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W-LWtMNM Woche»- und RachnchtMatt Sonnabend, den 18. Juli >903 neuen hauS Es ist absurd, daran denken. sich lediglich um eine „Reform licht lüft '4- wasch- INN. ab Wahlrecht zu führen, überhaupt im Ernst zu ichtenstein-C. Hauptstr. nstlcrischcr Telegrammadresse: Tageblatt. r ralrl- lieden n unä i au ob trost- vebst rlieker iu unä Es handelt im wesent- ii1903 iru in -und Last- tzandkörbe, Preisen. Irrnvn. stlWM nsen nftein. stent »chler *— Sicherheitsvorkehrunge« auf Eisen- bahnstrecke« Zur erhöhten Sicherung auf der Strecke verunglückter Eisenbahnzüge gegen nachfol gende oder entgegenkommende Züge werden auf den sächsischen Staatsbahnen sämtliche Zugführerwagen mit je drei rotleuchtenden Signalfackeln, 6 sogenannten Knallkapseln, einer Schachtel Sturmstreichhölzer und zwei Signalfahnen, alles in einem Blechbehältec verwahrt, ausgerüstet. Diese Gegenstände dienen der Abgabe von Vorsichts- bezw. Haltesignalen bei Tag und bei Nacht. Die Neuerung ist mit dem 15. Juli überall in Kraft getreten. *— Die Brigaden des gesamten sächsischen HeereS werden künftighin immer abwechselnd auf dem Heller in Dresden oder auf dem Schießplatz in Zeithain zusammengezogen werden. Auch der Exer zierplatz in Chemnitz hat sich als zu klein erwiesen, da bei den heutigen ausgebreiteteren Gefechtsforma tionen und der Feuertechnik ein größeres Gelände unbedingt erforderlich ist, um die Gefechtsübungen einer Brigade dem Kriegsfälle anzupassen. *— Sorgfalt bei der Fleischbeschau ist dringend zu empfehlen. Ein Bauer im Preußischen hatte in seiner Eigenschaft als Fleischbeschauer einen Nachbarn einen Fleischbeschauschein ausgestellt und das Fleisch einer Kuh zum Genüsse sür geeignet er klärt, obwohl er wußte, daß das Tier tuberkulös war. Vor der Schlachtung, so stellte sich bei der Gerichtsverhandlung heraus, hatte er das Tier über haupt nicht besichtigt. Das Gericht erkannte auf einen Monat Gefängnis. *— Se. Durchlaucht der Fürst Otto Viktor von Schönburg-Waldenburg ist vorgestern nach mittag, von Leipzig kommend, auf dem Waldenburger Schloß zu kurzem Aufenthalt eingetroffen. *— r. Mülsen St. Niclas. Die Feste in Niclas sind vorüber. Vogelschießen, Fahnenjubiläum der Schützengesellschaft wurden durch das ungünstige Wetter stark beeinträchtigt. Zum Jubiläum hielt Herr Schuldirektor Kittel die Festrede. Bei dem Frühstück des Gasthofsbesitzer Petzold brachte Herr Pastor Scharre, nachdem derselbe der Schützengilden in spannenden Worten gedacht, ein Hoch auf Se. Maj. König Georg aus. Mehrere Ansprachen folgten nach. Die Königswürde errang der Bergzimmerling Albin Möckel. Das Schulfest, welches vom schönsten Wetter begleitet war, erhöhte die Feft- stimmung. Bereits früh schon arbeiteten Tausende von Händen an der Verschönerung des Ortes. Der Festzug, womit das Fest seinen Anfang nahm, bot einen herrlich schönen Anblick. Herolde und Polizei soldaten eröffneten den Zug, dem sich eine Abteilung Kinderradfahrer sowie die übrigen Kinder nach Klassen geregelt mit Musik anschlossen. Auf dem Festplatz erfolgte zunächst Bewirtung der Kinder durch Kaffee, Kuchen und Würstchen. Reizende Festspiele und dergl. boten Unterhaltung. Abends marschierte die Schul jugend mit Gemeinde wiederum zum Schulhaus, welches illuminiert war. Hierbei dankte Herr Pastor Scharre zunächst Herrn Schuldirektor Kittel sowie dem Lehrerkollegium für die große Umsicht und aufrei bende große Tätigkeit, dem Gemeinderat fürsein williges Entgegenkommen, dem Frauenoerein für seine Hilfe leistung, sämtlichen Ortsbewohnern sür ihre Opfer- willlgkeit. Die Dienstleistung bei der Festpolizei, den Spielbuden, der Blumenhalle wurden rühmend anerkannt und brachten der Festkasse manches Scherf lein. Mit dem gemeinschaftlich gesungenen Lied: „Nun danket alle Gott" wurde das Schulfest ge schlossen und die Niclasser Jugend wird sich diesem gelungenen Feste stets mit Freuden erinnern. *— Mülsen St. Michel«. Die Forellenernte, welche hier am Freitag in den verschiedenen Zucht wehren des Mülsenbaches gehalten werden