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arunter die Namen Amberger. Bamberger, Bern» I ard, Hermann, Kraus, Lagrin, Richter, Ruzika, I Schneeberger, Schubert und Weinlich am meisten vertreten. Diese Schrift ist für die Gendarmerie der Grenzbezirke von großem Wert, da auch die ver schiedenen Wanderzeichen, welche die Zigeuner führen und die sie zur gegenseitigen Verständigung anwenden, erläutert sind. * — Hallnberg. Am nächsten Sonntag, 28 Juni, wird Herr Kirchenrat Sup Weidauer aus Glauchau als Vertreter des Hohen Kirchenregiments für die Kirchenge meinden des Glauchauer Kreises in Callnberg eine Kirchenvisitation abhalten. In beiden Gottesdiensten, so wohl vormittags nach der Predigt als nachmittags in der Katechismusuntcrredung wird dersclbezur versammelten Gemeinde sprechen. Für nachmittag 3 Uhr ist eine Hausväterversammlung zur eventuellen Aussprache über die hiesigen kirchlichen Verhältnisse in das Zimmer Nr. 6 der Stadtschule anberaumt. Als Zuirittsbcrechtigte gelten außer allen evangelisch lutherischen Familicnhüuptern auch sonst evangelisch lutherische Männer über 25 Jahre alt. Eine rege Beteiligung kann nur erwünscht sein, umsomehr, als Herr Kircheurat Weidauer in solcher Weise zum letzten Male unsere Kicchengcmeinde besuchen und ihr dienen kann. Gr gedenkt, wie bereits früher ge meldet wurde, im September sein Amt niedcrzulegen. Mögen es angenehme Eindrücke sein, die er empfängt. Der in Dresden als Mörder des Lehrling Schu barts verhaftete Kutscher Grellmann legte ein Geständnis ab. Ter Mörder raubte die 800 Mk., band dem Er mordeten zwei Steine um den Hals und ertränkte ihn. Leipzig. Be.m Uebcrschrcitcu der Geleise wurde vorgestern abend ein gOjähriger Feuermann von der Lokomotive ersaßt und so schwer verletzt, daß er alsbald verstarb. Am 20. Juni wurde in Zwickau der vor 3 Wochen beerdigte Privatier Schollig wieder aus gegraben und seziert. Es war das Gerücht ver breitet worden, daß Schattig vergiftet worden sei. Die Sektion widerlegte dieses Gerücht. Hohenstein-Grnstthal Die alljährlichen Volksfeste des hiesigen Erzgevirgsvereins haben sich einer stetig wachsenden Beliebtheit zu ersreuen, wahr scheinlich nicht in letzter Linie deshalb, weil man allgemein zu der Ucberzeugung gelangt ist, daß man mit einem Besuch des Festplatzes nicht nur eine gute Sache unterstützt, sondern dort sich wirklich mal recht ungezwungen vergnügt machen kann. Fas: die ganze Bürgerschaft steht hinter dein Erzgc- birgsoerciu und müht sich im edlen Wetteifer um die Ausgestaltung des Festes. Für dieses Jahr sind die einleitenden Arbeiten längst in Angriff genommen. Das Gute der früheren Jahre soll auch Heuer Ver wendung finden, und überdies gedenkt inan das ge samte Festprogramm mit neuen Erscheinungen zu beleben und zu erweitern. Allgemein wird mit Spannung erwartet, was die erfinderischen Erzge- birgsoereinler Heuer austiften werden. (Auf das Inserat in heutiger Nummer sei verwiesen.) Meerane. Eine Benzin-Explosion, über deren Ursachen man sich noch nicht klar ist, ereignete sich am vergangenen Sonnabend im Nachbardorfe Wald sachsen bei dem Kleiderreiniger Koltzscher. Derselbe halte in der Wohnstube eine große blecherne Schüssel mit Benzin stehen, in welcher ein weißer Rock ein geweicht war. Das Gefäß war zugedeckt. Als K. nachmittags in der 3. Stunde die Hülle vom Ge fäß nahm, explodierte plötzlich das Benzin und geriet sofort in Brand. Durch die Flammen wurden die Möbel angekohlt und infolge der Hitze zersprangen die Fensterscheiben. Aber auch K. und dessen Frau wurden bei dem Brande arg mitgenommen. Beide erlitten