Volltext Seite (XML)
Elsterberg, am 2. Juni 1S03 Ludwig Grimm. Als Raben. Arabisch. sie laben, klagte ein verwundet Reh vor Geiern und vor Voraussichtliche Witterung Heiteres Wetter. Gewitter. Aus Thüringen Erfurt. Zwei Menschen verbrannten infolge unvorsichtigen Umgehens mit Spiritus. Am Sonn abend früh goß die 13jährige Tochter des Brief trägers Lang aus einer Blechkanne Spiritus in den noch brennenden Spirituskocher. Es kam zu einer Explosion, durch die die Kleider des Mädchens und auch diejenigen der zu Hilfe eilenden Mutter in Flammen aufgingen. Nach wenigen Stunden starben beide unter gräßlichen Schmerzen. Preisnotierung der Produkten-Börse zu Eheumitz bei Abnahme von Lesefrüchte. Du klage vor den Leuten nicht! Du wirst damit Nach dem Gewitter. Sprühende Blitze, gleich Feuerschlangen, Haben die Wolken des Himmels durchwittert! Wald uni Flur hat im Sturme gezittert Und manch ein Herz schlug in ängstlichem Bangen. Aber nun glänzt ein Sonnenblick glühend In des Wiesenlands nasses Gebreite, Da erschimmert ein funkelnd Geschmeide Zwischen den Halmen, in Demantglanz sprühend. Und es neigen sich all die geschmückten Blüten und Halme im Gottessegen, Dankbar dem Wettersturm und dem Regen, Die sie erschütterten — aber beglückten. Marktpreise der Stadt Chemnitz. Vom S. Juni 1903. i, fremde Sorten, 8 M. 60Pf.b. SM.— Pf.pro50Kilo -s- Braunschweig. Der Prokurist der hiesigen chemischen Fabrik Eisenbüttel, Ferdinand Martel, der mit seiner Familie eine Pfingstreise unternahm, wurde auf dem Bahnhof Herzberg durch einen Blitz getötet. Seine Frau wurde gelähmt, der Sohn blieb unverletzt. -j- Köln. Zu dem vorgestrigen Unwetter am Rhein ist zu berichten, daß in Bonn an der Rhein werft eine Böschungsmauer von 20 Meter Länge zusammengestürzt ist. In Königswinter wurden 2 Häuser ganz fortgeschwemmt. Der Friedhof steht unter Wasser, ein Brückenschiff ist gesunken. Bei Wulsdorfer Hof stand das Wasser bis zur ersten Etage. Viele Bäume wurden umgerissen, das Vieh konnte jedoch gerettet werden. Der Sachschaden ist enorm. -f Marburg. Der königliche Förster Heller zu Bomskirchen wurde nachts von Wilderern er schossen. Der Täter ist verhaftet. -f Bozen. Gewitter mit Hagelschlag und Wolkenbrüchen haben im Jisak-, Etsch- und Nostal großen Schaden angerichtet. Die Saaten sind zer stört, auch sind eine Anzahl Menschen ums Leben gekommen, andere wurden verletzt. -j- Broich. Durch Erosion einer auf den brennenden Herd gestellten Petroleumkanne verbrannte das 7jährige Töchterchen eines hiesigen Fuhrunter nehmers. Die zur Hilfe herbeieilende Mutter, sowie 2 Geschwister erlitten gleichfalls so schwere Brand wunden, daß sie in ein Hospital ausgenommen werden mußten. Ein Schlangenfrefser wurde am Pfingst sonntag in der Jungfernheide bei Tegel beobachtet und für seine unnatürliche Feinschmeckerei hart be straft. Er hatte eine Ringelnatter mit dem Kopfe an einen Baum gespießt und schnitt von dem zuckenden Körper fingergliedlange Stücke ab, um sie sofort roh zu verschlingen. Diese nicht vereinzelt dastehende Tat kam den zahlreichen Ausflüglern noch schlimmer vor, als das im Sommer von vielen Leuten gewerbsmäßig betriebene Abschneiden der Schenkel von lebenden Fröschen, und so prügelten sie den vertierten Menschen windelweich. -f Trier. In Neunkirchen und Umgegend er krankten 20 Personen unter Vergistungserscheinungen nach dem Genuß von verdorbenem Pferdefleisch, das von auswärts eingesührt war. Drei Personen sind bereits gestorben. -j- Kyritz. Ein schweres Verbrechen ist ver gangene Woche in dem Dorfe Barenthin verübt worden. Der in der Kanzlerschen Bäckerei hier be schäftigte Bäckergeselle Theodor Reinhard aus Hilders (Hessen-Nassau) benutzte die Abwesenheit seines Arbeitgebers, um die im Hause zurückgebliebene Mutter seines Meisters zu berauben und durch zwei Beilhiebe am Kopfe so schwer zu verletzen, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Auch die bei der Frau Kanzler gebliebene Frau Kraaz verletzte der Verbrecher schwer. Nach der Tat zog sich derselbe dann einen Anzug, den er seinem Meister gestohlen, an und begab sich nach Kyritz. Hier wurde er fest genommen. In seinem Besitze wurden, der „Ztg. f. d. Ostpriegn." zufolge, vier Sparkassenbücher, über größere Summen lautend, ein Schuldschein, ein Hundertmarkschein, 20 Mark in Gold und circa 8 Mark in Silber und Nickel oorgefunden. Bei seinem Verhör gestand er das ihm zur Last gelegte Verbrechen ein. -j- London. Nach einer Lloydsmeldung aus Valparaiso ist während des letzten großen Sturmes der do^l ankernde Dampfer der Pacific-Company, „Areguypa", dessen Untergang vermutet wurde, tat sächlich untergegangen. Der Kapitän, dessen Frau, die Offiziere und der größte Teil der Mannschaft sind umgekommen. 1° Valparaiso. Während eines Sturmes ist die britische Barke „Foyledale" gescheitert; zwölf Personen büßten hierbei das Leben ein; die chilenische Barke „Chioilingo", das Baggerschiff „Hollanda" und einige Schaluppen erlitten ebenfalls Schaden. Nur Mut, das ist des Wassers Brauch: Hebt die Welle, so trägt sie auch. Deutscher Spruch. Allerlei -j- Berlin. Englische Blätter melden aus Montreal, daß über der Stadt eine dichte Rauchwolke schwebe, veranlaßt durch einen ungeheuren Waldbrand. -j- Vom Pfingstverkehr in Berlin 1 115 000 Personen wurden am zweiten Pfingstfeiertage durch die Große Berliner Straßenbahn befördert, und 100 400 Mark eingenommen, die höchsten Zahlen, welche die genante Gesellschaft bisher zu verzeichnen hatte. Am ersten Pfingstfeiertage wurden „nur" 1 OM OM Personen befördert, die 96 500 Mk. Fahr geld einbrachten. -f Magdeburg. In dem Rennen um das Magdeburger Goldene Rad über 75 Kilometer wurde Sieger Bouhours in 69 Minuten 6 Sekunden. Robl ist gestürzt. -j- Königsberg in Pr. Ein schwerer Unfall, dem ein Menschenleben zum Opfer fiel, ereignete sich in dem Gute Bomben bei Zinten. Ein Bulle, der von zwei Männern aus dem Stalle geleitet wurde, riß sich los und stürzte sich auf den Inspektor Neu- mann. Dieser wurde gegen einen Zaunpfosten ge schleudert und erlitt durch die Wucht des Anpralles - nn Bruch des Beckenknochens und dreier Rippen. Dem zu Hilfe herbeigeeilten Jnstmann Norder ver setzte das wütende Tier einen furchtbaren Stoß, so.<p er, wie die Kön. Hart. Ztg. mitteilt, sich rücklings überschlug und nach wenigen Minuten sein Leben aushauchte. Der Stier konnte erst, nachdem er von Hunden müde gejagt war, einqefangen und angekettet werden. Mitteilung aus der Verhandlung des Gemeinderats zu Rödlitz. Sitzung vom 22. Mai 1903. Anwesend 10 Mitglieder. Punkt 1 beschließt der Gemeinderat, bezüglich des Grabenschleusenbaues noch weitere Anordnungen mit dem Bäckermeister Ebersbach zu treffen. Punkt 2. In der Graf'schen Grundstücksaus- flurung beschließt der Gemeinderat, das ganze Grund stück gegen eine einmalige Entschäaigung auszufluren. Punkt 3 nimmt man Kenntnis, daß der hier wohnhafte Wirtschaftsgehilse Emil Theodor Winter zufolge Beschluß des König!. Amtsgerichts Lichten stein entmündigt worden ist. Punkt 4 wird das Gesuch des Gemeinderats zu Heinrichsort um Ausflurung mehrerer hiesiger Grund stücke gänzlich abgelehnt. Punkt 5 kommt man abermals zur Bildung eines Straßenbauausschusses. Der Gemeinderat be schließt einstimmig, die Herren Schlossermstr. Bernhard Decker, Bäckermstr. Joachim Billina und Gutsbes. Julius Kuhn mit diesem Amte zu betrauen. Punkt 6 beschließt man, auf Vorschlag die Straßenschleuse bei dem Ernst Körner'schen Wohn hause um 1 Meter zu verlängern. Humoristisches Gemütlich. Kunde: „Mit meiner Frmr bin ich aber gar nicht zufrieden; all' die guten Eigenschaften, die Sie an ihr gerühmt haben, besitzt sie nicht!" —Heiratsvermittler: „Unmöglich! Werde nachsehen ... da müssen Sie die unrichtige erwischt haben!" („Fl. Bl.") Der kranke Trinker. „Klagt Ihr Mann über viel Durst?" „Ach nee, Herr Doktor — darüber freut er sich!" Zitta« Ein eklatanter Fall von LehrlingS- »üchterei hatte die Zittauer Gewerbekammer beschäftigt. Min preußischer Baugewerke beschäftigt nicht weniger als 42 Lehrlinge. Da die zuständigeHandels- kammer zu Liegnitz mit den ihr zu Gebote stehenden Mitteln gegen diesen Lehrherrn vorging, beabsichtigt dieser, dem sich dadurch zu entziehen, daß er seinen Wohnsitz nach Sachsen verlegen will. Die Zittauer Gewerbekammer hat die betreffende Innung von dem Sachverhalte unterrichtet, und darf es wohl erwartet werden, daß auch hierzulande auf Grund des § 128 der Gewerbeordnung gegen diese unangemessene Lehrlingszüchterei energisch vorgegangen werde. Auerbach. Am 1. Pfingstfeiertag ist in Wild bad in Württemberg, wo er Erholung suchte, Herr Buchdruckereibesitzer Moritz Adolf Gröger, der Ver leger der „Auerbacher Ztg.", im Alter von 69 Jahren gestorben. Plaue« i. Vgtl. Schwere Gewitter haben am 2. Juni im Vogtlande vielfachen Schaden ange richtet. Wie der „Vogtländische Anzeiger" meldet, ist in Ober-Jessnitz bei Plauen ein Bauerngut in folge Blitzschlages niedergebrannt. Ebenso in Gablau bei Elsterberg. In Rodersdorf zündete der Blitz ein Bauerngut und eine Scheune an und legte die selben in Asche. In Beerheide bei Auerbach sind 2 Häuser durch Blitzschlag in Flammen aufgegangen. Telegramme Internationaler Bankräuber verhaftet. Hamburg, 4. Juni. Inder hiesigen Filiale der Dresdner Bank wurde ein Ausländer verhaftet, als er eine gestohlene Schweizer 1000 Fr.-Eisenbahn aktie verkaufen wollte. In seinem Quartier fand man weitere gestohlene 21 OM Fr. Man glaubt, einen internationalen Bankräuber erwischt zu haben. Er gibt sich für einen Engländer aus, verweigert aber sonst jede Auskunft über seine Person. Unterleibstyphus Kiel, 4. Juni. In 6 vorzugsweise von Arbeitern und kleinen Beamten bewohnten Straßen ist der Unter leibstyphus ausgebrochen. Alle erforderlichen sanitären Maßregeln sind bereits getroffen. Die Krankheit hat bis jetzt noch keinen gefährlichen Charakter gezeigt. Gewitterschäden. Frankfurt a. M., 4. Juni. Von allen Seiten der hiesigen Uwgegend gehen Meldungen über Schäden ein, die das letzte Gewitter im Main- und unteren Kincictal verursacht hat. Der Blitz schlug ein und viel Vieh wurde getötet. Die Ge bäude erlitten durch den Wolkenbruch artigen Regen beträchtlichen Schaden. Die Berichte aus den be kannten Weinbergsorten lauten sehr betrübend. Die Weinberge haben Schaden erlitten. Schwarze Blattern Frankfurt a. M., 4. Juni. Die „Frkf. Ztg.* meldet aus Belgrad : Unter den türkischen und asiatischen Truppen wütet sehr stark die Pockenkrankheit (Schwarze Blattern). Die Sterblichkeit soll eine sehr große sein. Die serbische Regierung hat längs der Grenze sanitäre Vorsichtsmaßregeln getroffen. Vom Blitz getötet. Nürnberg, 4. Juni. Bei der Heimkehr vom Felde wurde der 72jährige Bauer Vestür in Oberrieden vom Blitze getötet, sein Sohn betäubt. Erschossen Reichenberg i. Böhmen, 4. Juni. Hier hat sich der Kaufmann Elger vor Beginn einer gegen ihn angesetzten Schwurgerichtsverhandlung auf dem Grabe seiner Schwester erschossen. Attentatsverfuch Newyork, 4. Juni. Auf dem Bahnhof Lincoln, nahe an der Stelle, wo heute Präsident Roosevelt aussteigt, wurde eine Flasche mit Dynamit gefunden. Es wird ein Attentatsversuch vermutet. alle Pflege zuteil werden ließ, ihm mit größter Liebens würdigkeit begegnete, und weder Groll noch Eifersucht jetzt noch gegen ihn zu hegen schien. Stein, zum Schutt wollte Adloff nicht werden, lieber wollte er sobald als möglich ein ehrlicher Mann das Haus hier verlassen. So ließ er denn Leska in dem Glauben, daß seine Muse ihm jetzt sein alles sei, daß er mit der mit der Liebe abgeschlossen für alle Zeit. Es war kein leichter Kampf, den er, der noch halb Kranke, kämpfte, wenn er Leska täglich sah, und jeder Zug in dem geliebten Antlitz ihm verriet, ^aß sie nicht glücklich war und daß sie sich nach Be- ; ung, nach Erlösung sehnte. Ader er verriet ihr, um selbst standhaft bleiben zu können, es mit keiner Miene, daß auch er kämpfte und litt. Auch heute durste er ihr nichts weiter sagen, als ein paar Dankes- worte, und dann sprach er von der Musik. Der Lauscher hinter der Portiere aber triumphierte. Es schien sich ja alles zu seinem Gunsten zu ge stalten. Die bange Sorge um Leska wurde er los, und das Unheil, das er angerichtet, wirkte wie zu seinem Glücke. Auch die Gerichtsbeamten, die in einigen Tagen wieder kommen und Adloff vernehmen wollten, hatte Brandhorst nicht zu fürchten. Der Schuß war aus dem Hinterhalt von einem Mitschuldigen der Schmuggler abgegeben worden, das war die Aussage und Meinung deS Oberkontrolleurs selbst und damit war die Sache abgetan. Ihre Pflicht mußten ja die Be- amten wohl tun, wenn sie auch wohl von vornher- rein überzeugt waren, daß die Sache im Dunkel ge hüllt bleiben würde. LeLkaS und seine Aussagen waren schon zu Protokoll genommen. Sie hatten danach Adloff mit dem Schuß in der Brust gefunden, und ihm, Hie eS Menschenpflicht war, alle Hilfe -«chedeihen laßen. (Fortsetzung folgt.) . sächsischer 7 - » diesjähr. Ernte, — » SO - - 8 - 10 - . » Roggen,niederländ.sächs. 6 - SO . - 7 - 20 . . M - preußisch.,neuer 6 - 90 - - 7 - 20 . . M - hiesiger, 6 - 65 6 - 75 . - » fremder 7 - 35 - - 7 - 45 . , a - neuer — — M M A — M Gerste, Brau-, fremde — - a — « —— 2 « - sächsische — - — , » — s — M E » Futter 6 « 40 . - « . 75 . - « Hafer, sächsischer 7 - — « - 7 - 20 , - » preußischer 7 - — M . 7 . 20 . , e - preußisch und sächsischer, neuer — - »— a - M s Erbsen Koch- 10 - —— M -11 - 50 . . Erbsen, Mahl-u. Futter. 8 » 50 - - 9 - — M , Heu 2 - «0 - . 3 - 60 . . Stroh (Flegeldrusch) 1 » - Maschinendrusch 1 - 90 - 20 - . 2 - . 1 . 40 . - 70 , . Kartoffeln, inl'ind. neue 3 - — W - 3 . 25 . . Butter 2 - 60 - - 2 » 70 . . I