konnte, fiel bedeutend reichlicher aus, als der Fang vor einigen Wochen in Mülsen St. Jacob. Die Markt preise schwankten zwischen 2 Mark bis 2,30 Mark fürs Pfund. Zum Nutzen der Ortskasse ist hier die Fischerei von der Gemeinde aus meistbietend ins 16 sj, 190 t Beitrag zu Ausstreuungen über angebliche Aeuße- rungen des Kaisers halte kürzlich die „Münchener Post" geliefert. Das sozialdemokratische Blatt behaup tete, der Kaiser habe kürzlich nach einem Frühstück in Hamburg bei Dem Gesandten von Tschirschky und Boegen- dorff einen Kampf mit Feuer und Schwert gegen die Sozialdemokratie angekündigt. Trotz der Berufung auf eingeweihte Kreise beruht die Erzählung mit allen Zutaten auf plumper Erfindung. * Das „B. T." schreibt aus Sachsen: Von der Aenderung des Landtagswahl- rechtsin Sachsen darf man im liberalen Sinne nicht viel erwarten. Es ist geradezu töricht, anzunehmen, das alte Wahlrecht werde einfach wie der eingesührt. Selbst wenn die Regierung das wollte — und sie will natürlich nicht — so würde ie in den Kammern keine Mehrheit für ihre Pläne inden. Ein wirklich liberales Wahlrecht ist heute 'chon aus dem Grunde in Sachsen schwer durchzu- ner's 1. M, St Iakob. l Nr. 52. >e des Bahn- >fs- Aufenthalt engrundes. ine Lokali- freundlichem empfohlen. onditoreibüffet, Lpaten, Weine no. torhänge, «itzen, Pfg- l Etus Stadt und Land Lichtenstein, 17. Juli. *— In der am Mittwoch nachmittag von 3 Uhr in Glauchau unter dem Vorsitze des Herrn Amts- Politifche Rundschau Deutsches Reich. * Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Einen glichen nach dem Geschmack jener kW Parteien und Personen, die das AM schiffbrüchige Wahlrecht von 1896 ge schaffen haben. Man braucht daher kein großer Prophet zn sein, um schon jetzt sagen zu können, was dabei herauskommen wird. Die Re- : gierung will sich bei der Vorerörterung ihres Ge setzentwurfes einer Wahlrechtsänderung eines „Bei rats" solcher Männer beider Kammern bedienen, die auf diesem Gebiet besonders erfahren sind. Die " meiste Erfahrung besitzen in dieser Hinsicht die Ge heimräte und agrarisch-konservativen Abgeordneten Mehnert und Opitz, und diese werden in jenem Beirat in der Tat erheblichen Einfluß besitzen. Es erscheint uns nach unserer Kenntnis sächsischer Anschauungsweise nicht sicher, ob auch die Gegner des gegenwärtigen Wahlrechts dieses Mal genügend gehört werden. Die sächsische Regierung sollte sich keinesfalls dabei auf die Kammermitglieder beschränken, sondern namentlich auch Männer, wie Geheimrat Böhmert in Dresden und den Staats rechtslehrer Geheimrat S 0 hm in Leipzig hören, die 1896 die Wirkung der Wahlrechtsänderung voraussagten. * Ein zeitweises Verbot des Ver - kaufsvonZigarren inGa st Wirtschaft 1 en, nämlich während der Zeit, in der auch den offencn Ladengeschäften der Verkauf verboten ist, strebt der Zentraloerdand deutscher Tabak- und Zigarren-Ladenin- haber an. Er hat in dieser Sache eine Eingabe an den Bundesrat gerichtet, >n der er die Schädigung der Zigairenhändler durch den Zigarrenverkauf in Gastwirt schaften nachzuweisen versucht. * Nun erhält auch Württemberg die Waren haussteuer. Sie soll in Form von Gewerbe steuerzuschlägen in Höhe von 20 bis 50 vom Hundert erhoben werden. In Preußen, besonders in Beilin, blühen die Warenhäuser trotz der „Erdrosselungs E steuer" weiter. Die Firma Wertheim lässt in der ! Rosentalstraße zu Berlin einen neuen Geschäftspalast ! errichten, dessen Bau Millionen kostet; allein für f das Grundstück wurden IV2 Mill. Mk. bezahlt. * Berliner Geschäftsleute wollen «ine „schwarze Liste" fauler Zahler ausstellen. Wie not wendig das ist, beweist die Angabe dortiger Blätter, daß es in Berlin etwa 30 000 solcher unsicherer Kantonisten gibt, die ihre Sach' auf nichts ge stellt haben. Hauptmann Ebmeier abgehaltet^n 4. diesjährigen Bezirksausschuß Sitznng wurden zunächst ' die Gesuche der Gemeinden St. C,gidien und Nieder lungwitz um Erstattung der Wegewalzkosten aus Bezirksmitteln genehmigt, sowie sür drei Kinder aus Hohenstein-E. und Lichtenstein Freistellen im Kinder genesungsheim