im Gesicht, an Armen und Beinen nicht un bedeutende Brandwunden, die bei der Frau so schwer sind, daß sie im hiesigen Krankenhause unter gebracht werden mußte. Der Stubenbrand wurde durch Nachbarn noch rechtzeitig gelöscht, sodaß der selbe keinen größeren Umfang annahm. Rostwein. In einer hiesigen Fabrik fiel eine Tür um und traf den 79 Jahre alten Tuchmacher Julius Bog. Hierbei erlitt dieser Verletzungen, an denen er verstorben ist. In Waldenburg feierte dieser Tage Musikdirektor Reichardt am Fürstl. Lchönburgrschen Lehrerseminar das 40jährige Berufsjubiläum. In 15rimmitfchau beschlossen die städtischen Kollegien, die sog. Umsatzsteuer von 2chg auf l^o/g herabzusetzen. Der Rochlitzer Superintendent Zimmermann er- hielr von Seiner Majestät dem König die Genehmigung zur Wiederaufnahme des feinen Vorfahren bereits von Kaiser Karl IV. verliehenen Reichsbriesadels für sich und ferne ehelichen Nachkommen. Aue. An einem neuerbauten Gartenpavillon mit Klempnerarbeiten beschäftigt, stürzten gestern vormittag der Klempnermeister Mehlhorn und dessen Gehilfe, die auf einem seihst hergestellten Ge rüst arbeiteten, ab. Der Meister erlitt emen Schädel bruch und war sofort tot, der Geselle zog sich eine Dehnung der Sehnen zu. Am Sonntag erschoß in Dchwaderbach bei Klingenthal bei einem Trinkgelage ein Mann namens Scheerbaum seinen Stiefsohn Fuchs. Die Kugeln durchbohrten Genick und Brust. Der Mörder ist flüchtig. Allerlei P Berlin Dem „L.-A." wird aus New-Jork gemeldet: Drei Bahnstunden von New-Jork und eine von Philadelphia entfernt, in Wilmington I (Delaware) stürmte der Mob in der Zahl von 2000 I Personen das Gefängnis gegen feuernde Polizei. Die Menge holte einen Neger heraus, der eine Pfarres- tochter vergewaltigt und getötet hat, schleppte den Delinquenten zum Tatort und verbrannte ihn auf einem improvisierten Scheiterhaufen. Während der Neger auf dem Scheiterhaufen wimmerte, wurde Ge wehrfeuer auf den halbverbrannten Mann eröffnet. ff Straßburg i. Els. Beim Heumachen über raschte das Ehepaar Eberhart in Hegen heim ein Gewitter. Dieselben suchten Schutz unter einem Nußbav n, in welchen der Blitz einschlug und beide Ehegatten auf der Stelle tötete. f Genf. König Peter von Serbien richtete an den Bundesrat sowie an die Genfer Regierung vor seiner Abreise ein Telegramm, in welchem er seinen Dank für die gastliche Aufnahme m der Schweiz aus spricht. ff Birkheim. In einem Anfall von Geistes störung versuchte die Witwe des Winzers Walter ihre beiden Söhne mit einem Rasirmesser zu töten und stürzte sich hierauf in die Jauchengrube und ertrank. ff Metzingen. Am Sonntag nachts '/Z Uhr geriet der Personeuzug 217 infolge unrichtiger Stel lung des Ausfahrtssignal auf ein Stadtgeleise, das oberhalb einer quer vorbeiführenden Straße endigt. Der Prellbock wurde abgedrückt, Maschine und Tender stürzten auf die Straße hinab. Dec Gepäck wagen fiel um und blieb auf dem Babndamme liegen, während der biuter ihm befindliche Personen wagen sich auf ihn hinauftürmte. Verletzt sind der Lokomotivführer, dec Heizer und ein Schaffner. Reisende sind nicht verletzt. Der Materialschaden ist nicht unbedeutend. Mit einstündiger Verspätung konnte der Zug weiter fahren. ff Versehentlich die Braut erschossen Der Werkmeister Heinrich Eckaro in Darmstadt hat Mitt woch abend bei den Vorbereitungen zur Hochzeit seine neben ihm sitzende Brout durch Unvorsichtigkeit erschossen. Am Donnerstag sollte die Hochzeit statt- sinden. ff Vin sozialistischer Bürgermeister. Wie aus Baden gemeldet wird, wurde in Grünwinkel jetzt der zweite sozialistische Bürgermeister im Badener