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dkn Logen und Schaubuden die e zur gewiß geworden, was es mit einem gewaltigen Ausstande in legenheit hat, solches obachten zu können, bruchartigem Regen t-at ein und hielt ca. Das Wtsser strömte in derartigem Umfange be- Startes Gewitter mit wolteu- und vereinzeltem Schlosenfall 1/2 Stunde ununterbrochen an. in solchen Massen hernieder, den Gerüchten von China für eine Be ¬ wachsen nicht, doch erhalten gänzlich Unbemittelte a«ch . die Bücher van der Direktion unentgeltlich. Meldungen an die Perliner Handelsakademie. Berlin, erstattet. * — Einbruch. In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag wurde in der Kutscherstube des „Goldnen Helm" mittels Einsteigens durch das Fenster ein Einbruch verübt. Dem Diebe fiel ein größerer Geldbetrag in die Hände. * — Unwetter. Am Nachmittag des gestrigen Tages entlud fick über unserer Stadt und Umgebung ein Unwetter, wie man Gott sei Dank selten Ge- hob cs von daß die Schleusen kaum imstande waren, dasselbe aufzunehmen. Der gleichzeitig herrschende gewaltige Sturm hat vielfach Schaden an Häusern, Straßen bäumen und im Walde angcrichtet. In dec Gärtnerei des Herrn Zscherp wurden Teile des Gewächshaus daches abgeoeckt und außerdem noch verschiedentlicher Schaden angerichtet. Im Schloßpark hat der Blitz in mehreren Bäumen eingeschlagen und dadurch größere Aeste und Zweige abgeschlitzt. In der Nähe der Schiefcrmühle wuchtete der Sturm eine Birke und einen Obstbaum aus der Erde und legte die selben um. In den Blitzableiter des Neubauerschen Grundstückes schlug der Blitz und beschädigte den selben. Bam Steinbach'schen Hause an der Glau chauer Straße wurde ein Esseukopf abgehoben. — Wie man hört, ist das Unwetter auch in Zwickau ganz gewaltig ausgetreten. Auf dem Schützenplatz Kommandantenstr. Z9. *— Hohndorf. Am gestrigen Tage beging der katholische Arbeiter-Verein „St. Laurentius" im Deutschen Hause (Wasserschänke) hier die Weihe seiner neuen Fahne. Viele Häuser unseres Ortes prangten aus Anlaß dieses Festes im schönsten Flaggen- und Blumenschmuck. An der Feier waren von den Ortsvereiueu beteiligt: Jugendoerein „Frohsinn" und Pfeifenklub „Einigkeit". Auswär tige katholische Vereine waren erschienen aus Meusel witz, Chemnitz, Z vick.m, Lugau und Oelsnitz. Als Ehrengäste wohnten der Feier bei Herr Hofrat Roß nebst Gemahlin aus Glauchau, die Kapläne Katschmann Chemnitz und Trenkler-Oelsnitz i. E. Nach herzlichen Begrüßungsworten an die Er schienenen durch den Vorsitzenden des festgebenden Vereins, Herrn Barnickel, hielt Herr Kaplan Trenkler die Weiherede, welch letztere jedoch des eintretenden starken Gewitters halber nicht zur vollen Geltung kommen konnte. Der geplante Umzug durch den Ort mußte selbstredend infolge des wolkenbruch artigen Regens unterbleiben. Im Saale, wohin sich die Festoersammlung nach vollzogener Weihe begeben hatte, wurden von den einzelnen Vereinen unter sinnigen Worten Fahnengeschenke überreicht. Auch unseres Landesoaters König Georg und des Pcinzregenten von B lyern gedachte man durch Hochs, ebenso widmete man dem schweierkrankten Papst Worte der Anerkennung und sprach den Wunsch auf baldige Genesung desselben ans. Dem Festaktus schloß sich abends von 7 Uhr an Ball im Deutschen Hause unter zahlreicher Beteiligung an. *— Rödlitz. (Feuerwehr-Lanäer-vous.) In folge des ungünstigen Wetters trafen die geladenen Wehren etwas verspätet ein. Punkt 7 Uhr eröffnete der Hauptmann der Rödlitzer Freiwilligen Feuerwehr die Zusammenkunft resp. das liemler-vous, hieß die