des Bethlehemstifls im Hüttengrunde bewilligt. Bedingungsweise genehmigt wurden das Gesuch Neubauer's in Rüsdorf um Erlaubnis zur Neuerrichtung von Kleinviehschlächterei, ebenso die Schank- u. s. w. Erlaubnisgesuche Fröhlich's in Bernsdorf, Wols's in Mülsen St. Jacob und Giäfe's in Hohndorf. Teilweise genehmigt, teilweise aber abgelehnt wurde das Schankerlaubnisgesuch Stein- bach's in Bernsdorf. Dagegen wurden im Mangel Bedürfnisses abgelehnt die Schank- u. s. w. Er laubnisgesuche Ranke's in Callnberg und Jlling's in Hahndorf. *— Für Lotteriespieler. Die Ziehung der zweiten Klaffe der 144. Sächs. Landes-Lotterie findet am 3. und 4. August statt. Die Erneuerung der Lose hat bis zum 25. Juli zu erfolgen. *— Der Kohlenverbrauch steigt. In den Ruhrhäfen ist der Kohlenverkehr überaus stark. Die Rheinschiffahrt ist lebhaft. Auf zahlreichen Zechen des Ruhrbezirks ist Arbeitermangel eingetreten. MU setzen, weil die Mehrheit der Zweiten Kammer na türlich nicht den Ast absägen will, auf dem sie sitzt. Die gegenwärtige Regierung m Sachsen ist nicht aus dem Holze, mit einer reaktionären Landtags mehrheit einen heißen Kampf um ein liberales * Ein Stimmungsbild aus der Krankenkassenpraxis teilt die »Berliner Aerztekorrespondenz" mit: Ein Handwerker kommt zum Arzt und bittet, eine besonders große Menge der Medizin verschrieben zu erhalten; er wolle verreisen. „Wie lange?" — „Acht Wochen." — „Was? Acht Wochen? Wohin wollen Sie denn gehen?" — „Aufs Land, zu meinen Verwandten." — „Können Sie denn von hier abkommen ?" — „O, es ist jetzt stille Zeit Ich könnte doch höchstens 20 bis 25 M. pro Woche verdienen ; das lohnt sich nicht, da spanne ich lieber aus." Die „Berliner Aerzte- korrespondcnz" bemerkt im Anschluß hieran sehr treffend: „Dieser Mann zahlt für den Arzt pro Jahr einen Taler! Fürwahr! Eine generöse sozialpolitische Gesetz gebung ! Und da gibt es immer noch Aerzte, die dem Leipziger Verbände nicht beigetreten sind!" Schweiz * Der Regierungsral in Genf genehmigte einen Erlaß, welcher Leopold Wölfling, dem ehe maligen Erzherzog Leopold, die Eingehung der Ehe mit Fräulein Adamowitsch in Genf gestattet. Italien * Rom. Zwischen dem heiligen Stuhl und den politischen Behörden wurde die Vereinbarung getroffen, daß nach dem Avlebcn des Papstes der Staatstelegraph auf zwei Stunden dem Vatikan zur Verfügung steh-', sofort den Staatsoberhäuptern, Kardinälen, Erzbischöfen und Bischöfen Mitteilung machen zu können. Ruhland. * Bedeutsame Reformen strebt „Väterchen" an. Ein neues Gesetz gibt den Fabrikarbeitern das Recht, aus ihrer Mitte Vertreter, Staroste, zu wählen, welche Vie Interessen der Arbeiter vor der Fabrikinspektion vertreten. Für 46 Gouvernements ist eine Reform der Kreispolizeiwachen angeordnet. In Anbetracht der 10 Millionen Rubel betragenden Ausgaben dafür kommt die Reform in 15 Gou vernements sofort, in deli übrigen allmählich bis zum Jahre 1909 zur Durchführung. Spanien. * Der Gouverneur von Valencia hat die Negierung benachrichtigt, daß die Gendarmerie den Pfarrer von Alcacar, Don Modesta Dapaza, wegen Falschmünzerei verhaftet hat. Mit ihm wurden drei mitschuldige Ein wohner von Alcacar dingfest gemacht. Die Angelegen heit ruft große Sensation hervor. Bei einer Haus suchung wurde Material zur Anfertigung falschen Geldes gesunden. lvtefer Blatt erscheint täglich «außer Lonn- und festtags- abends stil den sotgenden Tag. Licnetjährtlcher Bezugspreis 1 Wik. 2b Pfg„ durch die Post bezogen 1 Mk. so Ps. — Einzeln« Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 6, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. In serate werden die simfgejpaltene KorpuSzeile oder deren Raum mir 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. — Iw ,S mü rben Teil" wird die zweifs aitige Zeile oder deren Raum mit 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die Sgefpaltene Zeile 15 Pfennige. — zugleich HeMD-Meiger für Lohndorf, Mitz, Zernsdorf, Msdors, St. Wien, KeinrichM, Mrienon n. Wsen- Awtsvlatt für den Stadtrat zn AMenstem. ——— »8. Jahrgang. Nr. 164. »""sprech-Anschluss: