Volltext Seite (XML)
Eiger Flurarenze ab gegen 300 m dorfaufwärt« I wegen Mafsenschüttung vom 13. bi« 16. dsS. MtS. I für den gesamten Fährverkehr gesperrt und letzterer über Berthelsdorf, Wulm und Voigtlaide-Rothenbach verwiesen. Von den 5000 Mk., welche die städtischen Kollegien in Leipzig für Entsendung von städtischen Beamten, Technikern usw. zur Dresdener Städteausstellung be willigten, hat der Rat einen Teil den Volksschullehrern zur Verfügung gestellt In der letzten Versammlung des Leipziger Lehrervereins wurden sechs Lehrer als Delegierte gewählt. Markneukirchen. Alarmnachrichten werden auswärts über die hier vorgekommenen Erkrankungen verbreitet, so sollen 150 Personen nach dem Genuß von Fruchteis unter choleraartigen Erscheinungen er krankt sein. Wie von zuständiger Seite mitgeteilt wird, beträgt die Zahl der erkrankten Personen etwa 60, Gefahr ist jedoch nicht vorhanden. Die Ursache der Erkrankung ist noch nicht aufgeklärt. Plauen, i. V. Der Maurerstreik hat neben den höchst bedauerlichen Exzessen auch Vorsälle gezeitigt, die eines tragikomischen Beigeschmacks nicht entbehren. Eine solche Szcne ereignete sich nn benachbarten Kausch- Witz, wo beim Änrücken von etwa 60 Streikenden, welche die Arbeitenden zum Feiern veranlassen wollten, der Gcmeindedicner Feuerläum blies, worauf die Bauern, mit Stocken, Heugabeln und Flinten bewaffnet, zusammen- licfen und den bedrängten Maurern zu Hilfe eilten. Die Streikenden zogen es vor, dieser Bolkswehr gegen über den Rückzug anzutreten. Zwönitz. Die Zigeunerplage wird hier in unseren Grenzdistrikten in diesem Jahre besonders schwer empfunden. Nachdem vor wenigen Wochen schon mehrfach größere Zigeunertrupps durchzogen sind, kam am Freitag nachmittag eine 150 Mann starke Zigeunerbande in 32 Wagen, von Schwarzen berg kommend, hier durch, begleitet vom Obergendarm des Schwarzenberger Distriktes und 4 Landgen darmen. Dir städtische Behörde sorgte für sofortiges Weiterzichen der ganzen Bande. Der beste Schütze aus dem Deutschen Burides- schießen, das gegenwärtig in Hannover statifindet, ist bis jetzt ein Planifcher Schütze, und zwar Herr Oskar Klee, Mitinhaber der Firma L. A. Schreiber hier. Ec schoß am Mittwoch auf der Festscheibe „Heimat", die in 10 000 Teile geteilt wird, einen 88-Teiler. Der Schuß sitzt also fast mitten im Schwarzen und es besteht kaum eine Möglichkeit, daß Herr Klee noch übertroffen wird. Ihm steht der erste Preis der Stadt Hannover und ein Geld preis in Aussicht, der mindestens 3000 Mk. beträgt. Die auch von uns gebrachte Nachricht von einem in Joarhimsthal i. B. verübten Morde und die mit einem solchen angeblich mit in Zusammenhang stehende Verhaftung eines Tagelöhners ist unwahr und jedenfalls auf eine Verwechselung mit dem Worsall auf dem Fichtelberg zurückzuführen. Pirna. Verschwunden ist und bleibt der frühere Polizenvachtmeistec der Nachbargcmeinde Mügeln, Hermann Blödel, welcher zugleich Vollstrcckungsöe- amter war. Jahr und Tag ist sert seinem heimlichen Abgänge verflossen, ohne daß die geringste Kunde von denr Verschwundenen je eürgetroffen wäre. Die .politische Gemeinde Mügeln hat aber ein gewisses Interesse au dem Bekanntwerden des gegenwärtigen Aufenthaltsortes ihres ehemaligen Wachtmeisters. Hat derselbe doch, wie die Gemeinde erklärt, von dem Gerde, das er als Vollstrcckungsbeamter ein- kassierl und abzuliefern hatte, über 600 Mk. nicht an die zuständige Stelle abgeführt. Dittelsdorf. Ein eigenartiges Rosenexemplar ist im Garten des Maurers Hiller hier gewachsen. Die Rose zeigt nach außen einen dicht entfalteten Kranz von Blütenblättern, innerhalb desselben bc- findeu sich jedoch sieben Knospen mit grünen Kelchen wie in einem Korbe eingebettet. In Oclsuitz ». B verunglückte ein mit einem Leistenbruch behafteter 39jähriger Hausdiener. Trotz seines Leidens hatte er ein schweres Biersaß ausge hoben. Infolge der Anstrengung war der Bruch herausgeireten, der trotz ärztlicher Hilfe nicht wieder eingerichtet werden konnte. Der Unglückliche starb unter furchtbaren Schmerzen. In Döbeln betrug die Einnahme aus der Biersteuer auf das Jahr 1901 9794 Mk. Beutha bei Hartenstein. Vor eitrigen Tagen wurde ein Gutsbesitzer hier, als er sich mit Geschirr in Stollberg aushielt, dort von der Gendarmerie wegen Verdachts der Wechselfälschung verhaftet und dem dortigen Amtsgerichte zugeführt, von diesem aber, da er sich genügend ausweisen konnte, kurze Zeit darauf wieder auf freien Fuß gesetzt. Treuen. Die Danksagungen nach Begräbnissen. Herr Pastor Tiebe-Wicgand veröffentlicht folgende be merkenswerte Kundgebung: „Noch immer kommt es vor, daß in Danksagungen nach Begräbnissen auch dem Geist lichen ein Dankesmort für seine Trostworte am Grabe gesagt wird, obwohl die Diözcsanversammlung in Auer bach schon vor Jahren den Wunsch ausgesprochen hat, daß solcher Dank an den Geistlichen unterbleiben möchte. Dieser Wunsch ist durch zweierlei gerechtfertigt. Zuerst, die Geschenke, die Kränze, die ehrenvolle Begleitung, das alles sind Zeichen freiwilliger Liebe und verdienen des halb Dank; die Ansprache des Geistlichen aber ist eine durchaus pflichtmäßlge Amtshandlung gerade wie die Predigt oder eine Traurede und verdient deshalb keinen Dank.Sodann» der. Geistliche. kann naturgemäß nicht .bei jedem Sterbefall dasselbe sagen, er wird das eine Mal den Gefühlen der Hinterbliebenen genug tun, daS I andere Mal wird er ihnen nicht genügen; dort bekommt! er einen Dank, hier wird ihm keiner ausgesprochen. Das ist eine unangenehme und peinliche Sache, da der Geistliche jedenfalls hier ebenso seine Pflicht getan hat wie dort. Deshalb wäre es sehr wünschenswert, wenn der öffentliche Dank unterbliebe. Hat ein Wort den Leidtragenden recht wohl getan, so mögen sie dem Geist lichen persönlich dafür danken, das gibt zugleich wieder Gelegenheit, einander nähcr zu kommen." Allerlei -j- Hamburg In die Altonaer Leichenhalle wurde mit ärztlichem Totenschein ausgestattet ein 14jähriges Mädchen eingeliefert. Plötzlich hörte man ein Wimmern aus dem Sarge. Ec wurde schleunigst geöffnet und das Kind lebend herausgenommen. Der Tod trat erst 2 Stunden später ein. j- Münster r. W. Am 10. dss. Mts. entlud sich bei einer Felddienstübung der 8 Kompanie des Infanterieregiments Nr. 13 das Gewehr eines zur Uebung eingezogenen Reservisten, welches mit einer Platzpatrone geladen war. Die Ladung drang einem anderen Soldaten so unglücklich in den Nacken, daß er nach kurzer Zeit im Lazarett starb. j- Karlsbad. Gräßlich verstümmelt wurde am Donnerstag nachmittag der 9 Jahre alte Sohn des Steinmetzen Josef Müller iu Lichtenstadt. Der Knabe versuchte mit einem Nigel eine Sprengkapsel zu öffnen. Plötzlich exolodiene die Kapsel und riß ihm beide Hände und das Kinn ab. Der Unglück liche wird kaum dem Leben erhalten bleiben. j- Passau. Am Sonnabend wurden unter den Trümmern des eingestiuzten Gewölbes die Leichen der beiden anderen verschütteten Arbeiter aufgesunden. Drei Personen vom Blitze getötet wurden am vergangenen Montag in Baizdorf in Oesterreich- Schlesien. Vater, Mutter und zwei Töchter, von denen die ältere zum Besuch bei den Ellern war, arbeiteten auf dem Felde, als ein starkes Gewitter sie zwang, unter einem frisch gemähten Heuhaufen Zuflucht zu suchen. Unvorsichtigerweise legten die Leute ihre Sense auf den Haufen. Die Mutter mit den beiden Töchtern war aus der einen Seite in den Haufen gekrochen, der Vater auf der anderen Seite. Der Vater wurde vom Blitz nur leicht an den Beinen verletzt. Als cc gegen Ende des Gewitters seinen Schlupfwinkel verließ, fand er seine Frau und Töchter als Leichen vor. Die Beerdigung fand in einem Massengrab statt. Die Getöteten sind die Frau und die 17- resp. 22jährigen Töchter des Kohlenhändler Anton Weidlich -s Freiwaldau. Drei Tage rind vier Nächte strömte ununterbrochen Regen in der hiesigen Gegend herab, der die kleinen Gewässer zu gefährlichen Strömen machte. Bad Lindewicse, Frciwalvau, Böhmischdorf und weitere Ortschaften des Bielatals bis Zicgcnhals hin stehen unter Wasser. Wegen Dammrutsches an der Eisenbahnstrccke ist der Verkehr nach Zicgcnhals und Olmritz unterbrochen. In Niklasdorf wurden zwei Häuser weggerissen, in Freiwaldau ist eine Brücke über den Staritzfluß fortgeschwemmt worden. Der Kaiser als Taufpate Dem Berg mann Funke in der Baucrlchafi Lchafberg bei Ibben büren war im Mai dieses Jahres der siebente Sohn geboren worden. Aus diesem Anlaß hat der Re gierungspräsident die Eintragung des Namens des Kaisers als Tauszeugen in das Kirchenbuch bei der Taufe des Kindes genehmigt. f Auf schreckliche Weise getötet wurde der dreijährige Sohn des Buchdruckers Crammens in Lichten berg, Kronprinzenstraße 47. Ein daherrollendcr Bier wagen riß den Kleinen zu Boden, überfuhr ihn und trennte dabei dem Kinde tun Kopf vom Rumpfe. -j- Wien. Seit zwei Tagen regnet es ununter brochen. Aus oielen Teilen des Reiches wird Hochwassergefahr gemeldet. Es sind bereits mehr fach Verkehrsstörungen eingelreten, insbesondere in Schlesien sind mehrere Ortschaften arg bedroht. Aus Krakau wird bedeutendes Steigen der Weichsel gemeldet. Mehrere Dörfer sind überschwemmt. -ß Bukarest. Jm Rentenbetrugsprozcß beantragte der Staatsanwalt das Schuldig gegen sämtliche An geklagte. Aus der Beweisaufnahme ist noch hervvr- zuheben, daß dem Angeklagten Böhar 30 000 Mark rm Auftrage des Finanzministers geboten werden sollten, wenn er auf jede Enthüllung verzichtet. Böhar, der 500 000 Mark gefordert hatte, erklärt ein solches Trinkgeld gar nicht annehmen zu wollen. j- Zwei gute Freunde. Auf einem Bauern hof bei Grimniftadt (Norwegen) hatte in letzter Zeit ein Fuchs mehrere Besuche, dem Hühnerhause abge stattet, und sich jedesmal mit einem fetten Braten bereichert, ohne daß es dem Bauern glückte, den Räuber zu erlangen. Eines Morgens hörte der Bauer ein eigenartiges Geräusch draußen auf dem Hof. Es war in der Morgendämmerung. Er stand schnell auf und ging hinaus. Auf dem Felde vor dem Hause bemerkte er zwei Tiere, die miteinander spielten. Das eine war der Hofhund, das andere der Fuchs. Sie spielten eine ganze Weile lustig weiter, als seien sie die die treuesten Kameraden von der Welt. Der Bauer holte inzwischen sein Gewehr, und eine Kugel streckte den Fuchs nieder. Jedenfalls gehört es zu den Seltenheiten, daß ein Fuchs und ein Hund so gute Freunde werden. Dichtung und Wahrheit. Schwand in froher Zecher Kreise Mitternacht schon längst dahin, Hört man wohl — bald laut, bald leise, Mit und ohne liefern Sinn Liederklang und Volkston. Freilich Nicht, wie man im Leben spricht, Hört man da daS allbekannte: „Wir — wir gehn noch lange nicht!" Nein, sie singen ganz 'was andres: Heinrich Pfeils beliebt Gedicht — „Ich bin so gern, so gern daheim, Daheim in meiner stillen Klause . . .* Derweil so die Sänger lallen, Von dem Turm vier Schläge fallen! Hoidermann. Lesefrüchte Wer wandern will, der schweig' fein still, Geh' steten Schritt, nehm' nicht viel mit, Tret' an am frühen Morgen und laß daheim die Sorgen! Fühle zart und denke scharf, was nicht jeder kann, Gib der Welt, was sie bedarf, und du bist ihr Mann. Ehe man tadelt, sollte man immer erst ver suchen, ob man entschuldigen kann. Das schönste Denkmal, das wir einem Mensche» setzen können, ist, an ihn zu glauben. Humoristisches Lakonisch. Gerichtsvollzieher: „Ich habe die Ehre." — Student: „Ich auch; sonst habe ich aber nichts." (Megg. Bl.") Immer paktisch. Bauer: „Hergott hab' i a Wut! I könnt alles kurz und klei' schlag'n!" — Frau: „Halt, dees tu auch. Glei gehst nunler un »nächst Holz klein!" Vor dem Friedensrichter. „Sind Sie bereit, den „größten Ochsen",womit Sie den Kläger be schimpfthaben, zurückzunchmen?" „Gewiß! Ich hab' schon wieder Verwenvug dafür!" („Fl. Bl") Falsch verstanden. Professor (in die Herz gegend zeigend): „Sagen Sie, wohin komme ich, wenn ich da hineinsteche?" —Kandidat: „In — in — in's Zuchthaus!" Ablehnung. Rund (nachts im Bett): „Du, es hat ans Fenster geklopft!" Spund: „Schon gut, es war ein Vogel. Schlafen wir nur weiter — Geldbrieftauben giot's ja noch nicht!" Prompter Bescheid. Dienstmädchen (den Leierkastenmann aus dem Fenster rufend!: „Sie sollen aufhörcn, der Herr Professor kann den Leierkasten nicht hören!" Leicrkastcnmann: „Na, denn soll er sich man en Hörrohr anschaffen: übnjens spiele ick doch ooch laut jenug." Telegramme Tollwut-Epidemie. New-Vork, 13. Juli. Eine Tollwut-Epide- mie ist unter den Hunden ausgebrochen. Bisher wurden 15 Hunde niedergeschossen. Ob Menschen dabei zu Schaden gekommen sind, konnte bisher noch nicht festgestellt werden. Das Befinde»» des Papstes Nom, 13. Juli, lieber das Befinden deS Papstes wird aus Rom gemeldet: Das gestern ausgegebene Bulletin besagt: In Laufe des Tages hat sich das Allgemeinbefinden gehoben. Gestern früh betrug der Puls 86, die Atmung 30 und die Temperatur 36,8. Wenn die Flüssigkeit in der Brusthöhle sich nicht neu bildet und der Kranke noch eine Zeit lang gegen die große Schwäche anzu kämpfen vermag, hält Rosfani sogar einen guten Verlauf der Krankheit nicht ausgeschlossen. 21 Personen am Hitzschlag gestorben. New-Bork, 13. Juli. Hier sind 2 l Personen am Hitzschlag gestorben. In der vorigen Woche sind nicht weniger als 200 Menschen der Hitze erlegen. Marktpreise der Ltadt Chemnitz. Bum 11. Juli 190». Preisnotierungen der Produkten-Börse zu Chemnitz bei Abnahn» von 10 000 Lx W.'iz n, lrsm?e Sollen, 8 M. MPs.b. 9 M. - Pf.proSOKilo . sächsischer 7 - 90- - 8 - 10 - --- « du »jähr. Ernt', — » —— - « — - M — * OSO Roggen,?», ceriänd/ächs. 6 . 8S - 7 10 - ... > preußisch.,neuer S - 85 . . 7 - 10 . ... . hiesiger, 6 - 50 6 - 65 » - » » - fremder 7 . 10 - 7 - 20 - - . - - neuer — . « « s O SOO Gerste, Brau-, freinde - sächsische — - —— » « M - s . » — * — M U — S . ... - Futter 6 - 40 - - 6 - 75 - - Hafer, sächsischer 7 - — - - 7 - 30 . - . - per uß scher - preußisch und 6 - 90. - 7 - 10 . - - sächsischer, neuer — s — « * — B — . - » Erbsen Koch- IO - -- -11 - 50 » - - » Erbsen, Mahl- u. Futter- 8 - so- . 9 - — . ... Heu 2 - 40- - 3 - 40 - - - verregnetes » — « « —— » — . - . . Stroh (Flegeldrusch) 1 - 70 - - 2 - 20 - - - Maschinendrusch l - 10 - - I - 50 ... Kartoffeln, inländ. neue 4 - SO- - 4 . 60 . . - - Butter 2 . 40- . 2 - 60 - - - » Boran-stchttich- Witterung. Heitere« Wetter mit strichweisem Niederschlag.