Kameraden herzlich willkommen und endete mit einem 3fachen Hurra auf den Protektor sächsischer Feuerwehren, Se. Maj. König Georg. — 7 Wehren waren vertreten mit 225 Mann. — Auch Herr Ge meindevorstand Reinhold hieß die Anwesenden in den Mauern von Rödlitz aus das herzlichste will- 'ommen. Zu Punkt Anträge hatte sich die Lichten- teurer Wehr gemeldet; selbige wünscht, daß der ateinische NameRaollor-vouL' für die Zukunft Wegfällen oll, und so wurde als entsprechende Bezeichnung „kameradschaftliche Zusammenkunft der umliegenden Wehren" gewählt. Bei Gelegenheit dieser Zusammen- 'unst wurde au unsern Befunds Vorsitzenden, Herrn Klötzer-Bockwa.ein Begrüßung?-Tel, gramm abgesandt. Als nächste kameradschaftliche Zusammenkunft wurde Mülsen St. Michela vorgeschlagen und genehmigt. D'e verschiedenen Feuerwehr-Kapellen konzertierten, Aus Ltadt und Eau- Lichtenstein, 13. Juli. * — Diebstahl. Am Sonnabend mittag wurde von einem Handwerksburschen. welcher in einem wandtnis hat. Dor einigen Tagen wurde, wie erinnerlich, gemeldet, daß die Gesandten in Peking ihre Regierungen um schleunige Zusendung von Verstärkungen ersucht hätten, da eine neue Boxer- bewcgung, ärger als die vor drei Jahren im Anzuge fei. Dieses Gerücht wurde vou Washington aus für unbegründet erklärt. Und heute ist es gerade die Regierung der Bereinigten Staaten, die Besorgnisse wegen der Sicherheit der Pekinger Gesandtschaften äußert. Es heißt, die Unionsregierung sei mit ihren Vertretern irr China in einen Meinungsaustausch über die Frage Ler Verteidigung der dortigen Ge> fandtschaft eingetreten, und man sänge an, Vorsichts maßregeln für notwendig zu halten. sowie dopp. Buchführung und Korrespondenz richtet die Berliner Handelsakademie auch diesen Sommer ein. Auswärtige erhalten den Unterricht nach genauer Anleitung (Sprachen genaue Aussprache) schriftlich. Kostenfreie Controlle all. Arbeiten unter Bedachungen ab, was einen ungeheuren Wirrwarr unter den zahlreich anwesenden Schützenfestbesuchern hervorrief. Gleichzeitig trat auch in Zwickau und nächster Umgebung ein starkes Hagelwetter auf. Eis stücke in Tanbeneigrö^e sielen hernieder. Erst in den nächsten Tagen wird man ein klares Bild darüber erhalten können, welchen Schaben das Unwetter an- gerichtet hat, hoffentlich ist er aber weniger bedeutend, als man anzunehmen berechtigt ist. * — Itebcrsicht über die bei den Sparkassen der Amlhauptmannschast Glauchau im Monate April 1903 erfolgten Ein- und Rückzahlungen: Rußland. r * Nach Kischinew wurde ein Direktor au«. Lem Justizministerium abgesandt, um im Auftrage des Zaren eine Untersuchung vorzunehmen. Alle bereits aus der Hast entlassenen Personen sind dort wieder verhaftet worden. Der angebliche Haupt ¬ schuldige an der Niedermetzelung der Juden, Pizerjewski, hat sich der Strafe durch Selbstmord entzogen. Die moralischen Urheber des Gemetzels werden ebenfalls zur Rechenschaft gezogen. Bulgarien * Der Ernst der Situation in Bulgarien wächst stündlich. Hier herrscht faktischer Belagerungszustand. Die Straßen werden die ganze Nacht von Infanterie vbpatrouilliert; wenn mehr als drei Personen Zu sammengehen oder sprechen, werden sie ohne weiteres zerstreut. Des Fürsten Ferdinand Stellung wird jeden Tag bedenklicher. Amerika. * Gegen Venezuela haben sich die Ver einigten Staaten zu energischem Vorgehen genötigt gesehen. Das Kanonenboot „Bancoft" ist nach dem Orinoko beordert worden, um die beschlagnahmten Schiffe der Orinoko-Dampierlime zu befreien. Drei Schiffs nahmen die Revolutionäre, zwei die Re gierung. Diese führen jetzt die venozolanische Flagge. Die Eigentümer sämtlicher Schiffe sind Bürger der Vereinigten Staaten. Australien * Die Einführung der allgemeine Wehrpflichtbereitetman für den Not fall in Australien vor. Die männliche Bevölkerung wird in Klassen eingcteilt und kann in der folgenden Reihenfolge, je nachdem es notwendig erscheint, ausge- hoben werden. Zunächst kommen Leute zwischen 18 und 30 Jahren, die nicht verheiratet sind, die Zahl wird aus 386 000 geschätzt, dann die Unverheirateten zwischen 30 und 45, etwa 137 000, dann die Verheirateten zwischen 18 und 45, etwa 245000, und endlich alle Männer zwischen 40 und 60, etwa 212 000, so daß die ganze, zur Versügung stehende Streitmacht 980 000 Mann betragen würde. Das Gesetz schreibt ferner vor, daß dieses Heer znm Dienst im Ausland verwendet werden kann. — Etwa, wie vor drei Jahren, um gefangene Buren h'mie rücks zu erschießen? Asien * Die Chinafrage ist noch immer nicht ganz geklärt. Es scheint zwar, daß Rußland das Seinige zur Erhaltung des Friedens im fernen Osten beitragen werde; aber es ist wieder recht un omie gesangliche Darbietungen, humoristische Vor- :äge, lebende Bilder re. erheiterten die Anwesenden. Ein Tänzchen schloß sich an. Dec Aufenthalt im Gasthofe des Herrn Modes war ein schöner, nament lich die elektrische Leitung machte einen guten Eindruck. *— Mülsen Lt. Jacob. Das gestrige Un- weiter hat auch iu unserem Orre ganz bedeutenden Schaden augerrchtct. Schlafen- und Hagelstücke, mitunter von dec Größe eines Hühnereies, sielen )erab und vernichteten strichweise die Ernte vollständig. * - D e Mülsengrundstrasie wird in der Flur NTdermüllen uns oec L-rrecke von der Schlun- *— (Hcmeinnützigcs Ferieu-Freikur Erlernung der englischen und französischen Sprache, l hiesigen Restaurant Einkehr hielt, ein daselbst hängen-1 Mifitgüng des Reichsporto-. Die Bücher muß sich , I des gute- Jachttt mitgenommen, als Ersatz pber s jeder Lernende selbst beschaffen. «Weitere Kosten er ließ der „SchönheitHinn" zeigende HandwerkSbmsche ' ' " " sein altes, defektes Jackett zurück. Mit diesem s christlichen Tausch ist selbstverständlich der Re- staurateur nicht einverstanden und hat Anzeige Titz der Kasse. Einzahlungen. Rückzahlungen (Ult Erul. u. " ' ! Mae! Bar- beuauv am Schlüsse d S Mts. Mark Callnberg ..... 21.', 43001 102 ' 17,813 19077 Lt. Egidien .... 105 24000 17 > 7>70 1545 Gersdorf 80 0107 48 i 13975 7027 Glauchau 1541 12,7024 107,2 172201 0006 HohcnslenoErusilhnl . 005 142123 510 112093 730 "2 hahndvrf 4 t 0244 10 2607 N0I0 Lichtenstein .... 720 100222 442 l 81102 20934 Meerane 120!) 121034 040 .I378I8 45640 Mülsen Zt. Iakob . . 141 12703 30 ! 5126 18373 TverUmgwitz .... Ml 4 2110 85 j 26 ,58 0202 Waldenburg (Ltadtspark.) 41003 121 ! 24081 1570 4 Das Geheimnis der alten Bettuscha Roman aus Rußlands jünaster Vergangenheit. Von Julius Berger. (Nachdruck verboten.) (22. Fortsetzung.) „Und kommt Dir nicht ein ähnliches Bild aus unserem eigenen Leben in den Sinn, wenn Du die Sonne sinken siehst?" fragte er langsam und gespannt. „Darüber habe ich noch niemals so recht nach- gedacht," sprach sie leise, wobei heimliche Zähren an ihre Wimpern traten. „Darf ichs Dir sagen, Schwester?" fragte der junge Mann teilnehmend. „Bitte!" flüsterte sie nur. „Sieh, Schwester, die Sonne ist das Glück!" be gann er, wie rezitierend, „und wenn es uns am schönsten dünkt, nimmt es Abschied, Abschied wie dort die Svune uvtcrgeht! Aber, wir dürfen des halb nicht verzweifeln! Am Morgen kommt die Sonne wieder ... so kommt uns das Glück auch wieder!" „Dasselbe ?" fragte sie leise, „wie dieselbe Sonne wiederkommt?" „Leider nicht," gab er ihr zurück, „hier hinkt eben das Bild. Aber es kommt ein neues Glück, ebenso licht, so klar, wie das, welches wir verloren." ,,Und warum erzählst Du mir das, Renan?" forschte sie, ihn dabei mit ihren glühenden, schwar zen Augen ansehend. „Schwesterchen, weil ich Dich so liebe und glück lich sehen möchte!" bauchte er, seinen Mund in die Nähe ihres schönen Gesichts bringend und sie auf die Wange küssend. Rach einigen Momenten des Stillschweigens Beider suhr er fort: „Fasse ein Herz, lasse ein Glück, das Dir uner reichbar wird, wenn Du die näheren Umstände er fährst, die Dich von ihm t'.ennen, trennen müssen, sinken, sinken, wie dort die heimwärts gehende Sonne. Und dann hoffe, daß Dir ein neues Glück aufgehen werde, wenn es Zeit wird, wie auch die Sonne kommt, wenn es Zeit wird für sie." „Wovon sprichst Du?" schnellre das schöne Weib von seinem Sitze auf und stellte sich dem Bruder forschend gegenüber. Und Entschlossenheit malte sich auf ihren schönen Zügen. „Von Dir und Deinem Glücke spreche ich, Schwesterchen," gab ihr Renan zur Antwort. „Erkläre mir es deutlicher, ich bitte Dich!" sagte sie zu ihm. „Nun denn," begann er, „Du liebst den Inspektor I" „Das werd' ich nie und nimmer leugnen!" war ihre bestimmte Antwort. „Schwesterchen, Schwesterchen!" bat sie Renan und streckte ihr, wie flehend, feine Arme entgegen, „lasse ab von dieser unglückseligen Liebe!" „Nic! gab sie ihrem Bruder entschieden zurück. „Du mußt!" sagte er bestimmt, „er liebt eine Andere!" „Das weiß ich," beteuerte sie, ich kenne sie sogar, ich war mit ihr in der Pension zusammen und habe es aus ihrem eigenem Munde vernommmen!" „Nun denn ?" fragte er betroffen. „Nun denn wisse, daß ich ihn mir doch erringen werde!" sprach sie fest und bestimmt. „Wenn er aber von jenem Weibe nicht läßt und sie nicht von ihm!" sprach er bebend. „Dann will ich nicht länger leben," hauchte das schöne Mädchen. , „Sprich nicht vom Tod!" tröstete sie der Bruder und zog sie an seine Brust, „sprich nicht vom Tod, der erst vor Kurzem seinen Einzug in unser Haus gehalten ! Denk an die Sonne, au ein neues Glück, das Drr auf gehen wird." „Nie, nie!" sprach sie, wie gebrochen, und suchte gleichsam Schutz an ihres Bruders Herzen. Schnell sich wieder ausrichtend, entgegnete sie, fest wie vor hin: „Nie. Renan, nie!" „Schwester, so lasse mich Dir erst ein Geheimnis erzählen," bat er sie wieder an sich ziehend. „Um des Himmels Wlllen .... welches?" forschte sie. „So höre!" begann der junge Graf. „Unser Großvater erschoß einen seiner Diener, dessen Tochter hier auf dem Gute war; der Schuß aber ging fehl, und der Diener lebt heute noch. Das Kind jener Tochter ist unser Inspektor! Und die Sage geht, der Diener wollte sich rächen und . . „Und ? sprich weiter," rief das bebende Mäd chen, „sprich und folterte mich nicht länger!" „Und erschoß unseren geliebten Vater," schloß der junge Graf seine kurze, inhaltreiche Erzählung. Mil einem Aufschrei sank das schöne Weibes in den Armen ihres Bruders zusammen. Das war zu viel gewesen für das liebende Mädchcnherz! Ein naher Verwandter ihres Ange beteten der Mörder ihres Vaters! Erst nach geraumer Weile schlug sie zu ihrem Bruder die Augen wieder auf und sprach aus ruhigerem Herzen: „Renan, Renan, wer das sagt, der lügt I Und weiß der Inspektor um diesen gräß lichen Mord?" „Um aller Heiligen Willen, nein, nein," beteuerte der junge Mann. Aufatmend sprach Zeluscha: „Das wußte ich! Dessen ist WladschinSky nimmer fähig!" (Fortsetzung folgt.)