Land rechtsgiltig gewählt. Aschaffenburg. Die 23jährige Tochter Josephine des Laudgerichlssckretäcs Haas in Bamberg, welche hier auf Besuch weilt, ist m nächster Nähe der Stadt ermordet und beraubt ausgefanden worden. Als des Raubmordes verdächtig ist ein stellenloser Kaufmann aus Kassel verhaftet worden. ff Pest. In Erlau wurde eine Falschmünzer bande aufgehoben, die sich mit der Fabrikation falscher Kronennotcn ocfaßte. Es wurden Falsifikate im Werte von 200 000 Kronen gefunden. Als Haupt der Bande wurde der Wechselstubeninhaber Bereck verhaftet, weitere Verhaftungen stehen bevor. ff Wien. In Petersburg können die serbischen Offiziere sich nicht öffentlich zeigen. Im Uuterhal- tungtzlokal „Aquarium" fand seitens der Publikums gegen die serbischen Offiziere eine Enlrüstuugsdemon- slcation stall, wobei die Offiziere mit Kartoffeln und ähnlichen Wurfgeschossen vertrieben wurden. Die Entrüstung der Zeitungen steigert sich täglich. Der „Swet" druckte einen flammenden Artikel gegen den Metropoliten Jnnocenz ab, au dessen Rede er kaum glauben kann. 7 Eilt Tynamitattentat verübte in einem Kaffechause zu Alais (Frankreich) ein Mann, der mit einer dort angeftclltcn Kellnerin cm Liebesverhältnis hatte. Da die Kellnerin nichts mehr von ihm wissen wollte, ging er an einem der letzten Tage in das Kasfee haus, um von der Geliebten Abschied zu nehmen. Mit den Worten: „Wir gehen ohne Groll auseinander" reichte er ihr die Hand. In demselben Augenblicke zündete er aber mit einer Zigarette eine Dtznamilpatrone an, die er in der Hand versteckt gehalten hatte. Die Wir kung der Explosion war furchtbar. Der Attentäter wurde in Stücke gcrifscn, der unglücklichen Kellnerin ein Arm und das halbe Gesicht zerschmettert. Die Besitzerin des Kaffeehauses, eine Fran Esealier, wurde gleichfalls schwer verwundet. Im Restaram selbst blieb auch nicht ein Möbelstück ganz; alle Stühle und Tische wurden zertrümmert. ff Marseille. Vorgestern wurden von den Tauchern 9 Leichen der „Liban"-Katastrophe ge borgen. Eine derselben wurde 250 Nieter von der Uufallstelle entfernt aufgefunden. Bian folgert daraus, daß noch viele andere Leichen weiter fortgeschwemmt wurden. ff Rom. Während eines Wolkenbruchs flüch teten sich etwa 30 Arbeiter in Palestrina auf ein Gerüst unter dem Bozen einer im Bau befindlichen Bri. "e. Das Gerüst konnte aber die Last nicht aus» halte ' und brach zusammen. 5 Personen wurden getötet ..nd 20 verletzt, davon einige schwer. ff Zum neunte« Mal verheiratet! Der Mormone Jonathan Lefeore in Salt Lake, ein Mann von 91 Jahren, der bereits acht Frauen zu Grabe getragen hat, wird in den nächsten Tagen zum neunten Mal in den Stand der heiligen Ehe treten, diesmal mit der verwitweten 40jährigen Frau Mary Kerfen. Fünf Generationen seiner Nachkommenschaft werden bei dem Akte zugegen fein. Di« Zahl feiner Kinder beträgt 31. Lefeore besitzt Vermögen und ist eine der angesehensten Persönlichkeiten in Utah. Lesefrüchte Was löstest du die Sehnsucht ziehn In unbekannte Fernen, Als könntest du zu Ländern sliehn, Bewacht von bessern Sternen? * * Geiz wird nicht satt, bevor er nicht den Mund voll Erde hat. Niederländisch. * * * Was einmal voll und rein das Herz besessen, Bleibt unverlierbar sein und unvergessen. * * * Nicht wer viele Ideen, sondern wer eine Uebe» zeugung hat, nur der kann ein großer Mann werden. Eötvös. Humoristisches GuteEmpfehlung. — Folgendes Attest wurde in Mainz einem Dienstmädchen ausgestellt: „Inhaberin hat ein Jahr weniger elf Monate — bei mir gedient und in dieser Zeit sich fleißig vor den Haustüren, ge nügsam — in der Arbeit, sorgsam — für sich selbst, ge schwind — an Ausreden, freundlich — gegen Mannes« Personen, treu — ihren Liebhabern und ehrlich — wenn alles verschlossen war — gezeigt." Verfrüht. „Na, Herr Baron, wie geht's mit dem Automobil? Haben Sie schon jemand über fahren ?" — „I was glauben Sie denn? Ich bin ja erst — Anfänger!" (Fl. Bl.) Seltsame Motivierung. Erster Buchhalter (am Neujahrstage): „Herr Prinzipal, ich rechne bestimmt auf eine Gehaltserhöhung im neuen Jahre!" Prinzipal: „So?! Muß ich Ihnen sagen, daß Se hab'n falsch gerechnet, und ä Buch halter, was sich tut verrechnen, kann ich nix brauchen. Am Ersten könne Se geh'u!" (Fl. Bl.) Telegramme Grausige Tat. München, 24. Juni. Ein Maurer namens Busch fügte seiner Geliebten bestialische Verwun dungen zu, indem er ihr den Leib aufschnitt. Dann verletzte er sich selbst an der Brust schwer. Beide befinden sich im Krankenhaus. Das Mädchen liegt hoffnungslos darnieder. Audienz Wien, 24. Juni. König Peter empfing gestern einen Vertreter der Presse im Salonwagen in Audienz. Er erklärte, daß er wegen der Wünsche der Mächte, welche die Bestrafung der Verschworenen verlangen, vor einem schweren Schritt stehe. Er sei konstituioneller Monarch und müsse den Beschluß der Nationalversammlung respektieren. Ec könne sich unmöglich den gesetzgebenden Körperschaften wider setzen. Die Beschlüsse seien vor seiner Wahl gefaßt worden; man ir üsse jetzt arbeiten, um die Wohlfahrt des Landes zu heben. Dazu werde man alle Kräfte anspannen, da politische Kämpfe jetzt wegfallen. Vorbeugung. Marseille, 24. Juni. Die Hafenverwaltung läßt alle eingeschifften Waren desinfizieren, da man in einem Behälter mehrere Kadaver von an dec Pest gestorbenen Natten fand. Einsturz eines Podiums Graslitz, 24. Juni. Während des gestrigen Schulfestes in Eibenburg stürzte Plötzlich das Podium ein, aus dem sich die Lehrer mit den Kindern befanden. Eine große Anzahl der letzteren wurden schwer verletzt. Vielleicht bekommen die Mörder noch Orden? Belgrad, 24. Juni. Wie verlautet, werden die Offiziere, die an der Ermordung des Königs paares teilgenommen haben, nicht bestraft. Die jenigen Offiziere, welche die Minister ermordeten, werden nur eine gelinde Strafe erhalten. Kirchliche Nachrichte« für Callnberg. Dom. 3. p. Trin. Kirchenoisitalion durch Herrn Kirchen rat Sup. Weidauer. Vorm. 9 Uhr Prcdiglgottcsdienst (Apostelgesch. 4, 8—22) mit Visitationsansprache durch Herrn Kirchenrat Weidauer. Kirchenmusik: „So ihr mich von ganzein Heizen suchet." Motette für Chor » eapeUa von O. Fischer. Nachmittag Uvr Unterredung für die Konfirmierten sowohl der männlichen, als der weiblichen Jagens. Nachm. 3 Uhr Hausoäterversammlunq in Zimmer Nr. 8 der Stadtschule für die wahlberechliglen Männer der eo.-luth. Gemeinde. ZW. AG Ziehung erster Klasse 6. u Juli hat abzugeben k. «IM. 8. ?. 8cht( AstM«. Viehurarktpreis e. Schlachwieymarkt im Schlacht- und Mehhose zu Chemnitz, am 22. Juni 1903. Austrieb: 3l2 Rinder (und paar 83 Ochse», 10 Kalben, 160 Kühe, 94 Bullen), 100 Kälber, 445» Schafe, 1235 Schweine, zusammen 2148 Tiere. Unverkauft blieben zurück: 4A Schweine. Bezahlt in Mark für 50 Kilo Lebendgewicht. Och)en — Mk., Kalbe«und Kühe — Mk„ Bullen - Mk. Kälber39 —47 MI, Schaf« 31—38 Ml., Schweine 42—52 M. Schlachtgewicht: Ochse» 50-70 Mk., «alben und Kühe 48—70 Mk., Bullen 58-04 ML, Kälber — Ml-, Schafe — Mk., Schweme 45 — 5.5 Mk. Di» LebendoewichtSpreise bei Schweinen verstehen sich unter GewLhruag von 20—22,5 kg Tara jür je ein Schwein, die Schlachtgewicht«» presse ohne SchmeergewiLt. Voraussichtliche Witterung Wenig Aenderung im Witlerungistand.