bestand darin, daß er sich in den entblößten Ober körper eine Anzahl lange Nadeln einschlug, die in der Brust, der Schulter, beiden Oberarmen bis ziem- ' lich an den Kopf verschwanden. Von Zuschauerinnen geliehene Hutnadeln stach sich Opull dann so durch Muskeln beider Oberarme, daß die Nadclenden aui i der entgegengesetzten Seile hervortraten; durch einen ! Handstand des Künstlers wurden die Nadeln er heblich gebogen. Nachdem sich Opull aus die nackte i Haut einen Knops hatte annähen lasten und daraus i *— Stille ist nun nach der stürmischen Witte rung und den Regenschauern der letzten Tage ein- getreten. Frühzeitig wird eS jetzt schon dunkel: die Zeit der Dämmerstunde mit ihrem eigenartigen Zauber gibt den Tagen einen trau lichen Abschluß. Die Dämmerstunde mit ihrem Frieden kennen die meisten nur vom Hörensagen. Kaum hat das Tagesgestirn seine Bahn vollendet, dann wird die Lampe angezündet; ohne Pause geht die Jagd nach dem Gelds weiter. Und wenn dann die Feierabendglocke geschlagen hat, so gehts ruhelos von Zerstreuung zu Zerstreuung oder zum Stammtisch! Der Mangel an Stille hat das Ge schlecht unserer Tage taub und stumpf, hat es seelisch seine Unempfindlichkeit gegen Helles Feuer dargetan l legt alle 4 Verse des Liedes zu Grunde und dichtet hatte, bohrte er sich eine lange Nadel durch beide I nun die einzelnen Verszeilen ihrem Inhalte nach Wangen und die Zunge und demonstrierte alsdann! mit genauem Eingehen musikalisch nach. So wird das „Kreuzigen", indem er sich die Hand an ein jeder Vers in scharf umrissenen, außerordentlich Brett nageln ließ. Bei allen diesen Verletzungen l charakteristischen musikalischen Gestaltungen vor den der Haut und der inneren Fleischpartien trat eigen-1 Hörer hingestellt; dabei sind diese einzelnen Bilder tümlicherweise kein Blutverlust ein. Was Opull aber und Szenen organisch mit einander verknüpft, sodaß besonders am Kopfe aushalten kann, lehrten die ein starker einheitlicher Zug durch das Ganze geht, folgenden Experimente. Zunächst zerschlug er sich! und der Hörer den Gesamteindruck der Komposition zwei etwa 2 V- Zentimeter starke Bretter am Vorder-1 ebenso empfindet, wie denjenigen des gesungenen schädel, worauf er sich einen Stein von respektablem I oder deklamierten Liedes. Da das Lied Luthers in Umfange und bedeutender Stärke auf den völlig un-! seinen 4 Versen und seinen Einzelheiten wohl jeden geschützten Kopf legte und vom Impresario mitlbekmnt ist, dürfte das Verständnis dieser schier un- einem schweren Hammer in Stücke schlagen ließ.! erschöpflichen, kraftvollen und hinreißend originellen War es auch nur ein Sandstein, so blieb es doch! Nachdichtung niemand verschlossen bleiben. immer ein starker Stein, der auf einem menschlichen ! Den Anfang des Werkes mit der wie ein freudiger Schädel zertrümmert wurde. Daß alle Vorführungen! Kumpfesruf fff erklingenden Pedalfigur, mit der in- „echt" waren, daß Opull seinen Körper in keiner! mitten von rauschenden und donnernden Passagen Weise präpariert oder sonst welche Vorbereitungen und Figuren wie ein Weckruf kräftig und frisch er- trifft, war das Verblüffende an dem Staunen er- schallenden Cyoralmeloüie versetzt sofort in die regenden Auftreten des rätselhaften Menschen, der! Stimmung der Zeilen : „Ein feste Burg ist unser bei allen seinen Experimenten von einem Besucher,! Gott, ein' gute Wehr und Waffen." Im 2. Teile einem jungm Mediziner, auf der Bühne beobachtet liegt die Melodie durchgängig im Pedal; die Er würbe. kenntnis der eigenen Schwäche und Ohnmacht: „M it Chemnitz. Aus Mülsen St. Jakob stammt unsrer Macht ist nichts getan, wir sind gar bald der neue Pfarrer der hiesigen Matthäi Kirche, Pastor verloren" ist in den leise, zaghaft und ängstlich er- Lic. Wolf, bishe r in Leipzig, welcher im Jahre 1859 I klingenden Figuren, welche wie Schutz suchend, die im genannten Orte als John des Kirchcnschullehrers I Melodie umklammern, trefflich illustriert. Nach und Wolf geboren ist. nach tritt ein zuversichtlicherer Ton hindurch (.,es str eit In Mittweida wollen die Materialwarenhändler I für uns der rechte Mann",) der Ausdruck wird eine Wareneinkaufs-Genoffenschaft gründen. kräftiger, lebhafter. Mit kühner Realistik, die aller- Reinsdorf bei Zwickau Die gewaltigen dings bis hart an die Grenzen des ästhetisch zu- Kohlenwerkshalden hier werden jetzt nach einem! lässigen geht, malt Reger die Stelle: „Und wenn gange. Als um die genannte Zeit ein Fenster durch- mehrfach kunstvoller Engführung gebracht) bis zu brachen wurde, fielen Steinmassen herab, wovon ein dem in ungeheuren Akkorden austönenden Schluffe größeres Stück den in demselben Augenblicke vorüber- entwickelt sich der jubelnde Siegeszuversicht und Be gehenden Klempnermeister Weiie sen. traf und so geisterung atmende letzte Abschnitt. chwer verletzte, daß er auf der Stelle seinen Geist . aufgab. Zwei Geldmänneln ist es während der Kirmes! ÄÜLklet. am Montag wieder einmal gelungen, in einem Dorfe bei Treuen einem Manne aus der Wiltauer „ISratistage sind das neueste im Berliner Gegend 900 Mark gutes Geld gegen Lieferung deschäftsleben. Ein Geschäftsmann macht bekannt: einiger Tausend Mark falschen Geldes abzunehmen. ..Bis 1. Dezember gebe ich einen Gratistag. Alle Das falsche Geld wird natürlich niemals geliefert. Waren, welche an diesem Tage bar in meinem Schwarzenberg. Die 20jährige Tochter des Ladenlokal gekauft werden, werden dem Käufer ge- Brettschueiders Feig hier wird seit Mittwoch ver- schenkt, indem die für drese Waren gezahlten Be mißt. Sie war mit ihrer Stiefmutter in den Wald träge nach dem 1. Dezember in bar vou^meinen gegangen. Letztere kehrte nun ohne die Tochter zu- lassen zurückzezahlt werden.' Welcher Lag der rück und konnte oder wollte nichts über den Verbleib I--Eralistag" war, wird erst nach dem 1. Dezember des Mädchens angebcn. Man steht hier vor einem bekannt gegeben. Inzwischen wird das Versprechen M^bl. gewiß viele Käufer anlocken und der Zweck ist er- Lelsnitz i. V. Durch schnelles Zugreifen spießte laicht. .... , — ... . ^ sich der 8jährige Sohn des Schneidermeisters Heyne . ch Die richtigste Sprache. Sitzt da kürzlich einen Holzspitler unter dem Fingernagel ein. Der halbes Dutzend k. k. Soldaten beisammen, Leute Knabe mußte furchtbare Schmerzen ertragen, es trat! "us allen Nationen der vielsprachigen österreich- Wundstarrkrampf hinzu und der Knabe starb 48 ungarischen Monarchie. Em jeder rühmt die Schön- Stunden nach dem Unfall. heil seiner Muttersprache, nur ein sonst gar nicht Oberwiesenthal. Zum Morde auf dem Fichtel- auf den Mund gefallener Kriegsmann aus dem berge wird gemeldet, es sei der Behörde gelungen, nach, grünen Steiermark, em Deutscher natürlich, schwelgt zuweisen, daß das Gewehr, aus dem der totbringende sich aus. Endlich fragen seine Kameraden, welche Schuß auf den Kaufmann H örder abgegeben worden Sprache denn er für die schönste halte. „Ja, schauns, ist und das man nur in einzelnen Stücken ausfand, dem Kameraden", sagte er, „ich halt's alleweg mit dem verhafteten Häckel aus Wiesenthal gehört, der es dem Deutsch! Daß es gerad' die schönst' Sprach' wär', Mauerpolier Paul Pöschl in Böhmisch-Wiesenthal ab- will ich bereits nit sagen; aber eins ist wahr, die kaufte. Es dürfte hierdurch Aufklärung in die Mordsache! richtigste isl's !" — „Wieso?" — „Wieso? Das will kommen. Ijch Euch gleich sag'n: was da in der Karaffe steht, das nennst Du (zum Dalmatier) Adqua, Du (zum Ungarn) Wia, Du (zum Slowaken) Woda, Du (zum Org-lt-«;-rt in «icht-nst-i» kW LZT'' " Am Resormationsfeste, dem Jahrestag der Orgel-1. furchtbares Brandunglück Hal sich weihe, findet ein Orgelkonzert statt, in welchem neben I'" Kervignac bei ^.orient ereignet. In Kervignac 2 Solosätzen von A. Becker und Mendelssohn (Baß sind bei einem Brande die Frau eines Landwirtes mit Orchester) Orgelwerke von Max Reger, Ludw. und ihre sechs Kinder in den Flammen umgekommen. Neuhoff und Fr. Lux „Durch N a cht z u m Licht" Ein Teil des Bauernhofes wurde eingeäschert. zur Aufführung kommen. Wiedas sonst immer der Fall , 1° Hautburg. Ein angetrunkener Bootsmann, gewesen, gehen hiermit einige Besprechungen der! welcher von Arbeitern gehänselt wurde, stach einen Hauptwerke voraus, um einem besseren Verständnis ^deiter nieder. Letzterer war sofort lvl. Der vorzuarbeileu. Gerade Orgelwerke verlangen dies. Minder ist entkommen. Folgende Zeilen über Mar Regers op 27. 7 Kin blutiges Famtlieudrama, 'n dem .... . , -1. - .... , ... eine listährme Frau als grausame Mörderin auttritt, Phantane ur Orgel über den 15horal „b.n sich im Dorfe Los.en, Kreis Bendzin in Russiich- sesie Burg »st unzer Gott Polen, zugetragen. Die injährigc Bäuerin Katharina üammen aus der Feder des Organisten Paul Ger-1 Jurczyk ermordete mittels Beilhicbcn ihren Ehemann, haroi--Zwickau. welcher krank im 'Bette lag. Die Leiche schleppte sie Die Phantasie, die zu den allerschwierigsten Werken alsdann in den Pscrdestall, weil sie den Anschein er- nüc die Orgel zählt, fesselt von vornherein durch die! wecken wollte, ihr Man von den Pfcrdchufen erschlagen außergewöhnliche Art und Weise ihrer Anlage. Reger worden. In dem Stall hatte an demselben Tage der